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Die von Volker Schulz vorgelegte Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, ob musikpädagogisch orientierte Hörfunksendungen des Norddeutschen Rundfunks aufgrund von programmstrategischen Überlegungen entstanden sind, die rundfunkstaatsvertraglichen Vorgaben nach Information, Beratung, Unterhaltung und Bildung gefolgt sind oder ob derartige Sendungen konzipiert wurden, weil Redakteurinnen und Redakteure entsprechende individuelle Interessen und Neigungen in Hörfunkangebote umsetzen wollten.
In der Arbeit werden zwei langjährige Sendereihen des NDR-Hörfunkangebotes formal und inhaltlich untersucht: Das „Schulfunkkonzert“ (1949-1989) und der „Popkocher“ (1986-2021) enthalten hörbare Bezüge zu musikdidaktischen Konzeptionen, die in den 1960er und 1970er Jahren entwickelt wurden.
Obwohl der Hörfunk aufgrund seiner technischer Gegebenheiten ungeeignet erscheint, pädagogische Prozesse auszulösen – es gibt nur einen Sender und einen Empfänger, eine Kommunikation ist nicht möglich – zeigt sich in der Betrachtung der beiden Sendereihen die Verwendung von verschiedenen Methodensuggestionen, durch die immerhin scheinbar eine kommunikative Verbindung zwischen Moderation und Rezipienten hergestellt wird und die zumindest teilweise pädagogische Erfolge möglich machen.
Ergänzende Experteninterviews mit Persönlichkeiten, die an der Entstehung oder der redaktionellen Betreuung der Reihen mitgewirkt haben, stützen die Erkenntnis, dass individuelles Interesse im Kreis der Redakteurinnen und Redakteure zur Entwicklung der musikpädagogischen Sendungen geführt haben und es keinerlei Vorgaben aus der Leitungsebene des NDR gab, ebenso wenig wie eine Beeinträchtigung bei der Umsetzung der jeweiligen Programmideen.
The book starts with a social and cultural overview of the history of per-forming arts in Egypt until the beginning of the 20th century. The birth of the professional and institutionalised theatre and the connections with the foreign political domination until 1952 with the transformation of the ruling system into a republic. The state-owned theatre, its discourse, role and functions from the 1950's to the end of the 1960's and the socio-political conditions and legislative foundation. The rise of capitalism and the open market economy in 1970's till 1980's and its impact on the flour-ishing of the commercial theatre.
The study then moves towards focusing on the period from the 1980's till end of 1990's, the rise of the university theatre groups and students' movement as a political and cultural form of activism against the regime and the fundamentalist thinking. The relation of the gulf war in 1990 to-wards the development of the university theatre into professional theatre. The history of the independent performing arts movement from 1990's to 2010 as a model of transforming cultural production/management. The role of foreign cultural policy in supporting the development of the inde-pendent performing arts, and the creation of the Cairo Opera House and the Hanager Arts Centre.
The focus then goes to the analysis of the events of the revolution of 25 January 2011, the artists' advocacy and its forms, the lobbying and pres-sure groups from the independent performing arts scene to create new laws to support independent cultural productions and cultural justice, and to guarantee the basic connections to the articles of the human rights convention related to culture and the arts. In 2015 comes the establish-ment of the "Unit for the Support of Independent Theatre" which is con-sidered as a turning point in Egypt's legislation and perspective in the arts and cultural/political rights. The book concludes with a proposal for cultural policy in Egypt with a special focus on how to provide stability, freedom and growth for the independent theatre sector.
Montage ist ein vielgestaltiges und wenig erforschtes Phänomen innerhalb der Theorie und Praxis des Theaters. Bisher wurde Montage vor allem auf historiografische Fragestellungen hin betrachtet und beschrieben, wobei ihr Gegenstück – die Demontage – kaum Beachtung fand. Ekaterina Trachsel greift Montage und Demontage als operative Begriffe zur Beschreibung, Analyse und Theoretisierung der Struktur und Wirkungsweise zeitgenössischer Theaterformen auf, die sich durch eine Widerständigkeit gegenüber dramaturgischer Kohärenz, Kontinuität und Linearität auszeichnen. De-Montage wird einerseits als ein dramaturgisches Verfahren und andererseits als theaterwissenschaftliche Analysekategorie für zeitgenössische Dramaturgien theoretisiert. Dabei weist sie entlang konkreter Inszenierungsbeispiele von Monster Truck, Forced Entertainment, Florentina Holzinger, Nora Chipaumire, Susanne Kennedy und Apichatpong Weerasethakul eine Fokusverschiebung hin zur Demontage innerhalb des Gegenwartstheaters nach. Die aktuelle Relevanz dieser Forschungsarbeit zeigt sich in der Feststellung, dass De‑Montage dazu dienen kann, eine kritische Reflexion kolonialer, patriarchaler und systemstabilisierender Strukturen voranzubringen, indem die Bildproduktion und die damit verbundenen Mittel und Methoden der Darstellung innerhalb der Theorie und Praxis des Theaters reflektiert werden.
Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts erleben die Theaterkollektive ein großes Comeback. Die neuen Kollektive scheinen das gewisse ästhetische Etwas zu haben, das die junge Zuschauergeneration bewegt und Theater plötzlich wieder spannend macht. In den frühen 1970er-Jahren wurde die kollektive Theaterpraxis von einer studentenbewegten Generation junger Theatermacher getragen und war ein direkter Ausdruck des neulinken Zeitgeists. Ist die aktuelle Renaissance des Kollektivs also als eine Repolitisierung des Theaters oder gar der Gesellschaft zu verstehen?
Am Beispiel der Schaubühne am Halleschen Ufer sowie der Gruppen She She Pop und Gob Squad beschäftigt sich diese Studie mit den kollektiven Produktionsverfahren am Theater in den 1960er-/70er-Jahren und zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Während die früheren Kollektive einhellig als der theatrale Vorgriff auf den Sozialismus verstanden wurden, ist der aktuelle Diskurs von einer Heterogenisierung der Positionen geprägt. Die heutigen Theaterkollektive werden einerseits als die Wegbereiter der neoliberalen Deregulierung des Theatersystems angesehen, andererseits werden ihre Arbeitsweisen als neue Ausdrucksformen des Politischen wahrgenommen.
Die vorliegende kunstwissenschaftliche Forschungsarbeit untersucht das Wahrnehmungsbewusstsein des Nachkriegskünstlers Günther Uecker in seinem Schaffensprozess unter der besonderen Berücksichtigung der Einflüsse ostasiatischer Kulturen und des Konzepts der Leere. Das im Vorfeld liegende Wahrnehmungsbewusstsein ist in der Ästhetischen Rezeption für die Werkanalyse von Bedeutung, weil es der gesamten künstlerisch-ideellen Entwicklung und Schöpfung zugrunde liegt. Die Arbeit untersucht, in welcher zeitlichen, örtlichen, kulturellen und psychologischen Relation dieses Rezeptionsbewusstsein aktiv im Künstler hervorgerufen wird, und betrachtet diese Prozesse und die Erfahrungen Ueckers anhand von Analysen von mehreren seiner Werke.
Die Untersuchung erfolgt methodisch interdisziplinär und modelliert interkulturell perspektivwechselnd - insbesondere durch die Analyse der Einflüsse von ostasiatischen Kulturen, Weltanschauungen und Künstlern - neue Begriffe, die der Werkforschung Günther Ueckers Verständnistiefe verleihen und zudem neue Forschungsfelder mit Ansätzen der Interkulturalität und Interdisziplinarität im Bereich Kunstwissenschaft artikulieren.
Meine Dissertation analysiert die metaphysischen Konzepte von Alfred North Whitehead und Gilles Deleuze hinsichtlich ihrer Kompatibilität. Die metaphysischen Grundannahmen von Whitehead und Deleuze werden zunächst vor der Folie der leibnizschen Metaphysik herausgearbeitet und im nächsten Schritt mit metaphysischen Strömungen in der analytischen Philosophie und der Wissenschaftsphilosophie, speziell der Quantenphysik, kontrastiert. Ein weiterer selektiver Vergleich wird mit dem ostasiatischen Prozessdenken gewagt, wie es im Buch der Wandlungen des antiken China Yijing und im daoistischen und neokonfuzianischen Denken praktiziert wird. Ich argumentiere, dass Whitehead und Deleuze eine je besondere, spinozistisch orientierte Umdeutung der leibnizschen Metaphysik vornehmen, die sowohl Modalität als auch Subjektivität prozessual auslegt.
Zukunftspotenziale von Kunstgalerien. GaleristInnen zwischen Vermittlungsanspruch und Marktzwängen
(2021)
Hinter dem vielzitierten Nachfrageproblem des Kunstmarktes steht ein Vermittlungsproblem. Und hinter dem Vermittlungsproblem steht ein Geschäftsmodell, mit dem sich viele kleine und mittlere Galerien sehenden Auges in eine Bedeutungs- und Ergebniskrise manövrieren.
