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Im November 2020 wurde eine zweite bundesweite Online-Befragung von jungen Menschen zu ihren Erfahrungen während der Corona-Zeit durchgeführt. Das Papier präsentiert die ersten Ergebnisse der Erhebung, an der über 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren teilgenommen haben. Die Studie wurde vom Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ der Universitäten Hildesheim und Frankfurt durchgeführt. Die ersten Ergebnisse der Befragung JuCo 2 zeigen eindrücklich, wie sehr sich der Lebensalltag der jungen Menschen in den unterschiedlichen Lebensbereichen durch die Corona-Pandemie verändert hat und wie sehr sich dies auf ihr Empfinden und Erleben auswirkt.
Over the past two decades, the Asante Akyem North District of Ghana has had limited peace and stability, which are preconditions for sustainable development due to protracted farmer-herder conflicts. This study provides an alternative perspective to the underlying causes of this resource conflict by arguing that mental constructions based on the formation of frames are the precursor, as contended by the framing theory. The study further investigated the psychosocial implications of the conflict on the well-being of the herders and farmers. The study also explored the resources that the actors employed to deal with the stressful event. Using a mixed-method but a qualitatively driven approach, the study used observation guide, interview guide, interview schedule, and focus group discussion guide for the data gathering. The findings highlighted that the conflict actors formed frames such as identity-relational, affective-intellectual, and compromise-win frames as the drivers of the conflict. The findings revealed that these frames and their attended hostile reactions between the actors, usually led to psychosocial problems. The study revealed that the actors adopted different coping strategies such as religion, voluntary migration, working harder, avoidance, and socio-cultural support to deal with the conflict. There is the need for a community-level education that emphasises constructive framing relationships between the transmigrant pastoralists and the host farming populace to ensure their peaceful coexistence and minimise conflict eruptions.
Die Absicht einer älteren Generation, die jeweils jüngere Generation durch Erziehung zu führen und anzuleiten, um sie tüchtig zu machen für ein Leben in der gegenwärtigen Welt und sie vorzubereiten auf das Leben in einer zukünftigen Welt, mündete bis ins 17. Jahrhundert in dem steten Bestreben von Theologen, Erziehung und Unterrichtung zu optimieren. Die sodann im 17. und 18. Jahrhundert aufkommenden Disziplinen Didaktik und Pädagogik gelten als Oberbegriff für die Reflexion der Faktizität (Was ist?) und Klärung der Normativität (Was sollen erstrebenswerte Ziele sein?).
Dabei hat sich im deutschsprachigen Raum - gerahmt durch eine geisteswissenschaftlich-hermeneutische Dominanz - eine gewisse Dichotomie herausgebildet, die individuelle Seite erzieherischen Handelns zu überhöhen (Das pädagogische Verhältnis zum Kinde), andererseits die gesellschaftliche Seite zu kritisieren (Institutionenkritik und Imperfektheit der Verhältnisse).
Der Verfasser beklagt einen gewissen anti-organisationalen Reflex in der Pädagogik, durch die Engführung auf die pädagogische Grundfigur „Ich mache guten Unterricht“ bedeutsame Fragen der optimalen Lernorganisation ‚im weiteren Sinne‘ auszublenden (z.B. „Wie lernt ein ganzes Kollegium gute Schule zu machen?“; „Welchen Beitrag liefert eine pädagogische Einrichtung für eine Bildungsregion?“, „Wie lassen sich Bildungsbiographien lebenslang optimal fördern?“, „Wie werden Jugendliche auf das Denken und Handeln in einer globalisierten Netzwerkgesellschaft vorbereitet?“). Selbst die seit den 70 Jahren des letzten Jahrhunderts aufkommenden Stimuli zur ‚Lernenden Organisation - vor allem getrieben durch die (Industrie-) Soziologie, Sozial- und Wirtschaftspsychologie und den Arbeits- und Organisationswissenschaften - wurden in der Pädagogik im deutschsprachigen Raum bis Ende der 90er Jahre sozusagen ausgebürgert.
