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Die syrische Flüchtlingskrise, die im Jahr 2015 bezogen auf die Ankunft von Migranten in Europa und insbesondere Deutschland ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat, stellt die Europäische Union vor große solidarische und finanzielle Herausforderungen. Diese Studie rekonstruiert die Wanderungsprozesse fünf syrischer Migranten, die im Zuge der Flüchtlingswelle der vergangenen Jahre aus Syrien nach Deutschland in die Stadt Hildesheim gekommen sind. Dabei wird insbesondere die Rolle persönlicher Netzwerke vor und während der Flucht im Hinblick auf die individuelle Bewertung des Wanderungserfolgs in den Fokus der Analyse gerückt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Entscheidungen zur Flucht im engen Familienkreis getroffen wurden. Während der Wanderungsprozesse, die zum Teil nicht linear verliefen und sich durch verschiedene Etappen kennzeichneten, waren drei Arten von Netzwerken bedeutend: lose Bindungen (weak ties) der Flüchtlinge zu anderen Flüchtlingen, lose Bindungen zwischen Flüchtlingen und Schleppern sowie enge Bindungen (strong ties) zwischen den Mig-ranten und bereits im Zielland ansässigen Verwandten. Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Mig-ration waren strong ties jedoch nicht. Die Bewertung der individuellen Situation nach der Migration ist indes stark von der sozialen Einbettung in Deutschland abhängig. Vor dem Hintergrund des anhaltenden bewaffneten Konflikts in Syrien und schwindender Zukunftsperspektiven ist die Bereitschaft für eine Remigration allerdings bei allen fünf Flüchtlingen gering.
Mit Methoden der Fernerkundung und der digitalen Bildanalyse wird eine digitale Vegetationskartierung für die Mittelmeerinsel Asinara (Sardinien) durchgeführt. Auf Grundlage von Feldarbeiten und hochauflösenden, multispektralen Satellitenbilddaten (Pléiades, 2 x 2 m) wird eine pixelbasierte Überwachte Klassifizierung mittels Maximum-Likelihood-Methode vorgenommen und die Genauigkeit des Resultats anschließend visuell und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen eindeutige Grenzen der Klassifizierung hochauflösender Bilddaten durch Einzelpixelverfahren auf. Dies wird im Hinblick auf potentielle Lösungsvorschläge diskutiert. Basierend auf dem Zwischenergebnis wird unter Einbeziehung zusätzlicher Geodaten und visueller Interpretation eine Überarbeitung der Daten vorgenommen. Das Ergebnis stellt die bislang hochauflösendste flächenhafte Vegetationskartierung für den Nationalpark Asinara dar.
Unterrichtliches Handeln von Lehrerinnen und Lehrern an den „Erfordernissen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (APVO-Lehr 2010, S.3) auszurichten, erfordert im bereits im ersten Ausbildungsabschnitt der universitären Lehrer_innenbildung den Aufbau spezifischer Kompetenzen. In zahlreichen Beitragen (vgl. u.a. Hellberg-Rode, Schrüfer & Hemmer 2014, Steiner 2011, Künzli David & Bertschy 2013) wurde der spezifische Kompetenzerwerb einer Bildung für nachhaltige Entwicklung diskutiert. In Anbetracht der vergangenen Zeit, seit Beginn der Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Jahr 2005, kann also angenommen werden, dass Studierende, die den Beruf der Lehrerin/des Lehrers anstreben, das Bildungskonzept kennen und entsprechend in ihre spätere Unterrichtsplanung einbringen
werden. Genau diesen Bekanntheitsgrad des Bildungskonzeptes hat die vorliegende Teilstudie eines Hildesheimer Forschungsprojektes untersucht und zeigt dringend notwendige Handlungsschritte für die Lehrer_innenbildung auf, um einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Weltaktionsprogramms
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zu leisten.
