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Die im vorliegenden Forschungsbericht fokussierten Incoming-Freiwilligendienste ermöglichen es jungen Menschen aus Ländern des globalen Südens einen Freiwilligendienst in Deutschland zu absolvieren. Welchen Mehrwehrt bringt die Aufnahme von Incoming-Freiwilligen für die Einsatzstellen mit sich? Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass hierbei transkulturelle Bildungsgelegenheiten entstehen. Was aber verbirgt sich dahinter? Welchen Gewinn haben Einrichtungen, Mitarbeiter*innen, Adressat*innen aber auch Menschen im sozialen Umfeld, wenn Incoming-Freiwillige aus Ländern des globalen Südens einen Freiwilligendienst in Deutschland absolvieren? Diesen Fragen wurde im Rahmen eines Lehr-Forschungs-Projektes des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim nachgegangen.
Der Historiker Dr. Fredy Köster berichtet kenntnisreich von der wechselvollen Geschichte der 1881 gegründeten Bad Salzdetfurther Kinderheilanstalt, die mit wenigen Unterbrechungen bis zum Jahr 1969 bestand. Er stellt ausführlich die Gründungsmotive und den raschen Ausbau der Anstalt mit drei Häusern vor, in denen Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren bis zu sechs Wochen therapiert wurden. Über die z.T. unangemessenen Behandlungs- und Erziehungsmethoden in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg ist in den zurückliegenden Jahren und Monaten durch Zeitzeugen- und Presseberichte wiederholt berichtet wurden. Fredy Köster hat diese kritischen Berichte aufgenommen und sorgfältig dokumentiert.
Musik ist Spiel(en). Ihr Spielfeld wird von Musikinstrumenten, medientechnischen Apparaturen und digitalen Kulturen bestimmt – von MusikmachDingen wie Videospielen, Synthesizern, Apps und E-Gitarren. Worin unterscheidet sich das Spielen eines Musikinstruments von dem Spielen eines Games, und inwiefern könnte Musik selbst als Spiel begriffen werden? Wie lassen sich Medienkompetenz, musikalische Ausdrucksvermögen und ästhetische Bildung mit Blick auf ludomusikalische Lernumfelder fassen? – Welche Traditionen und Konzepte spielen dafür eine Rolle und was bedeuten sie für Guitar Games?
Es geht um die Zukunft der E-Gitarre, die Gegenwart des (Video-)Spielens und die Verschränkungen zwischen Musikvermittlung und Medienkompetenz.
Drum-Machines sind spätestens seit den 80er Jahren allgegenwärtige Taktgeber aktueller musikalischer Gestaltung. Die kleinen, unscheinbaren Boxen, in denen sich Schlagzeug-Pattern programmieren lassen, haben bisher allerdings kaum wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten. Hier werden erstmals nicht nur die verwobenen Technik- und Kulturgeschichte(n) dieser Maschinen skizziert, sondern die Geräte selbst werden als Wissensobjekte ernst genommen. Ihr Sound und ihre neuen technikkulturellen Zeitlichkeiten, entworfen durch Breakbeat- und Pattern-Labore des HipHop, House und Techno, lässt die Geradlinigkeit historischer Narrative selbst Geschichte werden. Sie werden als Akteure klanglicher Zukünftigkeit gehört – treffend benannt mit einem Begriff Kodwo Eshuns als Futurhythmaschinen.
Dieser Band ist eine Festschrift zum 65. Geburtstag von Raimund Vogels, der seit zwanzig Jahren als Professor für Musikethnologie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover tätig ist und seit zehn Jahren als Direktor das Center for World Music an der Stiftung Universität Hildesheim leitet. In dieser Zeit hat er als musikethnologischer ‚Baumeister‘ und ‚Brückenbauer‘ zahlreiche Projekte und Aktivitäten an der Schnittstelle von Forschung, Kulturerhalt und Musikvermittlung durchgeführt. Sein Verständnis von Musikethnologie als einer gesellschaftspolitischen Praxis, die Musik als ein Werkzeug zur kulturellen Vielfalt und gesellschaftlichen Integration betrachtet, hat wichtige Impulse inner- und außerhalb des Faches geliefert und seinen wissenschaftlichen Nachwuchs nachhaltig geprägt. Diggin‘ Up Music – Musikethnologie als Baustelle versammelt Beiträge seiner ehemaligen und aktuellen Doktorand*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, in denen die vielfältigen Themen, Ansätze und Perspektiven musikethnologischen Arbeitens zum Ausdruck kommen.
Universitäten rücken in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus einer intensiven gesellschaftlichen Debatte, die danach fragt, inwieweit die Produktion des Wissens Teil des kolonialen Erbes Europas ist, wie diskriminierenden Strukturen innerhalb der Institution entgegen gewirkt werden kann und welche Interventionen es braucht, um für mehr Diversität und Inklusion zu sorgen.
