Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (204)
- Book (190)
- Conference Proceeding (165)
- Article (109)
- Master's Thesis (74)
- Report (55)
- Part of a Book (53)
- Lecture (9)
- Study Thesis (8)
- Habilitation (7)
Language
- German (680)
- English (192)
- French (1)
- Multiple languages (1)
- Spanish (1)
Has Fulltext
- yes (875) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (875)
Keywords
- Korpus <Linguistik> (42)
- Computerunterstützte Kommunikation (37)
- Soziale Medien (33)
- Pragmatik (30)
- Computerlinguistik (29)
- Informationssysteme (29)
- Linguistik (29)
- Social Media (29)
- Barrierefreie Kommunikation (28)
- Soziale Netzwerke (17)
Institute
- Informationswissenschaft und Sprachtechnologie (118)
- Fachbereich III (66)
- Fachbereich I (64)
- Informatik (62)
- Fachbereich IV (36)
- Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation (36)
- Psychologie (18)
- Fachbereich II (16)
- Kulturpolitik (13)
- Sozialwissenschaften (10)
Es wird als Standard von Institutionen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung angesehen, über eine Einrichtungskonzeption zu verfügen. Dieses spezifische Dokument gilt sowohl als Qualitätskriterium wie auch als Instrument von Organisationsentwicklung. Nicht umsonst wird der Konzeptionsarbeit in Einrichtungen daher viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Die Konzeption stellt zudem eine Art der Selbstverpflichtung des Personals zu einem spezifischen pädagogischen Programm dar und ist zusätzlich an die Erziehungs- und Sorgeberechtigten adressiert, denen das Dokument einen Überblick und Einblick in die pädagogische Arbeit geben soll. Auch deshalb und weil Organisationen sich stetig weiterentwickeln, muss eine einrichtungsspezifische Konzeption fortlaufend aktualisiert und überarbeitet werden.
Die vorliegende Broschüre richtet daher das Augenmerk darauf, auf welche Art und Weise Einrichtungskonzeptionen gestaltet werden und wie in diesen Dokumenten die pädagogische Praxis abgebildet wird. Uns geht es darum, verständlich und anschaulich aufzuzeigen, wie eine Konzeption gelesen, verfasst, überarbeitet und ergänzt werden kann sowie welche grundlegenden Herausforderungen dabei in der Konzeptionsentwicklung und Qualitätssicherung liegen. Hierbei geht unsere Broschüre über die gängige Literatur hinaus und ermöglicht so noch offene und ergänzende Fragen von Fachkräften zu bearbeiten.
Die von Volker Schulz vorgelegte Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, ob musikpädagogisch orientierte Hörfunksendungen des Norddeutschen Rundfunks aufgrund von programmstrategischen Überlegungen entstanden sind, die rundfunkstaatsvertraglichen Vorgaben nach Information, Beratung, Unterhaltung und Bildung gefolgt sind oder ob derartige Sendungen konzipiert wurden, weil Redakteurinnen und Redakteure entsprechende individuelle Interessen und Neigungen in Hörfunkangebote umsetzen wollten.
In der Arbeit werden zwei langjährige Sendereihen des NDR-Hörfunkangebotes formal und inhaltlich untersucht: Das „Schulfunkkonzert“ (1949-1989) und der „Popkocher“ (1986-2021) enthalten hörbare Bezüge zu musikdidaktischen Konzeptionen, die in den 1960er und 1970er Jahren entwickelt wurden.
Obwohl der Hörfunk aufgrund seiner technischer Gegebenheiten ungeeignet erscheint, pädagogische Prozesse auszulösen – es gibt nur einen Sender und einen Empfänger, eine Kommunikation ist nicht möglich – zeigt sich in der Betrachtung der beiden Sendereihen die Verwendung von verschiedenen Methodensuggestionen, durch die immerhin scheinbar eine kommunikative Verbindung zwischen Moderation und Rezipienten hergestellt wird und die zumindest teilweise pädagogische Erfolge möglich machen.
Ergänzende Experteninterviews mit Persönlichkeiten, die an der Entstehung oder der redaktionellen Betreuung der Reihen mitgewirkt haben, stützen die Erkenntnis, dass individuelles Interesse im Kreis der Redakteurinnen und Redakteure zur Entwicklung der musikpädagogischen Sendungen geführt haben und es keinerlei Vorgaben aus der Leitungsebene des NDR gab, ebenso wenig wie eine Beeinträchtigung bei der Umsetzung der jeweiligen Programmideen.
Road accidents are one of the leading causes of death worldwide, particularly among young people. The police and local authorities therefore strive to reduce the risk of accidents through appropriate road safety measures. In order to plan these measures, the relevant types of accidents, i. e., accidents with certain features, must first be recognized. However, the variety of accident features and the amount of resulting feature combinations make it impossible to monitor all accident types manually.
In this thesis, methods are proposed to automatically identify interesting accident types. Here, it is investigated whether combinations of features occur together and how the temporal pattern of the combined occurrence behaves. The change mining approach can then be used to determine whether structural changes in frequency occur during the period under consideration. For example, a feature combination that suddenly appears more frequently or exhibits a change in seasonality should be prioritized for further investigation so that appropriate road safety measures may be initiated for that combination.
The implemented strategic, multi-stage data mining framework based on frequent itemset mining, time series clustering, forecasting methods, and a scoring process is able to detect interesting feature combinations. These are then processed on a map in a web interface suitable for the respective audience in order to support the strategic planning of road safety measures. The framework is applied to several accident data sets from different countries to determine suitable default parameter values for the respective data analysis methods and to carefully align the methods. It is shown that there exist only minor dependencies of the parameter selection on the database to be analyzed.
For operational planning, it is necessary to consider small geographic areas and identify the features that have the greatest impact on accident occurrence there. Therefore, the developed operational framework analyzes and predicts the course of accident time series, taking into account the associated feature-specific time series. On the one hand, this makes it possible to increase the forecast performance, and, on the other hand, to determine which accident features have a significant influence on the course of the accident numbers over time. The insights gained can be used as a basis for short-term measures.
Das Konzept der ausgewogenen Gegenseitigkeit nimmt exemplarisch soziale Interaktionen ins Visier und legt deren immanente Potenziale der Gerechtigkeit frei; es zeigt auf, dass in vielen Sphären des Sozialen die Impulse der Gerechtigkeit nicht zu ihrer Vollendung gelangt sind. Ausgewogene Gegenseitigkeit indiziert ein wechselseitig gewolltes Verhältnis, das sich Menschen ab einer bestimmten Stufe der Humanität notwendigerweise „schulden“; ihre grundlegende Idee ist ein soziales Ethos des gerechten Maßes. Mit Hilfe der zentralen Ideen der Anerkennung und Gerechtigkeit wird sich jener Wertbestimmung angenähert, die in sozialen Interaktionen radikale und ungerechtfertigte Handlungen und Behandlungen offenlegt und desavouiert, bis erkennbar wird, dass sich in diesen sozialen Zusammenhängen das Verständnis der ausgewogenen Gegenseitigkeit, dies im Sinne der Gerechtigkeit und Redlichkeit, als Aufklärung aufdrängt.
Für die Allegorie der Ausgewogenheit hat der Autor die klassische Balkenwaage im Sinn, weil ihre lateinische Bedeutung vieles von dem offenbart, was mit der Idee der Gerechtigkeit assoziiert wird. Die Balkenwaage wurde im Lateinischen mit dem Begriff der libra (libare ═ im Gleichgewicht, schwebend, halten, schwingen) benannt und symbolisierte in allen Hochkulturen Gerechtigkeit, Wahrheit, Weisheit, Gesetz und Ordnung. Das Ansinnen der sozialen Ausgewogenheit wird deshalb durch das Bild der Waage zu verdeutlichen versucht, weil die Waage sich um eine Mittelachse symmetrisch schwingend bewegt und dabei versucht, zwischen einem Gewicht und einem Gegengewicht Balance zu halten. Man kann darin einiges hineininterpretieren, so z. B., dass in der Bewegung der Waagschalen eine Entscheidungsfindung zu ersehen ist, die ihre Zeit benötigt und in der kurzweilig die eine Seite mehr Gewicht anzeigt, obgleich das Endziel doch die Ausgewogenheit bleibt. Indessen teilt uns die Art des Schwebens mit, dass man im Leben Durchhaltevermögen und Geduld benötigt, um eine Last balancieren zu können, die nicht endlos sein darf. Bezüglich der sozialen Integrität wäre die Balance deshalb von Bedeutung, weil nur ein Gleichgewicht zwischen dem körperlichen und dem mentalen Zustand in eine umfassende Integrität münden würde.
Wie entwickeln sich die kognitiven und die rezeptiven zweitsprachlichen Fähigkeiten in Immersionsschulen und Regelschulen? Und in welcher Beziehung stehen diese Faktoren in den verschiedenen Lernumgebungen zueinander? Diese Fragen galt es mit der hier vorgelegten Arbeit zu beantworten. Zu diesem Zweck wurden auf Basis eines quasiexperimentellen, longitudinalen Forschungsdesigns und der statistischen Auswertung des hieraus gewonnenen Datensatzes die Testergebnisse von 104 Proband*innen aus Regelschulen und Immersionsschulen untersucht.
In diesem Zwischenbericht werden die vorläufigen Ergebnisse der Aufarbeitung zu „Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe – Aufarbeitung der organisationalen Verfahren und Verantwortung des Berliner Landesjugendamtes“ vorgestellt. Das Aufarbeitungsvorhaben folgt dabei den Ergebnissen des Zwischen- und Endberichtes der Aufarbeitung zu „Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe“ sowie Hinweisen von weiteren Zeitzeug*innen und betroffenen Personen, die nach der Veröffentlichung des Endberichtes an das Forscher*innenteam herangetreten sind und neue Hinweise zu möglichen Verflechtungen des Berliner Landesjugendamtes über Berlin hinaus, aufzeigten.
Es werden drei zentrale Fragekomplexe verfolgt: 1. Wie kann die Aufarbeitung die Anliegen von Betroffenen unterstützen? 2. Wie lassen sich die verschiedenen Entscheidungsformen und Verläufe der Verfahren, in denen das Landesjugendamt in Fallverantwortung stand, aus einer organisationsanalytischen Perspektive rekonstruieren? 3. Herausarbeitung von Verwobenheiten und Verflechtungen des Berliner Landesjugendamtes mit anderen Berliner sowie deutschlandweiten Institutionen und Akteur*innen.
Das forschungspraktische Vorgehen besteht in der Annäherung an diese drei Fragen aus vier Forschungsperspektiven: 1. Betroffenenbeteiligung und -interviews, 2. Aktenanalyse, 3. Zeitzeug*inneninterviews, 4. Fachöffentlicher Diskurs.
Die Dissertation von Achim Bonk steht im Brennpunkt gleich dreier zentraler Forschungsbereiche: der wieder an Bedeutung gewinnenden Editionswissenschaft, der Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie nicht zuletzt der Historischen Landesforschung. Diese Monographie bezieht nämlich ihre bedeutendsten Erkenntnisse − unter Einbeziehung bibliothekswissenschaftlicher Fragestellungen − methodisch aus einer umfänglichen, im Anhang der Arbeit gedruckten Edition. Zudem widmet sie sich anhand eines bedeutenden Frauenstifts dem weiblichen Zweig der vom Reform-Impetus der Devotio Moderna geprägten Windesheimer Kongregation an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit. Schließlich verortet dieses Buch seinen institutionell wie lokal gezielt begrenzten Forschungsgegenstand in der gesamten regionalen Klosterlandschaft – einerseits hinsichtlich der schon vorliegenden Publikationen und laufenden Projekte, andererseits aber auch als Pilotstudie für weitere mögliche Arbeiten.
Supervised learning, the standard paradigm in machine learning, only works well if a sufficiently large, diverse, and cleanly-annotated dataset is available. Unfortunately, this is often not the case. In fact, the lack of labeled data is an omnipresent issue in machine learning. The problem is particularly prevalent in computer vision, where unlabeled images or videos can often be acquired at a low cost, whereas labeling them is time-consuming and expensive. To address the issue, this thesis focuses on developing new methods that aim at reducing annotation costs in computer vision by leveraging unlabeled and partially labeled data.
In the first part, we provide an overview of previous research directions and discuss their strengths and weaknesses. Thereby, we identify particularly promising research areas. The subsequent chapters which form the central part of this thesis aim at developing algorithmic improvements in these especially attractive fields. Among them is self-supervised learning, which aims at learning transferable representations given a large number of unlabeled images. We find that existing self supervised methods are optimized for image classification tasks, only compute global per-image feature vectors, and are designed for object-centric datasets like ImageNet. To address these issues, we propose a method that is particularly suited for object detection downstream tasks and works well if multiple objects are present per image like in video data for autonomous driving. Another core downside of self-supervised learning algorithms is that they depend on very large batch sizes with batch norm statistics synchronized across GPUs and also require many epochs of training until convergence. We find that stabilizing the self-supervised training target substantially speeds up convergence and allows for training with much smaller batch sizes. Our method matches ImageNet weights after 25 epochs of training with a batch size of only 32.
Finally, we investigate supervised pretraining. We find that state-of-the-art self-supervised methods match ImageNet weights only in classification or detection but not in both. In addition, we show that more sophisticated supervised training strategies significantly improve upon ImageNet weights.
The second part of the thesis deals with partially labeled data for object detection. We propose to label only large, easy-to-spot objects given a limited budget. We argue that these contain more pixels and therefore usually more information about the underlying object class than small ones. At the same time, they are easier to spot and hence cheaper to label. Because conventional supervised learning algorithms do not work well given this annotation protocol, we develop our own method with does, by combining pseudo-labels, output consistency across scales, and an anchor scale-dependent ignore strategy. Furthermore, many object detection datasets such as MS COCO and CityPersons include group annotations, i.e., bounding boxes that contain multiple objects of a single class. We find that pseudo-labeling instances within a group box is superior to the commonly used training strategies.
In the third part of the thesis, we cover semi-supervised object detection where a subset of the images is fully labeled whereas the remaining ones are unlabeled. We show that existing methods that are almost exclusively developed for Faster R-CNN work much less well if applied to architectures that are sensitive to missing annotations. In the prefinal chapter, we investigate the interaction between data and computer vision algorithms. This is in contrast to the vast majority of research which considers the data to be fixed. We provide computer vision practitioners and researchers with guidelines about what to do in typical situations.
In the final part of the thesis, we discuss the overall findings and investigate if research should put greater weight on acquiring and labeling data. Finally, we discuss options of mimicking human learning with machines, which might eventually result in human-level intelligence. After all, humans are living proof that this kind of learning works, if done properly.
