TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Schmieder, Lydia T1 - Dynamiken der Einstellungsentwicklung N2 - Innerhalb der psychologischen Forschung ist das Einstellungskonzept ein häufig untersuchtes und divers diskutiertes: Verschiedene theoretische Perspektiven betonen wahlweise dessen Funktion als verhaltenserklärende oder durch Verhalten zu erklärende Variable und begreifen Einstellungen dabei entweder als fluktuierendes Konstrukt oder zeitlich stabile Einheit. Wechselwirkungen mit konkreten Handlungserfahrungen sowie längerfristige Entwicklungsdynamiken wurden hingegen bislang kaum berücksichtigt. Eine entwicklungspsychologische Einstellungsperspektive stellt insofern eine fruchtbare Ergänzung dar und wurde im Rahmen der Abhandlung konzeptuell und empirisch untersucht. Die empirische Untersuchung erfolgte mithilfe zweier Online-Befragungen im Kontext schulischer Innovationen: Studie 1 fokussierte Einstellungen und entsprechende Handlungserfahrungen Lehrender bezüglich bilingualen Unterrichts in einer querschnittlichen und einer längsschnittliche Studie (Studie 1A: N = 359, Studie 1B: N = 26). Konzeptuell repliziert wurden die Befunde hinsichtlich inklusionsbezogener Einstellungen und Handlungserfahrungen Lehrender (Studie 2: N = 704). Einen Auswertungsschwerpunkt stellte die Bildung eines validen Einstellungsmaßes auf Grundlage der im Erwartungs-Wert-Format konstruierten Skala dar: Während die multiplikative Verknüpfung beider Komponenten der Messgüte nicht zuträglich war, zeigten innovationsbezogene Erwartungen in beiden Studien erwartungskonforme Korrelationen. Die Zusammenhänge zwischen der Umsetzung bilingualen Unterrichts und entsprechenden Einstellungen der Lehrenden wurde moderiert durch die entwicklungsregulierende Ressource hartnäckiger Zielverfolgung. Bezüglich inklusiven Unterrichts hingegen zeigten sich Zusammenhänge zwischen in der Vergangenheit liegenden Umsetzungserfahrungen und gegenwärtigen Einstellungen. Zudem wurde die Bedeutung der persönlichen Bindung der Lehrenden an innovationsbezogene soziale Normen deutlich. Insgesamt illustrieren die Befunde die Komplexität des intrapsychischen Bedingungsgefüges spezifischer Einstellungen und verdeutlichen die Vielschichtigkeit (der Erforschung) jener Prozesse, mithilfe derer Individuen sich flexibel auf wechselnde Handlungserfahrungen einzustellen vermögen. Y2 - 2019 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-9569 U6 - https://doi.org/10.18442/030 DO - https://doi.org/10.18442/030 SP - 236 S1 - 236 PB - Universitätsverlag Hildesheim CY - Hildesheim ER -