In dieser Arbeit werden für den Zeitraum 1995 – 2010 anhand einer umfassenden Literaturrecherche vielfältige theoretische, methodische und institutionelle Einflüsse als organisationspädagogische Wende in der Erziehungswissenschaft rekonstruiert, die im Ergebnis zur Etablierung einer neuen Teildisziplin Organisationspädagogik in der Erziehungswissenschaft und zur Ausbildung eines entsprechenden Berufsbildes Organisationspädagoge/-pädagogin geführt haben. Dabei wird mit dem Ziel, die erwähnte Dichotomie von individueller und gesellschaftlicher Seite zu überwinden, die organisationale Seite von Bildung und Erziehung eingeführt: Bildungstheoretisch wird von der „Bildsamkeit und Lernfähigkeit von Organisationen“ ausgegangen, die – so die didaktische Konsequenz – ihre Kommunikationsmuster im Blick auf die oben erwähnte Erweiterung des Lernverständnisses ausrichten müsse: Lebenslanges Lernen, auch außerhalb von pädagogischen Einrichtungen!
Die entwicklungspsychologische und pädagogisch psychologische Forschung befasst sich seit langem mit der Erforschung von Lernschwierigkeiten, ihnen vorausgehenden Schwächen im Kindergartenalter und mit ihnen auftretenden kognitiven Defiziten. Der hier aufbereitete aktuelle Stand der Forschung und die aufgeworfenen Fragestellungen zielen in ihrer Konsequenz alle darauf ab Lernschwierigkeiten besser zu verstehen: in ihrem Entwicklungsprozess, in ihrer Vorkommenshäufigkeit und Relevanz und letztlich in ihrer Beeinflussbarkeit durch Interventionsmaßnahmen. Dabei besteht das darüber hinaus gehende Anliegen darin, in Zukunft eine bessere Früherkennung und Unterstützung für Kinder mit Lernschwierigkeiten bereitstellen zu können.
Zu Beginn der vorliegenden Arbeit geht es zunächst um die Entwicklung spezifischer und unspezifischer Vorläuferfertigkeiten von Risikokindern für spätere Lernschwierigkeiten. In Studie 1 wurden längsschnittlich Gruppen von Kindern untersucht, die mit 4;6 Jahren abgrenzbare Vorläuferschwächen im phonologischen, numerischen und/oder kombiniert in beiden Bereichen hatten. Dabei wurde zunächst die Entwicklung der spezifischen Vorläuferfertigkeiten im Gruppenvergleich geprüft, und dann die Gruppen hinsichtlich ihrer unspezifischen kognitiven Vorläufer Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnisabruf verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass schon Kindergartenkinder mit schwachen Vorläuferfertigkeiten ihre Schwächen bis zum Alter von 6;0 Jahren nicht aufholen konnten. Die phonologisch schwachen Kinder wiesen Schwächen im phonologischen Arbeitsgedächtnis auf, die numerisch schwachen Kinder im visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnis, in der zentralen Exekutive und im Langzeitgedächtniszugriff. Kinder mit kombinierten Schwächen zeigten in allen Be-reichen die stärksten Beeinträchtigungen. Hier zeigen sich deutliche Parallelen zwischen kognitiven Defiziten von Kindern mit Vorläuferschwächen und solchen mit umschriebenen Lernstörungen. Die Ergebnisse werden bezüglich ihrer Bedeutung für frühe Diagnostik und Intervention diskutiert.
Epidemiologische Studien über Lernstörungen variieren stark in ihren Angaben über die Vorkommenshäufigkeit. Begründen lässt sich dies mit den sehr unterschiedlichen angesetzten Diagnosekriterien und unterschiedlichen Definitionen der Begriffe Lernstörung und -schwäche. Studie 2 untersucht aus diesem Grund die Prävalenzraten von Lernschwächen und Lernstörungen und hierbei auftretende Geschlechtsunterschiede in der Mitte der Grundschulzeit anhand einer großen deutschen Stichprobe (N = 2195) nach unterschiedlichen Kriterien. Bei einem Drittel (32.8%) aller Kinder fanden sich unterdurchschnittliche Leistungen (T<40) in mindestens einem Leistungsbereich, davon zeigten 23.3% die Lernschwäche trotz durchschnittlicher Intelligenz (IQ ≥ 85). Wurde zusätzlich das zweite IQ-Diskrepanzkriterium nach ICD-10 (1.2 Standardabweichungen) angesetzt, so erfüllten allerdings nur 13.3% aller Kinder die Kriterien einer Lernstörung. Die Autretenshäufigkeiten der isolierten und kombinierten Lernschwierigkeiten lagen ohne das IQ-Diskrepanzkriterium zwischen 4 und 6 % und mit Lernstörungsdiagnose zwischen 2 und 4 %. Von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten sind häufiger Jungen betroffen, von Rechenschwierigkeiten deutlich mehr Mädchen. Der Einfluss der alleinigen Berücksichtigung der diagnosespezifisch relevanten Leistungen führte in der vorliegenden Studie zu einer Verdoppelung der Prävalenzraten. Diese Befunde werden in ihrer Bedeutung für die Diagnosekriterien nach ICD-10 und der praktischen Implikationen für eine umfassende Schulleistungsdiagnostik diskutiert.