Krisenhafte Erfahrungen mit der eigenen Währung hinterlassen Spuren: Banken-, Finanz-, Wirtschafts- und Währungskrisen prägen politische wie wirtschaftliche Systeme, den Umgang mit Geld auf gesamtgesellschaftlicher wie privater Ebene, den Aufbau und die Organisationsstruktur von Institutionen sowie nicht zuletzt nationale Selbstverständnisse (Identitäten) und politische Kulturen (Systeme).
So selbstverständlich dies klingen mag, so sehr lohnt es sich, den Einfluss nationaler Wirtschaftskulturen, als wichtigen Teil nationaler Identitäten, auf das „Konstrukt Europa“ zu untersuchen: Nicht nur in den Anfangsphasen der Gründung der Europäischen Gemeinschaften stießen die verschiedenen Erfahrungen und Einstellungen kontrovers aufeinander – auch heute ist der Euro als gemeinsame Währung im „Kampf der Wirtschaftskulturen“ immer wieder im Krisenmodus. Austritte aus der Union (Brexit) oder die Gründung von Anti-Euro-Parteien (und deren Weiterentwicklung) sind dafür ebenso sichtbare Zeichen wie der Umgang mit aktuellen, durch die weltumspannende Pandemie ausgelösten Krisenphänomenen.
Diesen historischen und politischen Zusammenhängen weiter nachzuspüren, setzt sich der vorliegende Band zum Ziel und versammelt Vorträge und Gesprächstranskriptionen mit Akteuren der Geld-, Finanz- und Währungspolitik, Experten der Steuer- und Wirtschaftspolitik und Analysten von Wirtschafts- und Währungskrisen, die im Rahmen der Hildesheimer „Europagespräche“ eingeladen wurden.
Contemporary cyber conflict literature associates state behavior in cyberspace with the underlying technological and structural realities faced by policymakers. Consequently, interstate interactions in this human-made domain are perceived as an extension of strategic competition in the real-world. As such, strategic preferences vis-à-vis cyberspace adopted by policymakers are expected to enable the pursuit of their respective national interests. Empirical evidence collected over the last two decades, however, suggests a paradoxical situation that sees otherwise capable states restraining themselves while those with limited means investing in capabilities that generate modest strategic returns. Instead of assuming irrationality on the part of policymakers, the dissertation argues that such preferences result from the contextualization of technological and structural cues through the schematic use of strategic culture. Faced with the inherent uncertainty of cyberspace, policymakers resort to these heuristic mechanisms to derive meaning from the strategic environment in which they operate. Through pseudo-experimental cross-national wargames and a case study, the dissertation advances an ideational framework that explains the emergence of strategic preferences in response to cyber conflict. While not meant to discredit existing framework, it highlights the boundedness of human cognition that results in the utilization of these socio-cognitive mechanisms. Furthermore, this emphasizes the emerging behavioral turn in cyber conflict scholarship.
(K)Eine Lobby für Bildung
(2022)
Wie kommt es eigentlich, dass Bildung einerseits als bedeutsame individuelle Ressource und Voraussetzung für ein gutes Leben, als Motor für gesellschaftliche Transformation, Zusammenhalt und politische Partizipation angesehen wird und gleichzeitig die Leistungen des Bildungssystems nicht angemessen finanziert, die pädagogischen Berufe strukturell abgewertet und die Wissenschaftsdisziplin der Erziehung und Bildung nicht wahrgenommen wird? Mit dieser Frage haben sich Masterstudierende des Studiengangs Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim in den vergangenen Semestern auseinandergesetzt und daraus ein Publikationsprojekt entwickelt, dessen Ergebnis Sie hier sehen. In acht Essays haben sich die Masterstudent:innen mit der gesellschaftlichen Relevanz des Faches „Erziehungswissenschaft“ und des Praxisfeldes, dem Bildungssystem, befasst. Im Zentrum stand und steht die Frage, wer etwas an dem Missverhältnis zwischen individuellem und gesellschaftlichem Nutzen und marginaler öffentlicher Wahrnehmung verändern kann und welche Rolle (angehende) Erziehungswissenschaftler:innen dabei übernehmen könnten.
Dekoloniales Philosophieren
(2021)
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat die dekoloniale Kritik vor allem aus Lateinamerika und Afrika die Universitäten in Europa erreicht. Die Kritik richtet sich gegen die kolonialen Verstrickungen der europäischen Wissenschaften, durch die Unterdrückung legitimiert, Rassismus wissenschaftlich begründet und koloniale Machtansprüche untermauert wurden. Das vorliegende Buch nimmt diese Kritik auf und versucht, philosophisch Verantwortung zu übernehmen im Prozess einer Dekolonisierung des Denkens und der Wissenschaften.
Der Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) gilt für Deutschland hauptsächlich als genialer Naturforscher und Abenteurer, dabei reichte sein Wirkungsfeld weit über die Grenzen Europas hinaus. Sein wissenschaftliches Gesamtwerk gründet sich auf mehrjährige Forschungsreisen, durch die er nach Lateinamerika, in die Vereinigten Staaten und nach Zentralasien gelangte. Durch seine Feldstudien in den Bereichen Astronomie, Botanik, Chemie, Geologie, Klimatologie, Mineralogie, Ozeanographie, Physik, Vegetation und Zoologie hinterließ er ein reiches Schrifttum und korrespondierte zudem mit zahlreichen international renommierten Experten verschiedenartiger Fachrichtungen.
Diese Arbeit widmet sich speziell der jüngst aufgekommenen Debatte, wie die Rolle Alexander von Humboldts in der Frage des Kolonialismus und der Sklaverei zu beurteilen ist. Der Fokus liegt auf einer Untersuchung der Kritik am Kolonialismus und der Sklaverei in Südamerika im Reisewerk von Humboldts. Es geht um den Umgang mit der indigenen Bevölkerung und den afrikanischen Sklaven sowie Begegnungen, die prägenden Einfluss auf seinen weiteren Werdegang hatten. Weiterführend wird Fragestellungen nachgegangen, inwiefern die Kritik am Kolonialismus und der Sklaverei ein Einzelfall im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert war, ob von Humboldt als Wegbereiter der Unabhängigkeitsbewegung in Südamerika gesehen werden kann und er selbst auch Kolonialist war.
Literatur und Religion
(2012)
Dieser Band enthält 13 Vorlesungen der Ringvorlesung des Instituts für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Hildesheim, die im Wintersemester 2011/12 vorgetragen wurden. Die Vorlesungen gehen dem vielfältigen Verhältnis von Literatur und Religion interdisziplinär in historischer und interkultureller Perspektive nach und stellen dabei auch gegenwartskulturelle Bezüge her.
Nach der Zuspitzung der Krise in Jugoslawien nach 1989 versuchte die österreichische Außenpolitik, einen Beitrag dazu zu leisten, die bewaffneten und ethnischen Konflikte zwischen den Völkern in Jugoslawien, insbesondere in Bezug auf die zunehmende Verschlechterung der politischen Lage im Kosovo, zu entschärfen und die internationale Staatengemeinschaft darauf aufmerksam zu machen. In dieser Hinsicht nahm Österreich im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staaten eine Vorreiterrolle ein und unternahm zahlreiche Initiativen zur Internationalisierung der Kosovo-Frage. Die aktive Rolle Österreichs in der Kosovo-Frage manifestierte sich in einer Frühwarnfunktion.
Diese Studie analysiert die aktive Rolle Österreichs in der Kosovopolitik, als erster europäischer Staat – aufgrund seiner geographischen Nähe und seiner historischen und wirtschaftlichen Beziehungen – wiederholt die Kosovo-Frage auf die Tagesordnung der europäischen Außenpolitik gebracht und auf die dramatischen Entwicklungen im Kosovo hingewiesen. Österreich bewies eine besondere Kompetenz sowie eine gewisse Themenführerschaft in der Kosovopolitik und konnte so in vielfacher Hinsicht Unterstützung für den Kosovo leisten.
Der Weltbürger Guy Stern feierte am 14. Januar 2022 seinen hundertsten Geburtstag. Das Buch beschenkt ihn mit fünfundzwanzig Texten von Menschen, die sich an bewegende Begegnungen mit ihm erinnern. Es ist ein sehr persönliches Buch, ähnlich einem Poesiealbum, zugleich aber auch ein Zeitdokument, das die Wirksamkeit und Ausstrahlung des Jubilars belegt. Zwei der Herausgeber, Rolf Altmann und Hans-Jürgen Bertsche, gehören dem Präsidium von Eintracht Hildesheim an, Hartmut Häger und Rainer Zirbeck sind Vorstandsmitglieder des Vereins der Ehemaligen und Freunde des Scharnhorstgymnasiums Hildesheim. Sie stehen in der Tradition eines Vereins und einer Schule, die den damaligen Günther Stern als Juden aus ihren Reihen ausgeschlossen haben. Mit dem Buchgeschenk danken die Herausgeber für den Geist aufgeklärter Toleranz, den Guy Stern ausstrahlt, und für die herzliche Versöhnungsbereitschaft, mit der er die Ehrenmitgliedschaft der beiden Vereine angenommen hat wie zuvor auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hildesheim und zuletzt die deutsche Staatsbürgerschaft.
Die vorliegende kunstwissenschaftliche Forschungsarbeit untersucht das Wahrnehmungsbewusstsein des Nachkriegskünstlers Günther Uecker in seinem Schaffensprozess unter der besonderen Berücksichtigung der Einflüsse ostasiatischer Kulturen und des Konzepts der Leere. Das im Vorfeld liegende Wahrnehmungsbewusstsein ist in der Ästhetischen Rezeption für die Werkanalyse von Bedeutung, weil es der gesamten künstlerisch-ideellen Entwicklung und Schöpfung zugrunde liegt. Die Arbeit untersucht, in welcher zeitlichen, örtlichen, kulturellen und psychologischen Relation dieses Rezeptionsbewusstsein aktiv im Künstler hervorgerufen wird, und betrachtet diese Prozesse und die Erfahrungen Ueckers anhand von Analysen von mehreren seiner Werke.
Die Untersuchung erfolgt methodisch interdisziplinär und modelliert interkulturell perspektivwechselnd - insbesondere durch die Analyse der Einflüsse von ostasiatischen Kulturen, Weltanschauungen und Künstlern - neue Begriffe, die der Werkforschung Günther Ueckers Verständnistiefe verleihen und zudem neue Forschungsfelder mit Ansätzen der Interkulturalität und Interdisziplinarität im Bereich Kunstwissenschaft artikulieren.
Beileger zu den Handlungsempfehlungen mit ergänzenden Rechtsinformationen für Einrichtungsträger (https://doi.org/10.18442/211) .
Neben der Frage, wie sicher der Zugang junger Menschen zum einrichtungsinternen WLAN gestaltet werden muss, geht es darin u.a. um die Rechtsstellung des Trägers als WLAN-Diensteanbieter, die Verbindlichkeit von Altersfreigaben, die Einwilligung der Personensorgeberechtigten sowie Haftungsfragen und Sicherungsmaßnahmen.
Die Informationen beziehen sich auf die Rechtslage in Deutschland im August 2022.
Recent decades have seen exponential growth in data acquisition attributed to advancements in edge device technology. Factory controllers, smart home appliances, mobile devices, medical equipment, and automotive sensors are a few examples of edge devices capable of collecting data. Traditionally, these devices are limited to data collection and transfer functionalities, whereas decision-making capabilities were missing. However, with the advancement in microcontroller and processor technologies, edge devices can perform complex tasks. As a result, it provides avenues for pushing training machine learning models to the edge devices, also known as learning-at-the-edge. Furthermore, these devices operate in a distributed environment that is constrained by high latency, slow connectivity, privacy, and sometimes time-critical applications. The traditional distributed machine learning methods are designed to operate in a centralized manner, assuming data is stored on cloud storage. The operating environment of edge devices is impractical for transferring data to cloud storage, rendering centralized approaches impractical for training machine learning models on edge devices.
Decentralized Machine Learning techniques are designed to enable learning-at-the-edge without requiring data to leave the edge device. The main principle in decentralized learning is to build consensus on a global model among distributed devices while keeping the communication requirements as low as possible. The consensus-building process requires averaging local models to reach a global model agreed upon by all workers. The exact averaging schemes are efficient in quickly reaching global consensus but are communication inefficient. Decentralized approaches employ in-exact averaging schemes that generally reduce communication by communicating in the immediate neighborhood. However, in-exact averaging introduces variance in each worker's local values, requiring extra iterations to reach a global solution.
This thesis addresses the problem of learning-at-the-edge devices, which is generally referred to as decentralized machine learning or Edge Machine Learning. More specifically, we will focus on the Decentralized Parallel Stochastic Gradient Descent (DPSGD) learning algorithm, which can be formulated as a consensus-building process among distributed workers or fast linear iteration for decentralized model averaging. The consensus-building process in decentralized learning depends on the efficacy of in-exact averaging schemes, which have two main factors, i.e., convergence time and communication. Therefore, a good solution should keep communication as low as possible without sacrificing convergence time. An in-exact averaging solution consists of a connectivity structure (topology) between workers and weightage for each link. We formulate an optimization problem with the objective of finding an in-exact averaging solution that can achieve fast consensus (convergence time) among distributed workers keeping the communication cost low. Since direct optimization of the objective function is infeasible, a local search algorithm guided by the objective function is proposed. Extensive empirical evaluations on image classification tasks show that the in-exact averaging solutions constructed through the proposed method outperform state-of-the-art solutions.
Next, we investigate the problem of learning in a decentralized network of edge devices, where a subset of devices are close to each other in that subset but further apart from other devices not in the subset. Closeness specifically refers to geographical proximity or fast communication links.
We proposed a hierarchical two-layer sparse communication topology that localizes dense communication among a subgroup of workers and builds consensus through a sparse inter-subgroup communication scheme. We also provide empirical evidence of the proposed solution scaling better on Machine Learning tasks than competing methods.
Finally, we address scalability issues of a pairwise ranking algorithm that forms an important class of problem in online recommender systems. The existing solutions based on a parallel stochastic gradient descent algorithm define a static model parameter partitioning scheme, creating an imbalance of work distribution among distributed workers. We propose a dynamic block partitioning and exchange strategy for the model parameters resulting in work balance among distributed workers. Empirical evidence on publicly available benchmark datasets indicates that the proposed method scales better than the static block-based methods and outperforms competing state-of-the-art methods.