Migrationsbewegungen – eine Chance für Interkulturelles Lernen im Geographieunterricht? Nicht nur durch moderne Medien und preiswerte Reisen ins Ausland rückt die Weltbevölkerung immer weiter zusammen - auch durch stark gestiegene Migrationsbewegungen wird unsere Gesellschaft zunehmend multikultureller. Interkulturelles Lernen stellt deswegen einen bedeutenden, wenn nicht sogar einen notwendigen Ansatz dar, um das Verständnis zwischen Menschen verschiedenster Kulturen zu fördern. Gesellschaftliche Probleme, die mit der Multikulturalität und den divergierenden Wertevorstellungen einhergehen, werden durch das gegenseitige Verständnis reduziert. Im Geographieunterricht werden seit jeher verschiedene Kulturen und Länder thematisiert. Dieses Fach ist deshalb optimal geeignet, den Schülern durch Interkulturelles Lernen nicht nur geographisches Fachwissen sondern auch das Bewusstsein für andere Wertvorstellungen und Sitten zu vermitteln. Damit sind die Schüler in der Lage, in interkulturellen Kontexten adäquat und souverän zu handeln. In der Theorie bietet der Geographieunterricht einen idealen Ort, um Interkulturelles Lernen umzusetzen. Wie aber sieht es tatsächlich im praktischen Unterricht aus? Dieser Frage wurde im Rahmen einer qua-litativen Evaluationsstudie mittels sieben leitfadengestützter Interviews mit Erdkundelehrkräften nachgegangen. Die Hypothese, dass Interkulturelles Lernen bisher im Geographieunterricht nur eine untergeordnete Rolle spielt und viele Lehrkräfte bezüglich dieser Thematik unwissend oder gar überfordert sind, wurde bestätigt. Dennoch lässt die Studie den Schluss zu, dass sich die Zuwanderung von Migranten positiv auf den Geographieunterricht auswirkt und Interkulturelles Lernen fördert. Durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen der Lehrkräfte und aktualisierte Rahmenrichtlinien kann diese Chance genutzt werden.
Inhalt - S. 1–25: Hevin Taha Basch & Sabine Panzer-Krause,
Auf der Flucht! Die Bedeutung persönlicher Netzwerke für den Wanderungsprozess syrischer Flüchtlinge nach Deutschland -
S. 26–51: Robin Stadtmann, Moritz Sandner, Tim Drissen, Julia Treitler, Rebecca Winter & Martin Sauerwein, Digitale Vegetationskartierung des Nationalparks Asinara (Sardinien) - S. 52–67: Annabell Ringel, Lehrerinnen und Lehrer als Multiplikatoren einer Bildung für nachhaltige Entwicklung – Eine Untersuchung zum Bekanntheitsgrad des Bildungskonzeptes - S. 68–120: Johanna Dobberkau, Annabell Ringel & Martin Sauerwein, Chancen für Interkulturelles Lernen im Geographieunterricht durch Migrationsbewegungen? Ergebnisse einer qualitativen Studie - S. 121–123: Informationen aus dem Institut
Das Deutsche Sprachdiplom für neu zugewanderte Jugendliche im Handlungsmuster des Prüfungsgesprächs
(2016)
Am Beispiel des Deutschen Sprachdiploms wird die mündliche Prüfung als Handlungsmuster konzipiert. Die funktionalpragmatische Analyse ergibt, wie Kandidat und Prüfende die kommunikativen Ziele zwischen Prüfung und Gespräch orientieren müssen und zeigt die spezifische Komplexität von mündlichen Prüfungssituationen zwischen Erfolg und Gespräch auf.
Barrierefreiheit gewinnt immer mehr an Bedeutung – insbesondere in der Linguistik. Leichte Sprache, eine vereinfachte Varietät des Deutschen, ermöglicht einem breiten Spektrum an Adressaten den Zugang zu Informationen. Die Zielgruppen können Informationen in alltagssprachlichen Texten sowohl in Bezug auf das Weltwissen, das vorausgesetzt wird, als auch auf die grammatischen Eigenheiten deutschsprachiger Texte, unter Umständen nicht aufnehmen. Da in vielen Leichte-Sprache-Texten schwierige Wörter und Konzepte zentral sind, aber nicht vorausgesetzt werden können, muss eine Lösung gefunden werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erstellung eines Online-Glossars mit dem Titel HinT (Hintergrundinformationen zu nachrichtenrelevanten Themen) für bestimmte, als schwierig erachtete Begriffe, die in Leichte-Sprache-Nachrichtentexten vorkommen. Bei diesen Nachrichten handelt es sich um die wöchentlich erscheinenden Texte auf der Homepage des NDR.