Vor dem Hintergrund epidemiologischer Studien zu Persistenz und Folgen von Lernschwierigkeiten und –störungen wird der Stellenwert professioneller Förderung und Unterstützung deutlich. Im Rahmen des Wandels von Separation zu Inklusion im Schulsystem wird der Förderauftrag zunehmend direkt an die Schulen übertragen. Studie 3 untersucht die Wirksamkeit einer innerschulischen lerntherapeutischen Fördermaßnahme (LeFiS) bei Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, welche sich am response-to-intervention-Modells (RTI) orientiert. 97 Kinder mit isolierten Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten wurden während des dritten und vierten Schuljahres von professionellen Lerntherapeuten an zwei Schulstunden pro Woche in Kleingruppen gefördert. Es zeigte sich, dass die geförderten Kinder besonders im Schreiben Vorteile gegenüber der Kontrollgruppe hatten. Am deutlichsten fiel dieses Ergebnis für Kinder mit kombinierten Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben aus. Kindern mit Lernstörung (gemäß ICD-10) und Lernschwäche unterschieden sich in ihrem Therapieerfolg. Im Lesen konnten keine deutlichen Einflüsse der Förderung festgestellt werden. Die Ergebnisse werden in ihrer Bedeutung für zukünftige inner-schulische präventiv orientierte Fördermaßnahmen dargestellt.
Die Kapitel zum aktuellen Stand der Forschung, sowie die vorgestellten Studien werden hinsichtlich ihres wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns, ihrer Anregungen für weitere Forschungsvorhaben und ihrer Implikation für die Praxis in Kapitel 5 diskutiert. Sie bereichern die aktuelle Diskussion um Frühdiagnostik, Relevanz von Lernschwierigkeiten und –störungen und die Umsetzung schulinterner Fördermaßnahmen.
In dieser Arbeit wird das durchaus prägende Wirken von fünf biblischen Frauen in den urchristlichen Gemeinden analysiert: Tabita, Lydia, Priska, Phöbe und Junia. Die erarbeiteten Ergebnisse werden anschließend zum Ausgangspunkt für eine kritische Reflexion der paulinischen Bewertung von weiblichen Funktionen in den frühen christlichen Gemeinden und für die spätere Beurteilung der Frauenrolle in der Haustafel-Literatur und in Pastoralbriefen.
Die kumulative Dissertation ist als Teil des Forschungsprojektes ESIS (Entwicklung Studierender in Schulpraktika) entstanden. In ESIS werden seit 2009 in mittlerweile sieben Studienanfängerkohorten des Lehramts-Bachelors Vollerhebungen der Lehramtsstudierenden zu sechs Messzeitpunkten rund um die zu absolvierenden, verpflichtenden Schulpraktika durchgeführt. Dabei spielten neben der Erforschung der Entwicklung Allgemeindidaktischer Kompetenzen der Probanden auch zahlreiche weitere Kompetenzfacetten, Einstellungen und Fähigkeitsüberzeugungen eine Rolle.
Der Fokus der vorliegenden Arbeit lag auf der Darstellung der Entwicklung der Berufswahlmotivation von Lehramtsstudierenden in schulpraktische Lehrveranstaltungen. Dabei wurde sowohl die Bedeutsamkeit von Berufswahlmotivation als Thema der Praktikumsforschung in den Blick genommen als auch die Einflüsse der schulpraktischen Lehrveranstaltungen auf Berufswahlmotivation und Zusammenhänge des Konstruktes mit dem Belastungserleben und den Selbstwirksamkeitserwartungen der Studierenden untersucht.