In der hier vorgelegten Promotionsarbeit wird das Potenzial gruppenbasierter und semistrukturierter Aushandlungsprozesse analysiert. In einer entsprechenden Interventionsstudie mit Pre- und Post-Analysen wurden 146 Schüler:innen einer Gesamtschule in Niedersachsen/Deutschland aufgefordert, Begründungen zu acht selbstentwickelten Argumenten zu einem Thema über den Erhalt der lokalen Biodiversität, einem bioethischen Konflikt im Rahmen von nachhaltiger Entwicklung, vor und nach einer gruppenbasierten Aushandlung zu formulieren und diese zu gewichten. Zu diesem Zweck verwendeten die Schüler:innen in allen Phasen die Zielmat als ein Instrument zur Strukturierung des Bewertungsprozesses. Die Begründungen wurden inhaltsanalytisch hinsichtlich der Nutzung argumentativer Ressourcen analysiert. Darüber hinaus wurde die Richtung der Veränderungen der Begründungen nach der Aushandlung qualitativ verglichen und die Veränderung der Gewichtungen quantitativ berechnet. Bei diesen Analysen wurden individuelle Gewichtungen und Begründungen beider Phasen und die Veränderung der Gewichtungen mit den Gruppengewichtungen verglichen. Die Ergebnisse der Begründungen zeigen, dass die Schüler:innen bereits vor dem Aushandlungsprozess über eine Bandbreite an argumentativen Ressourcen (nämlichen faktenbasierte und normative Ressourcen) verfügen. Die Ergebnisse des Vergleichs der Begründungen von der Pre- zur Post-Phase zeigen, dass etwa ein Drittel aller Begründungen verändert wurden. Die Richtung der Veränderung ist zudem sehr divers, da die Schüler:innen die Begründungen widerlegten, revidierten, aber auch bestätigten und verstärkten. Ebenso wurde etwa ein Drittel aller Gewichtungen in der Post-Phase verändert. Ein Vergleich der Gewichtungsänderung der Pre- zu Post-Phase mit der Gruppengewichtung zeigt, dass diese der Tendenz der Gruppengewichtung entspricht.
Die Ergebnisse dieser Studie machen auf das Potenzial gruppenbasierter Aushandlungsprozesse in bioethischen Konflikten aufmerksam, nämlich die Aktivierung relevanter argumentativer Ressourcen und die Initiierung tiefer und revidierender Denkprozesse. Darüber hinaus zeigen die Daten das besondere Potenzial der in der Studie verwendeten Zielmat, nämlich die Unterstützung komplexer und sonst für Schüler:innen überfordernder kompensatorischer Gewichtungsstrategien.
In der vorliegenden Dissertation wird der Frage nachgegangen, inwiefern Vermeidungsstrategien und Entlastungsmechanismen wie beispielsweise die Selbsttäuschung dazu beitragen können, dass Individuen nicht gegen den omnipräsenten Weltbeziehungsmodus der Entfremdung aufbegehren. Exemplarisch werden hierbei das moderne Arbeitsleben und speziell das innerhalb dieses sozialen Kontexts inzwischen allgemein bekannte Burnout-Syndrom betrachtet.
Letzteres gilt als Entfremdungserfahrung par excellence, da die zuvor hochgeschätzte Arbeit, für die man sich in hohem Ausmaß interessiert und engagiert hat, den betreffenden Individuen zunehmend sinnloser erscheint. Das Erkranken an Burnout kann als eine Rückzugsentscheidung des Individuums und damit als Entlastungsversuch gedeutet werden. Wenn hierbei allerdings keine der eigenen Zufriedenheit und Gesundheit dienliche Selbstfürsorge etabliert werden kann, sondern Schuld und Verantwortung ausschließlich im eigenen Verhalten gesucht werden, kann es sich bei dem Rückzug um eine Strategie der Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem tatsächlichen arbeitsplatzbezogenen Leiden handeln, wodurch das Individuum nach der Rehabilitation in alte Muster der Selbstoptimierung zurückfallen kann und so soziale Anforderungsstrukturen reproduziert.
Was kann nur Kunst? Wie können individuelle künstlerische Positionen von Kunstschaffenden in sozialen- und Bildungskontexten produktiv werden? Wie können die Künste dabei ihre Autonomie wahren und zugleich soziale Wirksamkeit entfalten? Was haben freischaffende Künstler:innen davon, wenn sie ihre Arbeit in kulturelle Bildungskontexte erweitern? Was benötigen sie an Unterstützung und Expertise dafür, und wie könnten Weiterbildungen gestaltet sein, um den spezifischen Ansprüchen von Künstler:innen gerecht zu werden?
Die Publikation „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“ beleuchtet die besonderen Potentiale und Chancen künstlerischer Arbeit für kulturelle Bildungsprozesse. Es werden Leitideen, zentrale Inhalte und methodische Überlegungen einer Weiterbildung für Künstler:innen in der Kulturellen Bildung dargestellt. Autor:innen aus Kunst, Bildung und Wissenschaft formulieren theoretische Hintergründe und praktische Anregungen für Kunstschaffende in der Kulturellen Bildung.
Sport und Gesundheit. Bewegungswissenschaftliche Grundlagen für innovative Gesundheitssportkonzepte
(2022)
In der vorliegenden Arbeit sollen vielfältige Sport- und Bewegungsprogramme als Möglichkeit innovativer Trainingskonzepte erläutert, teilweise untersucht und die Ergebnisse entsprechend eingeordnet werden. Es geht dabei darum, diese Konzepte auch für Therapiemaßnahmen zu evaluieren und letztendlich zukünftig nutzbar zu machen. Die Ansätze der dafür zugrundeliegenden Untersuchungen sind vielfältig und bewusst heterogen angelegt, ebenso wie meine generelle Forschungsausrichtung. So erforsche ich intensiv die Optimierung sportorientierter Therapiebegleitung bei malignen Erkrankungen (Schwerpunkt pädiatrische Onkologie). Dabei spielen in der Forschung und anschließenden Implementierung in bewegungsorientierte Therapiemaßnahmen die Bereiche Gesundheit und Bewegungswissenschaft gleichermaßen eine bedeutende Rolle, die ich parallel bearbeite. Bei den Untersuchungen geht es einerseits um Trainingskonzepte, die relativ unaufwendig auf Trainingsflächen der Kliniken oder Rehabilitationseinrichtungen angeleitet oder auch selbstständig durchgeführt werden können (Block 1: Trainingswissenschaft). Andererseits geht es um biomechanische und bewegungswissenschaftliche Messungen ausgewählter gesundheitsrelevanter Parameter (Block 2: Biomechanik und Bewegungswissenschaft), um z.B. das Lehrkonzept und das verwendete Material für Block 3 zu evaluieren und im Sinne eines gesundheitsspezifischen, zielorientierten und nachhaltigen Ansatzes der Rehabilitation zu optimieren. In einem dritten Schritt wird in Block 3 (Klinik und immunologische Aspekte) der Natursport „Skilauf“ als Rehabilitationsmaßnahme untersucht.
In diesem Gefüge soll hier zunächst der direkte Zusammenhang von Bewegungswissenschaften und Gesundheitssport deutlich werden, was auf der Grundlage eines bewegungswissenschaftlichen Blickwinkels geschieht. Anschließend soll dieser Zusammenhang über bewusst sehr heterogen angelegte Studien noch deutlicher werden, die alle das gleiche Ziel verfolgen: innovative Sport-, Bewegungs- und Gesundheitskonzepte auf einer empirischen Grundlage für die Trainingstherapie einzusetzen.
In dieser Arbeit wird die Barrierefreiheit der Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter und Instagram der Aktion Mensch und der Bundesregierung für blinde, prälingual taube und prälingual taubblinde Menschen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen untersucht. Untersucht werden insgesamt 120 Social-Media-Beiträge der beiden Akteure im Zeitraum vom 01.12.2020 bis zum 07.12.2020. Aktion Mensch und Bundesregierung haben in der Öffentlichkeit eine enorme Vorbildwirkung und/oder die öffentliche Verpflichtung zur Barrierefreiheit in den Sozialen Netzwerken. Die Analyse zeigt eindeutig, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Kanälen der Aktion Mensch und denen der Bundesregierung gibt und dabei großes Verbesserungspotential bei den Kanälen der Bundesregierung besteht.
FloraFauna: Zwischenwesen
(2022)
Mit „Zwischenwesen – FloraFauna Hybride“ werden im dritten Band des originalgrafischen Buches der Reihe FloraFauna Verbindungen und Figuren des ‚Dazwischen‘ präsentiert. Aus dem Setzkasten des Buchdrucks entwickelt, bestehen die Seiten aus Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen und Schmuckelementen. Zu Bildern geordnet und mit Texten ergänzt sind sie gleichermaßen konkret wie abstrakt. Lesbare Texte, naturwissenschaftliche, dadaistische und surreale Bezüge sind die Grundlage für die illustrativen Bilder.
17 Studierende der kulturwissenschaftlichen und Lehramts-Studiengänge, des Kreativen Schreibens und der Philosophie haben die Inhalte konzipiert, erarbeitet und gedruckt. Mit Bleisatz, Schreibmaschine und Stempeln. Die Seiten liegen als Leporello gefalzt und ungebunden im Umschlag, geschützt durch eine Kassette.
„Zwischenwesen – FloraFauna Hybride“ unter der Herausgeberschaft von Jan Schönfelder ist in einer Auflagenhöhe von 30 Exemplaren hergestellt worden. Das Projekt wurde am Zentrum für grafische Medien am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim 2022 durchgeführt und ist im Universitätsverlag Hildesheim erschienen.
Die unbekannte Fauna des Meeres zeigen die Seiten des originalgrafischen Buches „Seeungeheuer und andere ausgestorbene Wesen“ der Reihe FloraFauna. Aus dem Setzkasten des Buchdrucks entwickelt bestehen die Seiten aus Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen und Schmuckelementen. Zu Bildern geordnet, als Texte geformt sind sie gleichermaßen konkret wie abstrakt. Lesbare Texte, naturwissenschaftliche, dadaistische und surreale Bezüge ergänzen die illustrativen Bilder.
22 Studierende der kulturwissenschaftlichen und Lehramts-Studiengänge, des Kreativen Schreibens und der Philosophie haben die Inhalte konzipiert, erarbeitet und gedruckt. Mit Bleisatz, Schreibmaschine und Stempeln, aber auch Bunt- und Farbstift. Die Seiten liegen gefalzt, aber ungebunden im Umschlag, geschützt durch eine Kassette.
„Seeungeheuer und andere ausgestorbene Wesen“ unter der Herausgeberschaft von Jan Schönfelder ist in einer Auflagenhöhe von 30 Exemplaren hergestellt worden. Das Projekt wurde am Zentrum für grafische Medien am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim 2021/22 durchgeführt.
Finding an available parking spot in city centers can be a cumbersome task for individual drivers and also negatively affects general traffic flow and CO2 emissions.
In the context of smart cities and the internet of things this problem can be mitigated by using available data to monitor and predict parking occupancy in order to guide users to an available parking location near their destination.
With this goal in mind there arise multiple challenges of which we introduce selected ones to propose novel solutions based on machine learning.
The focus of this work is to enable the usage of readily available and inexpensive data sources like parking meter transactions, opposed to expensive technology like in-ground sensors or cameras where the costs prevent a widespread coverage. Our proposed data sources do not directly monitor the actual parking availability but still provide enough signal for our algorithms to infer the real parking situation with high accuracy.
As part of this work we developed a parking availability prediction system based on parking meter transactions that was deployed to 33 german cities.
A main contribution of our work is the proposal of a novel way to generate labels based on the parking transactions and to use semi-supervised-, more specifically positive-unlabeled learning, to leverage the sparse signal in order to require as little data as possible.
Additionally, we utilize and design novel methodologies in the area of transfer learning to learn simultaneously from different cities which leads to the previously seldom explored setting of combining transfer learning with positive-unlabeled learning. We therefore introduce a novel algorithm to tackle this problem type.
We hope that our work enables the deployment of smart parking systems at lower costs and therefore leads towards the goal of smart parking guidance in smart cities.
Angesichts zunehmender Heterogenität von Familienleben stellt sich die Frage, wie alle Familien an Angeboten der Familienhilfe und Familienbildung teilhaben können. Im Wintersemester 2020 wurden deshalb im Rahmen eines Seminars im Masterstudiengang Erziehungswissenschaft der Universität Hildesheim Konzepte einer „inklusiven Familienbildung“ entwickelt und gemeinsam mit Vertreter:innen aus der Praxis der Familienbildung Ideen für die Weiterentwicklung von Angebo-ten erarbeitet.
Der Fokus der Konzepte liegt auf Familien mit besonderen Belastungen (Armut, Behinderung, psychosoziale Belastungen). Den meisten Familien geht es wirt¬schaftlich gut, jedes fünfte Kind wächst aber in einer Familie auf, deren Einkom¬men unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt oder die staatliche Grundsiche¬rungsleistung bezieht. 2019 waren in Niedersachsen 21,7 % aller Minderjährigen armutsgefährdet, insbesondere Alleinerziehenden-Haushalte sind betroffen. 3 – 5% aller Kinder und Jugend¬lichen leben mit einer Behinderung (Schwerbehinderung über 50%), 99% aller pflegebedürftigen Kinder und Jugendlichen wachsen in ihrer Familie auf. Schät¬zungsweise 390.000 Kinder unter 14 Jahren wachsen mit einem Elternteil mit Behinderung auf. Hinzukommen 3 bis 4 Millionen Kinder psychisch erkrankter Eltern, davon 2,6 Millionen suchtbelastete Eltern und Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige.
Im Seminar wurden Bildungs- und Beratungseinrichtungen über Erfahrungen in der Arbeit mit belasteten Familien befragt. Aus den Ergebnissen der Befra¬gung wurden Ideen für die Bildungsarbeit mit belasteten Familien entwickelt und in zwei Workshops mit Vertreter:innen der Bildungspraxis diskutiert. Die Workshop-Diskussionen wurden ausgewertet und anschließend ausgewählte Konzepte schriftlich ausgearbeitet. Die vorliegende Publikation dokumentiert diese Konzepte.
Mit dem Sommersemester 2022 bestand erstmals nach vier Semestern die Perspektive, Lehre und Studium (wieder) in Präsenz erleben zu können. Das vorliegende Paper präsentiert erste Ergebnisse der im Juli 2022 durchgeführten dritten Stu.diCo Erhebung. Über 2.800 Studierende gaben Auskunft darüber, wie die Reorganisation des Hochschulalltags aus ihrer Perspektive gelang und wie es ihnen im Sommersemester 2022 erging. Auch wird anhand der Daten ein Ausblick auf das Wintersemester 2022/2023 geworfen.
Das vorliegende Dokument umfasst den finalen Bericht zum Forschungsprojekt „Die Umsetzung des DigitalPakts Schule: Wirkungsweisen und mögliche Problemlagen“. Die Studie wurde als ein unabhängiges Forschungsprojekt zwischen August 2020 und März 2022 am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Stiftung Universität Hildesheim in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt.
