@phdthesis{Heuwing2015, author = {Ben Heuwing}, title = {Usability-Ergebnisse als Wissensressource in Organisationen}, publisher = {Verl. Werner H{\"u}lsbusch}, address = {Gl{\"u}ckstadt}, isbn = {978-3-86488-084-1}, issn = {0938-8710}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-3914}, pages = {492}, year = {2015}, abstract = {Durch den Prozess der nutzerzentrierten Softwareentwicklung sammeln Organisationen wichtige Erkenntnisse {\"u}ber die Nutzer ihre Produkte, deren Arbeitsaufgaben und {\"u}ber die Nutzungskontexte, in dem diese sie anwenden. Diese Arbeit untersucht, wie derartige Usability-Ergebnisse in einer Organisation langfristig als Durch den Prozess der nutzerzentrierten Softwareentwicklung sammeln Organisationen wichtige Erkenntnisse {\"u}ber die Nutzer ihrer Produkte, deren Arbeitsaufgaben und {\"u}ber die Nutzungskontexte, in denen sie angewendet werden. Diese Arbeit untersucht, wie derartige Usability-Ergebnisse in einer Organisation langfristig als Wissensressource eingesetzt werden k{\"o}nnen, um die Usability zuk{\"u}nftiger Produkte zu verbessern und die Effizienz des nutzerzentrierten Entwicklungsprozesses zu optimieren. Im Fokus stehen dabei interne Usability-Beauftragte als Anwender dieser Wissensressource: Da diese innerhalb ihrer Organisation f{\"u}r die dort entwickelten Produkte verantwortlich sind, haben sie ein besonders hohes Interesse an der nachhaltigen Nutzung der erhobenen Usability-Ergebnisse. Zu einer organisationsinternen Nutzung von Usability-Ergebnissen existieren bereits Ans{\"a}tze aus der Forschung zu nutzerzentrierten Entwicklungsprozessen im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion, die unterschiedliche Ziele verfolgen. (Hughes, 2006; Douglas, 2007; Vilbergsdottir et al., 2014). Einen fr{\"u}hen Ansatz stellt Andre et al. (2001) mit dem User Action Framework vor, dessen Anwendung jedoch aufwendig sein kann (Hornb{\ae}k et al., 2008). Vorschl{\"a}ge f{\"u}r die Klassifizierung von empirischen Usability-Ergebnissen werden bislang vor allem im Kontext der Forschung zu Usability-Methoden eingesetzt (etwa Lavery et al., 1997; Hornb{\ae}k et al., 2008). In anderen Bereichen finden sie jedoch keine breite Anwendung, da sie nicht auf die Anwendungsf{\"a}lle f{\"u}r Usability-Information in Organisationen abgestimmt sind. Als eine zentrale Fragestellung dieser Arbeit wird daher untersucht, f{\"u}r welche Anwendungsf{\"a}lle eine Sammlung von Usability-Ergebnissen eingesetzt werden kann (Forschungsfrage RQ1). Daf{\"u}r werden qualitativ ausgerichtete Interviews (n=8) mit internen Usability-Beauftragten sowie Fokusgruppen in zwei Organisationen durchgef{\"u}hrt. Im Rahmen dieser Studien k{\"o}nnen au{\"s}erdem die Anforderungen an die Wissensorganisation und an die Informationsinteraktion f{\"u}r die Nutzung von Usability-Ergebnissen als Wissensressource analysiert werden (RQ2). Die Anforderungen werden als ein prototypisches Usability-Informationssystem umgesetzt, welches den Zugang zu einer Sammlung von Usability-Ergebnissen bereitstellt. In einer Studie mit Usability-Beauftragten (n=11) wird dieses System evaluiert, um R{\"u}ckschl{\"u}sse auf