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Zweite überarbeitete und erweiterte Auflage des im Jahr 2017 in erster Auflage erschienen Überblickswerkes zur mittelalterlichen Geschichte von Beleidigungs- und Verleumdungsdelikten (Erstausgabe: https://doi.org/10.18442/743).
Zahlreiche Texte berichten von den unliebsamen Möglichkeiten, den Leumund und die Ehre von Personen zu verletzen. Und die mittelalterlichen Quellen berichten auch, wie die Folgen der Schmähungen die Existenz der Betroffenen zerrütten konnten. Rechtsgelehrte und Theologen nahmen sich des Schutzes von Leumund und Ehre an; sie empfahlen Formen der Genugtuung, Buße und Strafe.
Wie mit dem delinquenten Verhalten in der mittelalterlichen Gesellschaft umgegangen werden sollte, mutet heute oft befremdlich an. In dieser Studie werden die Formen, Gegenstände und Sanktionen von Beleidigungen und Verleumdungen im Überblick diskutiert. Sie bietet mit ihren vielen unbekannten historischen Textbeispielen und seltenen Abbildungen einen wichtigen Beitrag zur Historischen Kriminalitätsforschung und macht neugierig auf die Rezeption der mittelalterlichen Normen zur Ehre und ihrer Beeinträchtigung durch „verletzende Worte“.
Marion Wittkowsky, Diplom-Technikübersetzerin, arbeitete zunächst als Übersetzerin und später in Leitungsfunktion bei einem global agierenden Übersetzungsdienstleister. Nach ein paar Jahren in der Freiberuflichkeit als Übersetzerin, Redakteurin und Beraterin startete sie mit Lehrtätigkeiten an der Hochschule Flensburg. Den Weg für diese Forschungsarbeit ebneten schon früh Übersetzertätigkeiten für das Unternehmen SAP.
Ausgehend von der hohen und zugleich prekären Relevanz der Studieneingangsphase für die Herausbildung von beruflichen Orientierungen bei Lehramtsstudierenden wird im Rahmen des Projekts „Individuelle Entwicklungsverläufe der Professionalisierung im Lehramt – eine rekonstruktive Längsschnittstudie zur Herausbildung des Lehrer*innenhabitus“ (IndEL) untersucht, welche Erfahrungen Studierende zu Beginn ihres Studiums machen, wie sie sich auf ihre eigene Schulzeit beziehen und welche Bedeutung sie der bevorstehenden Praxisphase beimessen. Auf der Basis von Daten aus dieser längsschnittlich angelegten Studie wird im Rahmen des Beitrags der Schwerpunkt auf die Erfahrungen und impliziten habituellen Orientierungen von Studierenden nach dem ersten Studiensemester gelegt. Am Fall einer Studentin lässt sich auf der Basis von Rekonstruktionen zum ersten Erhebungszeitpunkt (t1) die hohe Bedeutung der eigenen Schulzeit für die Herausbildung von pädagogischen Leitvorstellungen und idealen Lehrer*innenbildern erkennen, aber zugleich auch die Relevanz, die der nachfolgenden Praxisphase zugeschrieben wird. Diese wird unter anderem als frühes Instrument zur individuellen kritischen Eignungsüberprüfung für den Lehrer*innenberuf entworfen. Ausgehend von den rekonstruierten Ergebnissen werden Implikationen für die Lehrer*innenbildung skizziert und Möglichkeiten der Reflexion des eigenen Schüler*innenhabitus diskutiert.
Die Abschlussarbeit untersucht die Auffindbarkeit von Leichter Sprache für die Zielgruppen Menschen mit sog. geistiger Behinderung und Menschen mit Deutsch als Zweitsprache.
Die Auffindbarkeit von Leichter Sprache ist zentral, wenn über die formale Erfüllung der rechtlichen Vorgaben hinaus gelebte Teilhabe angestrebt wird. Kernidee der Arbeit ist, dass Angebote in Leichter Sprache dann auffindbar sind, wenn Leichte Sprache bekannt ist und gezielt nach Angeboten gesucht werden kann oder aber, wenn Leichte Sprache in den Medien vorkommt, die von den Zielgruppen genutzt werden. Um erste Daten über die Auffindbarkeit von Texten in Leichter Sprache zu sammeln, wurde ein umfangreicher Fragebogen erstellt. Der Fragebogen wurde mündlich von insgesamt 63 Personen aus den beschriebenen Zielgruppen beantwortet. Der Fragebogen ist grundsätzlich quantitativ ausgelegt, durch die Aufnahme zusätzlicher Aussagen der Befragten wird jedoch von der rein quantitativen Form abgewichen, sodass letztlich eine Mixed-Method vorliegt.
Anhand der gewonnenen Daten konnten erste Schlüsse über die Auffindbarkeit von Leichter Sprache für beide Zielgruppen gewonnen werden. Unter anderem auf Grund der zu geringen Anzahl der Befragten, sind die gewonnenen Ergebnisse nicht repräsentativ. Die Ergebnisse, aber auch die Abbrecherquote von 0 % und die gute praktische Durchführbarkeit der Befragung zeigen indes, dass die angewandte Methode und insbesondere der erstellte Fragebogen geeignet sind, die Frage nach der Auffindbarkeit von Leichter Sprache zu beurteilen. Eine Wiederholung der Befragung mit einer größeren Stichprobe bietet sich deshalb an. Der erstellte Fragebogen wird gerne für weitere Befragungen durch andere Forscher:innen zur Verfügung gestellt.
Der Waschbrettbauch glänzt, die Beine sind straff und gebräunt, das Lächeln ist weiß. In sozialen Medien erfreuen sich Bilder und Videos derartigen Inhalts zunehmender Beliebtheit. Nicht erst seit der Covid-19 Pandemie und dem kometenhaften Aufstieg der Pamela Reif, sind Fitness-Gurus vielbeachtete und einflussreiche Stars. Vor allem auf Instagram wird millionenfach ein Lifestyle propagiert, der voll und ganz auf Fitness ausgerichtet ist.
Sucht man indes nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesem gesellschaftlich hoch aktuellen und relevanten Forschungsfeld, wird man kaum fündig. Insbesondere die Protagonisten des Phänomens, die Fitness-Gurus selbst, scheinen einen blinden Fleck in der sportwissenschaftlichen Forschung abzubilden.
Die vorliegende Studie nimmt das Missverhältnis gesellschaftlicher Omnipräsenz und wissenschaftlicher Abstinenz zum Anlass für eine qualitativ-explorative Studie mit Fitness-Gurus. Nachdem ein kultursoziologisches Fundament Erklärungsansätze für das große gesellschaftliche Interesse am Thema Fitness offeriert, kommen erfolgreiche Fitness-Gurus der Plattform Instagram selbst zu Wort. Sie berichten über ihren Weg zum Fitness-Guru und ihre Innensichten auf das Phänomen Fitness in sozialen Medien. Eine Auswertung der Daten entlang der Grounded Theory bietet so erstmals einen wissenschaftlich fundierten Blick hinter die Kulissen des Fitness-Booms auf Instagram.
Die Dissertationsschrift zielt darauf ab, detaillierte Erkenntnisse über in Bezug auf ihre Delinquenz hochaktive, oder hochbelastete Personen zu gewinnen. Dabei werden Hellfeldkriminalitätsverläufe einer Gruppe von (ehemaligen) Jugendstrafvollzugsinsassen mittels Latent Class Growth Analysis (LCGA) weiter ausdifferenziert und theoriegeleitet anhand differentieller Risiko- und Schutzfaktoren charakterisiert. Die Basis bilden zunächst Daten einer prospektiven Längsschnittstudie, die umfangreiche Selbstberichte aus standardisierten Befragungen und Auskünfte aus dem Bundeszentralregister sowie Gefangenenpersonalakten der Studienteilnehmer kombiniert. Es zeigt sich, dass gravierende Delinquenzverläufe im Einklang mit dem Stand der Forschung zum bio-psycho-sozialen Entwicklungsmodell dissozialen Verhaltens und entwicklungskriminologischen Theorien häufig mit sich kumulierenden Risikofaktoren oder Multiproblemlagen einhergehen. Täter, die schwere Gewaltdelikte und Tötungsdelikte begingen aber, waren vergleichsweise wenig mit Risikofaktoren und Delikten belastet und brachen ihren Delinquenzverlauf häufig ab.
Die Erkenntnisse werden anhand qualitativ erhobener Daten aus staatsanwaltschaftlichen Verfahrensakten von intendierten, multiplen Tötungsdelikten weiter vertieft: Betrachtet wird die individuelle Delinquenzentwicklungen vor einem Tötungsdelikt, wobei wiederum Risiko- und Schutzfaktoren in den Biografien und vorangegangene (nicht-)registrierte Delinquenz betrachtet werden. Wie in vorangegangenen Studien zu Tötungsdelinquenz zeigt sich, dass ein hoher Anteil von Tätern vor dem Tötungsdelikt keine registrierte Delinquenz aufwies. Die Ergebnisse werden in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs eingeordnet und unterschiedliche Erklärungsansätze für gravierende Gewaltdelinquenz, die ohne entsprechend deutliche Risikofaktorenbelastung auftritt, werden diskutiert.
Semantic Web-Technologien und -Anwendungen erfahren gegenwärtig eine hohe Aufmerksamkeit im Forschungsfeld der Wissensrepräsentation. Daten über Personen bilden oft zentrale Knotenpunkte einer Wissensbasis, um verteilte Informationen miteinander zu verknüpfen und zu kontextualisieren. Mit der Fachontologie „LexDo“ wird im Umfeld der europäischen Forschungsinfrastruktur ELEXIS eine neue Linked Open Data-Ressource für die Disziplin der Lexikographie und Wörterbuchforschung entwickelt, die das Wissen der Domäne bündeln und vernetzen soll. Die Integration kuratierter Personendaten in die Fachontologie dient zunächst der Erschließung fachspezifischer Publikationen im Suchportal „ElexiFinder“. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie ein solches Personenregister aus den Metadaten einer bestehenden Fachbibliographie mit semi-automatischen Methoden aufgebaut, bereinigt und als Linked Open Data aufbereitet werden kann. Vor diesem Hintergrund wird ein modularer Workflow zur Transformation von Namensliteralen in Entitäten des Semantic Web konzipiert, der Skalierbarkeit und eine hohe Datenqualität gleichermaßen berücksichtigt. Basierend auf Überlegungen zur RDF-Modellierung in LexDo für ein semantisch konsistentes Linking mit Referenzdatensets werden Algorithmen und Funktionen zur Datenbereinigung und zum Interlinking im Open-Source-Tool „OpenRefine“ anhand eines Testauszugs der Fachbibliographie umfassend evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluierung münden in praxisorientierte Empfehlungen für den weiteren Ausbau und den Routinebetrieb der Fachontologie.
Mitgefangen. Seltener im Fokus der Aufmerksamkeit, aber oftmals von einer Haftstrafe in ähnlichem Ausmaß betroffen wie Inhaftierte selbst, sind deren Partnerinnen. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln und unter Rückgriff auf Erkenntnisse der Rechts-, Entwicklungs- und Partnerschaftspsychologie beleuchtet diese Studie Licht- und Schattenseiten, die die Inhaftierung des Lebenspartners für Frauen mit sich bringt. Um die Umstände dieser sehr außergewöhnlichen Lebens- und Beziehungssituation abzubilden, kommen neben validierten Fragebogeninstrumenten stichprobenspezifische und für diese Studie konzipierte Fragebögen zum Einsatz, die faktoren- und reliabilitätsanalytisch geprüft werden und sich als tauglich für den intendierten Zweck erweisen. Das psychische Belastungserleben, die Lebenszufriedenheit und die Partnerschaftszufriedenheit stellen die Kriteriumsvariablen regressionsanalytisch geprüfter Hypothesen dar, zeigen sich teilweise durch das Ausmaß erlebter negativer Haftfolgen ungünstig beeinflusst, bedingen sich mitunter aber auch gegenseitig. Dass das Ausmaß einiger abträglicher Effekte auf die verwendeten Kriteriumsvariablen durch verschiedene Ressourcen und Bewältigungsmodi tendenziell abgeschwächt werden kann, belegen durchgeführte Interaktionsanalysen. Nach einer kritischen Diskussion der Einschränkungen der Fragebogenstudie kommen im Rahmen qualitativer Interviews betroffene Personen zu Wort, deren Berichte das breite Spektrum von Herausforderungen, aber auch förderlichen Entwicklungen im Kontext der Inhaftierung ihres Partners bzw. ihrer Partnerin verdeutlichen.
Ausstellungstexte haben die Aufgabe, Ausstellungsinhalte zu kommunizieren. Sind die Texte schwer zugänglich, wirkt sich dies negativ auf die Zugänglichkeit der gesamten Ausstellung aus. Das Lesen der Ausstellungstexte ist jedoch für die Besucherinnen und Besucher herausfordernd. Warum das so ist, erklärt die Arbeit mit einer anspruchsvollen Lesesituation und der Experten-Laien-Kommunikation. Daran schließt sich ein kurzer Überblick über Kriterien verständlicher Texte an.