Es wurde mit einem qualitativen methodischen Ansatz untersucht, wie sich die Umsetzung des DigitalPakts Schule im Zusammenspiel der vier Steuerungsebenen Bund, Länder, kommunale Schulträger und Einzelschulen vollzieht. Dabei wurde aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für den Prozess der Digitalisierung ein wesentlicher Schwerpunkt auf die Perspektive der schulischen Praxis gelegt. Grundlage der Studie sind 21 leitfadengestützte Expert:inneninterviews und Hintergrundgespräche, die mit ganz unterschiedlichen Akteur:innen aus der schulischen Praxis sowie Vertreter:innen von kommunalen Schulträgern geführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2008) ausgewertet wurden. Die Untersuchung beschränkt sich auf die öffentlichen allgemeinbildenden Schulen.
Übereinstimmend mit der regionalen Auswahl an befragten Expert:innen haben wir auf der Länderebene die Bundesländer Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen sowie Sachsen besonders in den Blick genommen.
Unsere Ergebnisse haben wir in den aktuellen Forschungsstand zur Digitalisierung im schulischen Bereich eingeordnet. Dieses spezifische Vorgehen ermöglicht es, die konkreten Prozesse, Herausforderungen und Problemlagen bei der Umsetzung des DigitalPakts inhaltlich zu analysieren und zu bewerten. Unseren Bericht schließen wir mit konkreten Schlussfolgerungen und Empfehlungen ab.
Objective: This review aims to identify and research into existing competency frameworks for digital competencies in nursing care, and provide a comprehensive map of the extent, range, and nature of competency frameworks for digital competencies in nursing.
Methods: Our review was informed by the guidelines for performing a literature review as provided by the Joanna Briggs Institute. A search of the literature identified a total of 1095 articles, of which 20 publications, presenting 18 frameworks, were deemed relevant to our scoping review. The evidence is portrayed narratively in terms of the structure and objective of frameworks, methodology, geographical and temporal classification, addressees, connections, and correlations, understanding of competencies, technological focus and understanding of technology.
Results: The frameworks were developed mainly based on literature reviews and follow-up expert consultations of different types. The analysis revealed different framework structures and a variety of areas of competencies, numbers of competencies and further details on these. It also identified different approaches in relation to the addressee, such as the level of education, role, environment, or type of technology. Likewise, the terminology was used inconsistently. Overall, it was noticeable that the understanding of the technology and the term “competency” varies greatly within frameworks. Also, the individual frameworks are located at very different levels of abstraction.
Conclusions: Cross-national approaches show the trend, that a framework of globally accepted digital competencies for nurses is sought. Anyhow, no universally employable educational framework was found. There is considerable variance in competency frameworks for digital competencies in nursing. This review draws attention to the fact that frameworks should detail their understanding of addressees, competencies, and their understanding of technology. As different countries have different educational structures, the frameworks should be adapted to the country-specific characteristics. Besides, digital competencies should focus on care phenomena or assistance that is needed and can be sustained with the technology, a distinction between basic competencies in terms of application up to critical-reflective engagement and the ability to establish criteria for or against the use of technology in the respective care situation is to be considered useful and fields of action, settings, fields of technology or special needs should be integrated in an exemplary manner.
FloraFauna: FloraFauna
(2022)
Blumen und Vogelschwärme, Fische und Bäume zeigen die Seiten des originalgrafischen Buches „FloraFauna“. Ausgangspunkt aller Bilder sind die Grundelemente des Sprachlichen, Schriftlichen und Bildnerischen: Buchstaben, Wörter, Farben und grafische Elemente. Die Typografie ist zentrales bildgebendes Element: das Abstrakte oder Konkrete betonend, zum Lautmalerischen und Symbolischen greifend, kommentierend, gestaltend. So müssen die Bilder nicht nur betrachtet, sondern oft auch (laut) vorgelesen werden. Ein Buch, das im Blättern entdeckt werden will.
19 Studierende der kulturwissenschaftlichen und Lehramts-Studiengänge, des Kreativen Schreibens und der Philosophie haben die Inhalte konzipiert, erarbeitet und gedruckt. Mit Stempeln, Bleisatz und Schreibmaschine, aber auch Linolschnitt und Farbspray, Fotokopierer und Materialdruck. Die Seiten liegen gefalzt, aber ungebunden im Umschlag, geschützt durch eine Kassette.
„FloraFauna“ unter der Herausgeberschaft von Jan Schönfelder ist in einer Auflagenhöhe von 30 Exemplaren hergestellt worden. Das Projekt wurde am Zentrum für grafische Medien am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim 2021 durchgeführt.
Von Satz zu Satz
(2022)
Seit vielen Jahren schreiben Guido Graf und Annette Pehnt kollaborativ: zu zweit, zu mehreren, in immer anderen Konstellationen und mit verschiedenen Verfahren. In diesem Band werden die kollektiven Schreibprozesse offengelegt und damit zu einem Gespräch über gemeinsames Schreiben eingeladen. "Lehm und Regen" entstand im Rahmen einer Kollektivgründung im Projektsemester 2018 an der Universität Hildesheim und wurde erstmals in der Bella Triste 51 (2018) veröffentlicht. Das programmatische Manifest "Was wir gemeinsam machen“ wurde im Umfeld des bisher umfangreichsten kollektiven Schreibprojektes verfasst, dem über 1000-seitigen Band "Futur II: Die Zukunft liegt hinter uns“ (Edition Paechterhaus 2021). An diesem Text waren 26 Schreibende beteiligt. Das Theoriegedicht "Von Satz zu Satz“ ist 2020 über ein halbes Jahr hinweg in einer intensiven gemeinsamen Schreibbewegung entstanden. Teile davon wurden online auf Pfeil und Bogen (pfeil-undbogen.de) veröffentlicht. Das Schreiben in unvorhergesehener Gesellschaft: die Reibung, die es erzeugt, die Formen, die es her-vorbringt, die Produktivität der Vielstimmigkeit und die soziale Poetik, an der hier gearbeitet wird.
Als das Herrschergeschlecht der Askanier 1319 in der Mark Brandenburg in der männlichen Linie ausstarb, lebten noch drei Askanierinnen aus der älteren und jüngeren Linie des Geschlechts: Agnes von Bayern (gest. 1347), Anna von Österreich (gest. 1327) und Agnes von Braunschweig-Göttingen (gest. 1344). Von ihrer Rolle und ihren Eigeninterressen während der Auseinandersetzungen um die Herrschernachfolge in der Mark Brandenburg wird in diesem Beitrag berichtet.
Nach dem Aussterben der männlichen Linie der brandenburgischen Askanier im Jahr 1319 begann zwischen mehreren Fürstenhäusern ein Ringen um die Herrschaftsnachfolge in der Mark Brandenburg. In dieser Studie wird exemplarisch das Ringen der Wittelsbacher und Luxemburger um die Herrschaft über die Mark Brandenburg zwischen 1323 und 1415 dargestellt.
In den 1470er- und 1480er-Jahren bestanden zwischen dem Kurfürstentum Brandenburg sowie den Königshäusern in Böhmen und Ungarn besonders intensive Kontakte, die nicht nur von einem häufigen Briefwechsel geprägt waren, sondern auch von einem hohen Reiseaufkommen der höfischen Gesandten. In dieser Studie werden die personalen, strukturellen und räumlichen Rahmenbedingungen dieses Gesandtschaftswesens untersucht, um die Erhebung von Informationen aus der Fremde exemplarisch darzustellen.
Dieser Band ist eine Festschrift zum 68. Geburtstag von Klaus Schubert, der seit 30 Jahren – zunächst an der Fachhochschule Flensburg, dann an der Universität Hildesheim – als Professor im Bereich der Fachkommunikationswissenschaft starke Impulse gesetzt und das Fach nachhaltig geprägt hat. Nicht nur durch sein Modell der vier Dimensionen der Fachkommunikation, sondern auch durch umfassende Publikationstätigkeit, unerschöpfliche Einsatzbereitschaft in der Lehre und herausragendes Engagement für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat Klaus Schubert die eigenständige Disziplin der Fachkommunikationswissenschaft begründet, bekannt gemacht und fortentwickelt. Seine Studierenden, Promovierenden und Fachkolleginnen und -kollegen sind dadurch nachhaltig geprägt worden.
„Fachkommunikationswissenschaft gestern, heute, morgen“ versammelt Beiträge von Klaus Schuberts ehemaligen und aktuellen Doktorandinnen und Doktoranden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Weggefährtinnen und Weggefährten, in denen die große Diversität der Fachkommunikationswissenschaft zum Ausdruck kommt.
Herrschermedium und Freundschaftsbeweis. Der hohenzollerische Briefwechsel im 15. Jahrhundert
(2004)
Der Briefwechsel der Hohenzollern in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist vor allem durch die Korrespondenz des Kurfürsten Albrecht Achilles von Brandenburg der historischen Forschung bekannt. In dieser Studie werden die Funktionen des Briefschreibens im Vergleich zum Gesandtschafts- und Botenwesen des ausgehenden Mittelalters am Beispiel weiblicher und männlicher Briefschreiber aus dem Haus Hohenzollern untersucht.
In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 158 außenpolitische Verträge zur Geschichte der Mark Brandenburg aus dem Zeitraum von 1323 bis 1499 ausgewertet. Unter außenpolitischen Verträgen werden Verträge des brandenburgischen Landesherrn und von Vertretern der märkischen Landstände verstanden, die mit Fürsten, Adligen und Städten, die nicht in rechtspolitischer Abhängigkeit zur Mark Brandenburg standen, geschlossen wurden. Dabei handelt es sich um Verträge aus vier Kategorien: 1. „Erbeinungen, Erbverbrüderungen und Sukzessionsverträge“, 2. „Friedensverträge und Landfrieden“, 3. „Verträge zum militärischen Beistand und über Schutz und Schirm“, und 4. „Einungen der märkischen Bischöfe, Ritterschaft und Städte sowie grenzüberschreitende Handelsprivilegien“. Auf dieser Quellengrundlage werden die an den Verträgen beteiligten Personengruppen und die von ihnen wahrgenommenen Funktionen vorgestellt.
Entstanden wohl auf der Basis von Reisenotizen, verschwand der Reisebericht des Notars Martin Dalmer bereits unmittelbar nach der Rückkehr des pommerschen Herzogs Bogislaw X. aus dem Heiligen Land im Archiv. Im Gegensatz zur herzoglichen Pilgerreise wurde dieser iventarisierende Gebrauchstext lange Zeit nicht rezipiert. Eingang in die Geschichtsschreibung fand eine etwa zeitgleich entstehende und zunächst in königlichen Privilegien fixierte Darstellung eines Kampfes des Herzogs mit türkischen Seefahrern. Ungeachtet dessen, dass der Kampf mit der Niederlage der Pilger endet, wird das Bild des siegreichen Fürsten als zentrales Moment in der nachfolgenden Rezeption zur festgeschriebenen Erinnerung, der Bericht des Augenzeugen dagegen für memorative Zwecke obsolet.
"Da die Deutschen wie Hunde bellten". Mittelalterliche Sprach- und Meinungsbilder zum Deutschen
(2012)
In den Meinungsbildern der deutschen Nachbarn verbinden sich Topoi prominenter Gelehrter mit einem patriotischen Sprachbewusstsein, zu dessen Eigenschaften das Bedürfnis zählt, durch den Vergleich mit anderen Sprachen die Muttersprache zu nobilitieren. Im Schatten dieses emphatischen Lobes muss das Urteil über andere Sprachen zwangsläufig weniger gut ausfallen. Zur Begründung werden ethische, sakrale und politische Einstellungen mit dem Urteil über eine Sprache miteinander verwoben. Zwar sind die Meinungsbilder über die Deutschen nicht sehr verschieden, aber aufgrund der kulturellen Differenzen der Nachbarländer variieren die Rechtfertigungen: tschechische Sprachnationalisten interpretieren die Konsequenzen des Turmbaus zu Babel eigenwillig, russische Theologen lasten das Schisma der römischen und griechischen Kirche den Deutschen an, italienische Humanisten höhnen über die Ungelehrsamkeit der Deutschen etc.
Human skeletal remains are one of several find categories from archaeological sites. The skeleton constitutes only a small part of a former living organism that was exposed to a variety of environmental factors. As a highly adaptive mineralized tissue, bone – and to a lesser extent also teeth – stores information on an individual’s life. Reading out this information contributes to the historical understanding of individuals and societies from the past. However, obtaining this information can be challenging in many aspects, and, due to the very nature of the archaeological remains, the reconstructed picture of the individual and its society and environment will inevitably always be incomplete. In order to extract as much information from bones and teeth as possible, existing methods must be adapted to specific situations and the diagnostic approaches have to be developed beyond current limitations.
The 17 international publications presented in this thesis are addressing the abovementioned goals. They cover a wide range of topics, mainly from the field of bioarchaeology, augmented by some studies on recent and fossil animal remains. The studies are organized in those dealing with metrical data, including sex determination methods and analysis of measurement error, the analysis of normal and abnormal conditions of bone, including paleopathological diagnostics, the impact of diagenetic agents on bone, and the presentation of cases where bioarchaeological analysis contributed to the understanding of the respective find situations. The methods applied in the studies cover a broad spectrum of approaches to study morphological properties of bones and teeth, including metrics, radiographic, and microscopic techniques.
Die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation ist im Rahmen der globalen Coronapandemie versärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt, da die Informationsvermittlung die Voraussetzung für die Akzeptanz und Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen darstellt. Um auf das erhöhte Informationsbedürfnis angemessen reagieren zu können, stellt sich die Frage, welche Medienformate und Kanäle in Krisenzeiten genutzt werden und welchen Informationen Vertrauen geschenkt wird. Wie in diesem interdisziplinären Band mit Beiträgen aus Sprach-, Kommunikations-, Informationswissenschaft und Psychologie deutlich wird, hängt das coronaspezifische Informationsverhalten von verschiedenen Faktoren ab, darunter zum Beispiel die eigene Risikowahrnehmung, die allgemeine Gesundheitskompetenz, der fachspezifische Hintergrund und die Vertrautheit mit spezifischen Medien. Mit der Ausweitung des deutschen auf den internationalen Kontext wird außerdem deutlich, dass die Vermittlung von COVID-19-bezogenem Wissen sowohl im Rahmen der nationalen Informationspolitik als auch des jeweiligen Coronadiskurses Unterschiede aufweist. Neben etablierten Medien wie dem Fernsehen oder der Zeitung gewinnen auch die sozialen Medien bei der Informationssuche an Bedeutung. Durch ihre multimodalen Gestaltungs- und Interaktionsmöglichkeiten bieten sie Raum für neue, dialogorientierte Kommunikationsformate, jedoch auch für die Verbreitung von Falschinformationen. Die sieben wissenschaftlichen Beiträge zu Informationsverhalten und Wissenschaftskommunikation werden durch drei Kurzbeiträge für die interessierte Öffentlichkeit ergänzt, die sich bemühen, Erkenntnisse aus der Forschung zu Informationsverhalten und Wissenschaftskommunikation in verständlicher Weise aufzubereiten.
