Refine
Document Type
- Study Thesis (3) (remove)
Language
- German (3) (remove)
Has Fulltext
- yes (3)
Is part of the Bibliography
- no (3) (remove)
Keywords
- Kontrollierte Sprache (1)
- Leichte Sprache (1)
Institute
- Fachbereich III (3) (remove)
Texte lesen und verstehen zu können ist eine wichtige Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Täglich werden wir mit Texten konfrontiert, die schwierig zu verstehen sind. Dazu gehören zum Beispiel die Installationsanleitung des neuen Kühlschranks, welche ohne Bilder nur schwer verständlich ist oder die aktuellen Nachrichtentexte, die durch viele Fachwörter geprägt sind (vgl. AICHELE 2014: 20). Leichte Sprache dient als Möglichkeit, schwierige Informationen in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Die Übersetzung von Informationen in Leichte Sprache stellt eine große Herausforderung dar (vgl. ZEHRER 2014). Daher sollte dieses durch professionelle Übersetzer1 erfolgen, die aus wissenschaftlicher Sicht als Textexperten gelten.
Die vorliegende Bachelorarbeit führt eine textlinguistische Evaluation von Übersetzungsentscheidungen durch. Anhand einer exemplarischen Analyse am Beispiel einer Nachrichtenübersetzung in Leichte Sprache wird den Fragen nachgegangen, ob die Übersetzungsentscheidungen den Regeln der Forschungsstelle Leichte Sprache entsprechen und an welchen Stellen die Übersetzung optimiert werden kann.
Von der üblichen Zweiteilung in Theorie und Praxis wird in der vorliegenden Bachelorarbeit Abstand genommen, um den Umfang der Arbeit zu komprimieren. In den ersten beiden Kapiteln wird der theoretische Rahmen der Leichten Sprache und des Übersetzens in Leichte Sprache vorgestellt. Dem folgt ein Kapitel, in dem das methodische Vorgehen der Analyse in die empirische Anwendung integriert wird. Mittels der Analysemethode von ADAMZIK (2010) werden die Schwierigkeiten eines Ausgangstextes2 herausgearbeitet und den Übersetzungsentscheidungen in Leichter Sprache gegenübergestellt.
Ergänzend dazu werden theoretische Grundlagen aus ADAMZIK (2008) BRINKER (2005) und NORD (2003) sowie theoretische Ansätze aus HORSCH, OHLER und SCHWIESAU (1996) herangezogen. Das abschließende Kapitel fasst die Ergebnisse, die sich aus der Kombination zweier Methoden für Leichte Sprache ergeben, kurz zusammen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich der Konzepte “Kontrollierte Sprache” und “Leichte Sprache”. Ihre künstliche Entstehung und ihr reduzierter Charakter weisen bereits auf mögliche Konformität hin, weshalb es hier gilt, genauer hinzuschauen und zu untersuchen, inwiefern die Ansätze zur Sprachoptimierung in ihren Leitlinien, Zielsetzungen und AdressatInnen übereinstimmen oder sich unterscheiden – nicht zuletzt weil sich die Konzepte vermehrt in ihren Zielgruppen überschneiden und die Forderung nach erhöhter Adressatenorientierung insbesondere in der Technischen Dokumentation lauter wird. Nach einer einführenden Darstellung der Sprachoptimierung und der Verständlichkeitstheorien soll es in einem zweiten Teil um die Charakterisierung der beiden Konzepte gehen. Hierbei werden Inhalte, Ziele sowie ihre Adressaten beleuchtet, um daraufhin mit der Maßgabe der herausgearbeiteten Verständlichkeitskriterien spezifische Eigenschaften, Gemeinsamkeiten und ggf. auch Widersprüche identifizieren zu können. Zum Schluss gilt es, die Schnittstelle der beiden Konzepte darzulegen, um einen Ausblick über einen kombinierten Ansatz von Kontrollierter und Leichter Sprache geben zu können.
Schlüsselwörter: Kontrollierte Sprache, Leichte Sprache, Sprachoptimierung, Verständlichkeit
Abstract zur Bachelorarbeit „Übersetzen in Leichte Sprache für Personen mit Deutsch als Zweitsprache (DAZ)
- Evaluierung der Leichte-Sprache-Regeln aus der Perspektive der Psycholinguistik des Verstehens“
Die ansteigende Migration in den deutschsprachigen Raum erfordert neue Wege der Integration und Organisation. Eine Lösung könnte die Leichte Sprache darstellen, denn diese hat das Potential, den Migrantinnen und Migranten zu einem selbstbestimmten und barrierefreien Leben sowie zu Integration in Deutschland zu verhelfen. In der Praxis ist Leichte Sprache mit geistig behinderten Personen entwickelt worden, wodurch die Regeln sowie die (sprach)wissenschaftliche Untersuchung dieses Phänomens hauptsächlich an dieser Zielgruppe orientiert sind. Auch wenn beide Adressatengruppen, also Personen mit einer geistigen Behinderung und Flüchtlinge, hinsichtlich des Deutschen zunächst ein eingeschränktes Leseverständnis haben und sie so beide auf Hilfe in Bezug auf die Verständnissicherung bei der Informationsverschaffung angewiesen sind, liegt es nahe, dass die Zielgruppe „Flüchtlinge“ ganz andere Bedürfnisse und Anforderungen an die Leichte Sprache haben könnte als Personen mit einer geistigen Behinderung. Die Kernaufgabe dieser Arbeit stellt die Untersuchung dar, inwiefern sich Leichte Sprache im Allgemeinen und die vorhandenen Regeln im Besonderen für die Bedürfnisse der Zielgruppe der Flüchtlinge eignen. Hierbei spielen die Verständlichkeit und Perzipierbarkeit von Leichte-Sprache-Texten sowie die Ziele der Flüchtlinge beim Rezipieren von Texten in Leichter Sprache bzw. die Funktionen dieser Texte eine Rolle. Mögliche Anpassungen der Regeln an den Adressaten „Flüchtlinge“ in Bezug auf die Situation werden herausgearbeitet. Anhand des praktischen Beispiels der Flüchtlingsplattform des Norddeutschen Rundfunks wird untersucht, inwiefern die Regeln und die herausgearbeiteten Anpassungen in der Realität umgesetzt werden.