Im zweiten Schritt untersucht die Arbeit ein Korpus von exemplarischen Museumstexten. Diese Texte lassen sich als schwere Texte kennzeichnen, was vor allem durch dem Einsatz von Fach- und schweren Wörtern sowie einer hohen Propositionsdichte im Satz hervorgerufen wird.
Aus den Ergebnissen beider Teile wird eine Empfehlung für Einfache Sprache in Ausstellungen abgeleitet und begründet.
Der vorliegende Tagungsband geht aus der 5. Hildesheimer CeLeB-Tagung zur Bildungsforschung hervor. Er präsentiert Ergebnisse aus zahlreichen Projekten und Vorhaben, die u. a. durch die Qualitätsoffensive Lehrerbildung mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ gefördert oder in anderen Kontexten durchgeführt werden und sich mit der Erforschung und Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen befassen.
Lernen mit digitalen Medien und über digitale Medien wird in der Bildungspolitik als zentrale Leitidee für eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt proklamiert. Mit dem Ziel, Schüler*innen auf ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben in einer digitalen Welt vorzubereiten, stehen digitalisierungsbezogene Kompetenzen im Fokus von Rahmenkonzeptionen wie etwa dem Strategiepapier der KMK „Bildung in der digitalen Welt“. Entsprechend lässt sich auch die Frage stellen, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten Lehrer*innen unter den Bedingungen der Digitalisierung benötigen.
Ansätze beziehen sich hierbei einerseits auf die Diagnose und Förderung dieser Kompetenzen in der digitalen Welt auf Seiten der Schüler*innen, andererseits bei Lehrer*innen auf die Nutzung der durch die Digitalisierung eröffneten Möglichkeiten zur Erreichung von Unterrichtszielen. Nicht zuletzt ergeben sich damit auch neue Kompetenzanforderungen an die Dozierenden in der universitären Lehrer*innenbildung. Aufgabe der universitären Lehre ist es dabei, angehenden Lehrkräften die kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit digitalen Technologien zu ermöglichen.
In aktuellen Diskussionen zeichnet sich jedoch noch wenig Klarheit darüber ab, wie diese Kompetenzen von Schüler*innen, Lehrer*innen und Dozierenden in der Lehrkräftebildung aufeinander bezogen sind. In vier Themenfeldern wird mit diesem Band den Fragen nach der Formulierung und Strukturierung von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen sowie Ansätzen zur Förderung in Schule und Lehrer*innenbildung nachgegangen.
Die Digitalisierung der Kinder- und Jugendhilfe wird bereits seit Jahren gefordert. Fachkräfte, Träger und Politik sind dazu angehalten, sich mit den damit verbundenen Potenzialen und Herausforderungen auseinanderzusetzen. Ausgangspunkt dessen ist die Anerkennung der hohen Bedeutung, die digitale Medien für die soziale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in allen Lebensbereichen und für ihre persönliche Entwicklung haben.
Das BMBF-geförderte Projekt DigiPäd 24/7 der Universität Hildesheim und der TH Köln hat untersucht, wie in Erziehungs- und Eingliederungshilfeeinrichtungen sowie Internaten in Deutschland der analog-digitale Alltag erlebt und gestaltet wird. Gefragt wurde dabei sowohl nach den Wahrnehmungen und Erfahrungen der dort lebenden jungen Menschen und der Fachkräfte als auch nach den Organisationskulturen und digitalen Infrastrukturen. Analysiert wurden außerdem die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen.
Die Empfehlungen beinhalten sowohl die empirischen Ergebnisse des Forschungsprojekts als auch konkrete Anhaltspunkte für stationäre Einrichtungen und Bildungsorganisationen, die es bei der Entwicklung eines Konzepts zur Ermöglichung von Medienbildung im Sinne eines umfassenden Organisationsentwicklungsprozesses im Dreiklang der UN-Kinderrechtskonvention von Förderung, Schutz und Beteiligung zu berücksichtigen gilt. Enthalten sind außerdem daraus resultierende fachpolitische Forderungen. Die Empfehlungen folgen dabei einem rechtebasierten Ansatz und stellen junge Menschen als Subjekte ihres Medienhandelns in den Vordergrund.
In dieser Arbeit wird das durchaus prägende Wirken von fünf biblischen Frauen in den urchristlichen Gemeinden analysiert: Tabita, Lydia, Priska, Phöbe und Junia. Die erarbeiteten Ergebnisse werden anschließend zum Ausgangspunkt für eine kritische Reflexion der paulinischen Bewertung von weiblichen Funktionen in den frühen christlichen Gemeinden und für die spätere Beurteilung der Frauenrolle in der Haustafel-Literatur und in Pastoralbriefen.
Der Beitrag setzt sich mit Problemstellungen einer kindheitspädagogischen Hochschuldidaktik auseinander und eruiert, wie diese relational zu denken wäre. In dem Zusammenhang wird zunächst nach dem logischen Anfang einer systematischen Didaktik, nach der ,Zelle des Didaktischen‘ gefragt. Ferner wird Forschendes Lernen als hochschuldidaktisches Konzept vorgestellt und erörtert, inwieweit Lehr-Lernsettings auf der Ebene der Hochschulausbildung in diesem Verständnis produktiv organisiert und z. B. über qualitative Methoden auf kindheitspädagogische Bezugsfelder übersetzt werden könnten. Hieran anschließend werden Gedanken zum Forschenden Lernen als Lernen durch qualitative Forschung entwickelt, die Potenziale und Herausforderungen der Aneignung einer qualitativen Forschungshaltung sowie Vermittlungsweisen von qualitativen Methoden als Kunst oder Technik fokussieren. Weiterführend wird sich damit auseinandergesetzt, wie hochschulische Lehre zwischen kindheitspädagogischer Forschung, Theoriebildung und Praxis dialogisch vermitteln und bspw. zielgruppengerecht in digitale Lehr-Lernformate eingebettet werden kann. Der Beitrag schlägt diesbezüglich auch konkrete Nutzungsweisen der Plattform-Materialien des Methodenforums vor.
Im Beitrag wird sich mit dem Verhältnis von Fallverstehen und Forschendem Lernen in der kindheitspädagogischen Hochschullehre auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang wird zunächst gefragt, wie Lehr-Lernformate der kindheitspädagogischen Qualifizierung derart konkretisiert werden könnten, dass sie verdeutlichen, dass die Frage, was der Fall sei, immer auch von der jeweils spezifischen, disziplinären und methodischen Perspektive abhängt. Es wird dafür sensibilisiert, dass dieser Kontext stets mit zu reflektieren ist und erörtert, inwiefern eine damit einhergehende Mehrperspektivität in Lehr-Lernformaten berücksichtigt werden kann. Um ferner dem Anliegen der Konkretisierung einer kindheitspädagogischen Didaktik der Lehrenden beizukommen, wird nach den Funktionen des Fallverstehens gefragt, werden Varianten für die kasuistische Lehre vom Fall ausbuchstabiert und Überlegungen angeführt, wie diese Varianten sinnvoll an hochschuldidaktische Formate fallorientierten Lehrens und Lernens in der kindheitspädagogischen Qualifizierung angeschlossen werden könnten. Der Beitrag schlägt diesbezüglich auch konkrete Nutzungsweisen der Plattform-Materialien der Fallzentrale vor.
Seit Jahrzehnten beschleunigen sich die Entwicklungsdynamiken digitaler Technologien und digitalisierter Kultur eher, als dass sie sich beruhigen. Forschung zur Digitalisierung, insbesondere in Feldern ästhetischer Praxen und kultureller Bildung, hat es mit einem ausgesprochen fluiden Gegenstandsbereich zu tun. Auf dem Markt werden immer neue MusikmachDinge angeboten, um eventuell kurz darauf wieder zu verschwinden. Gleichwohl prägen sie die Aneignungsvorgänge, Praxis und Ästhetik ganzer Musikkulturen. Die Herausforderungen für Forschung sind entsprechend nicht gering: In gegenstandsbezogener Perspektive muss der erkundende und forschende Blick sich immer wieder neu justieren – gerade in Bezug auf Künste und ästhetische Praxen, die selbst Digitalisierungsprozesse immer stärker thematisieren und in ihrer Form reflektieren. In methodologischer und methodischer Perspektive bedarf es der Entwicklung neuer, den (post-)digitalen Praxen angemessener Forschungsweisen.
Die vorgestellten Studien zeigen auf, inwiefern erst die Kombination aus „Gegenständen“ oder Dingen, seien sie physischer, kultur-technischer, technologischer, konzeptioneller und/oder sozial-kultureller Natur, den Zugang und damit auch die Rolle menschlicher Akteur*innen in den jeweiligen Handlungszusammenhängen formt. Die im Buch versammelten Forschungszugänge reichen von symmetrisch-soziomateriellen Konstellationen bis hin zu dezentriertheitssensiblen, wissenssoziologisch fundierten Blickweisen auf (Sozio-)Materialität. Dabei geht es um inhaltliche Aspekte von Design und Produktion, Wissen und Bildung sowie Konsumtion, Prosumtion und Nutzung.
Die krisenerschütterte Frühneuzeit an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert bestimmten Faktoren kirchlicher „Erneuerung“ in der Hildesheimer Stiftswelt. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 erlebte die katholische Minorität durch die jesuitische Reformpolitik einen mit Rom kulturell-vernetzten, zwingenden Auftrieb.
Untersucht werden komplexe kulturelle Verbindungen zwischen den Hildesheimer Konfessionen, deren Stiftsordnung mit ungelösten Territorialfragen den Lebensalltag und das zwischenmenschlich-differenzierte Verhalten regulierte. Auffallend sind anspruchsvolle Bildungsperspektiven in den Maßstäben vielgestaltender Umwälzungen. Das 17. Jahrhundert vergegenwärtigt mit seinem innovativen Bildungsprogramm eine synergetisch-progressive, hermeneutische Variabilität. Was die Frühneuzeit zur größeren Ehre Gottes metaphysisch aussagen wollte, ist heutzutage die vermessene Welt mit ihrer methodologisch-funktionalen Konvergenz, die den natürlich-technologischen und vernetzt-anthropologischen, pädagogischen Fächerkanon bestimmt.
Der gegenwärtige Forschungsstand variiert das Thema großzügig mit einer teils ahistorisch-theoretischen, teils postfaktisch-hypothetischen Gestaltung. Kompensatorische Perspektivenwechsel und Erklärungsmuster der Wirklichkeit definieren faktitiv-materiale, autonome Natur-Kultur-Hybride, die Menschen mithilfe der Wissenstechnik „Algorithmus“ zielgerichtet bestimmen.
Ihre Kategorie „Modalität“ navigiert einerseits Urteile durch zugeschriebene „Transformationen“ der Weltbewältigung. Die digitale Orientierung „beglaubigt“ andererseits rationale Beziehungsmuster, deren „reduktionistische Ganzheitlichkeit“ sowohl das interdisziplinäre Zusammenspiel als auch das permissiv-antidisziplinäre Denken durch Sprache, Theorie, Methode, Ethik, Religion und Recht „modelliert“.
Der humanmedizinisch „radikale Konstruktivismus“ ist ein Kalkül des „experimentellen Kreationismus“. Seine intentionale „Jokerologie“ , die Freiheit einer wortfähig-ausgewählten, ungezügelten „Umwandlung“, bestätigt Menschen in ihrer volitionalen Haltung als zweigeschlechtliche Transgender.
Mittels qualitativer Interviews mit Ausbilderinnen und Ausbildern in der zweiten Phase der Lehrkräftebildung widmet sich die Autorin dem pädagogisch wie religionspädagogisch interessanten und aktuellen Thema des professionellen Beratungshandelns. Sie versucht mit der vorliegenden Studie die Frage zu beantworten, inwieweit sich der professionelle Habitus im Hinblick auf Gesprächsführungskompetenzen, Feedbackkultur und Haltungsausprägungen von Ausbilderinnen und Ausbildern im Kernseminar, die auch als Fachleiterin und Fachleiter für die Fächer Evangelische bzw. Katholische Religionslehre tätig sind, durch eine erfolgreich absolvierte Coachingausbildung im Hinblick auf die Umsetzung in alltäglichen Beratungssituationen im beruflichen Kontext verändert. Die Interviewauswertungen zeigen, dass sich in der subjektiven Wahrnehmung und im subjektiven Erleben der interviewten Personen das professionelle Handeln im Bereich der Beratung durch diese Coachingausbildung verbessert und sie maßgeblich zur beruflichen Professionalisierung beiträgt. Dies kann durch die Auffächerung in die Themenfelder ,Beratungskompetenz‘, ,Unterrichtsnachbesprechung‘, ,persönliche Menschenbildannahmen‘ und ,Ambivalenz von Benotung und Beratung‘ differenziert und konkret gezeigt werden.