Das Glossar wird in der Arbeit exemplarisch anhand des Fachbereichs Kriminalität beschrieben. Durch die Erstellung werden die Adressaten einerseits bei der Rezeption eines Leichte-Sprache-Textes unterstützt, andererseits haben sie die Möglichkeit sich selbstbestimmt weiterhin mit dem Thema auseinanderzusetzen und das Glossar als weiteren Informationspool zu nutzen. Dennoch stellt sich die Frage, inwiefern multimediale Angebote wie Bilder, Audioformate etc. den Rezeptionsprozess erleichtern und nicht noch weitere Fragen aufwerfen. Dem soll in der Arbeit nachgegangen werden.
Ziel des Forschungsprozesses, der dieser Dissertation zugrunde liegt, bestand darin, zu einem Erkenntnisfortschritt beizutragen, der sich auf die Erfassung, Entwicklung sowie auf mögliche Entwicklungsbedingungen akkommodativer Regulationsprozesse im Kindesalter konzentriert. Akkommodative Prozesse sind Angleichungen individueller Ansprüche und Ziele an gegebene oder veränderte Handlungsfelder durch Auflösung von Zielbindungen, Abwärtsvergleiche sowie die Generierung positiv entlastender Bedeutungen und Inhalte der faktischen Lebenssituation oder alternativer Entwicklungsmöglichkeiten. Akkommodative Prozesse werden vor allem dann bedeutsam, wenn ein Individuum mit Zielblockaden, kritischen Lebensereignissen, Verlusterfahrungen oder Problemen konfrontiert wird, die es nicht (mehr) durch aktiv-korrigierendes, intentional gesteuertes Handeln aufzulösen weiß, respektive deren Auflösung außerhalb der Reichweite oder Kontrolle individueller Entwicklung liegt. Obgleich die funktionalen (z.B. höheres Wohlbefinden) und protektiven (z.B. niedrigere Depressionswerte im Lebensverlauf) Effekte akkommodativer Regulationskompetenz (in ersten Ansätzen im Jugend- sowie) im Erwachsenenalter ausreichend gut beforscht wurden, liegen keinerlei Studien akkommodativer Regulationsprozesse für das Kindesalter vor. Dabei ist die Entwicklung akkommodativer Regulation sowie die Erforschung potentieller Entwicklungsbedingungen und Vorläufer unter anwendungsbezogenen Gesichtspunkten, beispielsweise zur Förderung adaptiver Bewältigungsfähigkeiten und Prävention psychischer Störungen im Lebensverlauf, von großer Bedeutung.
Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass akkommodative Prozesse bereits im Kindesalter auftreten und erfasst werden können (Artikel 1). Dabei spielen vor allem selbstregulative Prozesse (z.B. exekutive Funktionen, Fähigkeiten zum Belohungsaufschub) als Vorläufer und Entwicklungsbedingungen akkommodativer Regulationsprozesse (z.B. Zielabwertungen, Aufwertungen alternativer Ziele) eine Rolle. Bedeutsame Zusammenhangssowie Vorhersagebefunde verweisen auf einen, zunächst unerwarteten, negativen Einfluss selbstregulativer Prozesse auf akkommodative Zielanpassungsprozesse im Vor- und Grundschulalter (Artikel 2 und 3). Demzufolge wurde hypothetisiert, dass die funktionale Präzedenz (der Entwicklung) selbstregulativer Prozesse das Exekutieren bzw. hartnäckige Festhalten an Zielen offenbaren könnte. Neben einem grundlagenorientierten Erkenntnisfortschritt akkommodativer Regulation für die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, regen die Befunde zu Diskussionen und neuen (Forschungs-)Perspektiven regulativer Prozesse im Kindesalter an.