Es konnte gezeigt werden, dass entgegen der bisherigen Grundannahme hoher Zeitstabilität von Berufswahlmotivation durchaus Veränderungen dieser motivationalen Facette stattfinden. Vor allem die extrinsische Motivation der Befragten Lehramtsstudierenden nahm im Studienverlauf ab, insbesondere, wenn die jeweiligen Schulpraktika mit einem erhöhten Arbeitsaufwand verbunden waren.
Die Dissertation von Achim Bonk steht im Brennpunkt gleich dreier zentraler Forschungsbereiche: der wieder an Bedeutung gewinnenden Editionswissenschaft, der Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie nicht zuletzt der Historischen Landesforschung. Diese Monographie bezieht nämlich ihre bedeutendsten Erkenntnisse − unter Einbeziehung bibliothekswissenschaftlicher Fragestellungen − methodisch aus einer umfänglichen, im Anhang der Arbeit gedruckten Edition. Zudem widmet sie sich anhand eines bedeutenden Frauenstifts dem weiblichen Zweig der vom Reform-Impetus der Devotio Moderna geprägten Windesheimer Kongregation an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit. Schließlich verortet dieses Buch seinen institutionell wie lokal gezielt begrenzten Forschungsgegenstand in der gesamten regionalen Klosterlandschaft – einerseits hinsichtlich der schon vorliegenden Publikationen und laufenden Projekte, andererseits aber auch als Pilotstudie für weitere mögliche Arbeiten.
Problematischer Alkoholkonsum und Alkoholtrinkkulturen europäischer Jugendlicher im Mehrebenenmodell
(2018)
Hintergrund: Als Teil des Projektes AAA-prevent zur Analyse jugendlichen Alkoholkonsums in Europa widmet sich diese Arbeit der sozialen Ansteckung des Problemtrinkens.
Methode: Deskriptiven Analysen der Daten 57.771 12- bis 16-Jähriger aus 25 Ländern folgen Clusteranalysen zur Unterscheidung von Konsummustern und -kulturen. Mehrebenenanalysen (MLA) bestimmen dann den Einfluss sozialer Trinknormen auf individuellen Problemkonsum.
Ergebnisse: Fünf Konsummuster auf individueller Ebene werden unterschieden und auf Länderebene zu drei Trinkkulturen aggregiert. Nach der Identifikation von 7.264 (15.1%) Problemkonsumenten, erbringen MLA den signifikanten positiven Zusammenhang zwischen dem Anteil der Problemtrinker eines Landes und dem individuellen Risiko, ein problematischer Konsument zu sein (OR = 1.05).
Schlussfolgerungen: Für Jugendliche müssen andere Alkoholtrinkkulturen als für Erwachsene angenommen und der Einfluss sozialer Normen auf individuelles Trinkverhalten beachtet werden.
Historische Stoffe sind populär im 19. Jahrhundert, und so steht auch der pommersche Schriftsteller Johann Ernst Benno mit seinem 1822 erschienenen Roman "Bogislaw X. Ein historisches Gemälde" in der Nachfolge Walter Scotts. Wie in seiner Vorlage, der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Chronik des Thomas Kantzow, schildert Benno einen vorbildhaften Helden, dem der historische Bogislaw wohl kaum genügen kann. Beide Texte haben ihre Leser gefunden, das 19. Jahrhundert ist wie das 16. Jahrhundert eine Zeit der Umbrüche, die Helden braucht, auch wenn sie erst erschrieben werden müssen. Wie viel Dichtung die Geschichte verträgt, soll ein Vergleich des Heldenmusters in der Chronik und im historischen Roman zeigen.
In diesem Beitrag wird die Konzeption des im Jahr 2018 wiedereröffneten Schulmuseums der Stiftung Universität Hildesheim erläutert. Es werden vor allem die Schwerpunkte des außerunterrichtlichen Lernens und die Möglichkeiten der Einbindung des Schulmuseums in die Lehrsituation der Universität Hildesheim berücksichtigt.
Hilfe gehört untrennbar als zentrale Prämisse des professionellen Handelns zur Sozialen Arbeit und stellt aus systemtheoretischer Sicht wohl die grundlegende Funktionslogik dieses gesellschaftlichen Teilsystems dar. Während das Konzept Hilfe neben der praktischen sozialarbeiterischen Auseinandersetzung in der Sozialen Arbeit auch eine wissenschaftliche und konzeptionelle Auseinandersetzung erfährt, wird das Konstrukt in anderen gesellschaftlichen Bereichen oftmals als eine Art leerer Signifikant genutzt, um damit eine komplexe und kaum näher zu definierende Praxis zu beschreiben, die mehr oder weniger explizite Formen der sozialen Unterstützung umfassen – so auch in Bezug auf die Katastrophenhilfe.