Der folgende Beitrag stellt ein einsemestriges Seminar vor, das sich im Rahmen erziehungswissenschaftlicher Studiengänge mit historischen Kindertagebüchern aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert beschäftigt. Mit den Tagebüchern sind wenig genutzte und überaus seltene Quellen kindheitspädagogischer und bildungshistorischer Forschung didaktisch bearbeitet, die als eindrucksvolle Dokumente und Artefakte kindlicher Lebens(um-)welten gelten können. Die Kindertagebücher können mit einem methodisch-systematischen Fokus auf sozial und kulturgeschichtliche Zusammenhänge erforscht und studiert werden, auch bieten sie Gelegenheit, Medien als subjektkonstituierenden Faktor von Kindheiten bzw. den Vorstellungen von diesen zu begreifen. Da diese Quellen zudem nicht nur textlich, sondern auch bildlich oder anderweitig material verfasst und gestaltet sind, ermöglicht dies unterschiedliche methodisch-analytische Zugänge (z. B. Artefakt- und/oder Bildanalyse, textinterpretative Verfahren), die im Seminar auch triangulierend oder kontrastierend vorgestellt und behandelt werden können.
Im Seminar werden die methodologischen und methodischen Grundlagen der Dokumentarischen Methode vermittelt sowie deren Potentiale für die kindheitspädagogische Forschung erkundet. Auf dieser Basis wird in Forschungsprojekten mit ausgewählten Erhebungstechniken eigenen Forschungsfragen nachgegangen. Vermittelt wird in diesem Seminar, dass die Dokumentarische Methode zwar im Rahmen bestimmter Arbeitsschritte ähnliche Vorgehensweisen vorschlägt, diese sich jedoch – je nach Materialsorte wie bspw. Interviews, Fotografien, Kinderzeichnungen, Videos und Gruppendiskussionen – auch unterscheiden und durch spezifische methodologische Grundannahmen an diese angepasst werden können. Im Vordergrund des Seminars steht die Vermittlung der Forschungspraxis der Dokumentarischen Methode.
Qualitativ zu forschen setzt voraus, dass nicht nur die unterschiedlichen Forschungstraditionen und die verschiedenen Erhebungs- und Auswertungsmethoden gekannt werden, sondern erfordert auch ein hohes Maß an forschungspraktischer Kompetenz. Aufbauend auf Einführungen in die qualitative Forschung werden in diesem Seminar Studierende vertiefend in den konkreten Prozess qualitativen Forschens entlang der exemplarischen Analyse von im Internet vorhandenen Einrichtungskonzeptionen pädagogischer Einrichtungen ein-geführt. Es wird die Möglichkeit geboten, eigene Forschungsvorhaben einzeln oder in kleinen Gruppen zu entwickeln und forschungspraktische Erfahrungen zu sammeln. Es soll ein Forschungsprozess von Anfang bis Ende exemplarisch durchlaufen werden: Die Studierenden entwickeln eine Forschungsfrage und ein dazu passendes Forschungsdesign, wählen Konzeptionen aus, die sie analysieren und führen an ausgewählten Bildern der Konzeptionen Bildanalysen durch. Schließlich verfassen die Studierenden einen Forschungsbericht, der ihren Forschungsprozess und die Ergebnisse ihrer Analysen expliziert.
Low-Code-Symposium
(2022)
Zum bundesweiten Digitaltag am 18. Juni 2021 richtete das Zentrum für Digitalen Wandel in Kooperation mit dem Hi-X-DigiHub, der Digital City GmbH und der COMPRA GmbH ein digitales Symposium zum Thema der Low-Code-Softwareentwicklung aus. Die Bedeutung der Low-Code-Technologie wächst, weil sich mittels dieser Verfahren Softwareentwicklung sowohl effizient und innovativ als auch barrierefrei für Nicht-Informatiker_innen gestalten lässt. Im Fokus des Symposiums standen drei Vorträge von Akteuren der Low-Code-Softwarebranche sowie eine abschließende Podiumsdiskussion, die die verschiedenen Ansätze und Potenziale der Low-Code- und No-Code-Softwareentwicklung beleuchtete. Dieser Bericht dokumentiert zusammenfassend die Inhalte der Vorträge sowie der Podiumsdiskussion.
Stream processing is a popular paradigm to process huge amounts of unbounded data, which has gained significant attention in both academia and industry. Typical stream processing applications such as stock trading and network traffic monitoring require continuously analyzed results provided to end-users.
During processing, the characteristics of data streams such as volume or velocity can vary, e.g., peak load or bursty streams can occur at certain points.
In order to cope with such situations, it requires the analytical systems to be able to adapt the execution of stream processing as quickly as possible.
In literature, different approaches adapting data stream processing such as load-shedding and elastic parallelization do exist. However, each of them have their different shortcomings like skewed results (due to the dropped data) or strong limits on the adaptation due to the parallelization overhead. One specific challenge motivating us is to minimize the impact of runtime adaptation on the overall data processing, in particular for real-time data analytics. Moreover, while the need to create adaptive stream processing systems is well known, there is currently no systematic and broad analysis of the solution range of creating adaptation mechanisms for stream processing applications.
In this dissertation, we focus on algorithm switching as a fundamental approach to the construction of adaptive stream processing systems. Algorithm switching is a form of adaptation, where stream processing algorithms, with fundamentally similar input-/output-characteristics but different runtime tradeoffs like resource consumption or precision, are replaced to optimize the processing. As our overall goal, we present a general algorithm switching framework that models a wide range of switching solutions (called switch variants) in a systematic and reusable manner as well as characterizes the switch variants with their quality guarantees.
Concretely, we focus on developing a general model of algorithm switching to systematically capture possible variants of different switching behavior. We also present a theoretical specification to predict the timeliness-related qualities for the switch variants. Moreover, from the practical perspective, we also develop a component-based design to ease the realization effort of the algorithm switching variants. Finally, we provide a validation of the algorithm switching framework against the realized switch variants.
Das mittelalterliche Kloster der Zisterzienserinnen in Bergen auf Rügen ist bekannt, vor allem durch kunst- und bauhistorische Forschungen, aber auch durch Sagen über die Nonnen. Nach der Reformation wurde daraus ein bis 1945 existierendes evangelisches Frauenstift, dessen letzte Bewohnerin 1957 starb. Von diesem Stift und den Stiftsdamen weiß man weit weniger. Das Memorabilienbuch möchte diese Lücke schließen, zumindest für die Zeit von 1858 bis 1945.
Wir verdanken diese Textquelle mehreren Schreiberinnen und Schreibern. Entweder die Priorinnen oder Kuratoren des Stifts verfassten die Einträge, manchmal eher sachlich gehaltene, manchmal kurzweilige. Einiges ist auch abgeschrieben, bei dem bekannten Rügener Reiseschriftsteller Johann Jacob Grümbke natürlich.
In dem vorliegenden Buch können die Leserinnen und Leser der zeilengenauen Übertragung der Textquelle folgen und sich selbst in die verschiedenen Handschriften einlesen. So lässt sich zum Beispiel herausfinden, ob das Frauenstift ein Abschiebeort für adlige Töchter war oder doch eine viel größere Bedeutung hatte für weibliches Leben außerhalb der Ehe vor etwa 150 Jahren. Was hier schon verraten werden darf: Die Stiftsdamen prägten über lange Zeit nicht nur das Stadtbild, sondern auch das Stadtleben auf verschiedene Art und Weise. Oder hätten Sie Anfänge einer organisierten Frauenbewegung auf der Insel Rügen im Bergener Frauenstift vermutet? Viele erstmalig veröffentlichte Bild- und Textquellen geben dem Frauenstift Kontur und die Geschichten über seine (un)bekannten Bewohnerinnen erwecken es wieder zum Leben.
This bibliographical guide gives a comprehensive overview of the historiography of philosophy and thought in the Japanese language through an extensive and thematically organized collection of relevant literature. Comprising over one thousand entries, the bibliography shows not only how extensive and complex the Japanese tradition of philosophical and intellectual historiography is, but also how it might be structured and analyzed to make it accessible to a comparative and intercultural approach to the historiography of philosophy worldwide. The literature is categorized and organized according to thematic focus areas such as geographical regions and continents, nations or peoples, religious traditions and philosophical teachings such as Buddhism, Islam, Shintō, and Confucianism, as well as disciplines such as ethics, aesthetics, and political thought. The bibliography is accompanied by an introduction outlining the research method as well as quantitative and qualitative approaches to analyzing the material, followed by a chronological overview of the historiography of philosophy and thought in the Japanese language and of the Japanese tradition of writing “world histories of philosophy.” As a first step towards a “history of the historiography of philosophy” in non-European languages, we hope that this guide will provide a useful tool for interculturally oriented scholarship aimed at a non-Eurocentric and diversified historiography of philosophy in a global perspective.
In Europa zu Hause
(2022)
Dieses Buch bietet einen kleinen Streifzug durch die vielfältigen Forschungsfelder des Zeit- und Europahistorikers und Hildesheimer Professors Michael Gehler. Zum feierlichen Anlass seines 60. Geburtstag haben sich 49 seiner beruflichen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zusammengetan und Arbeiten zu den großen Schwerpunktthemen in Gehlers Forschung verfasst. So finden sich in diesem Band neben Beiträgen zur „Historischen Europaforschung/Europäische Integration“ sowie zu den Themen „Europa und die Welt“ und „Deutschland und seine Nachbarn“ auch Arbeiten, die sich mit „Südtirol“, der „Imperienforschung“, der „Transnationalen Parteiengeschichte“ sowie mit „Geschichte lernen“ auseinandersetzen.
Michael Gehlers wissenschaftliches Renommee steht außer Frage, wofür der vorliegende Band eindrücklich Zeugnis ablegt. Er markiert dabei keinesfalls das Ende der Forschungstätigkeit des Jubilars – bestenfalls ein Zwischenfazit, an dem sich zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen beteiligt haben.
Dies ist die 2., korrigierte Auflage, die anstelle der 1. Auflage elektronisch veröffentlicht wurde.
Das Phänomen Sampling
(2022)
Die Begriffe Sampling und Sample verweisen in musik- und klangbezogenen Kontexten auf überaus Unterschiedliches. Der vorliegende Band beleuchtet die Entwicklung der Diskurse um diese Begriffe, analysiert instrumentale Sampling-Prozesse und reflektiert die Sampling-Praxis als künstlerischen
Forschungsprozess. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Wie hat sich das Verständnis von Sampling und Samples gewandelt? Wie vermittelt sich Sampling durch die instrumentale Praxis? Inwiefern prägt die individuelle künstlerische Sampling-Praxis die Wahrnehmung von Sampling? Diese Fragen werden anhand von Beispielen und Diskursanalysen thematisiert. So zeigt etwa die Analyse konkreter Anwendungen, wie das Interface-Design von Instrumenten das Verständnis von Sampling beeinflusst. Auch ein eigenes Softwaretool des Autors wird in diesem Zusammenhang reflektiert.
Der Ansatz möchte eine Alternative zur bislang vorherrschenden Praxis bieten, welche die Begriffe Sampling und Sample durch neue Definitionen immer weiter auszudifferenzieren sucht und als exklusive Fachbegriffe etabliert. Sein Ziel ist es, Sampling in einer möglichst nachvollziehbaren und anschlussfähigen Annäherung in den verschiedensten Facetten darzustellen und zu diskutieren.
Der überwiegende Teil der in Deutschland erhaltenen Niedermoore weist einen veränderten Wasserhaushalt, ein mooruntypisches Arteninventar und einen stark degradierten Torfkörper auf. Revitalisierungsmaßnahmen werden umgesetzt, um den Zustand dieser überprägten Moorökosysteme zu verbessern. Allerdings existiert bisher kein Erfolgskontrollkonzept, welches gezielt für die Bewertung der Revitalisierungsmaßnahmen in stark degradierten Niedermoorökosystemen Anwendung finden kann.
Am Beispiel des stark degradierten und hydrologisch vielfältig überprägten Bergen-Weißacker Moores (Südbrandenburg) wird in einem Zeitraum von zwei Jahren eine Erfolgskontrolle umgesetzt, um eine Wiedervernässungsmaßnahme zu bewerten. Die Basis der Erfolgskontrolle bildet ein Set aus biotischen und abiotischen Parametern. Um ein grundlegendes Ökosystemverständnis aufzubauen, reicht die Parameteraufnahme über den Maßnahmenbereich hinaus. Für die Einordnung der Aufnahmeergebnisse wird eine Bewertungsbasis aufgebaut.
