@phdthesis{Kappes2013, author = {Cathleen Kappes}, title = {Disentangling the Victimization-Fear Paradox}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus-1792}, pages = {166}, year = {2013}, abstract = {Das Viktimisierungs-Furcht Paradox bezieht sich auf den Forschungsbefund, dass {\"a}ltere Erwachsene sich mehr davor f{\"u}rchten, Opfer eines Verbrechens zu werden, als j{\"u}ngere, obgleich sie statistisch betrachtet seltener Opfer werden. Dieses Ergebnis geht vor allem auf die sogenannte Standardfrage zur{\"u}ck. Im Gegensatz dazu zeigen Fragen nach der H{\"a}ufigkeit des Kriminalit{\"a}tsfurchterlebens und der Risikoeinsch{\"a}tzung keine Altersunterschiede. {\"A}ltere Erwachsene verhalten sich jedoch vorsichtiger, was zum einen die geringere Viktimisierungsrate erkl{\"a}ren k{\"o}nnte, zum anderen jedoch auch die Furchth{\"a}ufigkeit untersch{\"a}tzen k{\"o}nnte. Im Rahmen eines handlungstheoretischen Ansatzes wurde der Frage nachgegangen, wie sich die Zunahme im Vorsichtsverhalten erkl{\"a}ren l{\"a}sst. Dabei wurde Kriminalit{\"a}tsfurcht emotionstheoretisch herausgearbeitet. In den ersten drei Studien wurde Vorsichtsverhalten als Ausdruck einer durch Zunahme an physischer Vulnerabilit{\"a}t bedingten erh{\"o}hten Furcht untersucht. Dabei wurde mit Hilfe von Vignetten Furcht situational induziert. W{\"a}hrend es einen positiven Zusammenhang zwischen physischer Vulnerabilit{\"a}t, situationaler Furcht und Vorsichtsverhalten gab, reagierten {\"a}ltere Erwachsene nicht generell mit h{\"o}herer Furcht. Im Gegenteil, bei zwei Vignetten berichteten j{\"u}ngere Erwachsene reliabel mehr Furcht als {\"a}ltere Erwachsene. In zwei weiteren Studien wurden Altersunterschiede in der Bedrohungseinsch{\"a}tzung mit einer modifizierten affektiven Primingaufgabe gepr{\"u}ft. Hierbei zeigten junge Erwachsene einen gr{\"o}{\"s}eren Primingeffekt als {\"a}ltere, wobei sich in beiden Altersgruppen der Primingeffekt unter Manipulation des Zeitdrucks erh{\"o}hte. Ein negativer Zusammenhang zwischen Furchth{\"a}ufigkeit und der H{\"o}he des Primingeffekts bei den {\"a}lteren Erwachsenen liefert Hinweise darauf, dass (negative) Informationen innerhalb dieser Altersgruppe unterschiedlich verarbeitet werden. Die letzte Studie bietet einen vertieften Ausblick auf die Konzeption des Vorsichtsverhaltens als Ausdruck eines f{\"u}r {\"a}ltere Erwachsene verringerten Anreizes der mit Risikoverhalten potentiell einhergehenden Gewinne und ver{\"a}nderter M{\"o}glichkeiten des Vermeidens riskanten Verhaltens. Insgesamt bieten die Studien einen Einblick in die Komplexit{\"a}t des Konstrukts Kriminalit{\"a}tsfurcht. W{\"a}hrend situationale Kriminalit{\"a}tsfurcht nicht generell mit dem Alter zuzunehmen scheint, verweisen die Ergebnisse der Primingstudien darauf, dass Regulationsmechanismen ber{\"u}cksichtigt werden m{\"u}ssen, welche die Bearbeitung der Aufgaben beeinflussen. Dar{\"u}ber hinaus verdeutlichen die Ergebnisse der einzelnen Studien, dass ein Vorgehen gew{\"a}hlt werden muss, welches sowohl verschiedene Messmethoden als auch unterschiedliche theoretische Ans{\"a}tze integriert, um dem Untersuchungsgegenstand Rechnung zu tragen.}, language = {en} }