Es ist festzustellen, dass es in Deutschland kaum wissenschaftliche Untersuchungen zur Katastrophenhilfe in der Sozialen Arbeit gibt. Es liegen nur vereinzelte Aufsätze und grundlegende Betrachtungen vor, an die bis jetzt kaum systematisch angeknüpft wurde. International ist der Forschungs- und Entwicklungsstand schon wesentlich differenzierter entfaltet, zu dem aber auch die sog. internationale und vergleichende Soziale Arbeit in Deutschland bisher kaum Bezüge aufgebaut hat.
Daher widmet sich diese Dissertation diesem kaum beachteten Feld und eröffnet einen weiten Blick, u.a. bis in die Ausbildungsstrukturen im Bereich der Katastrophenhilfe hinein, um zu verdeutlichen, dass es nicht nur um eine Analyse einer Interventionsstrategie geht, sondern um ein eigenes Feld innerhalb der Sozialen Arbeit, welches eine eigenständige Theoretisierung herausfordert und auch für sich professionalisierungsbedürftig ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage danach, welche Konstruktion von Hilfe sich in diesem Handlungsfeld zeigt. Dies wird entlang einer ethnographischen Studie nachgezeichnet. Als zentrales Ergebnis könnte die Katastrophenhilfe als eine Herausforderung angesehen werden, in der sich die Soziale Arbeit selbst in neuen Zeit-, Orts- und Hilfestrukturen begreifen muss.
Ziel des Forschungsprojektes, welches dieser Dissertation zugrunde liegt, war die Konstruktion eines allgemeinen Entwicklungstests für die frühe Kindheit. Die Entwicklung in der frühen Kindheit bildet den Grundstein für die weitere Entwicklung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. Treten bereits im frühen Kindesalter Entwicklungsverzögerungen oder -störungen auf, so besteht ein großes Risiko, dass auch die weitere Entwicklung beeinträchtigt ist. Das frühe Eingreifen durch geeignete Fördermaßnahmen oder Therapien erhöht die Chance bei Kindern mit auffälliger Entwicklung, dass Rückstände aufgeholt werden können. Um Abweichungen in der Entwicklung frühzeitig erkennen und beurteilen zu können, sind geeignete diagnostische Verfahren nötig. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Forschungsprojektes lagen nur wenige geeignete Entwicklungstests für das Alter von 0 bis 3 Jahren vor. So wurde auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse ein neues Verfahren, der FREDI 03 (Mähler, Cartschau & Rohleder, 2016), entwickelt. Der FREDI 0-3 ist ein allgemeiner Entwicklungstest, mit dem der Entwicklungsstand im Bereich der motorischen, kognitiven, sprachlichen und sozial-emotionalen Entwicklung im Alter von 0 bis 3 Jahren bestimmt werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit werden der Ablauf der Konstruktion, Normierung und die anschließende Qualitätsüberprüfung beschrieben.
Ein Testverfahren sollte den gängigen Qualitätsmerkmalen Objektivität, Reliabilität und Validität genügen. Die Überprüfung der Objektivität und Reliabilität erfolgte für den FREDI 0-3 anhand der aus der Normierung vorliegenden Daten und Erkenntnisse. Zur Überprüfung der Validität des Verfahrens wurden zusätzlich drei zusätzliche Studien durchgeführt. Die Konstruktvalidität wurde anhand einer Stichprobe mit frühgeborenen Kindern überprüft, bei denen ein erwarteter Entwicklungsrückstand aufgrund der unreifen Geburt, durch den FREDI 0-3 bestätigt werden konnte. Zur Überprüfung der Übereinstimmungsvalidität der Skala Sprache des FREDI 0-3 wurde eine Stichprobe mit dem FREDI 0-3 und ein bzw. zwei weiteren spezifischen Sprachentwicklungstests getestet. Dabei konnten hohe Übereinstimmungen nachgewiesen werden. Im Rahmen der dritten Studie wurde die Prognoseleistung des FREDI 0-3 überprüft, in dem bei einem Teil der Normierungsstichprobe im Vorschul- bzw. Grundschulalter erneut der Entwicklungsstand ermittelt wurde. Hier konnten zwar große Übereinstimmungen der Einschätzung unauffälliger Kinder nachgewiesen werden, jedoch konnten anhand der vorliegenden Daten nur sehr geringe Zusammenhänge zwischen den Testergebnissen in der frühen Kindheit und dem späteren Vor- bzw. Grundschulalter gefunden werden. Zusammenfassend ist im Rahmen des Projektes ein neu normiertes und auf der Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse konstruiertes allgemeines Entwicklungsdiagnostikum für die frühe Kindheit entstanden. Die Qualitätsansprüche konnten bereits in weiten Teilen bedient werden, weitere Prüfungen stehen jedoch noch aus.