Dieses Buch analysiert die Mechanismen des Kunstmarktes und entwickelt ein neues Geschäftsmodell für Galerien, das Marktpräsenz und Wertschöpfung konstruktiv zusammenführt. Im Mittelpunkt steht dabei die Optimierung des Rezeptionsgewinns für kognitiv und affektiv motivierte Zielgruppen.
Ein Weckruf zum Erhalt kultureller Infrastruktur.
Heideggers Philosophie ist untrennbar verbunden mit dem Motiv der Geschichte in Bezug auf seine Seinsfrage. Bei dem Vollzug der Seinsfrage spielt die Geschichte die entscheidende Rolle. Historisch betrachtet, zeigt dies die Verbindung zwischen philosophischem Denken und Geschichtsbetrachtung seit Hegel, doch Heidegger hat seine eigene Perspektive auf den Zusammenhang zwischen der Geschichte und dem Sein. Er versucht nach seinem ersten Hauptwerk, „Sein und Zeit“, insbesondere mit dem Konzept der „Seinsgeschichte“ das Sein im Zusammenhang mit der Frage nach der Geschichte zu bearbeiten. Dabei ist die Geschichte vom ihm erneut in der Perspektive auf das Sein zu betrachten. Die vorliegende Arbeit berücksichtigt die Vieldimensionalität der Seinsgeschichte, in der der Zusammenhang zwischen der Geschichte und dem Sein sich deutlich zeigt. In den „Beiträgen zur Philosophie“, die oft als Heideggers zweites Hauptwerk genannt werden, geht es primär um die Seinsgeschichte bzw. das seinsgeschichtliche Denken und vor diesem Hintergrund kann sich die Vieldimensionalität der Seinsgeschichte zeigen.
Die zentrale Aufgabe der vorliegenden Arbeit ist, die drei Aspekte der von Heidegger als Seinsgeschichte bezeichneten Geschichte, den vertikalen Aspekt, den horizontalen und den Aspekt der Kreuzung, in den „Beiträgen zur Philosophie“ herauszuarbeiten. Dabei zeigt sich, dass der vertikale Aspekt als Unterscheidung die Genese des Seinsdenkens ist, dass der horizontale als das Medium für dieses Seinsdenken von der methodologischen Basis gilt, und dass der Aspekt der Kreuzung als der ursprüngliche Zusammenhang zwischen dem Menschen und dem Sein das Fundament bildet. Die drei genannten Aspekte verdeutlichen sich klar im Vergleich zur Wirkungsgeschichte der philosophischen Hermeneutik in „Wahrheit und Methode“ von Gadamer, die die hermeneutische Phänomenologie in „Sein und Zeit“ in sich entwickelt.
Diese drei Aspekte der Geschichte werden vor der Betrachtung zur Geschichte in den Beiträgen zur Philosophie auch von Heideggers Interpretation von Nietzsches Gedanken zum Nihilismus bzw. zum Willen zur Macht hervorgehoben, indem sich diese Interpretation als geschichtliches Denken zum Sein bestimmen lässt. Am Ende der vorliegenden Arbeit werden diese drei Aspekte von Heideggers Kunstphilosophie in dem Aufsatz „Ursprung des Kunstwerkes“ ersichtlich, indem die Geschichtlichkeit der Kunst vom Zusammenhang zwischen den Menschen und der Kunst aus freigelegt wird.
Durch die Kette der genannten Schritte zeigt die vorliegende Betrachtung den Zusammenhang und die Relevanz der drei Aspekte der Seinsgeschichte.
The arts and cultural sector in Ghana are of significant public importance and have witnessed tremendous growth in the past. However, the general consumption pattern of the arts and culture has been transformed in recent years in Ghana. In this study, I analyze cultural policy support for a sustainable performing arts sector. This is because arts and culture have not received much attention from public policy analysts in Ghana. I examine the strategic goals of cultural policy and support for the performing arts in Ghana. I adopt a qualitative mode of inquiry using observations, expert interviews and documents to analyze cultural policy support for the performing arts. The findings reveal that cultural policy in Ghana encompasses diverse areas yet interconnected to achieve cultural goals. I, therefore, conclude that effective support systems are needed from the government and other stakeholders to boost the arts and cultural sector in Ghana.