Die Erfolgskontrolle zeigt, dass auch nach der Wiedervernässung im Maßnahmenbereich des Bergen-Weißacker Moores keine flurnahen Wasserstände vorliegen. Basierend auf den Erkenntnissen werden Grenzen und Potenziale sowie Vorschläge zur Modifizierung des Konzeptes abgeleitet. Weiterhin werden Überlegungen zur Konzeptübertragbarkeit getroffen. Dabei wird herausgestellt, dass Grundvoraussetzungen vorliegen müssen, um das Konzept mit wenigen Adaptationen in anderen stark degradierten minerotrophen Mooren einsetzen zu können. Aus den Monitoringresultaten werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, um prospektiv den Zustand des Bergen-Weißacker Moores zu verbessern.
Basierend auf den im Rahmen der vorliegenden Arbeit gewonnenen Erkenntnissen werden Grundsätze für Erfolgskontrollen in stark degradierten Niedermoorökosystemen formuliert. Dazu zählen beispielsweise der Einbezug moorinterner Vergleichsflächen, die Erfassung von Randeffekten und die langfristige Fortführung des Monitorings.
Mithilfe einer novela gráfica zum Thema Morbus Alzheimer und ihrer filmischen Adaption
wird gezeigt, wie Schüler:innen der Sekundarstufe II medienspezifische Gestaltungsmittel
analysieren und vergleichen, Wirkungen beschreiben, dabei ihr fachsprachliches
Vokabular und ihr Wissen über ein gesellschaftlich relevantes Thema erweitern können.
Diese Arbeit liefert drei zentrale Ergebnisse:
Zum einen wurde das Testinstrument UPDA_Math entwickelt, das die mathematikdidaktische Kompetenz (MDK) von Lehramtsstudierenden in ihrer fachdidaktischen Praxisphase erheben kann, und zwar im Paper-and-Pencil-Format mit Multiple-Choice-Items. Das dafür entwickelte Konstrukt der MDK wird durch die allgemeindidaktische Perspektive der Planung, Durchführung und Analyse von Unterricht geprägt. Das Instrument erwies sich als Rasch-skalierbar mit einer Reliabilität von 0.80. Zu den durchgeführten Modellgeltungsprüfungen zählten u.a. Tests zur Eindimensionalität, zum Differential Item Functioning zwischen leistungsstarken und leistungsschwächeren Personen, Tests auf lokale stochastische Unabhängigkeit und zur Testfairness.
Als zweites wurden mit dem entwickelten Test UPDA_Math kumulative Effekte zwischen Allgemeinem Schulpraktikum (ASP) und fachdidaktischer Praxisphase (FP) im Lehramtsstudium untersucht. Es stellte sich die Frage, in welchem Ausmaß ein Erwerb hoher allgemeindidaktischer Kompetenz (ADK) im ASP einen positiven Einfluss auf den Erwerb mathematikdidaktischer Kompetenz (MDK) in der FP fördert. Als Drittvariablen wurden die Gesamtbachelornote, die Bachelornote im Fach Mathematik, die Zeit zwischen den beiden Praxisphasen, Kompetenzzuwächse im ASP und das Zweitfach kontrolliert. Entgegen der Vorannahmen, die sich aus theoretischen Überlegungen und einer qualitativen Vorgängerstudie (Roßa, 2013) ableiteten, konnte kein Zusammenhang zwischen ADK und MDK gefunden werden. Zum Teil lässt sich das mit methodischen Effekten erklären, da die beiden Ansätze der Datenerhebung zu den beiden Messzeitpunkten variierten (Selbsteinschätzungs- vs. Leistungsinstrument). Doch der nicht nachweisbare Zusammenhang zeigt auch deutlich Handlungsbedarf innerhalb der Lehrerbildung auf.
Drittes Ergebnis dieser Arbeit sind Beiträge grundlegender Natur zu psychometrischen und testtheoretischen Fragen: Widersprüche des in der Literatur vorfindlichen Dimensionsbegriffs werden diskutiert und eine verbesserte Begriffsfassung vorgeschlagen. Zu den Grundlagen der Rasch-Modellierung werden Widersprüche zu den Aussagen über das Skalenniveau von Rasch-skalierten Tests untersucht. Es wird analysiert, ob und inwiefern die Testsummen im Rasch-Modell als suffiziente Statistiken bezeichnet werden dürfen. Und es werden messtheoretische Probleme des Konzepts der spezifischen Objektivität aufgezeigt. Die aufgeworfenen Fragen und einige Lösungsvorschläge seien der Forschungsgemeinschaft zur Diskussion vorgelegt.
Der Einfluss von Mobilitätstraining auf die myofaszialen Strukturen des Rückens und der Extremitäten
(2022)
Gymnastische Bewegungsprogramme sind Gegenstand vieler Aufwärm-, Regenerations- oder auch Belastungskompensations-Trainings. Im Fitness- und Präventionssport machen sie komplette Übungsprogramme aus. Myofasziale Dysbalancen prädisponieren zu Schädigungen der Weichteile, der Wirbel- und Körpergelenke sowie der Bandscheiben. Es gibt Hinweise, dass Bewegungsprogramme (Kraft- und Dehnungsprogramme) zur Vorbeugung von Verletzungen vorteilhaft sind. Diese Studie überprüft die Wirkung eines 30-minütigen Mobilitätstraining auf die Myofaszie des Rückens und der Extremitäten. Der Interventionszeitraum überdauerte 12 Wochen. Analysiert wurde die Veränderung des Bewegungsumfangs der Gelenke (ROM) an 27 Messbereichen, die Gewebesteifigkeit an 22 Messbereichen mit der Scherwellen Elastografie (SWE - large area shear wave elastopgraphy), die Druckschmerzschwellenveränderung (PPT) an zwei Körperregionen und die Veränderungen der subjektiven Befindlichkeit für Schmerz, Verspannung und Missempfindung. Die Stichprobe bildete eine Kohorte des Landeskriminalamtes, das SEK Niedersachsen. Die Analyse der Ergebnisse basiert auf dem aktuellen Forschungsstand zum faszialen System. Bisherige Studien an der Myofaszie erfolgten in vitro, an Tiermodellen und in der pathologischen humanen Anatomie. Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, Erklärungsmodelle für die Wirkung von Bewegung auf die Myofaszie am lebenden Menschen zu finden. Für dieses Verfahren wurden sechs Basistechniken für die Bewegung entwickelt. Die aus der Studie resultierenden Ergebnisse und Schlussfolgerungen könnten zukünftig helfen frühzeitige Diagnosen für myofaszialen Dysbalancen zu stellen und die daraus resultierenden Schmerzen sowie Funktionsstörungen zu vermeiden. Darüber hinaus ließen sich neue Strategien in der präventiven Sport- und Bewegungstherapie ableiten.
Der Beitrag illustriert in Anlehnung an die qualitative strukturale Analyse (QSA; Herz/Truschkat/Peters 2015) die Auswertung eines qualitativen Netzwerkkarteninterviews mit dem Leiter eines Kinderladens. Zentrale Fragestellung der zugrunde liegenden Studie ist, in welche sozialen Netzwerke Kindertageseinrichtungen eingebettet sind und welche Perspektiven zur sozialräumlichen Vernetzung von KiTa-Leitungen relevant gemacht werden. Im Interview werden dazu visuelle Daten des Netzwerkes der Kindertageseinrichtung anhand einer Netzwerkkarte sowie verbale Daten in Form der Erzählungen des Interviewten erhoben. Als Grundlage der Analyse dieser Daten zieht die QSA sensibilisierende, netzwerktheoretische Konzepte heran und orientiert sich methodisch an der Grounded-Theory-Methodologie (GTM, Strauss/Corbin 1996). Zur Netzwerkkarte werden Lesarten erstellt und Thesen entwickelt, die die Interviewanalyse anregen und orientieren. Die Interviewdaten werden mit den Kodierverfahren der GTM analysiert. Schließlich werden die Erkenntnisse der Analyse beider Datenarten aufeinander bezogen und sukzessive verdichtet. Die fallbezogene Auswertung des vorliegenden Netzwerkkarteninterviews zeigt, dass für diese Kindertageseinrichtung insbesondere zwei Vernetzungsfokusse relevant werden, die mit verschieden strukturierten Netzwerken einhergehen. Im Beitrag wird das analytische Vorgehen mit der QSA dargestellt und die einzelnen Auswertungsschritte illustriert und eingeordnet.
Im Beitrag werden methodologische und methodische Aspekte aus der Dissertationsstudie über die Sicht der pädagogischen Fachkräfte in Kinderkrippen und Kindergärten zum Übergang zwischen den beiden Organisationsformen skizziert (Jung 2014). Im Kontext des Projektes dienten qualitative Interviews mit den beiden Fachkräftegruppen als Ausgangspunkt eines gruppenvergleichenden Analyseprozesses. Durch die exemplarisch aufgezeigten Arbeitsschritte mit dem thematischen Kodieren (Flick 1996) wird im Beitrag sukzessive der Weg vom einzelnen Fall hin zu einer gruppenübergreifenden Betrachtung herausgearbeitet. Der komparative Blick wird dabei auf einen potentiellen Austausch über den Entwicklungsstand von Kindern im Übergang gerichtet. Entlang der Ergebnisse lassen sich gruppenspezifische Wahrnehmungs-, Deutungs- und Bearbeitungsweisen aufzeigen: Während die Krippenfachkräfte um die Anerkennung ihrer Expertise ringen und dabei unterschiedliche Handlungsstrategien wählen, betonen die Kindergartenfachkräfte durch die Versagung einer Entgegennahme von Informationen über Kinder die Independenz der eigenen pädagogischen Arbeit.
Im Beitrag wird die Narrationsanalyse von Fritz Schütze zur Analyse autobiografisch-narrativer Interviews vorgestellt. Dabei werden die zentralen methodologischen Entscheidungen sowie methodischen Schritte der Erhebungs- und Auswertungsmethode von Schütze am Beispiel des Dissertationsprojektes „Biografie und Professionalität. Eine qualitative Studie zur Bedeutung biografischer Erfahrungen für die professionelle Identität frühpädagogischer Fachkräfte“ präsentiert. Es wird gezeigt, dass die Methodologie Schützes nicht nur für Forschungsarbeiten geeignet ist, die die Biografie fokussieren, sondern auch für jene, deren Erkenntnisinteresse sich auf die Konstitution professioneller Identitäten bezieht.
Irland und Österreich sind heute etablierte und respektierte Partner in Europa und innerhalb der Europäischen Union. Selbst der Brexit mit der drohenden Gefahr einer realen Grenze zwischen der Republik Irland und dem Vereinigten Königreich hat zu keinerlei irischen Überlegungen geführt, den Europäischen Integrationsprozess zu verlassen. Doch war die Entwicklung so eindeutig nach dem Zweiten Weltkrieg, als Europa in Trümmern lag und Ideen zur Einigung des Kontinents vor und im Krieg von Föderalisten und Funktionalisten diskutiert wurden? Wie konnten ein neutrales Irland und ein teilweise besetztes und allianzfreies Österreich Teil der europäischen Integrationspolitik werden?
Diese Studie analysiert die politischen Hürden und wirtschaftlichen Restrik-tionen, mit denen Irland und Österreich auf ihrem Weg zur Teilnahme am Marshall-Plan konfrontiert waren. Die Arbeit dokumentiert dabei sowohl die Rolle der USA im Zeichen des europäischen Wiederaufbauprogramms als auch die Frage, inwiefern die wirtschaftliche Zusammenarbeit die Voraussetzung für eine politische Option war, sich aus den Peripherien Westeuropas und der außenpolitischen Isolation herauszuarbeiten. Nicht ohne Grund nannte der spätere Österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky die Arbeit der OEEC eine „Elementarschule der europäischen Politik.“
Vom Wert des Erinnerns
(2022)
Der folgende Vortrag war Teil einer Gedenkstunde am 27. Januar 2022 an der IGS Osterholz-Scharmbeck, die weitgehend von Schüler*innen des Jahrgangs 13 selbst gestaltet wurde. In knapper Form und in direkter Ansprache der Schüler*innen werden im Text einige Überlegungen zum „Wert des Erinnerns“ festgehalten.
Die Broschüre richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die in Wohngruppen, Pflegefamilien oder anderen stationären Hilfeformen leben und bei denen das Hilfeende bzw. der Auszug absehbar sind. Die Broschüre kann auch gut von Fachkräften genutzt werden, denn sie bietet in 9 Kapiteln einen systematischen Überblick über wichtige Themenfelder, die in der Übergangsbegleitung eine Rolle spielen. Sie kann dazu beitragen, den jungen Menschen Orientierung im Prozess des Übergangs zu geben. Dazu vermittelt die Broschüre in kurzen Texten eine Vielzahl wichtiger Informationen und gibt zudem Hinweise zu weiterführenden Materialien, Formularen, Links und Apps.