Die vorliegende Untersuchung thematisiert die Informationsbedarfe und Nutzungsweisen bei Suchen nach unterrichtsrelevanter Information im Internet. Vor dem Hintergrund der beruflichen Aufgabenstellung der Unterrichtsvorbereitung suchen Lehrkräfte in zahlreichen Webangeboten unterschiedlichste Arten von Information. Detaillierte Erkenntnisse traten unter Verwendung eines multimethodischen Ansatzes zu Tage, in dem Beiträge einschlägiger Diskussionsforen, Nutzungsdaten einer bildungsbezogenen Website und eines Social Bookmarking-Tools, von Lehrkräften erstellte Unterrichtsmaterialien und Interviews mit Lehrkräften mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse qualitativ und quantitativ ausgewertet wurden.
Vorherrschende Problemsituationen der Unterrichtsvorbereitung können in den Suchen der Arbeitsbereiche Unterrichtsinhalte und Unterrichtsmethoden sowie denen nach den Medientypen Lehrmaterial, Erfahrung, Primärmaterial und Fakten identifiziert werden. Informationsbedarfe lassen sich in zwei verschiedene Ausprägungen unterteilen, solche, die einen offenen Charakter aufweisen, das heißt, sie sind unstrukturiert, komplex und nur in Unterzielen operationalisierbar und solche, die präziser beschreibbar sind, logisch zu lösen, einfach und direkt operationalisierbar. Auch in den Erwartungen an nützliche Merkmale gesuchter Information lassen sich ähnliche Unterscheidungen in vage, selbst abzuleitende bzw. konkret vorliegende Information finden.
Nachdem es gelungen war, diese grundlegenden Merkmale der Suche nach unterrichtsrelevanter Information zu identifizieren, konnten sie auch den dominierenden Arbeitsbereichen der Unterrichtsvorbereitung zugeordnet werden. Offene Charakteristika können der Mehrzahl der Fragestellungen zu Unterrichtsmethoden zugeordnet werden und treten meist mit einer Präferenz des Medientyps Erfahrung auf. Im Arbeitsbereich Unterrichtsinhalte treten beide Varianten auf, offene Fragestellungen in einer orientierenden Anfangsphase der Planung, präzisere eher gegen Ende, wenn die eigene Planung konkreter ist. Hier sind die Medientypen Lehrmaterial, Primärmaterial und Erfahrung am präsentesten. Weitere relevante Charakteristika von gesuchter Information erstrecken sich auf deren inhaltliche und didaktische Aufbereitung und die Eignung für individuelle Präferenzen der Lehrkraft, methodische Planungen sowie externe Rahmenbedingungen. Die Nutzung gefundener Information erfolgt mit oder ohne Anpassung, meist zum direkten Einsatz in der Planung. Seltener auch zur Erweiterung des eigenen Hintergrundwissens oder zur Integration in eine persönliche Materialsammlung.
Die gewonnenen Erkenntnisse können nicht nur ein facettenreiches Bild der Unterrichtsvorbereitung und der dort verbreiteten Informationsbedarfe, Präferenzen für bestimmte Information und Nutzungsmuster liefern, sondern auch Hinweise dahingehend geben, wie domänenspezifische Informationssysteme hinsichtlich dieser Merkmale des beruflichen Informationsverhaltens optimiert werden können.
Texte lesen und verstehen zu können ist eine wichtige Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Täglich werden wir mit Texten konfrontiert, die schwierig zu verstehen sind. Dazu gehören zum Beispiel die Installationsanleitung des neuen Kühlschranks, welche ohne Bilder nur schwer verständlich ist oder die aktuellen Nachrichtentexte, die durch viele Fachwörter geprägt sind (vgl. AICHELE 2014: 20). Leichte Sprache dient als Möglichkeit, schwierige Informationen in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Die Übersetzung von Informationen in Leichte Sprache stellt eine große Herausforderung dar (vgl. ZEHRER 2014). Daher sollte dieses durch professionelle Übersetzer1 erfolgen, die aus wissenschaftlicher Sicht als Textexperten gelten.
Die vorliegende Bachelorarbeit führt eine textlinguistische Evaluation von Übersetzungsentscheidungen durch. Anhand einer exemplarischen Analyse am Beispiel einer Nachrichtenübersetzung in Leichte Sprache wird den Fragen nachgegangen, ob die Übersetzungsentscheidungen den Regeln der Forschungsstelle Leichte Sprache entsprechen und an welchen Stellen die Übersetzung optimiert werden kann.