Ausgehend vom Diskurs um das sogenannte politische Theater richtet Anne Bonfert den Fokus auf die Produktionszusammenhänge und deren politische Dimensionen. Dabei fragt sie, „inwieweit die Arbeitsweisen und konkreten Handlungen der Künstler*innen die herrschenden Ordnungen reproduzieren, dekonstruieren, verstärken oder unterlaufen“. Im Zentrum ihrer Untersuchung steht die Betrachtung der ästhetischen, sozialen und ökonomischen Dimension des Arbeitens im Theaterkollektiv am Beispiel der Gruppen Forced Entertainment, She She Pop, Turbo Pascal und neue Dringlichkeit.
Anne Bonfert promovierte in Theaterwissenschaften an der Stiftung Universität Hildesheim und wurde durch ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert. Zuvor studierte sie Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis ebenfalls in Hildesheim und arbeitete als freischaffende Theatermacherin und Performerin. Sie ist Gründungsmitglied der Theater- und Performancegruppe Frl. Wunder AG.
Das Format „Biennale“ ist Markenzeichen für zeitgenössische Ausstellungsproduktion und gilt als Experimentierfeld der zeitgemäßen Kunstvermittlung. Biennalen bieten aufgrund ihres Ereignischarakters und ihrer Aktualität für die Kunstvermittlung einen Möglichkeitsraum, in dem sowohl individuelle Bildungsprozesse wie gesellschaftlich relevante Prozesse in Gang gesetzt werden können. Am Beispiel der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst werden in der Studie Potentiale und Grenzen der Kunstvermittlung innerhalb von kulturellen Spitzeneinrichtungen zeitgenössischer Kunst analysiert, Terminologien des Kulturvermittlungsbereiches erläutert und ein Überblick über maßgeblich diskutierte Kunstvermittlungsansätze geschaffen. Gleichzeitig wird auf systematischen und empirischen Herleitungen basierend dargelegt, inwiefern theoretische Kunstvermittlungsansätze sich in der Vermittlungspraxis und in den Wahrnehmungen von Besucher*innen und Teilnehmer*innen der Kunstvermittlungsformate einer Biennale spiegeln und welche Aspekte dabei für die Weiterentwicklung theoretischer Kunstvermittlungsansätze von zeitgenössischer Kunst maßgeblich sind.
Das Konzept der ausgewogenen Gegenseitigkeit nimmt exemplarisch soziale Interaktionen ins Visier und legt deren immanente Potenziale der Gerechtigkeit frei; es zeigt auf, dass in vielen Sphären des Sozialen die Impulse der Gerechtigkeit nicht zu ihrer Vollendung gelangt sind. Ausgewogene Gegenseitigkeit indiziert ein wechselseitig gewolltes Verhältnis, das sich Menschen ab einer bestimmten Stufe der Humanität notwendigerweise „schulden“; ihre grundlegende Idee ist ein soziales Ethos des gerechten Maßes. Mit Hilfe der zentralen Ideen der Anerkennung und Gerechtigkeit wird sich jener Wertbestimmung angenähert, die in sozialen Interaktionen radikale und ungerechtfertigte Handlungen und Behandlungen offenlegt und desavouiert, bis erkennbar wird, dass sich in diesen sozialen Zusammenhängen das Verständnis der ausgewogenen Gegenseitigkeit, dies im Sinne der Gerechtigkeit und Redlichkeit, als Aufklärung aufdrängt.
Für die Allegorie der Ausgewogenheit hat der Autor die klassische Balkenwaage im Sinn, weil ihre lateinische Bedeutung vieles von dem offenbart, was mit der Idee der Gerechtigkeit assoziiert wird. Die Balkenwaage wurde im Lateinischen mit dem Begriff der libra (libare ═ im Gleichgewicht, schwebend, halten, schwingen) benannt und symbolisierte in allen Hochkulturen Gerechtigkeit, Wahrheit, Weisheit, Gesetz und Ordnung. Das Ansinnen der sozialen Ausgewogenheit wird deshalb durch das Bild der Waage zu verdeutlichen versucht, weil die Waage sich um eine Mittelachse symmetrisch schwingend bewegt und dabei versucht, zwischen einem Gewicht und einem Gegengewicht Balance zu halten. Man kann darin einiges hineininterpretieren, so z. B., dass in der Bewegung der Waagschalen eine Entscheidungsfindung zu ersehen ist, die ihre Zeit benötigt und in der kurzweilig die eine Seite mehr Gewicht anzeigt, obgleich das Endziel doch die Ausgewogenheit bleibt. Indessen teilt uns die Art des Schwebens mit, dass man im Leben Durchhaltevermögen und Geduld benötigt, um eine Last balancieren zu können, die nicht endlos sein darf. Bezüglich der sozialen Integrität wäre die Balance deshalb von Bedeutung, weil nur ein Gleichgewicht zwischen dem körperlichen und dem mentalen Zustand in eine umfassende Integrität münden würde.