Inhalt:
- Erwachsen werden in der Wohngruppe / Pflegefamilie (Übergangsvorbereitung, betreute Wohnformen, Hilfe für junge Volljährige)
- Endlich 18! (Rechtliche Änderungen mit der Volljährigkeit)
- Wohnen (Infos rund um die Wohnungssuche; Mietvertrag, Umzug etc.)
- Geld (Umgang mit Geld, eigenes Konto, Leistungsansprüche zur Existenzsicherung)
- Versicherungen (Kranken- und Haftpflichtversicherung)
- Schule (Schulabschlüsse, alternative Wege zum Abschluss)
- Ausbildung / Trainings / Studium (Berufsorientierung, Ausbildungsplatzsuche, Bewerbungen, Studium etc.)
- Weitere Hilfen (Ombudsstellen, Übersicht über diverse Hilfsangebote)
- Mein Leben. (Gesundheit, Ernährung, Sexualität, Medien, Beziehungen etc.)
Es werden die von Werner von der Schulenburg geplanten Vorbereitungen zum Fest anlässlich der Hochzeit zwischen Herzog Bogislaw X. von Pommern und der polnischen Königstochter Anna im Februar 1491 vorgestellt. Diese waren organisiert nach dem Vorbild der Hochzeit zwischen Markgraf Friedrich dem Älteren von Brandenburg-Ansbach und der polnischen Königstochter Sophie in Frankfurt an der Oder im Jahr 1479.
Die in Deutschland nun mittlerweile seit fast zwei Jahren andauernde Pandemie hat das gesellschaftliche Zusammenleben einschneidend verändert und Menschen in unterschiedlichen biographischen Phasen und Lebensaltern empfindlich getroffen. Und zwar insbesondere junge Menschen, da Kindheit und Jugend eine Zeit der Bewegung, der Bildungsgelegenheiten, der Zukunftsplanungen und sozialen Begegnungen ist. Nicht wenige Jugendliche und junge Erwachsene haben daher den Eindruck, sie hätten ihre Jugend verpasst und fragen sich, ob sie dies je nachholen können. Der Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ der Universitäten Frankfurt und Hildesheim hat daher im Dezember eine dritte JuCo Studie durchgeführt. In diesem vorliegenden Working-Paper werden erste Ergebnisse aus der Auswertung von JuCo III vorgestellt mit dem Fokus, wie Jugendliche und junge Erwachsene selbst ihre Lage nach fast zwei Jahren Pandemie einschätzen und welche Veränderungen sich über den Zeitraum von Frühjahr 2020 bis Winter 2021 nachzeichnen lassen.
Der Beitrag „Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ ist ein Handlungsbericht und stellt die neuen Wege zum Thema „Rassismussensibilisierung“ in der Lehre am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik (ISOP) der Universität Hildesheim dar. Dieser Handlungsbericht zur Etablierung des Themas „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ im Lehrangebot des ISOP dient der Verstetigung und der Erläuterung der erarbeiteten Inhalte und Formate. Darüber hinaus sind in diesem Handlungsbericht Podcasts der Studierende und eine umfassende Literatursammlung zu finden. Damit trägt dieser Beitrag dazu bei, interessierten Studierenden und Forschenden Lehrmaterial an die Hand zu geben, damit es jederzeit abrufbar ist und auch weiter ergänzt werden kann.
Die vorliegende Dissertation möchte einen intuitiven Zugang zum Verständnis der allgemeinen Relativitätstheorie bieten. Dazu wird die gekrümmte Raumzeit eines rotierenden schwarzen Loches visualisiert, deren Geometrie durch die Kerr-Metrik beschrieben wird. Die Kerr-Raumzeit stellt eine rotationssymmetrische Vakuumlösung der Einsteinschen Feldgleichungen dar. In dieser Arbeit liegt ein besonderer Fokus auf dem Innenraum des schwarzen Loches, wie er durch die maximale analytische Erweiterung der Kerr-Raumzeit beschrieben wird.
In den im Rahmen dieser Arbeit erstellten Videos wird die visuelle Wahrnehmung eines im Gravitationsfeld eines schwarzen Loches (in den meisten Fällen) frei fallenden Beobachters auf verschiedenen Bahnen um oder durch ein rotierendes schwarzes Loch wiedergegeben. Die Videos geben hierbei einen Überblick über alle möglichen Flugbahnen. Die Erstellung der Einzelbilder der Videos erfolgte mit Hilfe von Ray-Tracing. Bei diesem Verfahren werden die Bahnen der beim Beobachter eintreffenden Lichtstrahlen zurück bis zum Objekt berechnet.
Die für die Berechnung der Videos notwendigen mathematischen Konzepte der zugrundeliegenden Theorie werden im ersten Teil der Arbeit ausführlich diskutiert und erläutert. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Berechnungen in Form von Bildern und Videos präsentiert und ausführlich beschrieben.
Die Arbeit geht anhand theoretischer Grundlagen sowie einer Korpusanalyse der Frage nach, welche Faktoren das Auffinden und die Auffindbarkeit von Nachrichten in Leichter Sprache im Internet beeinflussen können. Dazu wird zunächst die Bedeutung von Nachrichten auf öffentlich-rechtlichen Sendern beleuchtet und ihre Aufgabe für eine demokratiefähige und gleichberechtigte Gesellschaft aufgezeigt. Weiterhin wird die Mediennutzung von Adressat*innen von Texten in Leichter Sprache dargestellt. Dabei wird insbesondere auf Menschen mit Lernschwierigkeiten eingegangen. Im Anschluss werden sowohl textseitige als auch adressat*innenseitige Kategorien der Auffindbarkeit bzw. des Auffindens beleuchtet. Die Korpusanalyse untersucht, inwiefern das Nachrichtenangebot in Leichter Sprache auf den Webseiten des NDR und des MDR für die Zielgruppe „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ auffindbar präsentiert wird.
Anhand von empirischem Material aus zwei Forschungsprojekten gibt die Broschüre Einblick in zentrale Herausforderungen, die sich der pädagogischen Praxis beim Umgang mit (Kinder-)Armut stellen. Die Broschüre vermittelt relevantes Wissen über Armut als gesamtgesellschaftliches Problem. Zudem setzt sie Impulse für die Entwicklung einer kritisch-reflexiven Perspektive auf die Arbeit mit armutserfahrenen Kindern, Eltern und Familien.
Anhand der Schlüsselthemen „Klassismus“, „Sozialraum“ und „Teilhabe in Kindertageseinrichtungen“ wird eine reflexive Haltung wissensbasiert angeregt. Didaktisch aufbereitete Fallbeispiele bieten im Sinne des fallorientierten Lernens Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema Armut. Sie laden zur Reflexion der eigenen pädagogischen Praxis ein. Die Broschüre richtet sich an Lehrende und Lernende in kindheits- und sozialpädagogischen sowie sozialarbeiterischen und erziehungswissenschaftlichen Qualifizierungen der beruflichen und hochschulischen Bildungsgänge und kann in diesem Kontext als Lehr- und Lernmaterial eingesetzt werden.
Für diesen Beitrag wurden alle bekannten Erwähnungen Bischof Dietrichs von Brandenburg aus der zeitgenössischen Überlieferung zusammengetragen. Diese geben vor allem Aufschluss über Dietrichs Tätigkeit als Dompropst und Bischof von Brandenburg sowie das Verhältnis Dietrichs zu den Kurfürsten Friedrich II. (1440-1470) und Albrecht Achilles (1470-1486) von Brandenburg.
Lizza May David: Bahala Ka
(2021)
„Komme was wolle“ (Bahala na) ist eine von vielen möglichen Übersetzungen für „Bahala“, den titelgebenden Ausdruck für das Projekt, in dessen Rahmen dieses Buch erschienen ist. „Komme was wolle“ kann dabei sinnbildlich für die Arbeitsweise der Künstlerin Lizza May David stehen, deren Projekt die Ausstellung Bahala Ka [What do I know?], eine Performance im Rahmen dieser Ausstellung, ein Künstler:innengespräch, Gespräche der Vor- und Nachbereitung, verschiedene Kollaborationen und nicht zuletzt die Text- und Bildebene dieser Publikation umfasst.
Der Glogauer Erbfolgestreit, so benannt vom Berliner Archivar Felix Priebatsch, bezeichnet im Kern den Streit zwischen den Markgrafen von Brandenburg und Herzog Johann II. von Sagan um das Herzogtum Glogau-Crossen, der nach dem Tod Herzog Heinrichs XI. am 22. Februar 1476 ausbrach und mit dem Kamenzer Vertrag im September 1482 sein Ende fand. Überregionale Bedeutung erlangte der Erbfolgestreit durch die zeitgleichen Wirren um den böhmischen Thron, ausgetragen zwischen König Matthias von Ungarn und Vladislav II., Sohn des polnischen Königs Kasimir IV. Jagiełło. Matthias, faktisch Lehnsherr über Schlesien und damit auch über das Herzogtum Glogau-Crossen, unterstützte nicht nur Herzog Johann II. im Kampf gegen Brandenburg, sondern ihm gelang es auch, die Herzöge von Pommern auf seiner Seite in den Krieg einzubeziehen und 1479 in Olmütz (Olomouc) einen dauerhaften Frieden mit Vladislav zu schließen. Dadurch konnte die brandenburgische Markgrafenfamilie, die über Barbara, verwitwete Gemahlin Herzog Heinrichs XI. und Tochter des Kurfürsten Albrecht Achilles, Anspruch auf das Herzogtum Glogau-Crossen erhob, ihre Ziele nicht verwirklichen. Die nicht vollzogene zweite Ehe Barbaras mit König Vladislav II. scheiterte und der bedeutendere Teil des ererbten Herzogtums ging bis zu seiner Entmachtung 1488 an Johann von Sagan. Barbara beziehungsweise ihr Bruder Johann, Regent der Mark Brandenburg, erlangten das Gebiet um die Städte Crossen (Krosno Odrzańskie), Züllichau (Sulechów) und Sommerfeld (Lubsko). Beide Herrschaftsbereiche des damit dauerhaft geteilten Herzogtums blieben als böhmisches Lehen unter dem Einfluss des Matthias von Ungarn. Vladislav, obwohl er nach kanonischem Recht Gemahl der Barbara von Brandenburg war, erhob bis 1490, dem Sterbejahr des ungarischen Königs, keine Ansprüche auf dieses Herzogtum.
Adopting a demand-oriented perspective helps librarians to understand their users better. Involving them in ongoing changes has the potential to have a lasting positive effect on the satisfaction of existing users and the recruitment of new ones. Three case-studies, which involved creating new learning spaces at the University Library of Hildesheim lead to the understanding that librarians need to employ attitudinal and behavioural research techniques to reach that goal because users – as it turns out – often do not really know what they need until they get a chance to try it.
Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts erleben die Theaterkollektive ein großes Comeback. Die neuen Kollektive scheinen das gewisse ästhetische Etwas zu haben, das die junge Zuschauergeneration bewegt und Theater plötzlich wieder spannend macht. In den frühen 1970er-Jahren wurde die kollektive Theaterpraxis von einer studentenbewegten Generation junger Theatermacher getragen und war ein direkter Ausdruck des neulinken Zeitgeists. Ist die aktuelle Renaissance des Kollektivs also als eine Repolitisierung des Theaters oder gar der Gesellschaft zu verstehen?
Am Beispiel der Schaubühne am Halleschen Ufer sowie der Gruppen She She Pop und Gob Squad beschäftigt sich diese Studie mit den kollektiven Produktionsverfahren am Theater in den 1960er-/70er-Jahren und zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Während die früheren Kollektive einhellig als der theatrale Vorgriff auf den Sozialismus verstanden wurden, ist der aktuelle Diskurs von einer Heterogenisierung der Positionen geprägt. Die heutigen Theaterkollektive werden einerseits als die Wegbereiter der neoliberalen Deregulierung des Theatersystems angesehen, andererseits werden ihre Arbeitsweisen als neue Ausdrucksformen des Politischen wahrgenommen.
Bilinguale Unterrichtskonzepte, die auf europäischer Ebene auch unter dem Sammelbegriff CLIL (Content and Language Integrated Learning) zusammengefasst werden, haben in den vergangenen Jahren in den internationalen Bildungssystemen an Popularität gewonnen. Obwohl sich auch in Deutschland ein stetiger Zuwachs bilingualer Unterrichtsangebote verzeichnen lässt, weist CLIL insbesondere auf Grundschulebene mit knapp 2 % eine eher geringe Implementationsrate auf (FMKS 2014).
Die vorliegende Arbeit untersucht mögliche Faktoren, welche die Implementation von CLIL im Primarbereich beeinflussen (können). Leitende Fragen sind unter anderem: Welche Einflussfaktoren fördern bzw. hemmen die CLIL-Implementation an Grundschulen? Was sind mögliche Gelingensbedingungen bzw. Hindernisse? Unter welchen Bedingungen entscheiden sich Lehrkräfte für bzw. gegen eine Implementation von CLIL?