Von der üblichen Zweiteilung in Theorie und Praxis wird in der vorliegenden Bachelorarbeit Abstand genommen, um den Umfang der Arbeit zu komprimieren. In den ersten beiden Kapiteln wird der theoretische Rahmen der Leichten Sprache und des Übersetzens in Leichte Sprache vorgestellt. Dem folgt ein Kapitel, in dem das methodische Vorgehen der Analyse in die empirische Anwendung integriert wird. Mittels der Analysemethode von ADAMZIK (2010) werden die Schwierigkeiten eines Ausgangstextes2 herausgearbeitet und den Übersetzungsentscheidungen in Leichter Sprache gegenübergestellt.
Ergänzend dazu werden theoretische Grundlagen aus ADAMZIK (2008) BRINKER (2005) und NORD (2003) sowie theoretische Ansätze aus HORSCH, OHLER und SCHWIESAU (1996) herangezogen. Das abschließende Kapitel fasst die Ergebnisse, die sich aus der Kombination zweier Methoden für Leichte Sprache ergeben, kurz zusammen.
Die Aufmerksamkeit und Verantwortlichkeit für problematische Rand- und Übergangsphänomene in pädagogischen Handlungsfeldern ist intensiviert worden. Ganze Bereiche der Sonderpädagogik werden nachhaltig in Frage gestellt. Auch in den Aus- und Weiterbildungssystemen Russlands, der Ukraine und Weißrusslands gelangte das Thema einer menschenrechtsbasierten inklusiven Pädagogik in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus. Es werden Fragen aufgeworfen, die insbesondere auch angesichts aktueller neuer politischer Trennlinien zwischen Ost und West neugierig machen auf die Verhältnisse und Gestaltungen, in und unter denen sich Menschen begegnen, helfen, miteinander kooperieren, sich verstehen, Teilhabe ermöglichen und Probleme lösen. Die Beiträge sind daher in der komparativen pädagogischen Diskussion für Lehrende in Schule und Hochschule, für Studierende und für Leser, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen, von Interesse.
Abstract zur Bachelorarbeit „Übersetzen in Leichte Sprache für Personen mit Deutsch als Zweitsprache (DAZ)
- Evaluierung der Leichte-Sprache-Regeln aus der Perspektive der Psycholinguistik des Verstehens“
Die ansteigende Migration in den deutschsprachigen Raum erfordert neue Wege der Integration und Organisation. Eine Lösung könnte die Leichte Sprache darstellen, denn diese hat das Potential, den Migrantinnen und Migranten zu einem selbstbestimmten und barrierefreien Leben sowie zu Integration in Deutschland zu verhelfen. In der Praxis ist Leichte Sprache mit geistig behinderten Personen entwickelt worden, wodurch die Regeln sowie die (sprach)wissenschaftliche Untersuchung dieses Phänomens hauptsächlich an dieser Zielgruppe orientiert sind. Auch wenn beide Adressatengruppen, also Personen mit einer geistigen Behinderung und Flüchtlinge, hinsichtlich des Deutschen zunächst ein eingeschränktes Leseverständnis haben und sie so beide auf Hilfe in Bezug auf die Verständnissicherung bei der Informationsverschaffung angewiesen sind, liegt es nahe, dass die Zielgruppe „Flüchtlinge“ ganz andere Bedürfnisse und Anforderungen an die Leichte Sprache haben könnte als Personen mit einer geistigen Behinderung. Die Kernaufgabe dieser Arbeit stellt die Untersuchung dar, inwiefern sich Leichte Sprache im Allgemeinen und die vorhandenen Regeln im Besonderen für die Bedürfnisse der Zielgruppe der Flüchtlinge eignen. Hierbei spielen die Verständlichkeit und Perzipierbarkeit von Leichte-Sprache-Texten sowie die Ziele der Flüchtlinge beim Rezipieren von Texten in Leichter Sprache bzw. die Funktionen dieser Texte eine Rolle. Mögliche Anpassungen der Regeln an den Adressaten „Flüchtlinge“ in Bezug auf die Situation werden herausgearbeitet. Anhand des praktischen Beispiels der Flüchtlingsplattform des Norddeutschen Rundfunks wird untersucht, inwiefern die Regeln und die herausgearbeiteten Anpassungen in der Realität umgesetzt werden.