Auch wenn es sich bei der Entwicklungsdiagnostik immer nur um eine Momentaufnahme des aktuellen Entwicklungsstatus eines Kindes handelt, so liefern Entwicklungstests doch differenzierte Informationen über ein breites Spektrum der Entwicklung, die sonst nicht sichtbar werden würde. Hier kann der neu konstruierte Entwicklungstest FREDI 03 einen wertvollen Beitrag leisten, vor allem durch den Einbezug aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeitgemäßem Material, hoher Praktikabilität und aktueller Normen.
Vorherrschende Bilder, vermeintliches Wissen und pauschalisierende Aussagen gehören zum Alltag vieler Muslime und Musliminnen in Deutschland. Diese Vorurteile, die Islamfeindlichkeit in dem Land hervorbringen, gilt es, mit einem angemessenen Weg zu vermeiden. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Lösung des großen Problems: dem Dialog zwischen Christen und Christinnen und Muslimen und Musliminnen, durch den gegenseitige Anerkennung und ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft aufgebaut und damit Feindlichkeit und falsche bzw. fehlerhafte Bilder rückläufig gemacht werden können.
Der Waschbrettbauch glänzt, die Beine sind straff und gebräunt, das Lächeln ist weiß. In sozialen Medien erfreuen sich Bilder und Videos derartigen Inhalts zunehmender Beliebtheit. Nicht erst seit der Covid-19 Pandemie und dem kometenhaften Aufstieg der Pamela Reif, sind Fitness-Gurus vielbeachtete und einflussreiche Stars. Vor allem auf Instagram wird millionenfach ein Lifestyle propagiert, der voll und ganz auf Fitness ausgerichtet ist.
Sucht man indes nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesem gesellschaftlich hoch aktuellen und relevanten Forschungsfeld, wird man kaum fündig. Insbesondere die Protagonisten des Phänomens, die Fitness-Gurus selbst, scheinen einen blinden Fleck in der sportwissenschaftlichen Forschung abzubilden.
Die vorliegende Studie nimmt das Missverhältnis gesellschaftlicher Omnipräsenz und wissenschaftlicher Abstinenz zum Anlass für eine qualitativ-explorative Studie mit Fitness-Gurus. Nachdem ein kultursoziologisches Fundament Erklärungsansätze für das große gesellschaftliche Interesse am Thema Fitness offeriert, kommen erfolgreiche Fitness-Gurus der Plattform Instagram selbst zu Wort. Sie berichten über ihren Weg zum Fitness-Guru und ihre Innensichten auf das Phänomen Fitness in sozialen Medien. Eine Auswertung der Daten entlang der Grounded Theory bietet so erstmals einen wissenschaftlich fundierten Blick hinter die Kulissen des Fitness-Booms auf Instagram.
Die Frage, wie Mehrheitseinfluss perzeptuelles Entscheiden verändern kann, beschäftigt die soziale Einflussforschung seit ihren Ursprüngen. Auch heute erscheint dabei die Annahme eines Zwei-Prozess Modells basierend auf normativem und informationalem Einfluss (Deutsch & Gerard, 1955) als dominierend. Dieses Zwei-Prozess Modell steht im Widerspruch zu den Annahmen bezüglich Referent Informational Influence (RII; Turner, 1982), da RII die Entstehung sozialen Einflusses durch nur einen Prozess - die Unsicherheit durch Nichtübereinstimmung mit Personen einer Eigengruppe - erklärt.