Gerahmt durch ein methodenintegrierendes Forschungsdesign (Mixed Methods), finden sich in der Forschungsarbeit sowohl qualitative als auch quantitative Studien zur umfassenden Analyse förderlicher und hinderlicher Einflussfaktoren bei der Implementation von CLIL. Die qualitativen Vorstudien (Beobachtungen an Schulen, Lehrerinterviews, Telefonbefragungen mit Schulleitungen) dienten anfangs der Generierung potenzieller Einflussgrößen und Hypothesen. Die identifizierten Einflussfaktoren wurden im Anschluss in einem umfassenden Kategoriensystem zusammengefasst, um daraus ein quantitatives Messinstrument zu erstellen. Dieses wurde dann im Rahmen der quantitativen Hauptstudie (Online-Befragung) mit 307 Grundschullehrkräften eingesetzt.
Die Ergebnisse der Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Implementation von CLIL mit zahlreichen Faktoren auf unterschiedlichen Ebenen (bildungspolitisch, organisational, personell) zusammenhängt. Zudem zeigte sich, dass zu unterschiedlichen Implementationszeitpunkten (beginnende bzw. bereits bestehende CLIL-Umsetzung) unterschiedliche Faktoren relevant bzw. einflussreich werden können. Des Weiteren deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Lehrkräfte, die sich für eine Implementation von CLIL entscheiden, andere persönliche (individuelle) sowie kontextuelle (schulische) Voraussetzungen bzw. Bedingungen aufweisen als Lehrkräfte, die sich gegen eine Implementation entscheiden.
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit untersucht Vorstellungen und Kompetenzen von Grund-, Haupt- und Realschul- (GHR-) Studierenden des Faches Mathematik zum geometrischen Symmetrie- und Abbildungsbegriff.
Zu Beginn der Arbeit werden zentrale Begrifflichkeiten (Professionswissen, Kompetenzbegriff, Symmetrie- und Abbildungsbegriff, Vorstellungen) geklärt und der aktuelle Forschungsstand zum Themengebiet aufgezeigt. Diese Darstellungen dienen als Grundlage, um darauf aufbauend Vorstellungen zum geometrischen Symmetriebegriff herauszuarbeiten.
Unter Vorstellungen zu einem Begriff werden in der Arbeit Deutungsmöglichkeiten verstanden. Im Gegensatz zu anderen mathematischen Bereichen, wie der Arithmetik und Analysis, finden sich in der Geometrie hierzu kaum Forschungsarbeiten. Zur Identifikation von Vorstellungen wurde ein qualitatives Vorgehen, vor allem in Form einer Literaturanalyse, gewählt. Dabei wurden folgende Vorstellungen herausgearbeitet:
* Symmetrie als Regelmäßigkeit
* Symmetrie als mathematische Bewegung
* Symmetrie als physikalische Bewegung
* Symmetrie als Zerlegung
Basierend auf den identifizierten Vorstellungen schließt sich eine quantitativ- als auch qualitativ-empirische Untersuchung an, bei der unter Verwendung eines hierfür entwickelten, theoriebasierten Fragebogens zum einen genutzte Vorstellungen beim Umgang mit geometrischen Symmetrien und zum anderen Kompetenzen bezüglich des geometrischen Symmetrie- und Abbildungsbegriffs von GHR-Studierenden Untersuchungsinteresse sind.
Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung, einer Reflexion der vorgenommenen Untersuchungen und einem Ausblick mit offenen Forschungsfragen zum Themengebiet. Außerdem werden, ausgehend von den Untersuchungsergebnissen, didaktische Konsequenzen für den Mathematikunterricht sowie die universitäre Ausbildung von angehenden GHR-Lehrpersonen des Faches Mathematik aufgezeigt und diskutiert.
Das Zentrum für Digitalen Wandel lud fachübergreifend am 20. November 2020 zu einem dreistündigen Online-Workshop ein, der Frage nachzugehen, welche Veränderungen der Bedeutung von Kompetenzen im Digitalen Wandel zu erwarten sind. Dabei wurden vier Kompetenzbereiche differenziert: 1. Sprachliche Kompetenz und Lernkompetenz, 2. Soziale Kompetenz und unternehmerische Eigeninitiative, 3. MINT-Kompetenz, 4. Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit. Darüber hinaus wurden die Konsequenzen für die eigene Organisation reflektiert. Dieser Bericht dokumentiert die Arbeitsergebnisse der Teilnehmenden aus den vier Fachbereichen und der Wissenschaftsadministration der Stiftung Universität Hildesheim.
Nach einer Legende, die zum ersten Mal für das Jahr 1530 greifbar wird, soll sich in der Marienkirche auf dem Harlungerberg in Brandenburg an der Havel ein dreiköpfiges Bildnis des slawischen Gottes Triglav befunden haben. In diesem Beitrag werden die zeitgenössischen Hintergründe der Legende und ihr Entstehungszusammenhang dargestellt.
In diesem Beitrag sind 415 historiografische Schriften zur Geschichte Schlesiens vom frühen 12. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nach Verfassern, Berichtszeiträumen und Provinienzen verzeichnet. Diese wurden durch Register zu Personen, Orten, Druckern, Druckorten und Titeln erschlossen.
In diesem Beitrag wird die Konzeption des im Jahr 2018 wiedereröffneten Schulmuseums der Stiftung Universität Hildesheim erläutert. Es werden vor allem die Schwerpunkte des außerunterrichtlichen Lernens und die Möglichkeiten der Einbindung des Schulmuseums in die Lehrsituation der Universität Hildesheim berücksichtigt.
Theorien der Literatur
(2021)
Theorien werden in dem vorliegenden Buch, das Gespräche mit Autor:innen, Wissenschaftler:innen, und Buchmacher:innen umfasst, nicht im Sinne einer intellektualistischen Konzeptualisierung verstanden. Es geht weder darum, Literaturtheorien aufzustellen oder sie vorzustellen, noch zu behaupten, Schriftsteller seien Soziologen
oder Philosophen, die akademisches Wissen produzieren wollen. Der Plural erlaubt ganz verschiedene Auffassungen von Autor:innen oder innerhalb eines komplexen Werkes zuzulassen und zu kontextualisieren. Wirklichkeits- und Textwahrnehmungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie existentiellen Einblicke in die diskursive literarische Praxis und Produktion. Innerhalb solcher Praxis können Theorien nicht nur stattfinden, sondern auch miteinander kollidieren.
Die Gespräche sollen zur Objektivierung der Diskurse beitragen. Die in der literarischen Textpraxis geschriebenen und damit prozessierten Theorien ähneln den Saiten eines Musikinstruments, die zwar voneinander getrennt sind, aber alle an derselben Melodie beteiligt sind. Diesen Theorien liegt eine fundamentale Instabilität zugrunde, die nicht nur widersprüchlich durch die Pluralität der Schreib- und Denkweisen wirkt, sondern auch implizit wie explizit die Autorität machtvoller Gesten über Schreiben und Lesen untergräbt. Damit werden diese Theorien der Literatur, also diejenigen, die der Literatur angehören, auch der Pluralität von Identitäten und der Multidimensionalität der sozialen Welt gerecht. Das schreibende Selbst weicht, ganz der prozessualen Logik Roland Barthes’ folgend, dem Moment des Schreibens als dem Ort für Widerstand und Dissens gegenüber der Vorstellung, der theoretische Akt könne Standards literarischer Praxis konsolidieren. Vielmehr zeigen die Gespräche in diesem Band, wie solche literarische Praxis immer auch Wissenspraxis bedeutet
und Erkenntnisformen herstellt.
Historische Stoffe sind populär im 19. Jahrhundert, und so steht auch der pommersche Schriftsteller Johann Ernst Benno mit seinem 1822 erschienenen Roman "Bogislaw X. Ein historisches Gemälde" in der Nachfolge Walter Scotts. Wie in seiner Vorlage, der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Chronik des Thomas Kantzow, schildert Benno einen vorbildhaften Helden, dem der historische Bogislaw wohl kaum genügen kann. Beide Texte haben ihre Leser gefunden, das 19. Jahrhundert ist wie das 16. Jahrhundert eine Zeit der Umbrüche, die Helden braucht, auch wenn sie erst erschrieben werden müssen. Wie viel Dichtung die Geschichte verträgt, soll ein Vergleich des Heldenmusters in der Chronik und im historischen Roman zeigen.
Ein besticktes Leinentuch aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehört zu den bekanntesten Kunstschätzen des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Bergen auf Rügen. Es befindet sich heute im Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde St. Marien Bergen auf Rügen. Bisher konnten die insgesamt zwölf bildlichen Darstellungen auf dem Leinentuch nicht zweifelsfrei gedeutet werden. Mario Müller stellt in seinem Beitrag die unterschiedlichen Interpretationen zu den Darstellungen des Leinentuchs vor.
Der heute unbekannten Markgräfin Barbara von Brandenburg (1464–1515) widmen sich zwei historische Romane, geschrieben von der ihrerzeit efolgreichen Jugendschriftstellerin Emma Wuttke-Biller (1886) und der fränksichen Autorin Sabine Weigand (2004). Barbaras tragische Biografie wurde für beide Autorinnen zum Ausgangspunkt einer gegenläufigen Personenstruktur. Auf der einen Seite wird der Typ einer hochgebildeten und leidensfähigen Frau entworfen. Auf der anderen Seite stehen männliche Gegenspieler, im Intellekt unterlegen, gezeichnet durch moralische Verwerfungen. Während Biller noch dem historischen Vorbild folgend eine sich ihrem Leid ergebende Fürstin inszeniert, wird bei Weigand Barbara zum Prototyp einer sich emanzipierenden Frau in einer ihr feindlich gesonnenen, von Männern dominierten Welt. Sexualität und Brutalität bestimmen das Handeln der mänllichen Figuren. Der historische Zeitraum wird zugunsten von entwertenden Plagiaten und zeitlosen Charakterzügen seiner prägenden Ereignisse und Persönlichen zunehmend beraubt.
Kategoriensysteme sind zentrale Bestandteile der qualitativen Forschung wie der Grounded Theory und Qualitativen Inhaltsanalyse. Deshalb sind Kategoriensysteme ein wichtiger Schlüssel, um die Forschung mit diesen Methoden im Sinne von Open Science transparenter zu machen. Diese Dissertation stellt die Ontologie QualiCO, eine formale Beschreibung von Kategoriensystemen, vor. Im Rahmen der Entwicklung wurde zuerst eine Anforderungsanalyse mit einer Stakeholder*innenanalyse Teilnehmenden Beobachtung, Expert*inneninterviews (n=10) und der Analyse von bereits publizierten Kategoriensystemen und Lehrbüchern der Grounded Theory und der Qualitativen Inhaltsanalyse durchgeführt. Darauf aufbauend folgte eine Entwicklungsphase im Sinne eines partizipativen Designs mit Qualitativen Feedbackinterviews mit Papierprototypen (n=5), einer beispielhaft implementierten Version der Ontologie (n=4) und der Vorstellung der Ontologie auf verschiedenen Workshops.
Am Ende der Forschungsarbeit stand die Evaluation der Ontologie mithilfe eines qualitativen Usability-Tests (n=20) sowie einer metrikorientierten qualitativen Evaluation (n=10). Als Interviewpartner*innen wurden Forscher*innen aus der deutschsprachigen qualitativen Bildungsforschung, die bereits Erfahrung mit den genannten Methoden vorweisen konnten, rekrutiert. Für die Usability-Tests wurden Forscher*innen aus dem Human-Centered-Design an der University of Washington in Seattle ausgewählt. Zwar wurde QualiCO auf die deutschsprachigen Bildungsforscher*innen hin zugeschnitten entwickelt, sie konnte jedoch auch die Anforderungen der Evaluation mit den Forscher*innen aus dem Human-Centered-Design erfüllen. Sie kann wahrscheinlich auch von weiteren Forschungsgemeinschaften, die mit der Grounded Theory oder der Qualitativen Inhaltsanalyse arbeiten, genutzt werden.
Die Arbeit beschreibt außerdem die Arbeitsweisen von Forscher*innen auf dem Gebiet der Grounded Theory und der Qualitativen Inhaltsanalyse und zeigt folgende Potentiale für die Ontologie auf: Publikation von Kategoriensystemen, Validierung von Kategoriensystemen, Ermitteln von Inspiration für die Forscher*innen, Sichtbarmachung der Beziehungen zwischen Kodes, Nutzen der Ontologie in der Teamarbeit, Beschreibung der Kategoriensysteme mithilfe des Kodierparadigmas der Grounded Theory und Einsatz der Ontologie in der Methodenausbildung. Es gibt jedoch auch Barrieren, welche die Forscher*innen davon abhalten könnten, Kategoriensysteme auszutauschen: der Aufwand bei der Erstellung, ein erhöhter Aufwand bei der Digitalisierung, Probleme bei der Nachnutzung und die Angst vor einem Streamlining der Forschung und einer Überwachung der Forscher*innen. Die Arbeit wirbt darum, den Austausch von Kategoriensystemen bereits frühzeitig im Forschungsprozess mit zu bedenken, um das Kategoriensystem so zu erstellen, dass es anderen Forscher*innen am Ende der Forschungsarbeit bereitgestellt werden kann.