Populäres Musikmachen hat heute seltener etwas mit Holzschlitztrommeln oder Streichinstrumenten zu tun, sondern vor allem irgendetwas mit elektrischem oder digitalem Daten-Strom. Kulturalisierte und rassistische Repräsentationen sind damit als Probleme aber keineswegs automatisch aus zeitgenössischer Musikproduktion und auch nicht aus den MusikmachDingen herausgerechnet – im Gegenteil: Johannes Ismaiel-Wendt zeigt, wie sich stereotype Voreinstellungen beispielsweise in Drum Machines, Digital Audio Workstations, Livelooping-Techniken, Urheberrechten oder in Erzählungen zur Geschichte von Electronic Dance Music ganz analog zu kolonialen und nationalen Denkrastern vererben. An Schnittstellen von Popular Music, Media, Science and Technology sowie Postcolonial Studies beschreibt der Autor beklemmende Momente, die mit den verwaltungsähnlichen Strukturen, Automatismen und Gestaltungsimperativen populärer Musikgeräte, -Software oder -diskurse einhergehen. Innerhalb der vermeintlich starren Regulationssysteme sowie Standardisierungen des Denkens hört Ismaiel-Wendt aber auch produktiv knisternde Entgleitungen und alternative Operationen der Theoriebildung.
Sechs Kurzandachten : ein Materialheft für den evangelischen Religionsunterricht in der Grundschule
(2016)
Für viele Schülerinnen und Schüler eröffnen Kurzandachten die Möglichkeit, einen persönlichen Zugang zum Gespräch mit anderen zu erlangen, sich einmal auf einer Ebene zu äußern, die durch keinen Noten- oder Unterrichtsdruck gekennzeichnet ist. Die Gestaltung der Kurzandachten ist dabei durch feste Rituale gekennzeichnet und ist dennoch vielseitig. Es können sowohl durch Körper- und Sinnesübungen als auch durch Bodenbilder oder stumme Impulse Redebedarf ausgelöst werden. Die Schülerinnen und Schüler erfahren Wertschätzung und Verständnis
für ihre individuellen Aussagen. In diesem Materialheft wird das Potenzial der Kurzandachten als spirituelle Wocheneinstiege vorgestellt und den Lehrerinnen und Lehrern eine kompakte Sammlung von Kurzandachten an die Hand gegeben, die zum Umsetzen und Weiterarbeiten einlädt.
Der rheinische Separatismus war eine vorübergehende Erscheinung und wurde von Frankreich unterstützt und in seiner Vielfalt beeinflusst sowie geprägt, aber auch von den Erscheinungen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Konrad Adenauer versuchte als Kölner Oberbürgermeister die Westdeutsche Republik auf legalem Wege zu gründen und dadurch zu verhindern, dass Frankreich weitreichende Gebietsansprüche im Westen des Deutschen Reiches realisieren
könnte. Auch sprach er sich gegen die Übermacht Preußens aus. Stets aber setzte er sich für die Einheit des Deutschen Reiches ein. Dass Adenauer in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg ein Separatist gewesen sein soll, lässt sich durch die Quellenlage nicht erhärten. Dagegen lässt sich bereits im Jahre 1923 nachweisen, dass Adenauer das deutsch-französische Verhältnis entwickelte und förderte. So glaubte er fest an ein gutes Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland. Die Jahre seiner Kanzlerschaft haben das dann auch bestätigt.