Die Broschüre ist im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projekts „Kindertageseinrichtungen als vernetzte Organisationen im Sozialraum (KitaNet)“ der Universität Hildesheim entstanden. Sie gibt Einblicke in ausgewählte Projektergebnisse. Anschaulich und verständlich wird aufgezeigt, welche Erwartungen an Vernetzung bildungspolitisch an Kindertageseinrichtungen herangetragen werden und welche Perspektiven diese auf Vernetzung im Sozialraum entwerfen. Diskutiert werden Gelingensbedingungen von Vernetzung. Mit Hilfe von didaktisch aufbereiteten Praxisbeispielen (Vignetten) aus den erhobenen Interviews und aus Bildungsplänen dreier Bundesländer werden im Sinne des fallorientierten Lernens Möglichkeiten der Vertiefung des eigenen Wissen, Gelegenheiten zur Auseinandersetzung mit diesen Themen eröffnet und zur Selbstreflexion eingeladen. Die Broschüre richtet sich an Studierende und Lehrende in sozial- und kindheitspädagogischen sowie erziehungswissenschaftlichen Studien- und Ausbildungsgängen an Fach- und Hochschulen bzw. Universitäten. Sie kann aber auch in der Fort- und Weiterbildung oder der Fachberatung und Organisationsentwicklung eingesetzt werden.
Meine Dissertation analysiert die metaphysischen Konzepte von Alfred North Whitehead und Gilles Deleuze hinsichtlich ihrer Kompatibilität. Die metaphysischen Grundannahmen von Whitehead und Deleuze werden zunächst vor der Folie der leibnizschen Metaphysik herausgearbeitet und im nächsten Schritt mit metaphysischen Strömungen in der analytischen Philosophie und der Wissenschaftsphilosophie, speziell der Quantenphysik, kontrastiert. Ein weiterer selektiver Vergleich wird mit dem ostasiatischen Prozessdenken gewagt, wie es im Buch der Wandlungen des antiken China Yijing und im daoistischen und neokonfuzianischen Denken praktiziert wird. Ich argumentiere, dass Whitehead und Deleuze eine je besondere, spinozistisch orientierte Umdeutung der leibnizschen Metaphysik vornehmen, die sowohl Modalität als auch Subjektivität prozessual auslegt.
2. Low-Code-Symposium
(2022)
Zum bundesweiten Digitaltag am 24. Juni 2022 richtete das Zentrum für Digitalen Wandel in Kooperation mit dem Hi-X-DigiHub und der COMPRA GmbH zum zweiten Mal ein digitales Symposium zum Thema der Low-Code-Softwareentwicklung aus.
Mit der Low-Code-Technologie ist die Hoffnung verbunden, mehr Nicht-Informatiker_innen in die Software-Entwicklung einzubinden. Die Technologie ist für verschiedene Problemfelder von besonderer Bedeutung. Es besteht die Möglichkeit, Expert_innen aus Politik, BWL, Recht und anderen Bereichen direkt in die Software-Entwicklung einzubinden, so dass es zu weniger Reibungsverlusten bei der entwickelten Software kommt, da die Fachexpertise direkt in die Entwicklung eingebracht werden kann. Dem bestehenden Fachkräftemangel in der Softwareentwicklung kann insoweit begegnet werden, als dass die Mitwirkung von Expert_innen in der Entwick-lung dazu beitragen kann, dass Systeme entstehen können, bei denen weniger Code und damit weniger Programmier-Expertise erforderlich ist.
Insgesamt verspricht dieses Verfahren Effizienz und Innovation in der Softwareent-wicklung.
The current dissertation discusses the opportunities and challenges of cross-cultural research on children’s executive functions (EF). A systematic review was conducted to gain a nuanced understanding of similarities and distinctions across countries in children’s EF development. Previous studies indicate that young children from East Asia outperform counterparts from Europe and North America on EF tasks. This dissertation focuses specifically on EF performance of children from Hong Kong and Germany across early and middle childhood and examines if the previously reported East Asian advantage is also manifest in comparisons between children from these two contexts. Measurement invariance of direct assessment EF tasks across preschoolers from Hong Kong and Germany was tested. The findings suggest that EF measurement at preschool age is likely equivalent across the two contexts. Further, EF performance levels of primary school children from Hong Kong and Germany were contrasted. Contrary to the hypothesis and previous research, the results show no significant differences in EF performance between the children from the two contexts, suggesting that features specific to Hong Kong and Germany underlie this finding. In sum, the results provide evidence supporting the relevance of taking the cultural context into account when assessing EF across early and middle childhood.
National und international setzen sowohl Rundfunkanstalten als auch Filmproduzenten vermehrt auf Audiodeskriptionen, um blinden bzw. sehbeeinträchtigten Personen zu ermöglichen, visuelles Geschehen besser zu erfassen. Seit der Jahrtausendwende haben sich dahingehend in mehreren europäischen Ländern Standardisierungen für akustische Bildbeschreibungen etabliert, die jedoch in ihrer Ausgestaltung sowohl inhaltlich als auch sprachlich verschiedene Schwerpunkte setzen.
Wurden ausgehend vom Deutschen in den vergangenen Jahren bereits kontrastive Sprachbetrachtungen zum Englischen, Spanischen und Finnischen im Rahmen ausgewählter Filme vollzogen, so schließt die vorliegende Arbeit eine Forschungslücke, da die sprachlich-stilistische Umsetzung und der sprachlich-stilistische Vergleich einer deutschen und einer französischen Audiodeskription im Rahmen zweier Historienfilme (Nebel im August/La Rafle) untersucht werden.
In der Analyse geht es darum, die Gegenstandsbereiche der Kinesik (Motorik, Taxis, Haptik, Lokomotorik) allumfassend und kriteriengeleitet zu behandeln. Ausgangspunkt ist stets die Frage, wie die Kategorien der Form (Welche grammatische Struktur/welche Lexik findet Anwendung?) und der Funktion (Was soll mit der grammatischen Struktur/der Lexik ausgesagt werden?) in Verbindung zu setzen sind. Auf dieser Basis werden der Satzbau nach dem grammatischen Prinzip und dem Grad der Mitteilungsperspektive (Informationsstrukturierung und -segmentierung) untersucht sowie die Spielarten der modalen Adverbialbestimmung insbesondere bei der Wiedergabe der Subjekthaltung im deutsch-französischen Vergleich näher betrachtet.
Hintergrund: Die Software-Produktlinienentwicklung ermöglicht eine kostengünstige und effiziente Entwicklung von Produktfamilien bei gesteigerter Qualität im Vergleich zur Einzelsystementwicklung. Dieses wird durch die Einführung von Variabilitätsmechanismen ermöglicht, welche eine hohe Anpassbarkeit der Produkte an verschiedene Kundenbedürfnisse ermöglichen. Allerdings erhöhen diese Variabilitätsmechanismen auch die Komplexität, da Entwickler das Zusammenwirken der Komponenten für verschiedene Produktvarianten berücksichtigen müssen. Daher wurden zur Qualitätssicherung von Software-Produktlinien neue Analysemethoden und -strategien entwickelt, darunter auch variabilitätsbasierte Code-Metriken. Ziel dieser Metriken ist es, unnötige Komplexität zu vermeiden und frühzeitig besonders fehleranfälligen Code zu identifizieren, um diesen zusätzlichen Qualitätsmaßnahmen unterziehen zu können. Unsere systematische Literaturstudie zu diesem Thema zeigt jedoch, dass der Nutzen dieser variabilitätsbasierten Code-Metriken nur in wenigen Fällen evaluiert wurde.
Ziel: Diese Arbeit untersucht inwieweit variabilitätsbasierte Code-Metriken zur Qualitätssteigerung von Software-Produktlinien genutzt werden können. Dazu wird betrachtet, ob sich mit Hilfe empirischer Untersuchungen Entwicklungsrichtlinien zur proaktiven Vermeidung von Komplexität und damit verbundenen Fehlern ableiten lassen. Der Fokus liegt auf der Analyse, ob sich die betrachteten Metriken zur Identifikation von potentiell fehleranfälligeren Code nutzen lassen. Dies umfasst sowohl die univariate Verwendung einzelner Metriken als auch den Aufbau von Vorhersagemodellen mit Verfahren des maschinellen Lernens. Dabei wird auch untersucht, ob die speziell für die Software-Produktlinienentwicklung konzipierten variabilitätsbasierten Code-Metriken einen Mehrwert gegenüber etablierten Metriken der Einzelsystementwicklung bieten.
Methodik: Es findet eine empirische Untersuchung von 692 Einzelsystem- und variabilitätsbasierte Code-Metriken auf dem Linux-Kernel statt. Dazu wird zunächst analysiert, inwieweit die Messwerte der Metriken mit Kompilierfehlern und Sicherheitslücken korreliert sind, welche von den Entwicklern übersehen wurden und so erst nach dem Commit bzw. nach dem Release entdeckt wurden. Darüber hinaus werden die Metriken bezüglich der gemessenen Eigenschaften gruppiert und mit vier Verfahren des maschinellen Lernens eine Identifikation der fehleranfälligen Codestellen erprobt, um so den Nutzen verschiedener Codeeigenschaften beurteilen zu können.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Auch wenn für einen Großteil der Metriken ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Messwerten und fehleranfälligen Codestellen nachgewiesen werden kann, so zeigt sich, dass univariate Verfahren für die Praxis untauglich sind. Auf Grund der starken Klassenimbalance von nur 1,5% defekten Codefunktionen (Kompilierfehler), bzw. 0,4% Codefunktionen mit nachgewiesenen Sicherheitslücken, lassen sich bei der Verwendung einer einzelnen Metrik nur F1-Werte unterhalb von 0,073 erzielen. Mangels alternativer Implementierungen lassen sich so, entgegen den Aussagen einiger Veröffentlichungen, auch keine Entwicklungsempfehlungen ableiten. Hingegen können variabilitätsbasierte Code-Metriken, insofern sie auch die Variabilität verbundener Artefakte mit berücksichtigen, erfolgreich zur Fehlervorhersage genutzt werden.
So lässt sich beispielsweise bei Verwendung von Random Forest F1-Werte von 0,667 (Kompilierfehler), bzw. 0,711 (Sicherheitslücken), erzielen.
Zweite überarbeitete und erweiterte Auflage des im Jahr 2017 in erster Auflage erschienen Überblickswerkes zur mittelalterlichen Geschichte von Beleidigungs- und Verleumdungsdelikten (Erstausgabe: https://doi.org/10.18442/743).
Zahlreiche Texte berichten von den unliebsamen Möglichkeiten, den Leumund und die Ehre von Personen zu verletzen. Und die mittelalterlichen Quellen berichten auch, wie die Folgen der Schmähungen die Existenz der Betroffenen zerrütten konnten. Rechtsgelehrte und Theologen nahmen sich des Schutzes von Leumund und Ehre an; sie empfahlen Formen der Genugtuung, Buße und Strafe.
Wie mit dem delinquenten Verhalten in der mittelalterlichen Gesellschaft umgegangen werden sollte, mutet heute oft befremdlich an. In dieser Studie werden die Formen, Gegenstände und Sanktionen von Beleidigungen und Verleumdungen im Überblick diskutiert. Sie bietet mit ihren vielen unbekannten historischen Textbeispielen und seltenen Abbildungen einen wichtigen Beitrag zur Historischen Kriminalitätsforschung und macht neugierig auf die Rezeption der mittelalterlichen Normen zur Ehre und ihrer Beeinträchtigung durch „verletzende Worte“.
Marion Wittkowsky, Diplom-Technikübersetzerin, arbeitete zunächst als Übersetzerin und später in Leitungsfunktion bei einem global agierenden Übersetzungsdienstleister. Nach ein paar Jahren in der Freiberuflichkeit als Übersetzerin, Redakteurin und Beraterin startete sie mit Lehrtätigkeiten an der Hochschule Flensburg. Den Weg für diese Forschungsarbeit ebneten schon früh Übersetzertätigkeiten für das Unternehmen SAP.
Ausgehend von der hohen und zugleich prekären Relevanz der Studieneingangsphase für die Herausbildung von beruflichen Orientierungen bei Lehramtsstudierenden wird im Rahmen des Projekts „Individuelle Entwicklungsverläufe der Professionalisierung im Lehramt – eine rekonstruktive Längsschnittstudie zur Herausbildung des Lehrer*innenhabitus“ (IndEL) untersucht, welche Erfahrungen Studierende zu Beginn ihres Studiums machen, wie sie sich auf ihre eigene Schulzeit beziehen und welche Bedeutung sie der bevorstehenden Praxisphase beimessen. Auf der Basis von Daten aus dieser längsschnittlich angelegten Studie wird im Rahmen des Beitrags der Schwerpunkt auf die Erfahrungen und impliziten habituellen Orientierungen von Studierenden nach dem ersten Studiensemester gelegt. Am Fall einer Studentin lässt sich auf der Basis von Rekonstruktionen zum ersten Erhebungszeitpunkt (t1) die hohe Bedeutung der eigenen Schulzeit für die Herausbildung von pädagogischen Leitvorstellungen und idealen Lehrer*innenbildern erkennen, aber zugleich auch die Relevanz, die der nachfolgenden Praxisphase zugeschrieben wird. Diese wird unter anderem als frühes Instrument zur individuellen kritischen Eignungsüberprüfung für den Lehrer*innenberuf entworfen. Ausgehend von den rekonstruierten Ergebnissen werden Implikationen für die Lehrer*innenbildung skizziert und Möglichkeiten der Reflexion des eigenen Schüler*innenhabitus diskutiert.
Die Abschlussarbeit untersucht die Auffindbarkeit von Leichter Sprache für die Zielgruppen Menschen mit sog. geistiger Behinderung und Menschen mit Deutsch als Zweitsprache.
Die Auffindbarkeit von Leichter Sprache ist zentral, wenn über die formale Erfüllung der rechtlichen Vorgaben hinaus gelebte Teilhabe angestrebt wird. Kernidee der Arbeit ist, dass Angebote in Leichter Sprache dann auffindbar sind, wenn Leichte Sprache bekannt ist und gezielt nach Angeboten gesucht werden kann oder aber, wenn Leichte Sprache in den Medien vorkommt, die von den Zielgruppen genutzt werden. Um erste Daten über die Auffindbarkeit von Texten in Leichter Sprache zu sammeln, wurde ein umfangreicher Fragebogen erstellt. Der Fragebogen wurde mündlich von insgesamt 63 Personen aus den beschriebenen Zielgruppen beantwortet. Der Fragebogen ist grundsätzlich quantitativ ausgelegt, durch die Aufnahme zusätzlicher Aussagen der Befragten wird jedoch von der rein quantitativen Form abgewichen, sodass letztlich eine Mixed-Method vorliegt.