Kunstbasierte Interventionen (KBI) können guten Gewissens als einer der großen Hypes des 21. Jahrhunderts bezeichnet werden. Besonders dann, wenn sie im Zusammenhang mit Veränderungsprozessen in Organisationen genannt werden. Von künstlerischen oder kunstbasierten Interventionen spricht man dann, wenn Kunstschaffende in Organisationen tätig werden – sei es als Lehrende im Rahmen von Workshops für Mitarbeitende oder als Artists in Residence, die für einen bestimmten Zeitraum ihr Studio durch die Räumlichkeiten der Organisation ersetzt haben. Doch was macht das künstlerische Denken und Handeln überhaupt aus, dass es so in den Fokus unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen und das Innovationsmanagement geraten ist? Die vorliegende Arbeit destilliert einzelne Parameter dieses Denkens und Handelns und bietet schließlich eine Antwort auf die (zugegebenermaßen überspitzte) Frage, ob man unbedingt tanzen muss, um neue Arbeitsweisen in Organisationen zu etablieren.
Kultur- und Kreativwirtschaft – im vergangenen Jahrzehnt ist kaum ein Thema so bereichsübergreifend von Kulturpolitik und -management, Stadtplanung sowie Sozial¬wissen-schaften behandelt worden. Gleichermaßen schenkten Politik und öffentliche Hand der Kultur- und Kreativwirtschaft verstärkt Aufmerksamkeit, insbesondere deshalb, weil mit den sog. Kreativ-Branchen großes Potenzial für Wirtschaftswachstum verbunden worden ist. Mit Blick auf die Auseinandersetzung der öffentlichen Hand mit dem Themenfeld Kultur- und Kreativwirtschaft wird das Land NRW häufig als Vorreiter bezeichnet. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass hier 1992 der erste Kulturwirtschaftsbericht eines Bundeslandes in Deutschland veröffentlicht wurde.
Im Jahr 2018 scheint in NRW seitens der Politik die größte Euphorie verflogen. Prominent ist neben der Designwirtschaft fast nur noch die Games-Branche Thema, obwohl die Kultur- und Kreativwirtschaft aus vielen unterschiedlichen Teilbranchen besteht. Dennoch gibt es auch weiterhin Förderangebote, die sich an Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft im Allgemeinen richten. Gerade mit Blick auf ein künftiges Förderengagement der öffentlichen Hand ist es unerlässlich zu prüfen, inwieweit bisherige Aktivitäten im Handlungsfeld der Förderung von Kultur- und Kreativwirtschaft als positiv zu bewerten sind und welche Rückschlüsse aus ihnen gezogen werden müssen.
Genau hier setzt die vorliegende Untersuchung an: Weil bisher eine systematische Nutzenanalyse zu Förderaktivitäten in NRW fehlt, ist es notwendig, diese nachzuholen, damit aufgezeigt werden kann, welcher konkrete Nutzen für Kulturschaffende und Kreativunternehmer bisher durch das Förderengagement der öffentlichen Hand erreicht werden konnte.
Das Untersuchungsgebiet ist NRW bzw. der Ballungsraum Rhein-Ruhr sowie das Bergische Städtedreieck. Der Untersuchungszeitraum beginnt im Jahr 2009 und reicht bis einschließlich 2015. Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich auf zwei Zielgruppen: Die Förderaktivitäten der öffentlichen Hand werden anhand ihres Nutzens für Solo-Selbständige und Kleinunternehmer des Berufszweigs Grafik- und Kommunikationsdesign hin untersucht. Die zweite Zielgruppe der Untersuchung sind Akteure der öffentlichen Hand, die mit der Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft beauftragt worden sind.
Insgesamt wird folgenden Leitfragen nachgegangen: Wie passgenau sind bestehende Förderangebote der öffentlichen Hand für Designer? Welche Hemmnisse beeinträchtigen eine effektive Förderung der Designwirtschaft? Kurzum: Auf welche Weise ist die Designwirtschaft in NRW effektiv zu fördern?
