@phdthesis{Piekny2013, author = {Jeanette Piekny}, title = {Bereichs{\"u}bergreifendes wissenschaftliches Denken in der fr{\"u}hen und mittleren Kindheit}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus-1846}, pages = {145}, year = {2013}, abstract = {Das Ziel des Forschungsprozesses, dem die vorliegende Arbeit zugrunde liegt, bestand darin, vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fokussierung von Kindertageseinrichtungen auf naturwissenschaftliche Bildungsprogramme zu einer differenzierten entwicklungspsychologischen Betrachtung des wissenschaftlichen Denkens in der fr{\"u}hen und mittleren Kindheit beizutragen. Hierbei wurde das bereichs{\"u}bergreifende wissenschaftliche Denken, d.h. die F{\"a}higkeit zur Anwendung und das Verst{\"a}ndnis f{\"u}r die kindlichen Methoden der Erkenntnisgewinns fokussiert. Zu Beginn der Arbeit wird der theoretische Hintergrund der entwicklungspsychologischen Forschung zum wissenschaftlichen Denken von den Anf{\"a}ngen durch Piaget bis zum Scientific Discovery as Dual Search (SDDS)- Modell dargestellt. Aus den bisherigen Befunden ergaben sich noch offene Forschungsfragen zur Entwicklung der drei Komponenten der Hypothesengenerierung, des Experimentierens und der Evidenzbewertung des SDDS- Modells, die im Rahmen zweier empirischer Studien {\"u}berpr{\"u}ft worden sind. Die Ergebnisse der beiden Studien zeigten, dass sich die drei Komponenten im Laufe der fr{\"u}hen und mittleren Kindheit asynchron entwickeln. Die F{\"a}higkeit zur Bewertung eindeutiger Evidenzen ist bereits im fr{\"u}hen Kindergartenalter m{\"o}glich, w{\"a}hrend die Bewertung uneindeutiger Evidenzen und das basale Experimentierverst{\"a}ndnis fr{\"u}hestens am Ende des Kindergartenalters nachweisbar waren. Das flexible Generieren und Adaptieren von Hypothesen an vorgegebene Evidenzen ist erst mit Beginn der Adoleszenz m{\"o}glich. Die weitere theoretische Analyse dieser Ergebnisse f{\"u}hrte zu der Hypothese, dass sich die Komponenten des wissenschaftlichen Denkens aufgrund unterschiedlicher metakognitiver Anforderungen asynchron entwickeln. Diese Hypothese floss in die theoretische Erarbeitung der dritten Studie dieser Arbeit ein, die sich mit dem Versuch einer Erkl{\"a}rung f{\"u}r die Entstehung interindividueller Unterschiede im Experimentierverst{\"a}ndnis befasste. Auf der Basis der Modelle von Deanna Kuhn (1999, 2000) wurde das Verst{\"a}ndnis falschen Glaubens als m{\"o}gliche Vorl{\"a}uferkompetenz des Experimentierverst{\"a}ndnisses herausgearbeitet empirisch {\"u}berpr{\"u}ft. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten pr{\"a}diktiven Zusammenhang zwischen dem Verst{\"a}ndnis falschen Glaubens im Alter von vier Jahren und dem basalen Experimentierverst{\"a}ndnis im Alter von f{\"u}nf Jahren. Auf der Grundlage der Ergebnisse aller drei Studien, des SDDS-Modells und der Modelle von Kuhn (1999, 2000) wurde ein verkn{\"u}pftes Modell zur Entwicklung des bereichs{\"u}bergreifenden wissenschaftlichen Denkens formuliert. Anschlie{\"s}end folgt eine Diskussion des verkn{\"u}pften Modells vor dem Hintergrund ausgew{\"a}hlter Theorien der kognitiven Entwicklung, sowie der Er{\"o}rterung theoretischer und methodischer Kritikpunkte. Die Arbeit schlie{\"s}t mit Vorschl{\"a}gen zu weiterf{\"u}hrenden Forschungsarbeiten und Anwendungsm{\"o}glichkeiten ab.}, language = {de} }