Der Beitrag stellt ein Analysemodell zur Untersuchung situierter diskursiver Praktiken vor. Kontext der Untersuchung ist eine DFG-geförderte Forschung, die Elementarpädagogik und Sozialpädagogische Familienhilfe bezogen auf Prozesse der Vergeschlechtlichung kontrastierend in den Blick nimmt und auf die Diskussion zu ‚mehr Männern in Erziehungsberufen‘ rekurriert. Die Autor*innen fragen nach den diskursiven Verknüpfungen von Geschlecht und Professionalität und den damit verbundenen (Neu)Ordnungen des Wissens.
Der Beitrag gibt einen Einblick in die Methodologie und das methodische Vorgehen der diskursanalytisch angelegten Studie „bildung versprechen – Zur Ordnung institutioneller Kindheiten in politischen Debatten“. Ausgehend von der Beobachtung, dass Kindergärten in Österreich einen gesellschaftlich vollkommen anderen Stellenwert als Schulen haben, analysiert die Autorin das bildungspolitische Sprechen anhand wörtlicher Protokolle und Gesetzestexte aus dem Wiener Gemeinderat und Landtag im Zeitraum von 1960 bis 2010, die das Kindertagesheimwesen betreffen.
Die Autorin analysiert in ihrem Beitrag anhand von Beiträgen in frühpädagogischen Fachzeitschriften, auf welche Weise sich der Bildungsauftrag konkretisiert, der seit dem Jahrtausendwechsel an die Institutionen der Kindertagesbetreuung gerichtet wird. Des Weiteren fragt sie, wie dieser mit einem normativen Wandel im Hinblick auf die Pädagogik der frühen Kindheit im Zusammenhang steht.
Die Broschüre richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die in Wohngruppen, Pflegefamilien oder anderen stationären Hilfeformen leben und bei denen das Hilfeende bzw. der Auszug absehbar sind. Die Broschüre kann auch gut von Fachkräften genutzt werden, denn sie bietet in 9 Kapiteln einen systematischen Überblick über wichtige Themenfelder, die in der Übergangsbegleitung eine Rolle spielen: Hilfe für junge Volljährige, Übergang Schule-Beruf, Wohnungssuche, Umgang mit Geld, Alltags- und Freizeitgestaltung, etc.
Zudem findet man lokale Anlaufstellen in Stadt und Landkreis Hildesheim sowie Online- und Telefonberatung zu verschiedensten Fragen und Problemen: Erstanlaufstellen für junge Menschen, Beratung im Übergang Schule-Beruf, Schwangerschaft und Familie, Geschlecht und Sexualität, Hilfe bei Krisen, (drohende) Wohnungslosigkeit, Schulden, Drogen/Sucht, Straffälligkeit, Gewalt, Flucht/Migration.
Das Format „Biennale“ ist Markenzeichen für zeitgenössische Ausstellungsproduktion und gilt als Experimentierfeld der zeitgemäßen Kunstvermittlung. Biennalen bieten aufgrund ihres Ereignischarakters und ihrer Aktualität für die Kunstvermittlung einen Möglichkeitsraum, in dem sowohl individuelle Bildungsprozesse wie gesellschaftlich relevante Prozesse in Gang gesetzt werden können. Am Beispiel der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst werden in der Studie Potentiale und Grenzen der Kunstvermittlung innerhalb von kulturellen Spitzeneinrichtungen zeitgenössischer Kunst analysiert, Terminologien des Kulturvermittlungsbereiches erläutert und ein Überblick über maßgeblich diskutierte Kunstvermittlungsansätze geschaffen. Gleichzeitig wird auf systematischen und empirischen Herleitungen basierend dargelegt, inwiefern theoretische Kunstvermittlungsansätze sich in der Vermittlungspraxis und in den Wahrnehmungen von Besucher*innen und Teilnehmer*innen der Kunstvermittlungsformate einer Biennale spiegeln und welche Aspekte dabei für die Weiterentwicklung theoretischer Kunstvermittlungsansätze von zeitgenössischer Kunst maßgeblich sind.
10 Jahre Deutschlandstipendium – 10 Jahre Hochschulfundraising und Stipendienkultur in Deutschland
(2021)
Vor zehn Jahren war Hochschulfundraising in Deutschland noch ein Thema für wenige Hochschulen. Philanthropie als Motiv der privaten Förderung insbesondere staatlicher Hochschulen stellte zu diesem Zeitpunkt eher noch die Ausnahme dar. Mit dem Start des Deutschlandstipendienprogramms änderte sich dies. Seit 2011 werden durch dieses Programm bundesweit Studierende durch eine Matching-Funds-Konstruktion gefördert. Dabei werden die durch die privaten Förderinnen und Förderer zur Verfügung gestellten Mittel durch Staatsgelder verdoppelt. Das Interesse an Hochschulfundraising, das in Deutschland im internationalen Vergleich damals noch schwach ausgeprägt war, wuchs über die Jahre zügig.
Die Herausgeber haben das Jubiläum des Deutschlandstipendiums im Jahr 2021 zum Anlass genommen, einen Sammelband zu initiieren, der zehn Jahre Deutschlandstipendium wissenschaftlich fundiert und mit praktischem Bezug zusammenfasst.
Case Factories: A Maintenance Cockpit for distributed structural Case-Based Reasoning Systems
(2019)
In this thesis a novel approach for maintenance of distributed structural Case-based Reasoning (CBR) systems is presented. The so-called maintenance cockpit is an agent based work-flow that considers dependencies between knowledge items such as attributes, attribute values, and cases in CBR systems. Using these dependencies, the maintenance cockpit generates a maintenance plan with the required maintenance actions. During this thesis, dependencies and maintenance actions in the context of the novel approach are introduced and defined, the concept for the agent-based workflow is described, and the roles and agents as well as the interaction and communication between them are presented. In addition to the maintenance cockpit another novel approach for knowledge acquisition from textual sources is presented. The approach was developed during the OMAHA research project. The resulting framework FEATURE-TAK (Framework for Extraction, Analysis, and Transformation of UnstructeREd Textual Aircraft Knowledge) acquires knowledge from free texts containing fault descriptions in the aviation domain. These texts are analyzed, relevant knowledge is extracted, transformed, and added to the knowledge containers of a structural CBR system. In this thesis, the basic idea and the work-flow with the individual steps of FEATURE-TAK are described and the cooperation with the maintenance cockpit is presented.
Zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung des Bergbau- und Salzmuseums in Bad Salzdetfurth am 20. Juni 2021 entstand ein reich illustrierter Begleitband. Darin sind Beiträge versammelt zur Geschichte des Museums, zur Entstehung der Salzlagerstätten und der Salzsiederei, zur Entwicklung der Bade- und Kinderheilanstalten sowie zur Geschichte des Kalibergbaus und der Stadt Bad Salzdetfurth.
Live Art Data
(2021)
This White Paper is the result of a cross-institutional collaboration between Scottish and German researchers, artists, and programmers. The volume brings together historical, theoretical, and digital research into archival practices of storing and dealing with »Live Art Data« in a comparative approach that encompasses both historical and contemporary practices. It is interested in data that is produced in theatres and other cultural venues, in theatre pedagogical projects, by performing artists, and their audiences. From an interdisciplinary perspective, the White Paper looks at archival configurations and relations of performative data in teaching and information infrastructures today, focusing on four aspects: historiography, theory, digitalization, and the international dimension.
Der Beitrag „Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ ist ein Handlungsbericht und stellt die neuen Wege zum Thema „Rassismussensibilisierung“ in der Lehre am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik (ISOP) der Universität Hildesheim dar. Dieser Handlungsbericht zur Etablierung des Themas „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ im Lehrangebot des ISOP dient der Verstetigung und der Erläuterung der erarbeiteten Inhalte und Formate. Darüber hinaus sind in diesem Handlungsbericht Podcasts der Studierende und eine umfassende Literatursammlung zu finden. Damit trägt dieser Beitrag dazu bei, interessierten Studierenden und Forschenden Lehrmaterial an die Hand zu geben, damit es jederzeit abrufbar ist und auch weiter ergänzt werden kann.
Werner Oschlies berichtet von der Geschichte des Kalibergwerks in Bad Salzdetfurth, von seinen Anfängen im späten 19. Jahrhundert bis zur Einstellung der Kalisalzförderung im Jahr 1992, und gibt anschließend einen Ausblick auf die Nachnutzung des Werks und die bergmännische Traditionspflege in Bad Salzdetfurth bis in die Gegenwart.
Der französische Sprachtheoretiker, Übersetzungswissenschaftler, Dichter und Bibelübersetzer Henri Meschonnic hat den Rhythmusbegriff in seinem monumentalen Oeuvre immer aufs Neue reflektiert. Die pensée meschonnicienne hat jedoch trotz einiger wichtiger Lektüren kein breites Echo in der (deutschsprachigen) Translationswissenschaft gefunden. Dies mag an der bissigen Polemik oder auch am schieren Umfang von Meschonnics Werken liegen. Zudem hat wohl die stilistische Eigenwilligkeit des Autors, die sich den tradierten Vorstellungen der französischen clarté offenkundig verweigert, einer breiten Rezeption eher im Wege gestanden. In den hier versammelten Beiträgen wird diskutiert, ob die Rhythmuskonzeption von Meschonnic – rund zehn Jahre nach seinem Tod – einen Baustein für ein theoretisches Fundament der Translationswissenschaft liefern kann und ob sich seine Theoreme weiterdenken und für eine zeitgenössische Translationswissenschaft fruchtbar machen lassen.
Multiprofessionelle Teamkonstellationen können für die professionellen Akteur*innen besondere Herausforderungen bedeuten. Um diesen gerecht zu werden und um eine gute Zusammenarbeit zu ermöglichen, wird Anerkennung nicht selten als Grundvoraussetzung genannt. Anerkennung als Bedingung für gelingende Kooperation und Zusammenarbeit bedarf jedoch weiterer Spezifikation. Denn so kann basierend auf anerkennungstheoretischen Ansätzen durchaus von einer Mehrdimensionalität von Anerkennungsverhältnissen ausgegangen werden. Nicht nur die Anerkennung der Kolleg*innen anderer Berufsgruppen und damit die Ebene der Kooperation (Mikroebene) scheint relevant, sondern auch von der Organisation (Mesoebene) sowie von der Gesellschaft (Makroebene) vergebene Anerkennung kann für Missverhältnisse zwischen den Berufsgruppen sorgen. In der vorliegenden Studie wird daher der Frage nachgegangen, wie es um die Anerkennung auf den verschiedenen Ebenen bestellt ist, und ob den Anerkennungsverhältnissen berufsgruppenspezifische Unterschiede zugrunde liegen.
Dazu wird eine quantitativ-empirische Studie durchgeführt, bei welcher die professionellen Akteur*innen des Arbeitsfeldes der Hilfen zur Erziehung die multiprofessionelle Zusammenarbeit und die Anerkennungsverhältnisse bewerten. Die Auswertungen zeigen, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Berufsgruppen der Sozialarbeiter*innen/Sozialpädagog*innen und Psycholog*innen gibt. Die Psycholog*innen schätzen sowohl die organisationale als auch die gesellschaftliche Anerkennung wesentlich besser ein. Auf der Mikroebene hingegen liegen keine berufsgruppenspezifischen Unterschiede vor: Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen/Sozialpädagog*innen und Psycholog*innen fühlen sich gleichermaßen hoch anerkannt. Die Analysen der Einflussfaktoren weisen darauf hin, dass auch individuelle und organisationale Rahmenbedingungen relevant sind, da diese Unterschiede im Anerkennungsempfinden bedingen können.
Soil organic carbon (SOC) is the largest terrestrial carbon pool, holding a manifold of atmospheric carbon. The agricultural management of soils exerts a strong influence on this pool and thereby also on carbon fluxes between biosphere and atmosphere. Historically, land-use changes have caused large CO2 emissions from soils, which significantly contributed to global warming. The latter is expected to cause strong fluxes of CO2 from soils, due to enhanced microbial activity – the climate-carbon cycle feedback loop. This cumulative habilitation thesis focuses on the two major anthropogenic impacts on soil organic carbon as the largest terrestrial carbon pool: land use and global warming due to greenhouse gas emissions. Both have been steadily increasing with the expansion of human population and activity on the planet and are thus considered specific for the ‘Anthropocene’ as a synonym for the period in world history in which human activity leaves irreversible traces. Due to the importance of SOC and its management for climate change, but also for soil fertility and ecosystem resilience, it is crucial to understand i) which management options can maintain and increase SOC, ii) what are the mechanisms leading to SOC losses and stabilization, iii) how shall global net primary production (NPP) as a resource be used in a climate-smart and sustainable way, iv) how will global warming affect SOC dynamics. Together with several methodological aspects related to measuring, calculating and modelling SOC, the research presented in this thesis focuses on those four key questions.