Die vorliegende Arbeit testete die Annahmen zu RII, indem mit Hilfe des Diffusion Decision Model (DDM; Ratcliff, 1978) untersucht wurde, welche kognitiven Prozesse bei visuellem Entscheiden durch Eigen- oder Fremdgruppeneinfluss verändert werden. Studien 1 und 2 konnten in Unterstützung der Annahmen zu RII zeigen, dass Eigengruppen stärkeren sozialen Einfluss als Fremdgruppen ausübten und dieser Effekt hauptsächlich durch eine stärkere Wahrnehmungsverzerrung in den Eigengruppenbedingungen im Vergleich zu den Fremdgruppenbedingungen verursacht wurde. In Studie 3 wurde getestet, ob nicht-menschliche Agenten (Computeralgorithmen) ähnlich wie Menschen in der Lage sind durch sozialen Einfluss eine persistierende soziale Norm zu implementieren. Im verwendeten Onlineparadigma übten nicht-menschliche Agenten ähnlich starken sozialen Einfluss wie menschliche Einflussquellen aus und dieser Einfluss stützte sich bei beiden Quellen hauptsächlich auf eine stärkere Wahrnehmungsverzerrung im Vergleich zu einer Phase ohne Beeinflussung. Der Effekt zeigte sich auch nach der Phase der eigentlichen Einflussnahme, was auf das Erlernen einer sozialen Norm hinweist. Die Befunde legen nahe, dass nicht-menschliche Agenten unter gewissen Rahmenbedingungen als ähnlich starke soziale Einflussquellen wie menschliche Agenten angesehen werden können.
Möglichkeiten und Grenzen der Staatlichen Anerkennung als Sozialpädagog:in/ Sozialarbeiter:in
(2023)
Die Staatliche Anerkennung als Sozialpädagog:in/Sozialarbeiter:in stellt ein Zertifikat dar, das Studierende und Absolvent:innen sozialpädagogischer Studiengänge in Deutschland entweder studienintegriert oder nach dem Abschluss des Bachelorstudiums an dafür berechtigten Hochschulen erwerben können. Dieses Zertifikat ermöglicht in einigen Bundesländern erst den Zugang zu reglementierten Berufsfeldern, insbesondere im Bereich „Kinderschutz“ (z. B. Tätigkeiten im Jugendamt).
Die Staatliche Anerkennung kann am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim seit 2013 erworben werden. Im Rahmen einer quantitativen Onlinestudie mit ehemaligen und aktuellen Sozialpädagog:innen im Berufsanerkennungs(halb)jahr wurde erstmals eine Befragung zum Anerkennungsverfahren am Institut durchgeführt. Es wurde u. a. evaluiert, wie die Begleitung in der Praxis und an der Universität wahrgenommen wurde. Das vorliegende Datenhandbuch präsentiert die Ergebnisse der Befragung und geht der Frage nach: „Was kann das Konzept ‚Berufsanerkennungs(halb)jahr‘ leisten?“
Dieser Report gibt einen systematischen Überblick über die aktuelle Datenlage zur Lebenssituation junger Menschen, die eine Zeit ihres Lebens in der Heimerziehung
oder in Pflegefamilien aufgewachsen sind. Der Datenreport zeigt, dass die Gruppe dieser sog. Care Leaver*innen in den allgemeinen Surveys zum Kindes- und Jugend- sowie jungen Erwachsenenalter, nicht aussagekräftig repräsentiert ist und zudem – häufig – die Kategorisierungen von stationären Erziehungshilfen in den Surveys nicht entsprechend des Standes der Kinder- und Jugendhilfeentwicklung differenziert vorgenommen werden. In der Erziehungshilfeforschung fehlen gleichzeitig Längsschnittuntersuchungen, die jenseits von Wirkungsanalysen stationärer Einrichtungen Aussagen über die soziale Teilhabe der jungen Menschen im jungen Erwachsenenalter machen und insbesondere auch das Aufwachsen in Pflegefamilien einbeziehen.
Die Kommunikation innerhalb der Schulgemeinschaft unterliegt seit geraumer Zeit einem rasanten Wandel hin zu einer digital-vernetzten Kommunikation. Aber inwieweit lässt sich diese vernetzte Kommunikation in die Schulseelsorge übertragen? Welche Faktoren gilt es in der Seelsorge mit Kindern und Jugendlichen zu beachten? Wie könnte seelsorgerliche Kirche im 21. Jahrhundert für Schülerinnen und Schüler präsent sein?
Diesen Fragen nach Chancen und Grenzen einer möglichen Online-Schulseelsorge geht dieses Buch anhand empirischer Studien nach.