Mal schnell die Welt retten! - Katastrophenhilfe und Soziale Arbeit
- Hilfe gehört untrennbar als zentrale Prämisse des professionellen Handelns zur Sozialen Arbeit und stellt aus systemtheoretischer Sicht wohl die grundlegende Funktionslogik dieses gesellschaftlichen Teilsystems dar. Während das Konzept Hilfe neben der praktischen sozialarbeiterischen Auseinandersetzung in der Sozialen Arbeit auch eine wissenschaftliche und konzeptionelle Auseinandersetzung erfährt, wird das Konstrukt in anderen gesellschaftlichen Bereichen oftmals als eine Art leerer Signifikant genutzt, um damit eine komplexe und kaum näher zu definierende Praxis zu beschreiben, die mehr oder weniger explizite Formen der sozialen Unterstützung umfassen – so auch in Bezug auf die Katastrophenhilfe. Es ist festzustellen, dass es in Deutschland kaum wissenschaftliche Untersuchungen zur Katastrophenhilfe in der Sozialen Arbeit gibt. Es liegen nur vereinzelte Aufsätze und grundlegende Betrachtungen vor, an die bis jetzt kaum systematisch angeknüpft wurde. International ist der Forschungs- und Entwicklungsstand schon wesentlich differenzierter entfaltet, zu dem aber auch die sog. internationale und vergleichende Soziale Arbeit in Deutschland bisher kaum Bezüge aufgebaut hat. Daher widmet sich diese Dissertation diesem kaum beachteten Feld und eröffnet einen weiten Blick, u.a. bis in die Ausbildungsstrukturen im Bereich der Katastrophenhilfe hinein, um zu verdeutlichen, dass es nicht nur um eine Analyse einer Interventionsstrategie geht, sondern um ein eigenes Feld innerhalb der Sozialen Arbeit, welches eine eigenständige Theoretisierung herausfordert und auch für sich professionalisierungsbedürftig ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage danach, welche Konstruktion von Hilfe sich in diesem Handlungsfeld zeigt. Dies wird entlang einer ethnographischen Studie nachgezeichnet. Als zentrales Ergebnis könnte die Katastrophenhilfe als eine Herausforderung angesehen werden, in der sich die Soziale Arbeit selbst in neuen Zeit-, Orts- und Hilfestrukturen begreifen muss.
Author: | Christiane Bähr |
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URN: | https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-15299 |
DOI: | https://doi.org/10.25528/169 |
Referee: | Wolfgang Schröer, Inga Truschkat |
Document Type: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Year of Completion: | 2023 |
Publishing Institution: | Stiftung Universität Hildesheim |
Granting Institution: | Universität Hildesheim, Fachbereich I |
Date of final exam: | 2021/09/06 |
Release Date: | 2023/05/10 |
Page Number: | 309 |
PPN: | Link zum Katalog |
Institutes: | Fachbereich I |
Licence (German): | ![]() |