die zugrunde liegenden Anforderungen zu erm{\"o}glichen. Im Rahmen der Studie werden zudem die Entscheidungsprozesse diskutiert, die angewendet werden, wenn Usability-Ergebnisse auf andere Kontexte {\"u}bertragen oder verallgemeinert werden sollen (RQ3). Weiterhin werden die Faktoren und Barrieren untersucht, welche die Akzeptanz von Usability-Ergebnissen als Wissensressource in einer Organisation beeinflussen (RQ4). Die Untersuchungen zeigen, dass Usability-Ergebnisse bereits in vielen Organisationen gesammelt und gezielt eingesetzt werden. Die erhobenen Anwendungsf{\"a}lle (RQ1) umfassen die {\"U}bertragung von vorhandenen Ergebnissen auf aktuelle Gestaltungsentscheidungen, Lernprozesse, analytische Fragestellungen und die Verallgemeinerung zu internen Richtlinien. Zu den identifizierten Anforderungen f{\"u}r die Organisation von Usability-Wissen (RQ2) geh{\"o}rt die Kombination von produkt{\"u}bergreifenden und produktbezogenen Metadaten. Die empirischen Evaluierungsergebnisse aus Nutzertests sollten mit den zugrunde liegenden Daten, vor allem aber mit den resultierenden L{\"o}sungsvorschl{\"a}gen verkn{\"u}pft werden. Bei der Gestaltung der Informationsinteraktion sollten die gezielte Suche, der Umgang mit potenziell unbekannter oder wechselnder Terminologie, aber auch explorative Such- und Lernprozesse unterst{\"u}tzen werden. Wenn Usability-Ergebnisse in einer Organisation mit dem Ziel der Vollst{\"a}ndigkeit erhoben werden, k{\"o}nnen darauf auch Funktionen f{\"u}r die quantitative Analyse und f{\"u}r die Prozessbewertung aufbauen. F{\"u}r die Bewertung der {\"U}bertragbarkeit von Usability-Ergebnissen (RQ3) sind eine Reihe von Entscheidungskriterien und Hinweisen relevant, anhand derer ihre Zuverl{\"a}ssigkeit {\"u}berpr{\"u}ft und der Erhebungskontext hinsichtlich der Relevanz f{\"u}r eine aktuelle Fragestellung bewertet werden kann. Die Akzeptanz der Anwendung von Usability-Wissen (RQ4) erscheint prim{\"a}r von dem Aufwand abh{\"a}ngig, der f{\"u}r die Erschlie{\"s}ung der Ergebnisse erforderlich ist. Die meisten der Teilnehmer bewerten den Aufwand im Verh{\"a}ltnis zu den erwarteten Vorteilen jedoch als angemessen. M{\"o}gliche Barrieren f{\"u}r die Wissensteilung k{\"o}nnen aus der Bef{\"u}rchtung entstehen, die Kontrolle {\"u}ber die Interpretation der Ergebnisse zu verlieren, sowie aus der Wahrnehmung als {\"o}ffentliche Kritik an den jeweiligen Produktverantwortlichen. Die Ergebnisse dieser Arbeit k{\"o}nnen dabei helfen, die Unterst{\"u}tzung f{\"u}r die Nutzung von Usability-Ergebnissen als Wissensressource auf die erhobenen Anwendungsf{\"a}lle auszurichten. Daf{\"u}r werden Empfehlungen zu m{\"o}glichen Ausrichtungen eines Usability-Informationssystems in Organisationen gegeben. Die Ergebnisse verweisen au{\"s}erdem auf das gro{\"s}e Potenzial f{\"u}r weitere Forschungsvorhaben in diesem Bereich, sowohl in Hinblick auf eine bessere Unterst{\"u}tzung des Wissensmanagements von Usability-Ergebnissen als auch in Bezug auf die {\"U}bertragung der grundlegenden Erkenntnisse dieser Arbeit auf andere Anwendungsdom{\"a}nen, etwa im Bereich des Managements von Forschungsdaten.}, language = {de} }