Anhand der gewonnenen Daten konnten erste Schlüsse über die Auffindbarkeit von Leichter Sprache für beide Zielgruppen gewonnen werden. Unter anderem auf Grund der zu geringen Anzahl der Befragten, sind die gewonnenen Ergebnisse nicht repräsentativ. Die Ergebnisse, aber auch die Abbrecherquote von 0 % und die gute praktische Durchführbarkeit der Befragung zeigen indes, dass die angewandte Methode und insbesondere der erstellte Fragebogen geeignet sind, die Frage nach der Auffindbarkeit von Leichter Sprache zu beurteilen. Eine Wiederholung der Befragung mit einer größeren Stichprobe bietet sich deshalb an. Der erstellte Fragebogen wird gerne für weitere Befragungen durch andere Forscher:innen zur Verfügung gestellt.
Der Waschbrettbauch glänzt, die Beine sind straff und gebräunt, das Lächeln ist weiß. In sozialen Medien erfreuen sich Bilder und Videos derartigen Inhalts zunehmender Beliebtheit. Nicht erst seit der Covid-19 Pandemie und dem kometenhaften Aufstieg der Pamela Reif, sind Fitness-Gurus vielbeachtete und einflussreiche Stars. Vor allem auf Instagram wird millionenfach ein Lifestyle propagiert, der voll und ganz auf Fitness ausgerichtet ist.
Sucht man indes nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesem gesellschaftlich hoch aktuellen und relevanten Forschungsfeld, wird man kaum fündig. Insbesondere die Protagonisten des Phänomens, die Fitness-Gurus selbst, scheinen einen blinden Fleck in der sportwissenschaftlichen Forschung abzubilden.
Die vorliegende Studie nimmt das Missverhältnis gesellschaftlicher Omnipräsenz und wissenschaftlicher Abstinenz zum Anlass für eine qualitativ-explorative Studie mit Fitness-Gurus. Nachdem ein kultursoziologisches Fundament Erklärungsansätze für das große gesellschaftliche Interesse am Thema Fitness offeriert, kommen erfolgreiche Fitness-Gurus der Plattform Instagram selbst zu Wort. Sie berichten über ihren Weg zum Fitness-Guru und ihre Innensichten auf das Phänomen Fitness in sozialen Medien. Eine Auswertung der Daten entlang der Grounded Theory bietet so erstmals einen wissenschaftlich fundierten Blick hinter die Kulissen des Fitness-Booms auf Instagram.
Die Dissertationsschrift zielt darauf ab, detaillierte Erkenntnisse über in Bezug auf ihre Delinquenz hochaktive, oder hochbelastete Personen zu gewinnen. Dabei werden Hellfeldkriminalitätsverläufe einer Gruppe von (ehemaligen) Jugendstrafvollzugsinsassen mittels Latent Class Growth Analysis (LCGA) weiter ausdifferenziert und theoriegeleitet anhand differentieller Risiko- und Schutzfaktoren charakterisiert. Die Basis bilden zunächst Daten einer prospektiven Längsschnittstudie, die umfangreiche Selbstberichte aus standardisierten Befragungen und Auskünfte aus dem Bundeszentralregister sowie Gefangenenpersonalakten der Studienteilnehmer kombiniert. Es zeigt sich, dass gravierende Delinquenzverläufe im Einklang mit dem Stand der Forschung zum bio-psycho-sozialen Entwicklungsmodell dissozialen Verhaltens und entwicklungskriminologischen Theorien häufig mit sich kumulierenden Risikofaktoren oder Multiproblemlagen einhergehen. Täter, die schwere Gewaltdelikte und Tötungsdelikte begingen aber, waren vergleichsweise wenig mit Risikofaktoren und Delikten belastet und brachen ihren Delinquenzverlauf häufig ab.
Die Erkenntnisse werden anhand qualitativ erhobener Daten aus staatsanwaltschaftlichen Verfahrensakten von intendierten, multiplen Tötungsdelikten weiter vertieft: Betrachtet wird die individuelle Delinquenzentwicklungen vor einem Tötungsdelikt, wobei wiederum Risiko- und Schutzfaktoren in den Biografien und vorangegangene (nicht-)registrierte Delinquenz betrachtet werden. Wie in vorangegangenen Studien zu Tötungsdelinquenz zeigt sich, dass ein hoher Anteil von Tätern vor dem Tötungsdelikt keine registrierte Delinquenz aufwies. Die Ergebnisse werden in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs eingeordnet und unterschiedliche Erklärungsansätze für gravierende Gewaltdelinquenz, die ohne entsprechend deutliche Risikofaktorenbelastung auftritt, werden diskutiert.
Semantic Web-Technologien und -Anwendungen erfahren gegenwärtig eine hohe Aufmerksamkeit im Forschungsfeld der Wissensrepräsentation. Daten über Personen bilden oft zentrale Knotenpunkte einer Wissensbasis, um verteilte Informationen miteinander zu verknüpfen und zu kontextualisieren. Mit der Fachontologie „LexDo“ wird im Umfeld der europäischen Forschungsinfrastruktur ELEXIS eine neue Linked Open Data-Ressource für die Disziplin der Lexikographie und Wörterbuchforschung entwickelt, die das Wissen der Domäne bündeln und vernetzen soll. Die Integration kuratierter Personendaten in die Fachontologie dient zunächst der Erschließung fachspezifischer Publikationen im Suchportal „ElexiFinder“. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie ein solches Personenregister aus den Metadaten einer bestehenden Fachbibliographie mit semi-automatischen Methoden aufgebaut, bereinigt und als Linked Open Data aufbereitet werden kann. Vor diesem Hintergrund wird ein modularer Workflow zur Transformation von Namensliteralen in Entitäten des Semantic Web konzipiert, der Skalierbarkeit und eine hohe Datenqualität gleichermaßen berücksichtigt. Basierend auf Überlegungen zur RDF-Modellierung in LexDo für ein semantisch konsistentes Linking mit Referenzdatensets werden Algorithmen und Funktionen zur Datenbereinigung und zum Interlinking im Open-Source-Tool „OpenRefine“ anhand eines Testauszugs der Fachbibliographie umfassend evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluierung münden in praxisorientierte Empfehlungen für den weiteren Ausbau und den Routinebetrieb der Fachontologie.
Mitgefangen. Seltener im Fokus der Aufmerksamkeit, aber oftmals von einer Haftstrafe in ähnlichem Ausmaß betroffen wie Inhaftierte selbst, sind deren Partnerinnen. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln und unter Rückgriff auf Erkenntnisse der Rechts-, Entwicklungs- und Partnerschaftspsychologie beleuchtet diese Studie Licht- und Schattenseiten, die die Inhaftierung des Lebenspartners für Frauen mit sich bringt. Um die Umstände dieser sehr außergewöhnlichen Lebens- und Beziehungssituation abzubilden, kommen neben validierten Fragebogeninstrumenten stichprobenspezifische und für diese Studie konzipierte Fragebögen zum Einsatz, die faktoren- und reliabilitätsanalytisch geprüft werden und sich als tauglich für den intendierten Zweck erweisen. Das psychische Belastungserleben, die Lebenszufriedenheit und die Partnerschaftszufriedenheit stellen die Kriteriumsvariablen regressionsanalytisch geprüfter Hypothesen dar, zeigen sich teilweise durch das Ausmaß erlebter negativer Haftfolgen ungünstig beeinflusst, bedingen sich mitunter aber auch gegenseitig. Dass das Ausmaß einiger abträglicher Effekte auf die verwendeten Kriteriumsvariablen durch verschiedene Ressourcen und Bewältigungsmodi tendenziell abgeschwächt werden kann, belegen durchgeführte Interaktionsanalysen. Nach einer kritischen Diskussion der Einschränkungen der Fragebogenstudie kommen im Rahmen qualitativer Interviews betroffene Personen zu Wort, deren Berichte das breite Spektrum von Herausforderungen, aber auch förderlichen Entwicklungen im Kontext der Inhaftierung ihres Partners bzw. ihrer Partnerin verdeutlichen.
Ausstellungstexte haben die Aufgabe, Ausstellungsinhalte zu kommunizieren. Sind die Texte schwer zugänglich, wirkt sich dies negativ auf die Zugänglichkeit der gesamten Ausstellung aus. Das Lesen der Ausstellungstexte ist jedoch für die Besucherinnen und Besucher herausfordernd. Warum das so ist, erklärt die Arbeit mit einer anspruchsvollen Lesesituation und der Experten-Laien-Kommunikation. Daran schließt sich ein kurzer Überblick über Kriterien verständlicher Texte an.
Im zweiten Schritt untersucht die Arbeit ein Korpus von exemplarischen Museumstexten. Diese Texte lassen sich als schwere Texte kennzeichnen, was vor allem durch dem Einsatz von Fach- und schweren Wörtern sowie einer hohen Propositionsdichte im Satz hervorgerufen wird.
Aus den Ergebnissen beider Teile wird eine Empfehlung für Einfache Sprache in Ausstellungen abgeleitet und begründet.
Der vorliegende Tagungsband geht aus der 5. Hildesheimer CeLeB-Tagung zur Bildungsforschung hervor. Er präsentiert Ergebnisse aus zahlreichen Projekten und Vorhaben, die u. a. durch die Qualitätsoffensive Lehrerbildung mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ gefördert oder in anderen Kontexten durchgeführt werden und sich mit der Erforschung und Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen befassen.
Lernen mit digitalen Medien und über digitale Medien wird in der Bildungspolitik als zentrale Leitidee für eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt proklamiert. Mit dem Ziel, Schüler*innen auf ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben in einer digitalen Welt vorzubereiten, stehen digitalisierungsbezogene Kompetenzen im Fokus von Rahmenkonzeptionen wie etwa dem Strategiepapier der KMK „Bildung in der digitalen Welt“. Entsprechend lässt sich auch die Frage stellen, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten Lehrer*innen unter den Bedingungen der Digitalisierung benötigen.
Ansätze beziehen sich hierbei einerseits auf die Diagnose und Förderung dieser Kompetenzen in der digitalen Welt auf Seiten der Schüler*innen, andererseits bei Lehrer*innen auf die Nutzung der durch die Digitalisierung eröffneten Möglichkeiten zur Erreichung von Unterrichtszielen. Nicht zuletzt ergeben sich damit auch neue Kompetenzanforderungen an die Dozierenden in der universitären Lehrer*innenbildung. Aufgabe der universitären Lehre ist es dabei, angehenden Lehrkräften die kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit digitalen Technologien zu ermöglichen.
In aktuellen Diskussionen zeichnet sich jedoch noch wenig Klarheit darüber ab, wie diese Kompetenzen von Schüler*innen, Lehrer*innen und Dozierenden in der Lehrkräftebildung aufeinander bezogen sind. In vier Themenfeldern wird mit diesem Band den Fragen nach der Formulierung und Strukturierung von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen sowie Ansätzen zur Förderung in Schule und Lehrer*innenbildung nachgegangen.
Die Digitalisierung der Kinder- und Jugendhilfe wird bereits seit Jahren gefordert. Fachkräfte, Träger und Politik sind dazu angehalten, sich mit den damit verbundenen Potenzialen und Herausforderungen auseinanderzusetzen. Ausgangspunkt dessen ist die Anerkennung der hohen Bedeutung, die digitale Medien für die soziale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in allen Lebensbereichen und für ihre persönliche Entwicklung haben.
Das BMBF-geförderte Projekt DigiPäd 24/7 der Universität Hildesheim und der TH Köln hat untersucht, wie in Erziehungs- und Eingliederungshilfeeinrichtungen sowie Internaten in Deutschland der analog-digitale Alltag erlebt und gestaltet wird. Gefragt wurde dabei sowohl nach den Wahrnehmungen und Erfahrungen der dort lebenden jungen Menschen und der Fachkräfte als auch nach den Organisationskulturen und digitalen Infrastrukturen. Analysiert wurden außerdem die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen.
Die Empfehlungen beinhalten sowohl die empirischen Ergebnisse des Forschungsprojekts als auch konkrete Anhaltspunkte für stationäre Einrichtungen und Bildungsorganisationen, die es bei der Entwicklung eines Konzepts zur Ermöglichung von Medienbildung im Sinne eines umfassenden Organisationsentwicklungsprozesses im Dreiklang der UN-Kinderrechtskonvention von Förderung, Schutz und Beteiligung zu berücksichtigen gilt. Enthalten sind außerdem daraus resultierende fachpolitische Forderungen. Die Empfehlungen folgen dabei einem rechtebasierten Ansatz und stellen junge Menschen als Subjekte ihres Medienhandelns in den Vordergrund.
Den Beileger mit ergänzenden Rechtsinformationen für Einrichtungsträger zu dieser Publikation finden Sie unter: https://doi.org/10.25528/145
In dieser Arbeit wird das durchaus prägende Wirken von fünf biblischen Frauen in den urchristlichen Gemeinden analysiert: Tabita, Lydia, Priska, Phöbe und Junia. Die erarbeiteten Ergebnisse werden anschließend zum Ausgangspunkt für eine kritische Reflexion der paulinischen Bewertung von weiblichen Funktionen in den frühen christlichen Gemeinden und für die spätere Beurteilung der Frauenrolle in der Haustafel-Literatur und in Pastoralbriefen.
Der Beitrag setzt sich mit Problemstellungen einer kindheitspädagogischen Hochschuldidaktik auseinander und eruiert, wie diese relational zu denken wäre. In dem Zusammenhang wird zunächst nach dem logischen Anfang einer systematischen Didaktik, nach der ,Zelle des Didaktischen‘ gefragt. Ferner wird Forschendes Lernen als hochschuldidaktisches Konzept vorgestellt und erörtert, inwieweit Lehr-Lernsettings auf der Ebene der Hochschulausbildung in diesem Verständnis produktiv organisiert und z. B. über qualitative Methoden auf kindheitspädagogische Bezugsfelder übersetzt werden könnten. Hieran anschließend werden Gedanken zum Forschenden Lernen als Lernen durch qualitative Forschung entwickelt, die Potenziale und Herausforderungen der Aneignung einer qualitativen Forschungshaltung sowie Vermittlungsweisen von qualitativen Methoden als Kunst oder Technik fokussieren. Weiterführend wird sich damit auseinandergesetzt, wie hochschulische Lehre zwischen kindheitspädagogischer Forschung, Theoriebildung und Praxis dialogisch vermitteln und bspw. zielgruppengerecht in digitale Lehr-Lernformate eingebettet werden kann. Der Beitrag schlägt diesbezüglich auch konkrete Nutzungsweisen der Plattform-Materialien des Methodenforums vor.