Ausgehend vom Diskurs um das sogenannte politische Theater richtet Anne Bonfert den Fokus auf die Produktionszusammenhänge und deren politische Dimensionen. Dabei fragt sie, „inwieweit die Arbeitsweisen und konkreten Handlungen der Künstler*innen die herrschenden Ordnungen reproduzieren, dekonstruieren, verstärken oder unterlaufen“. Im Zentrum ihrer Untersuchung steht die Betrachtung der ästhetischen, sozialen und ökonomischen Dimension des Arbeitens im Theaterkollektiv am Beispiel der Gruppen Forced Entertainment, She She Pop, Turbo Pascal und neue Dringlichkeit.
Anne Bonfert promovierte in Theaterwissenschaften an der Stiftung Universität Hildesheim und wurde durch ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert. Zuvor studierte sie Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis ebenfalls in Hildesheim und arbeitete als freischaffende Theatermacherin und Performerin. Sie ist Gründungsmitglied der Theater- und Performancegruppe Frl. Wunder AG.
Wie sieht die Situation von Studierenden im Sommer 2021 aus? Wie gestalten Sie ihren (digitalen) Studienalltag in der Pandemie und welche Herausforderungen und Belastungen erleben sie? Welche Vor- und Nachteile benennen Studierende im Hinblick auf das überwiegend digitale Studium und welche Unterstützungsstrukturen stehen ihnen zur Verfügung? Diesen Kernfragen geht ein Forscher:innen-Team der Universität Hildesheim und Universität Münster mittels der zweiten bundesweiten und fächerübergreifenden Online-Befragung von Studierenden (Stu.diCo II) nach. Der Fokus der Studie, an der über 2.500 Studierende teilnahmen, liegt dabei auf dem Wohlbefinden der Studierenden und ihrer sozialen Studiensituation. Sie setzt damit einen wichtigen Schwerpunkt, der über technische Fragen des Online-Studiums oder Einschätzungen zur Lehrqualität hinausgeht. Der vorliegende Bericht der Online-Befragung Stu.diCo II präsentiert erste Ergebnisse und deskriptive Befunde der Untersuchung – ergänzt um ausgewählte individuelle Antworten der Teilnehmenden aus den Freitextfeldern sowie Vergleichen zur vorangegangenen Befragung (Stu.diCo I).
Neuropsychologische Studien zeigen, dass die vorschulische Förderung von mathematischen Kompetenzen sowie von kognitiven und sozio-emotionalen Basisfähigkeiten gewöhnlich positiv auf den späteren Schulerfolg, die sozio-emotionale Entwicklung und das Selbstkonzept von Kindern einwirkt. Mit dem Manual des STARK-Trainings stellen wir ein wissenschaftlich evaluiertes Förderinstrument für den Elementarbereich vor, das als zweiwöchiges neuropsychologisches Gruppentraining für den Einsatz in inklusiven Lernumgebungen konzipiert wurde. Das STARK-Training berücksichtigt in besonderer Weise die Lernausgangslage von Kindern mit Migrationshintergrund und/oder besonderem Förderbedarf, die ein halbes Jahr vor Ihrer Einschulung stehen. In insgesamt 27 spielerisch und kooperativ gestalteten Übungen erlernen die Kinder mit Hilfe von nicht-sprachlichen Repräsentationsformen, d.h. auch ohne umfassende Kenntnis der deutschen Sprache, grundlegende Fähigkeiten der Raumwahrnehmung und Raumkognition, auf denen die weitere Entwicklung des mathematischen Verständnisses und des mathematisch-technischen Fähigkeitsselbstkonzeptes aufbauen kann. Die unterschiedlichen Übungen sind didaktisch so aufgebaut, dass sie mit ihren gestalterischen Elementen sowie Geschicklichkeits- und Bewegungselementen in besonderer Weise auf die körperlich-sensorische Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder Bezug nehmen. Hierdurch können, wie auch die Evaluationsergebnisse des STARK-Trainings belegen, besonders die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis, aber auch die Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbstkompetenz, sozio-emotionale Kompetenz und Kreativität der Kinder inklusiv vermittelnd gefördert werden.
Das Trainingsmanual richtet sich primär an Erziehende im Elementarbereich, die Kinder in inklusiven Kleingruppen gezielt auf die bevorstehende Einschulung vorbereiten möchten. In diesem Praxisfeld wurde das STARK-Training wissenschaftlich evaluiert. Es kann sehr leicht auch an Lernkontexte im Gesundheitsbereich (z.B. im Rahmen einer psychologischen und neuropsychologischen Förderung) adaptiert werden.
Die Konzeption und Evaluation des STARK-Trainings erfolgte im Rahmen eines Verbundprojektes zum Thema „Inklusive Bildungsforschung der frühen Kindheit als multidisziplinäre Herausforderung“ und in Kooperation von Praxispartnern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Arbeitsgruppen „Neurodidaktik“ sowie „Didaktik der Mathematik“ an der Stiftung Universität Hildesheim. Das Verbundprojekt und die vorliegende Publikation wurden im Niedersächsischen Vorab durch die Volkswagenstiftung und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.
Die vorliegende Bastelgeschichte fasst die Reise durch den Formenwald zusammen, die die Kinder im Laufe des STARK-Trainings durchlaufen haben. Sie soll dazu beitragen, die Erinnerungen an die Erlebnisse und Übungen frisch zu halten. Neben kleiner Bastel- und Malelemente, soll sie auch die (Vor-)Leselust wecken.
Neuropsychologische Studien zeigen, dass die vorschulische Förderung von mathematischen Kompetenzen sowie von kognitiven und sozio-emotionalen Basisfähigkeiten gewöhnlich positiv auf den späteren Schulerfolg, die sozio-emotionale Entwicklung und das Selbstkonzept von Kindern einwirkt. Mit dem vorliegenden Trainingsmanual stellen wir ein wissenschaftlich evaluiertes Förderinstrument für den Elementarbereich vor, das als zweiwöchiges neuropsychologisches Gruppentraining für den Einsatz in inklusiven Lernumgebungen konzipiert wurde. Das STARK-Training berücksichtigt in besonderer Weise die Lernausgangslage von Kindern mit Migrationshintergrund und/oder besonderem Förderbedarf, die ein halbes Jahr vor Ihrer Einschulung stehen. In insgesamt 27 spielerisch und kooperativ gestalteten Übungen erlernen die Kinder mit Hilfe von nicht-sprachlichen Repräsentationsformen, d.h. auch ohne umfassende Kenntnis der deutschen Sprache, grundlegende Fähigkeiten der Raumwahrnehmung und Raumkognition, auf denen die weitere Entwicklung des mathematischen Verständnisses und des mathematisch-technischen Fähigkeitsselbstkonzeptes aufbauen kann. Die unterschiedlichen Übungen sind didaktisch so aufgebaut, dass sie mit ihren gestalterischen Elementen sowie Geschicklichkeits- und Bewegungselementen in besonderer Weise auf die körperlich-sensorische Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder Bezug nehmen. Hierdurch können, wie auch die Evaluationsergebnisse des STARK-Trainings belegen, besonders die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis, aber auch die Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbstkompetenz, sozio-emotionale Kompetenz und Kreativität der Kinder inklusiv vermittelnd gefördert werden.
Das vorliegende Trainingsmanual richtet sich primär an Erziehende im Elementarbereich, die Kinder in inklusiven Kleingruppen gezielt auf die bevorstehende Einschulung vorbereiten möchten. In diesem Praxisfeld wurde das STARK-Training wissenschaftlich evaluiert. Es kann sehr leicht auch an Lernkontexte im Gesundheitsbereich (z.B. im Rahmen einer psychologischen und neuropsychologischen Förderung) adaptiert werden.
Die Konzeption und Evaluation des STARK-Trainings erfolgte im Rahmen eines Verbundprojektes zum Thema „Inklusive Bildungsforschung der frühen Kindheit als multidisziplinäre Herausforderung“ und in Kooperation von Praxispartnern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Arbeitsgruppen „Neurodidaktik“ sowie „Didaktik der Mathematik“ an der Stiftung Universität Hildesheim. Das Verbundprojekt und die vorliegende Publikation wurden im Niedersächsischen Vorab durch die Volkswagenstiftung und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.
In der vorliegenden kumulativen Dissertation werden das Freizeitverhalten und in diesem Zusammenhang stehende Einflüsse sowie die Freizeitmöglichkeiten autistischer Kinder und Jugendlicher untersucht. Da zum Freizeitverhalten autistischer Kinder und Jugendlicher kaum methodisch belastbare Untersuchungen aus Deutschland vorliegen, bilden sowohl die aktive als auch die passive Freizeitgestaltung ein zentrales Element in den einzelnen Studien. Es wird zunächst der Frage nachgegangen, inwieweit eine passive Freizeitgestaltung für autistische Kinder und Jugendliche eine Rolle spielt und welche funktionale Bedeutung diese hat (Studie I+II). Anschließend wird sich mit der Frage beschäftigt, ob ein Zusammenhang zwischen aktiver bzw. passiver Freizeitgestaltung und der Lebensqualität autistischer Kinder und Jugendlicher besteht, und welche Rolle Eltern dabei spielen können (Studie III). Zusätzlich wird sich näher mit den Freizeitmöglichkeiten auseinandergesetzt und der Frage nachgegangen, wie zufrieden Eltern autistischer Kinder mit den angebotenen Freizeitmöglichkeiten für ihre Kinder sind und was sie sich in diesem Zusammenhang für ihre autistischen Kinder wünschen (Studie IV). Auf Basis dieser einzelnen Studien und deren Diskussion wird sich abschließend mit der Frage auseinandergesetzt, inwieweit autistischen Kindern und Jugendlichen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention (Art. 30 UN-BRK: Teilnahme am kulturellen Leben) sowie des Bundesteilhabegesetzes (§§76, 78 BTHG) eine gleichberechtigte Teilhabe in Deutschland ermöglicht wird (Studien I bis IV). Die Daten basieren auf einem Mixed-Methods-Ansatz. So wurden neben einem systematischen Review, qualitative Interviews (N = 13) sowie eine quantitative Befragung von Eltern autistischer Kinder und Jugendlicher (N = 327) durchgeführt.
Insgesamt deuten die Ergebnisse der einzelnen Studien in Verbindung mit der sich anschließenden Diskussion darauf hin, dass eine gleichberechtigte Teilhabe für autistische Kinder und Jugendliche gemäß UN-BRK und BTHG im Freizeitsektor noch nicht erreicht ist. So ermöglicht eine passive Freizeitgestaltung in der untersuchten Kohorte zwar durchaus Zugänge, um spezifische Freizeitbedürfnisse zu befriedigen (z.B. Entspannung, Zugehörigkeit; Studie I+II); jedoch scheint diese im Gegensatz zur aktiven Freizeitgestaltung und der sozialen Unterstützung, die Eltern erhalten, nicht entscheidend für den Selbstwert sowie für die Lebensqualität des autistischen Kindes bzw. Jugendlichen zu sein (Studie III). Alternative Freizeitangebote stehen autistischen Kindern und Jugendlichen allerdings laut den Aussagen der befragten Eltern nur sehr begrenzt zur Verfügung (Studie IV). Mit Inkrafttreten des BTHG Ende des Jahres 2016 wurden weitere Möglichkeiten für eine gleichberechtigte Teilhabe geschaffen (z.B. Eingliederungshilfeleistungen zur sozialen Teilhabe). Es bleibt abzuwarten, wie diese in Zukunft zielführend umgesetzt werden (können).
Kurzexpertise Careleaver
(2021)
Mit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendhilfestärkungsgesetz (KJSG) werden grundlegende rechtliche Änderungen im Achten Sozialgesetzbuch vorgenommen, die auch die Rechte von Care Leaver:innen und die Übergangsbegleitung von jungen Menschen aus stationären Erziehungshilfen und der Vollzeitpflege ins Erwachsenenleben betreffen. Die „Fachstelle Leaving Care“ unterstützt und berät Kommunen beim Aufbau und der Weiterentwicklung örtlicher Infrastrukturen des Leaving Care. In ihrem Auftrag wurde die Kurzexpertise „Care Leaver – Übergang in die Volljährigkeit. Änderungen durch das KJSG" erstellt. Die Expertise leistet einen Beitrag dazu, die konkreten Rechtsfolgen der Kinder- und Jugendhilferechtsreform im Jahr 2021 zu formulieren und abzuschätzen.