@article{Schulz2020, author = {Marc Schulz}, title = {Dokumente sammeln und verkn{\"u}pfen. Ethnografische Such- und Analysestrategien}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Hildesheim}, address = {Hildesheim}, doi = {10.18442/094}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-10572}, year = {2020}, abstract = {Der Beitrag zeigt auf, wie im Rahmen einer praxeologisch ausgerichteten Ethnografie Feldforschende mit Dokumenten forschen. Aus den Traditionslinien der Ethnografie heraus betrachtet ist es schon immer {\"u}blich, neben den Menschen die ‚Dingen‘, also auch Dokumente, mit denen Menschen hantieren, mit in die Beobachtungen und Analysen miteinzubeziehen. Diese dinglich-stillen Mit-Akteure fordern den Menschen auf, etwas Spezifisches zu tun (‚Aufforderungscharakter der Dokumente‘), zugleich sind sie Teil der Feldroutinen, womit sie schlie{\"s}lich auch die Eigenlogik des Feldes mitkonstituieren. Das ethnografische Forschen mit den Dokumenten zeigt der Beitrag schrittweise beispielhaft am Projekt „Professionelle Begleitung von Bildungs- und Lernprozessen in Kindertagesst{\"a}tten“: Ausgehend von Beobachtungsverfahren bzw. -instrumenten, die in der Praxis der Kindertageseinrichtungen verwendet werden, untersucht der Beitrag sowohl die Dokumente, die verwendet werden (z. B. auszuf{\"u}llende B{\"o}gen in blanko und ausgef{\"u}llt), als auch die Bearbeitungssituationen dieser Dokumente. Analytisch weisen die Beobachtungs- und Dokumentationsb{\"o}gen einen instrumentellen Doppelcharakter auf, indem sie sowohl Handlungsschritte prozessieren als auch Ergebnisse oder Verl{\"a}ufe dokumentieren. In der analytischen Verkn{\"u}pfung von Instrumenten- und Dokumentenanalyse und der Analyse der praktischen Herstellung von Dokumenten zeigt der Beitrag auf, wie die Suche des Ethnografen nach Dokumenten, ihre fallangemessene Auswahl und die verschiedenen Analysestrategien organisiert werden k{\"o}nnen. Dabei l{\"a}sst sich diese systematische, fallangemessene Einbeziehung von Dokumenten als die Suche nach Verknotungen und Verbindungsstr{\"a}ngen verbildlichen, oder abstrakter: im Sinne der Grounded Theory geht es in einem zirkul{\"a}ren Prozess des theoretischen Samplings darum, sich von den Dingen und Ph{\"a}nomenen im Feld, denen die Forschenden begegnen, ansprechen und ggf. auch irritieren zu lassen, um diese analytisch aufzubrechen und zu explizieren.}, language = {de} }