Im Beitrag wird sich mit dem Verhältnis von Fallverstehen und Forschendem Lernen in der kindheitspädagogischen Hochschullehre auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang wird zunächst gefragt, wie Lehr-Lernformate der kindheitspädagogischen Qualifizierung derart konkretisiert werden könnten, dass sie verdeutlichen, dass die Frage, was der Fall sei, immer auch von der jeweils spezifischen, disziplinären und methodischen Perspektive abhängt. Es wird dafür sensibilisiert, dass dieser Kontext stets mit zu reflektieren ist und erörtert, inwiefern eine damit einhergehende Mehrperspektivität in Lehr-Lernformaten berücksichtigt werden kann. Um ferner dem Anliegen der Konkretisierung einer kindheitspädagogischen Didaktik der Lehrenden beizukommen, wird nach den Funktionen des Fallverstehens gefragt, werden Varianten für die kasuistische Lehre vom Fall ausbuchstabiert und Überlegungen angeführt, wie diese Varianten sinnvoll an hochschuldidaktische Formate fallorientierten Lehrens und Lernens in der kindheitspädagogischen Qualifizierung angeschlossen werden könnten. Der Beitrag schlägt diesbezüglich auch konkrete Nutzungsweisen der Plattform-Materialien der Fallzentrale vor.
Seit Jahrzehnten beschleunigen sich die Entwicklungsdynamiken digitaler Technologien und digitalisierter Kultur eher, als dass sie sich beruhigen. Forschung zur Digitalisierung, insbesondere in Feldern ästhetischer Praxen und kultureller Bildung, hat es mit einem ausgesprochen fluiden Gegenstandsbereich zu tun. Auf dem Markt werden immer neue MusikmachDinge angeboten, um eventuell kurz darauf wieder zu verschwinden. Gleichwohl prägen sie die Aneignungsvorgänge, Praxis und Ästhetik ganzer Musikkulturen. Die Herausforderungen für Forschung sind entsprechend nicht gering: In gegenstandsbezogener Perspektive muss der erkundende und forschende Blick sich immer wieder neu justieren – gerade in Bezug auf Künste und ästhetische Praxen, die selbst Digitalisierungsprozesse immer stärker thematisieren und in ihrer Form reflektieren. In methodologischer und methodischer Perspektive bedarf es der Entwicklung neuer, den (post-)digitalen Praxen angemessener Forschungsweisen.
Die vorgestellten Studien zeigen auf, inwiefern erst die Kombination aus „Gegenständen“ oder Dingen, seien sie physischer, kultur-technischer, technologischer, konzeptioneller und/oder sozial-kultureller Natur, den Zugang und damit auch die Rolle menschlicher Akteur*innen in den jeweiligen Handlungszusammenhängen formt. Die im Buch versammelten Forschungszugänge reichen von symmetrisch-soziomateriellen Konstellationen bis hin zu dezentriertheitssensiblen, wissenssoziologisch fundierten Blickweisen auf (Sozio-)Materialität. Dabei geht es um inhaltliche Aspekte von Design und Produktion, Wissen und Bildung sowie Konsumtion, Prosumtion und Nutzung.
Die krisenerschütterte Frühneuzeit an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert bestimmten Faktoren kirchlicher „Erneuerung“ in der Hildesheimer Stiftswelt. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 erlebte die katholische Minorität durch die jesuitische Reformpolitik einen mit Rom kulturell-vernetzten, zwingenden Auftrieb.
Untersucht werden komplexe kulturelle Verbindungen zwischen den Hildesheimer Konfessionen, deren Stiftsordnung mit ungelösten Territorialfragen den Lebensalltag und das zwischenmenschlich-differenzierte Verhalten regulierte. Auffallend sind anspruchsvolle Bildungsperspektiven in den Maßstäben vielgestaltender Umwälzungen. Das 17. Jahrhundert vergegenwärtigt mit seinem innovativen Bildungsprogramm eine synergetisch-progressive, hermeneutische Variabilität. Was die Frühneuzeit zur größeren Ehre Gottes metaphysisch aussagen wollte, ist heutzutage die vermessene Welt mit ihrer methodologisch-funktionalen Konvergenz, die den natürlich-technologischen und vernetzt-anthropologischen, pädagogischen Fächerkanon bestimmt.
Der gegenwärtige Forschungsstand variiert das Thema großzügig mit einer teils ahistorisch-theoretischen, teils postfaktisch-hypothetischen Gestaltung. Kompensatorische Perspektivenwechsel und Erklärungsmuster der Wirklichkeit definieren faktitiv-materiale, autonome Natur-Kultur-Hybride, die Menschen mithilfe der Wissenstechnik „Algorithmus“ zielgerichtet bestimmen.
Ihre Kategorie „Modalität“ navigiert einerseits Urteile durch zugeschriebene „Transformationen“ der Weltbewältigung. Die digitale Orientierung „beglaubigt“ andererseits rationale Beziehungsmuster, deren „reduktionistische Ganzheitlichkeit“ sowohl das interdisziplinäre Zusammenspiel als auch das permissiv-antidisziplinäre Denken durch Sprache, Theorie, Methode, Ethik, Religion und Recht „modelliert“.
Der humanmedizinisch „radikale Konstruktivismus“ ist ein Kalkül des „experimentellen Kreationismus“. Seine intentionale „Jokerologie“ , die Freiheit einer wortfähig-ausgewählten, ungezügelten „Umwandlung“, bestätigt Menschen in ihrer volitionalen Haltung als zweigeschlechtliche Transgender.
Mittels qualitativer Interviews mit Ausbilderinnen und Ausbildern in der zweiten Phase der Lehrkräftebildung widmet sich die Autorin dem pädagogisch wie religionspädagogisch interessanten und aktuellen Thema des professionellen Beratungshandelns. Sie versucht mit der vorliegenden Studie die Frage zu beantworten, inwieweit sich der professionelle Habitus im Hinblick auf Gesprächsführungskompetenzen, Feedbackkultur und Haltungsausprägungen von Ausbilderinnen und Ausbildern im Kernseminar, die auch als Fachleiterin und Fachleiter für die Fächer Evangelische bzw. Katholische Religionslehre tätig sind, durch eine erfolgreich absolvierte Coachingausbildung im Hinblick auf die Umsetzung in alltäglichen Beratungssituationen im beruflichen Kontext verändert. Die Interviewauswertungen zeigen, dass sich in der subjektiven Wahrnehmung und im subjektiven Erleben der interviewten Personen das professionelle Handeln im Bereich der Beratung durch diese Coachingausbildung verbessert und sie maßgeblich zur beruflichen Professionalisierung beiträgt. Dies kann durch die Auffächerung in die Themenfelder ,Beratungskompetenz‘, ,Unterrichtsnachbesprechung‘, ,persönliche Menschenbildannahmen‘ und ,Ambivalenz von Benotung und Beratung‘ differenziert und konkret gezeigt werden.
Der folgende Beitrag stellt ein einsemestriges Seminar vor, das sich im Rahmen erziehungswissenschaftlicher Studiengänge mit historischen Kindertagebüchern aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert beschäftigt. Mit den Tagebüchern sind wenig genutzte und überaus seltene Quellen kindheitspädagogischer und bildungshistorischer Forschung didaktisch bearbeitet, die als eindrucksvolle Dokumente und Artefakte kindlicher Lebens(um-)welten gelten können. Die Kindertagebücher können mit einem methodisch-systematischen Fokus auf sozial und kulturgeschichtliche Zusammenhänge erforscht und studiert werden, auch bieten sie Gelegenheit, Medien als subjektkonstituierenden Faktor von Kindheiten bzw. den Vorstellungen von diesen zu begreifen. Da diese Quellen zudem nicht nur textlich, sondern auch bildlich oder anderweitig material verfasst und gestaltet sind, ermöglicht dies unterschiedliche methodisch-analytische Zugänge (z. B. Artefakt- und/oder Bildanalyse, textinterpretative Verfahren), die im Seminar auch triangulierend oder kontrastierend vorgestellt und behandelt werden können.
Im Seminar werden die methodologischen und methodischen Grundlagen der Dokumentarischen Methode vermittelt sowie deren Potentiale für die kindheitspädagogische Forschung erkundet. Auf dieser Basis wird in Forschungsprojekten mit ausgewählten Erhebungstechniken eigenen Forschungsfragen nachgegangen. Vermittelt wird in diesem Seminar, dass die Dokumentarische Methode zwar im Rahmen bestimmter Arbeitsschritte ähnliche Vorgehensweisen vorschlägt, diese sich jedoch – je nach Materialsorte wie bspw. Interviews, Fotografien, Kinderzeichnungen, Videos und Gruppendiskussionen – auch unterscheiden und durch spezifische methodologische Grundannahmen an diese angepasst werden können. Im Vordergrund des Seminars steht die Vermittlung der Forschungspraxis der Dokumentarischen Methode.
Qualitativ zu forschen setzt voraus, dass nicht nur die unterschiedlichen Forschungstraditionen und die verschiedenen Erhebungs- und Auswertungsmethoden gekannt werden, sondern erfordert auch ein hohes Maß an forschungspraktischer Kompetenz. Aufbauend auf Einführungen in die qualitative Forschung werden in diesem Seminar Studierende vertiefend in den konkreten Prozess qualitativen Forschens entlang der exemplarischen Analyse von im Internet vorhandenen Einrichtungskonzeptionen pädagogischer Einrichtungen ein-geführt. Es wird die Möglichkeit geboten, eigene Forschungsvorhaben einzeln oder in kleinen Gruppen zu entwickeln und forschungspraktische Erfahrungen zu sammeln. Es soll ein Forschungsprozess von Anfang bis Ende exemplarisch durchlaufen werden: Die Studierenden entwickeln eine Forschungsfrage und ein dazu passendes Forschungsdesign, wählen Konzeptionen aus, die sie analysieren und führen an ausgewählten Bildern der Konzeptionen Bildanalysen durch. Schließlich verfassen die Studierenden einen Forschungsbericht, der ihren Forschungsprozess und die Ergebnisse ihrer Analysen expliziert.
Low-Code-Symposium
(2022)
Zum bundesweiten Digitaltag am 18. Juni 2021 richtete das Zentrum für Digitalen Wandel in Kooperation mit dem Hi-X-DigiHub, der Digital City GmbH und der COMPRA GmbH ein digitales Symposium zum Thema der Low-Code-Softwareentwicklung aus. Die Bedeutung der Low-Code-Technologie wächst, weil sich mittels dieser Verfahren Softwareentwicklung sowohl effizient und innovativ als auch barrierefrei für Nicht-Informatiker_innen gestalten lässt. Im Fokus des Symposiums standen drei Vorträge von Akteuren der Low-Code-Softwarebranche sowie eine abschließende Podiumsdiskussion, die die verschiedenen Ansätze und Potenziale der Low-Code- und No-Code-Softwareentwicklung beleuchtete. Dieser Bericht dokumentiert zusammenfassend die Inhalte der Vorträge sowie der Podiumsdiskussion.
Stream processing is a popular paradigm to process huge amounts of unbounded data, which has gained significant attention in both academia and industry. Typical stream processing applications such as stock trading and network traffic monitoring require continuously analyzed results provided to end-users.
During processing, the characteristics of data streams such as volume or velocity can vary, e.g., peak load or bursty streams can occur at certain points.
In order to cope with such situations, it requires the analytical systems to be able to adapt the execution of stream processing as quickly as possible.
In literature, different approaches adapting data stream processing such as load-shedding and elastic parallelization do exist. However, each of them have their different shortcomings like skewed results (due to the dropped data) or strong limits on the adaptation due to the parallelization overhead. One specific challenge motivating us is to minimize the impact of runtime adaptation on the overall data processing, in particular for real-time data analytics. Moreover, while the need to create adaptive stream processing systems is well known, there is currently no systematic and broad analysis of the solution range of creating adaptation mechanisms for stream processing applications.
In this dissertation, we focus on algorithm switching as a fundamental approach to the construction of adaptive stream processing systems. Algorithm switching is a form of adaptation, where stream processing algorithms, with fundamentally similar input-/output-characteristics but different runtime tradeoffs like resource consumption or precision, are replaced to optimize the processing. As our overall goal, we present a general algorithm switching framework that models a wide range of switching solutions (called switch variants) in a systematic and reusable manner as well as characterizes the switch variants with their quality guarantees.
Concretely, we focus on developing a general model of algorithm switching to systematically capture possible variants of different switching behavior. We also present a theoretical specification to predict the timeliness-related qualities for the switch variants. Moreover, from the practical perspective, we also develop a component-based design to ease the realization effort of the algorithm switching variants. Finally, we provide a validation of the algorithm switching framework against the realized switch variants.
Das mittelalterliche Kloster der Zisterzienserinnen in Bergen auf Rügen ist bekannt, vor allem durch kunst- und bauhistorische Forschungen, aber auch durch Sagen über die Nonnen. Nach der Reformation wurde daraus ein bis 1945 existierendes evangelisches Frauenstift, dessen letzte Bewohnerin 1957 starb. Von diesem Stift und den Stiftsdamen weiß man weit weniger. Das Memorabilienbuch möchte diese Lücke schließen, zumindest für die Zeit von 1858 bis 1945.
Wir verdanken diese Textquelle mehreren Schreiberinnen und Schreibern. Entweder die Priorinnen oder Kuratoren des Stifts verfassten die Einträge, manchmal eher sachlich gehaltene, manchmal kurzweilige. Einiges ist auch abgeschrieben, bei dem bekannten Rügener Reiseschriftsteller Johann Jacob Grümbke natürlich.
In dem vorliegenden Buch können die Leserinnen und Leser der zeilengenauen Übertragung der Textquelle folgen und sich selbst in die verschiedenen Handschriften einlesen. So lässt sich zum Beispiel herausfinden, ob das Frauenstift ein Abschiebeort für adlige Töchter war oder doch eine viel größere Bedeutung hatte für weibliches Leben außerhalb der Ehe vor etwa 150 Jahren. Was hier schon verraten werden darf: Die Stiftsdamen prägten über lange Zeit nicht nur das Stadtbild, sondern auch das Stadtleben auf verschiedene Art und Weise. Oder hätten Sie Anfänge einer organisierten Frauenbewegung auf der Insel Rügen im Bergener Frauenstift vermutet? Viele erstmalig veröffentlichte Bild- und Textquellen geben dem Frauenstift Kontur und die Geschichten über seine (un)bekannten Bewohnerinnen erwecken es wieder zum Leben.