Am Beispiel von Solo-Selbständigen und Kleinunternehmern des Berufszweigs Grafik-und Kommunikationsdesign wird somit modellhaft gezeigt, wie eine effektive Förderung durch die öffentliche Hand zu gestalten wäre, damit Steuergelder zielgerichtet eingesetzt werden und Potenziale für die Entwicklung von Kunst und Kultur, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nicht ungenutzt bleiben.
Egal wie fortgeschritten der Verlauf einer Demenz-Erkrankung ist, es kommt vor, dass der Erkrankte plötzlich wieder auftaucht - in Worten, im Blick, im Gefühl. Für Angehörige hat diese Möglichkeit ambivalente Folgen: Einerseits die Ungewissheit, was in Zeiten der vermeintlichen Abwesenheit doch alles mitbekommen wird. Andererseits die Freude, noch einmal an Vertrautes anknüpfen zu können, gekoppelt mit dem immer wieder aufgeschobenen 'Abschied zu Lebzeiten'. Für Soziologen birgt die Möglichkeit lichter Augenblicke ein ganz eigenes Forschungsfeld, das weit ins Vor- oder Nachsprachliche hineinreicht. Die in der Arbeit versuchte Phänomenologie lichter Augenblicke führt zur Entfaltung einer systemtheoretischen Variation, die Luhmann mit Plessner engführt.
[...] Da hierbei im zentralen Blickpunkt die Fernsehserie TWIN PEAKS steht, beginnt die Arbeit mit einem Abriß der Fernsehserie im grundsätzlichen. Im Verlauf meiner medienkritischen Argumentation wird sich zeigen, daß die Entwicklung der Fernsehserie als Geschichte der kommerziellen Soap Opera (Seifenoper) zu sehen ist.
Jazzstudie 2016
(2016)
Die Jazzstudie2016 untersucht erstmalig empirisch die Lebens- und Arbeitssituation von Jazzmusiker/-innen in Deutschland. Ausgehend von mehr als 2.000 Befragten werden Biografie, Berufspraxis sowie die finanzielle und persönliche Situation professioneller Jazzmusiker/-innen analysiert. Die Überlegungen mündeten in einer Diskussion möglicher musik- und kulturpolitischer Handlungsempfehlungen.
Im englischen Sprachraum hat sich seit einigen Jahren der Begriff ‚immersive theatre‘ etabliert, um eine Theaterpraxis zu beschreiben, in der die Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum aufgehoben ist. Diese Bezeichnung ist problematisch, da das Adjektiv ‚immersive‘ auf die Erlebnisqualität oder Rezeptionserfahrung der ‚Immersion‘ verweist. Während Immersion im ursprünglichen Sinn räumliches Umschlossen-Sein bedeutet, wird Immersion in Bezug auf ästhetische Erfahrungen verstanden als Rezeptionsmodus der Fokussierung auf den Medieninhalt. Dieser Rezeptionsmodus zeichnet sich dadurch aus, dass die dargebotene Inszenierung subjektiv nicht mehr als inszeniert wahrgenommen, sondern vorübergehend als real empfunden wird und der_die Rezipierende sich selbst als Teil der fiktiven Welt erlebt. In der Bezeichnung ‚immersive theatre‘ ist das Versprechen impliziert, dass dieses Format Immersion im Sinne einer gefühlsmäßigen Versunkenheit in eine Fiktion auslösen könne. Immersion ist jedoch eine subjektive Erfahrung, die zwar von Seiten der Produzierenden intendiert sein, aber niemals garantiert werden kann. Es stellt sich also die Frage, ob diese als ‚immersive theatre‘ bezeichnete Praxis zu Recht behauptet, das Erleben von Immersion in besonderem Maße wahrscheinlich zu machen. Um dies zu untersuchen, wird aus den Definitionen von „Immersion“ aus den Bereichen der Literaturwissenschaft, Game Studies, Virtual Reality und Filmwissenschaft ein transdisziplinärer Immersionsbegriff abgeleitet. Die Immersionsbegriffe, die in Bezug auf verschiedene Medien formuliert wurden, enthalten vielfach bereits Beschreibungen der notwendigen Strategien, um Immersion hervorzurufen. Die vorliegende Arbeit analysiert zwei Performance-Installationen, die sich auch als ‚immersives Theater‘ beschreiben lassen, und untersucht wie die aus anderen Medien bekannten, immersionsfördernden Strategien hier zum Einsatz kommen.