Die Kartelltheorie, die Lehre von der Kooperation zwischen Unternehmern der gleichen Branche, wurde 1883 vom Österreicher Friedrich Kleinwächter begründet. Diese Theorie mit ihren spezifischen Begrifflichkeiten war bis zum Ersten Weltkrieg im Wesentlichen auf den deutschsprachigen Raum begrenzt. Andere Kulturgebiete wie die Anglosphäre und die Romania hatten abweichende Terminologien und anders gelagerte Erkenntnisperspektiven: es gab dort Syndikats-, Kombinations- oder Trusttheorien. Differenzen in der Wirtschaftskultur verhinderten
bis nach dem Ersten Weltkrieg eine Verschmelzung der Begriffsfelder und Theorien. Ab Mitte der 1890er Jahre durchlief die deutschsprachige Kartelltheorie mehrere Begriffsreformen und gewann gegenüber ihren fremdsprachigen Pendants an Differenziertheit. Bis etwa 1910 war die Kartelltheorie (neben der amerikanischen Trustlehre) zur renommiertesten Zusammenschlusstheorie geworden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Bedürfnis nach internationalen
Kartellen vordringlich. Den von der Weltwirtschaftskonferenz des Völkerbunds 1927
angestoßenen Debatten darüber wurde ab 1929 die Terminologie der deutschen Kartelltheorie zugrundegelegt. Mit Eintritt in die 1930er Jahren war diese Lehre weltweit zum Standard geworden. Jene Anerkennung der deutschen Kartelltheorie macht deutlich, dass die deutsche Volkswirtschaftslehre der Zwischenkriegszeit keineswegs durchweg «rückständig» war. Für die Entwicklung hin zu immer mehr ‹Organisiertem Wirtschaften›, wie sie die 1930er Jahre mit ihrer umfassenden Kartellierung und staatlich initiierter Regulierung brachten, war sie besser vorbereitet als jede andere Nationalökonomie. Kartelltheoretisches Wissen ging später in die Lenkungswirtschaft des Dritten Reiches ein.
Der Terminus Lese-Rechtschreibstörung umfasst ein Entwicklungsdefizit schulischer Fertigkeiten, bei dem es Kindern trotz altersentsprechender kognitiver Fähigkeiten und regelmäßiger Beschulung besonders schwer fällt, Lesen und/oder Schreiben zu lernen. Da betroffene Kinder Gefahr laufen, zusätzliche komorbide Störungen auszubilden, bedürfen sie nicht nur einer gezielten Übungsbehandlung sondern auch einer Unterstützung der sozial-emotionalen Entwicklung durch ihr unmittelbares soziales Umfeld. Eine multimodale Therapie des Kindes mit Einbezug der Eltern scheint daher unverzichtbar. Zudem zeigen Studien, dass Eltern lese-rechtschreibschwacher Kinder einen hohen Informationsbedarf in Bezug auf das Störungsbild des Kindes und dessen Behandlungsmöglichkeiten aufweisen und sich insgesamt stärker belastet fühlen. Darüber hinaus besitzt der Einsatz von Eltern in der Funktion als Ko-Therapeuten großes Potenzial für die Förderung der schriftsprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit Lese-Rechtschreibstörung. Weiter zeigen sich sowohl bei Kindern ohne als auch bei jenen mit Entwicklungsstörungen positive Effekte von Elterntrainings auf elterliche Belastungen, Kompetenzen sowie Verhaltensauffälligkeiten der Kinder. Inwiefern Eltern durch Therapeuten, Lehrer, Ärzte oder andere Fachleute beraten und praktisch angeleitet werden, ist bisher kaum erforscht. Auch ist kein evidenzbasiertes deutschsprachiges Programm bekannt, dass dem Be-darf dieser spezifischen Zielgruppe von Eltern entspricht. Diese Forschungsdesiderate bilden die Ausgangspunkte für die in dieser Dissertation untersuchten Fragestellungen. Einerseits soll ein erster Eindruck in Hinblick auf Beratung und Partizipation von Eltern im Rahmen der Lese-Rechtschreibtherapie gewonnen werden. Anderseits kann mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse der Entwicklung und Evaluation eines spezifischen Elterngruppenprogramms Vor-schub geleistet werden. Dieses Programm zielt zum einen auf die Belastungsreduktion und Kompetenzstärkung seitens der Eltern sowie zum zweiten auf eine Minderung von Verhaltensproblemen auf Seiten der Kinder ab. Im Fokus der Wirksamkeitsprüfung stehen neben der Teilnehmerzufriedenheit und der Erreichung persönlich definierter Ziele die Effekte auf die elterliche Belastung und Kompetenz sowie das Verhalten des Kindes. Die aus insgesamt vier Studien gewonnenen Erkenntnisse sollen Hinweise über den derzeitigen Beratungsstand der Eltern von Kindern mit Lese-Rechtschreibstörung liefern und gleichzeitig ein evidenzbasiertes Beratungsangebot für die Praxis bereitstellen.