This bibliographical guide gives a comprehensive overview of the historiography of philosophy and thought in the Japanese language through an extensive and thematically organized collection of relevant literature. Comprising over one thousand entries, the bibliography shows not only how extensive and complex the Japanese tradition of philosophical and intellectual historiography is, but also how it might be structured and analyzed to make it accessible to a comparative and intercultural approach to the historiography of philosophy worldwide. The literature is categorized and organized according to thematic focus areas such as geographical regions and continents, nations or peoples, religious traditions and philosophical teachings such as Buddhism, Islam, Shintō, and Confucianism, as well as disciplines such as ethics, aesthetics, and political thought. The bibliography is accompanied by an introduction outlining the research method as well as quantitative and qualitative approaches to analyzing the material, followed by a chronological overview of the historiography of philosophy and thought in the Japanese language and of the Japanese tradition of writing “world histories of philosophy.” As a first step towards a “history of the historiography of philosophy” in non-European languages, we hope that this guide will provide a useful tool for interculturally oriented scholarship aimed at a non-Eurocentric and diversified historiography of philosophy in a global perspective.
In Europa zu Hause
(2022)
Dieses Buch bietet einen kleinen Streifzug durch die vielfältigen Forschungsfelder des Zeit- und Europahistorikers und Hildesheimer Professors Michael Gehler. Zum feierlichen Anlass seines 60. Geburtstag haben sich 49 seiner beruflichen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zusammengetan und Arbeiten zu den großen Schwerpunktthemen in Gehlers Forschung verfasst. So finden sich in diesem Band neben Beiträgen zur „Historischen Europaforschung/Europäische Integration“ sowie zu den Themen „Europa und die Welt“ und „Deutschland und seine Nachbarn“ auch Arbeiten, die sich mit „Südtirol“, der „Imperienforschung“, der „Transnationalen Parteiengeschichte“ sowie mit „Geschichte lernen“ auseinandersetzen.
Michael Gehlers wissenschaftliches Renommee steht außer Frage, wofür der vorliegende Band eindrücklich Zeugnis ablegt. Er markiert dabei keinesfalls das Ende der Forschungstätigkeit des Jubilars – bestenfalls ein Zwischenfazit, an dem sich zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen beteiligt haben.
Dies ist die 2., korrigierte Auflage, die anstelle der 1. Auflage elektronisch veröffentlicht wurde.
Das Phänomen Sampling
(2022)
Die Begriffe Sampling und Sample verweisen in musik- und klangbezogenen Kontexten auf überaus Unterschiedliches. Der vorliegende Band beleuchtet die Entwicklung der Diskurse um diese Begriffe, analysiert instrumentale Sampling-Prozesse und reflektiert die Sampling-Praxis als künstlerischen
Forschungsprozess. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Wie hat sich das Verständnis von Sampling und Samples gewandelt? Wie vermittelt sich Sampling durch die instrumentale Praxis? Inwiefern prägt die individuelle künstlerische Sampling-Praxis die Wahrnehmung von Sampling? Diese Fragen werden anhand von Beispielen und Diskursanalysen thematisiert. So zeigt etwa die Analyse konkreter Anwendungen, wie das Interface-Design von Instrumenten das Verständnis von Sampling beeinflusst. Auch ein eigenes Softwaretool des Autors wird in diesem Zusammenhang reflektiert.
Der Ansatz möchte eine Alternative zur bislang vorherrschenden Praxis bieten, welche die Begriffe Sampling und Sample durch neue Definitionen immer weiter auszudifferenzieren sucht und als exklusive Fachbegriffe etabliert. Sein Ziel ist es, Sampling in einer möglichst nachvollziehbaren und anschlussfähigen Annäherung in den verschiedensten Facetten darzustellen und zu diskutieren.
Der überwiegende Teil der in Deutschland erhaltenen Niedermoore weist einen veränderten Wasserhaushalt, ein mooruntypisches Arteninventar und einen stark degradierten Torfkörper auf. Revitalisierungsmaßnahmen werden umgesetzt, um den Zustand dieser überprägten Moorökosysteme zu verbessern. Allerdings existiert bisher kein Erfolgskontrollkonzept, welches gezielt für die Bewertung der Revitalisierungsmaßnahmen in stark degradierten Niedermoorökosystemen Anwendung finden kann.
Am Beispiel des stark degradierten und hydrologisch vielfältig überprägten Bergen-Weißacker Moores (Südbrandenburg) wird in einem Zeitraum von zwei Jahren eine Erfolgskontrolle umgesetzt, um eine Wiedervernässungsmaßnahme zu bewerten. Die Basis der Erfolgskontrolle bildet ein Set aus biotischen und abiotischen Parametern. Um ein grundlegendes Ökosystemverständnis aufzubauen, reicht die Parameteraufnahme über den Maßnahmenbereich hinaus. Für die Einordnung der Aufnahmeergebnisse wird eine Bewertungsbasis aufgebaut.
Die Erfolgskontrolle zeigt, dass auch nach der Wiedervernässung im Maßnahmenbereich des Bergen-Weißacker Moores keine flurnahen Wasserstände vorliegen. Basierend auf den Erkenntnissen werden Grenzen und Potenziale sowie Vorschläge zur Modifizierung des Konzeptes abgeleitet. Weiterhin werden Überlegungen zur Konzeptübertragbarkeit getroffen. Dabei wird herausgestellt, dass Grundvoraussetzungen vorliegen müssen, um das Konzept mit wenigen Adaptationen in anderen stark degradierten minerotrophen Mooren einsetzen zu können. Aus den Monitoringresultaten werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, um prospektiv den Zustand des Bergen-Weißacker Moores zu verbessern.
Basierend auf den im Rahmen der vorliegenden Arbeit gewonnenen Erkenntnissen werden Grundsätze für Erfolgskontrollen in stark degradierten Niedermoorökosystemen formuliert. Dazu zählen beispielsweise der Einbezug moorinterner Vergleichsflächen, die Erfassung von Randeffekten und die langfristige Fortführung des Monitorings.
Mithilfe einer novela gráfica zum Thema Morbus Alzheimer und ihrer filmischen Adaption wird gezeigt, wie Schüler:innen der Sekundarstufe II medienspezifische Gestaltungsmittel analysieren und vergleichen, Wirkungen beschreiben, dabei ihr fachsprachliches Vokabular und ihr Wissen über ein gesellschaftlich relevantes Thema erweitern können.
Diese Arbeit liefert drei zentrale Ergebnisse:
Zum einen wurde das Testinstrument UPDA_Math entwickelt, das die mathematikdidaktische Kompetenz (MDK) von Lehramtsstudierenden in ihrer fachdidaktischen Praxisphase erheben kann, und zwar im Paper-and-Pencil-Format mit Multiple-Choice-Items. Das dafür entwickelte Konstrukt der MDK wird durch die allgemeindidaktische Perspektive der Planung, Durchführung und Analyse von Unterricht geprägt. Das Instrument erwies sich als Rasch-skalierbar mit einer Reliabilität von 0.80. Zu den durchgeführten Modellgeltungsprüfungen zählten u.a. Tests zur Eindimensionalität, zum Differential Item Functioning zwischen leistungsstarken und leistungsschwächeren Personen, Tests auf lokale stochastische Unabhängigkeit und zur Testfairness.
Als zweites wurden mit dem entwickelten Test UPDA_Math kumulative Effekte zwischen Allgemeinem Schulpraktikum (ASP) und fachdidaktischer Praxisphase (FP) im Lehramtsstudium untersucht. Es stellte sich die Frage, in welchem Ausmaß ein Erwerb hoher allgemeindidaktischer Kompetenz (ADK) im ASP einen positiven Einfluss auf den Erwerb mathematikdidaktischer Kompetenz (MDK) in der FP fördert. Als Drittvariablen wurden die Gesamtbachelornote, die Bachelornote im Fach Mathematik, die Zeit zwischen den beiden Praxisphasen, Kompetenzzuwächse im ASP und das Zweitfach kontrolliert. Entgegen der Vorannahmen, die sich aus theoretischen Überlegungen und einer qualitativen Vorgängerstudie (Roßa, 2013) ableiteten, konnte kein Zusammenhang zwischen ADK und MDK gefunden werden. Zum Teil lässt sich das mit methodischen Effekten erklären, da die beiden Ansätze der Datenerhebung zu den beiden Messzeitpunkten variierten (Selbsteinschätzungs- vs. Leistungsinstrument). Doch der nicht nachweisbare Zusammenhang zeigt auch deutlich Handlungsbedarf innerhalb der Lehrerbildung auf.
Drittes Ergebnis dieser Arbeit sind Beiträge grundlegender Natur zu psychometrischen und testtheoretischen Fragen: Widersprüche des in der Literatur vorfindlichen Dimensionsbegriffs werden diskutiert und eine verbesserte Begriffsfassung vorgeschlagen. Zu den Grundlagen der Rasch-Modellierung werden Widersprüche zu den Aussagen über das Skalenniveau von Rasch-skalierten Tests untersucht. Es wird analysiert, ob und inwiefern die Testsummen im Rasch-Modell als suffiziente Statistiken bezeichnet werden dürfen. Und es werden messtheoretische Probleme des Konzepts der spezifischen Objektivität aufgezeigt. Die aufgeworfenen Fragen und einige Lösungsvorschläge seien der Forschungsgemeinschaft zur Diskussion vorgelegt.
Der Einfluss von Mobilitätstraining auf die myofaszialen Strukturen des Rückens und der Extremitäten
(2022)
Gymnastische Bewegungsprogramme sind Gegenstand vieler Aufwärm-, Regenerations- oder auch Belastungskompensations-Trainings. Im Fitness- und Präventionssport machen sie komplette Übungsprogramme aus. Myofasziale Dysbalancen prädisponieren zu Schädigungen der Weichteile, der Wirbel- und Körpergelenke sowie der Bandscheiben. Es gibt Hinweise, dass Bewegungsprogramme (Kraft- und Dehnungsprogramme) zur Vorbeugung von Verletzungen vorteilhaft sind. Diese Studie überprüft die Wirkung eines 30-minütigen Mobilitätstraining auf die Myofaszie des Rückens und der Extremitäten. Der Interventionszeitraum überdauerte 12 Wochen. Analysiert wurde die Veränderung des Bewegungsumfangs der Gelenke (ROM) an 27 Messbereichen, die Gewebesteifigkeit an 22 Messbereichen mit der Scherwellen Elastografie (SWE - large area shear wave elastopgraphy), die Druckschmerzschwellenveränderung (PPT) an zwei Körperregionen und die Veränderungen der subjektiven Befindlichkeit für Schmerz, Verspannung und Missempfindung. Die Stichprobe bildete eine Kohorte des Landeskriminalamtes, das SEK Niedersachsen. Die Analyse der Ergebnisse basiert auf dem aktuellen Forschungsstand zum faszialen System. Bisherige Studien an der Myofaszie erfolgten in vitro, an Tiermodellen und in der pathologischen humanen Anatomie. Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, Erklärungsmodelle für die Wirkung von Bewegung auf die Myofaszie am lebenden Menschen zu finden. Für dieses Verfahren wurden sechs Basistechniken für die Bewegung entwickelt. Die aus der Studie resultierenden Ergebnisse und Schlussfolgerungen könnten zukünftig helfen frühzeitige Diagnosen für myofaszialen Dysbalancen zu stellen und die daraus resultierenden Schmerzen sowie Funktionsstörungen zu vermeiden. Darüber hinaus ließen sich neue Strategien in der präventiven Sport- und Bewegungstherapie ableiten.
Der Beitrag illustriert in Anlehnung an die qualitative strukturale Analyse (QSA; Herz/Truschkat/Peters 2015) die Auswertung eines qualitativen Netzwerkkarteninterviews mit dem Leiter eines Kinderladens. Zentrale Fragestellung der zugrunde liegenden Studie ist, in welche sozialen Netzwerke Kindertageseinrichtungen eingebettet sind und welche Perspektiven zur sozialräumlichen Vernetzung von KiTa-Leitungen relevant gemacht werden. Im Interview werden dazu visuelle Daten des Netzwerkes der Kindertageseinrichtung anhand einer Netzwerkkarte sowie verbale Daten in Form der Erzählungen des Interviewten erhoben. Als Grundlage der Analyse dieser Daten zieht die QSA sensibilisierende, netzwerktheoretische Konzepte heran und orientiert sich methodisch an der Grounded-Theory-Methodologie (GTM, Strauss/Corbin 1996). Zur Netzwerkkarte werden Lesarten erstellt und Thesen entwickelt, die die Interviewanalyse anregen und orientieren. Die Interviewdaten werden mit den Kodierverfahren der GTM analysiert. Schließlich werden die Erkenntnisse der Analyse beider Datenarten aufeinander bezogen und sukzessive verdichtet. Die fallbezogene Auswertung des vorliegenden Netzwerkkarteninterviews zeigt, dass für diese Kindertageseinrichtung insbesondere zwei Vernetzungsfokusse relevant werden, die mit verschieden strukturierten Netzwerken einhergehen. Im Beitrag wird das analytische Vorgehen mit der QSA dargestellt und die einzelnen Auswertungsschritte illustriert und eingeordnet.
Im Beitrag werden methodologische und methodische Aspekte aus der Dissertationsstudie über die Sicht der pädagogischen Fachkräfte in Kinderkrippen und Kindergärten zum Übergang zwischen den beiden Organisationsformen skizziert (Jung 2014). Im Kontext des Projektes dienten qualitative Interviews mit den beiden Fachkräftegruppen als Ausgangspunkt eines gruppenvergleichenden Analyseprozesses. Durch die exemplarisch aufgezeigten Arbeitsschritte mit dem thematischen Kodieren (Flick 1996) wird im Beitrag sukzessive der Weg vom einzelnen Fall hin zu einer gruppenübergreifenden Betrachtung herausgearbeitet. Der komparative Blick wird dabei auf einen potentiellen Austausch über den Entwicklungsstand von Kindern im Übergang gerichtet. Entlang der Ergebnisse lassen sich gruppenspezifische Wahrnehmungs-, Deutungs- und Bearbeitungsweisen aufzeigen: Während die Krippenfachkräfte um die Anerkennung ihrer Expertise ringen und dabei unterschiedliche Handlungsstrategien wählen, betonen die Kindergartenfachkräfte durch die Versagung einer Entgegennahme von Informationen über Kinder die Independenz der eigenen pädagogischen Arbeit.
Im Beitrag wird die Narrationsanalyse von Fritz Schütze zur Analyse autobiografisch-narrativer Interviews vorgestellt. Dabei werden die zentralen methodologischen Entscheidungen sowie methodischen Schritte der Erhebungs- und Auswertungsmethode von Schütze am Beispiel des Dissertationsprojektes „Biografie und Professionalität. Eine qualitative Studie zur Bedeutung biografischer Erfahrungen für die professionelle Identität frühpädagogischer Fachkräfte“ präsentiert. Es wird gezeigt, dass die Methodologie Schützes nicht nur für Forschungsarbeiten geeignet ist, die die Biografie fokussieren, sondern auch für jene, deren Erkenntnisinteresse sich auf die Konstitution professioneller Identitäten bezieht.