Die Diskussionen werden an vielen Stellen mit solch einer Intensität geführt, dass sie selbst spalten, anstatt in einen Dialog der Argumente zu münden. Diese Beobachtung, und die plötzliche Stille im Corona-Sommer 2020, haben eine Studentin und ein Professor der Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim zu einem Briefwechsel veranlasst: Ein Versuch, sich zuzuhören und sich einig zu werden, über die Positionen, die verbinden und die trennen.
This empirical study in Cognitive Translation Studies investigates whether and how translation into a foreign language (L2) differs from translation into the native language (L1) in terms of the translation process, the effort and the product. The rationale behind the study was to investigate prejudices towards translation into the L2 that persist in Translation Studies, translation training and practice despite the fact that it is widely practiced and even is the main translation direction in many language communities. The study focuses on the German-English language pair, also in view of the continually high demand for translations into English in German-speaking countries.
As participants, qualified non-literary translators who are used to translating professionally both from their L1 German into their L2 English and vice versa performed two translation tasks under controlled conditions. The control groups consisted of professional translators who translate exclusively into their L1, i.e. either into German or into English.
Following a mixed methods approach, the main study investigated the translation processes using methods of translation process research: keystroke logging, screen recording, retrospective verbal protocol, eye tracking and interview. From the principal process activities writing, revising, information searching and pausing, process descriptors were derived, analysed and compared. By triangulating results with data from the target text analysis, indicators of translation effort were measured. For the vast majority of the process descriptors and effort indicators, the results showed no statistically significant differences with regard to translation direction. In the substudy, intended addressees of the English target texts assessed the texts’ acceptability based on their own criteria and without resorting to the source text. The results showed no statistically significant difference in target text quality with regard to translation direction. In summary, this study showed that translation direction clearly plays no significant role in the translation process, the product quality and the translation effort. It thus invalidates preconceptions about translation into L2.
Die fiktionalen Sprachen sind ein wenig erforschter Teil der Sprachwissenschaft. In dieser Arbeit werden Peter Jacksons Adaptionen von J.R.R. Tolkiens Der Herr der Ringe und Der Hobbit bezüglich ihres Gebrauchs fiktionaler Sprachen, mithilfe der Fragen: Wer wann mit wem warum welche fiktionale Sprache spricht, ob diese untertitelt wird oder nicht und warum, untersucht. Die fiktionalen Sprachen dienen hier, wie in der Literatur auch, der Schaffung glaubhafter fiktionaler Welten und Figuren, die durch die Sprachen charakterisiert werden. Die mehrsprachigen Figuren benutzen fiktionale Sprachen vor allem für normale Unterhaltungen, Zauber, Befehle und zur Geheimhaltung. Die Sprachen werden dabei besonders mit Magie und übernatürlichen Kräften in Verbindung gebracht. Der Gebrauch fiktionaler Sprache ist bei allen Sprechern fehlerfrei und Code-Switching wird immer wieder angewendet. Dennoch bleibt der Großteil des Filmdialogs in den Sprachen Englisch bzw. Deutsch, um das Verständnis beim Publikum zu sichern.
Seit der Aufdeckung der Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule und in katholischen Internaten im Jahr 2010 rückt das Thema sexualisierte Gewalt in Abhängigkeits-, Macht-, Geschlechter- und Generationenverhältnissen sowohl in pädagogischen Einrichtungen, als auch im privaten, familiären Bereich verstärkt in den Fokus. Bei der Vermittlung von Wissen über Sexualität, der Gewährleistung sexueller Rechte und insbesondere bei der Aufdeckung, Prävention sowie Intervention von sexualisierter Gewalt tragen Pädagog*innen eine besondere Verantwortung. Um diesen Aufgaben in der pädagogischen Praxis gerecht werden zu können, müssen im Studium ein Basiswissen sowie Handlungskompetenzen vermittelt werden.
Das hier vorliegende Curriculum stellt Inhalte und Themen von Lehrveranstaltungen vor, in denen diese Kenntnisse vermittelt werden und gibt Hinweise zur Umsetzung. Es basiert auf Ergebnissen wissenschaftlicher Erhebungen und Studien, der Expertise von Fachberatungsstellen und wurde in der Hochschulpraxis erprobt und optimiert.
Dieses Curriculum richtet sich an alle Studiengänge, die für pädagogische Handlungsfelder der Erziehungswissenschaft, der Kindheits- oder Sozialpädagogik, der Sozialen Arbeit und für das Lehramtsstudium ausbilden.
