TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Gottert, Carsten T1 - Projekterfolg hat keine Faktoren : zur Bedeutung komplexitätsadäquater Kommunikationsstrukturen für den Erfolg von IT-Projekten N2 - Die seit 20 Jahren öffentlich geführte Diskussion um Erfolgsfaktoren von IT-Projekten wirft drei Fragen auf: A: Sind die 'wahren' Faktoren noch nicht gefunden? Wären bei andauernder Forschung bereits die wahren Faktoren ermittelt worden, dann müsste bei konsequenter Anwendung die Zahl der scheiternden IT-Projekte sukzessive abnehmen und das Interesse an der Untersuchung des Scheiterns von IT-Projekten nachlassen. Beides ist nicht der Fall. B: Sollten Faktoren nicht überflüssig sein? Müssten Erfolgsfaktoren bei konsequenter Anwendung etablierter Projekt-Managementmethoden nicht überflüssig sein? Projektmanagement-Disziplinen – deren Ziel es ist, Projekte zum Erfolg zu führen - haben sich über die Jahre stetig weiter entwickelt. Dennoch wird parallel eine öffentliche Diskussion um Faktoren geführt. Werden bestimmte Projekte in bestimmten Situationen so herausfordernd, dass Best-Practices nicht (mehr) funktionieren und es dieser Faktoren bedarf? C: Kann die Entfaltung von Faktoren behindert werden? Angenommen, man habe die 'wahren' Faktoren doch gefunden – gelingt die Anwendung und Umsetzung nicht? Scheitern genau die Projekte, in denen eine Anwendung von Erfolgsfaktoren bzw. Vermeidung von Misserfolgsfaktoren nicht funktioniert? Man kennt die Faktoren, weiss aber nicht immer, wie man sie entfaltet? Hier vermutet die Arbeit eine Forschungslücke und wählt folgenden Arbeitsgang. Sie aggregiert ausgewählte Studien zu Erfolgsfaktoren, um übergreifend Wirk-Beziehungen aufzuzeigen. Anschließend schärft sie mit einer historisch geprägten Deskription und einer aktuellen Perspektive den Projektbegriff, nimmt eine Projekt-Typisierung vor und liefert eine Definition von Erfolg und Scheitern. Diese Typisierung wird um Besonderheiten von IT-Projekten ergänzt und in ein Modell herausfordernder IT-Projekte überführt, das sich im Grad der Komplexität von Inhalt und Umwelt begründet. Um die hier vermuteten Grenzen tradierter (Projekt-)Managementmethoden und Erfolgsfaktoren zu belegen, spannt die Arbeit einen systemisch geprägten Theorierahmen auf. Sie begründet plausibel Herausforderungen des Managements komplexer Systeme und liefert ein Verständnis der Grenzen von Faktoren. Sie zeigt auf, wo Best-Practices die Chance auf Lernen der Individuen und Lernen der Organisation be-/verhindern. Vor diesem Hintergrund lassen sich (Miss-)Erfolgsfaktoren als Symptome einer komplexitäts-(in)adäquaten Kommunikationsstruktur neu interpretieren und verstehen. Die Dissertation illustriert diese Erkenntnisse an diversen Ansätzen der Projektarbeit und überführt sie in Forderungen, wie sie an künftige Formen der Projektbearbeitung gestellt werden müssten, wenn hochkomplexe Projekte gehandhabt werden sollen. Abschließend mündet sie in eine 'K-Practice', deren Ziel es ist, das situative Bilden, Halten und Lösen komplexitätsadäquater Kommunikationsstrukturen zu begünstigen, um mittels adäquater Eigenkomplexität den Herausforderungen komplexer Projekte gerecht zu werden. KW - Projektmanagement KW - IT-Projekt KW - Erfolgsfaktoren KW - Kommunikation KW - Komplexität Y2 - 2015 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-5520 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-5520 SP - 352 S1 - 352 CY - Hildesheim ER -