Die Dissertation „Kulturelle Prägung der Unterhaltung im internationalen Vergleich bei ‚Who Wants to Be a Millionaire?‘ Gleiches Format – differente Ästhetik“ geht von der Fragestellung aus, ob sich die Adaptions-, vor allem aber die Rezeptionsweisen des Quizformats ‚Who Wants to Be a Millionaire?‘ in Deutschland, England, Irland
und Schweden unterscheiden und ob diese Differenzen oder Gemeinsamkeiten kulturell erklärt werden können. Ausgehend von den Kulturdimensionen nach Hofstede, werden generelle kulturelle Charakteristika der vier Länder untersucht um anschließend zu analysieren, inwieweit sich diese Charakteristika auch in der Rezeption und Adaption des Formats wiederfinden. Dabei wird nicht nur von sozialer Bedürfnisbefriedigung seitens der Rezipienten über die Rezeption von TV-Shows ausgegangen, sondern auch von einer ästhetischen Eigenheit des Artefakts, um so die massenmediale Rezeption vollständig erfassen zu können. Die Grundlage für diese Betrachtung ist der Unterhaltungsbegriff der ästhetischen Zweideutigkeit. Für die Untersuchung werden theoretische, hermeneutische und empirische Methoden kombiniert: Neben der Sichtung der einschlägigen Literatur wird Bildmaterial von den zu untersuchenden TV-Shows gesammelt und gesichtet sowie Zuschauer und Experten zu den drei Shows befragt. Ziel der Arbeit ist es, ein Modell vorzuschlagen, mit dem europaweit die Rezeption dieses Formats (und vielleicht auch von TVFormaten generell) untersucht und verglichen werden kann.
Die Analyse der Wechselwirkungen von Kulturpolitik, Musikvermittlung und jugendlichen Identitätskonstruktionen im Spannungsfeld der durch Migration und andere Einflüsse wie die hohe Mobilität von Informationen globalisierten Komplexität heutiger Gesellschaften legt die Entstehung von Jugendkulturen am Beispiel Hamburg offen. «Imaginäre Identitätsmythen» als Repräsentationssystem der Interkultur werden analysiert und ihre Zuschreibungsmechanismen, ihr exotisierendes Othering offengelegt. Durch die Feldstudie werden die Perspektiven der Kultur- und Bildungspolitik und der freien Kulturträger mit den Perspektiven der Jugendlichen in Korrelation gebracht. Gefragt wird, ob der Blickwinkel der Kulturpolitik einschränkend oder fördernd auf Jugendliche wirkt, und ob er mit den kulturellen Bedürfnissen der Jugendlichen übereinstimmt.
Die Aktualität der Analyse liegt nicht zuletzt in der Brisanz segregierender Tendenzen im öffentlichen Meinungsklima in Bezug auf «Jugendliche mit Migrationshintergrund». Die Ergebnisse der Forschung liefern Empfehlungen, deren Umsetzung eine wünschenswerte, wenn nicht gar notwendige Adaption der Kulturpolitik an die Realitäten des heutigen postmigrantischen Gesellschaftsprozesses darstellt. Anstelle der Verfestigung von segregierenden Zuschreibungen Vorschub zu leisten, bietet eine solche transkulturelle Perspektive die Möglichkeit, Verflechtungen, Interaktionen und (auch widersprüchliche) Gemeinsamkeiten im globalisierten Kontext als Vorteil zu begreifen und sich der Ermöglichung von postmigrantischer Normalität zu verschreiben.
Die landesweite Schülerbefragung ist Teil der Präventionsstrategie «Communities That Care© (CTC)». Sie wird in Niedersachsen in Kooperation mit dem Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) im Justizministerium umgesetzt. Die Vorbereitung der Datenerhebung, die Analyse der Daten sowie die Erstellung des Ergebnisberichts erfolgte durch die Universität Hildesheim, Institut für Psychologie; die Datenerhebung wurde von den teilnehmenden Schulen selbst durchgeführt.