Madagascar is a biodiversity hotspot under threat, with about 80% of the population living below the poverty line and dependent on the use of diminishing local resources. Environmental education (EE) can act as an important tool for biodiversity conservation, however, its implementation is challenging in low-income countries. Here, we provide a review of 248 EE interventions throughout Madagascar. We highlight how EE can promote pro-environmental behaviors and show the major obstacles it faces, using Madagascar’s Lake Alaotra as a case study area. All EE activities are implemented by non-governmental organizations (NGOs) and international institutions. EE and community engagement have been shown by practitioners and scientific research alike to be valuable tools but are severely restricted in their impact when their outreach is limited by insecure and insufficient funding, and often funding periods that are too short. Another major hindrance to EE producing positive changes in people’s real-life decisions in low-income countries like Madagascar, arises when lessons are taught to a population that is at once understanding and severely constrained in its choices due to poverty, and corresponding malnutrition, that forces people to make unsustainable decisions on a daily basis. Our conclusions should help to improve the practice of EE in Madagascar and other low-income countries.
In a globally fast-changing world, dedicated conservationists play a central role in societies moving towards the achievement of sustainable development. How do people become advocates for nature? Research suggests that childhood experiences in natural places are core determinants for the development of environmental stewardship. In many developing countries, however, access to intact natural environments is limited. This study explores formative influences on individuals who actively contribute to nature conservation and environmental education (EE) in Madagascar. We conducted nine semi-structured interviews with participants in a national EE workshop. Formative experiences were reported mainly from university years, and influential persons were researchers and high school teachers, many from abroad. The media also play a considerable role, while negative experiences, familial influences, or experience of natural areas during childhood were rarely mentioned. In contrast to former studies, the results suggest that direct experiences of nature can still be decisive in determining a young person’s path as a dedicated environmental practitioner during young adulthood. Role models who are active in the conservation and sustainable development fields can compensate for a lack of familial models. These findings might require a rethinking of current educational practices in Madagascar because children might not be the only important group to target with educational interventions.
In this paper, we present the results of a survey of an environmental education program applied to a cohort of 542 students in six primary schools at Lake Alaotra, Madagascar. The educational materials used were a comic book and additional materials designed specifically for local conditions in rural Madagascar. The comic book conveyed mostly system knowledge and, to a lesser extent, action-related knowledge. The additional materials posed practical tasks to students and were meant to stimulate teamwork and group discussion of students. There was a control and two treatment groups. A questionnaire was applied to test students’ environmental knowledge at three different points in time. The survey showed a significant increase in environmental knowledge of students receiving environmental education compared to controls. This effect significantly increased with additional education materials fostering peer-to-peer learning by students instead of when teacher-centred learning was provided. Students that used those materials also had the highest scores in tests one year after environmental education ended, thus indicating the usefulness of innovative and locally meaningful materials in environmental education.
Demographic, epidemiological and societal changes are challenges to which all European countries are forced to find solutions. In addition, the so-called “digital transformation” is taking place, with digitization proceeding rapidly in all European countries, although with differing intensity and speed. With high expectations and hopes being placed on technical systems in health and social care, numerous innovations have been developed and piloted. However, for various reasons, many of these are not in regular use. Whereas technology is developing rapidly, policy, research and practice are advancing at a significantly slower pace, lagging behind the potential of technical innovations.
To maximize the current and future benefits of technological innovation in the field of care, the Joint Programming Initiative “More Years, Better Lives – The Potential and Challenges of Demographic Change” has initiated a review and synthesis of knowledge, in the form of a “fast-track” project. Bringing in experts and stakeholders to collect available knowledge in a short time. This process aims to develop a common vision of care in times of digitization and explore what contribution new and emerging technologies can make to good life bearing in mind the critical role of care, health and welfare services as people age. This is designed to help guide policy development, resource allocation and research efforts in this field.
Acknowledging the limited duration of the fast-track process, from March to October 2020, a pragmatic approach was taken. The project focuses on a challenge-driven perspective. The target audiences of this report are hence decision-makers in research policy, social policy and labour market policy, researchers and research funders addressing ageing, health and social care and technology, and tech companies active in that context.
The coordination of the overall fast-track project has been funded by the Department of Interactive Technologies for Health and Quality of Life at the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF), and operationally supported by its funding agency VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. In addition, the participants and authors of Chapters are funded by their countries.
Die vorliegende Masterarbeit gibt einen Überblick über das Verhältnis von Religion und Emanzipation im Islam aus interreligiöser Sicht. Dafür wurden zunächst die theoretischen Konzepte des Interreligiösen Dialogs näher beleuchtet sowie Definitionen der Bereiche Emanzipation, Feminismus und Frauenrechte dargelegt.
Die Rolle der Frau wurde sowohl in der islamischen Tradition als auch in der deutschen Gesellschaft untersucht und bezüglich der Fremd- und Selbstwahrnehmung dargelegt. Hierzu wurden Lebensentwürfe muslimischer Frauen skizziert. Entgegen vieler Annahmen in der deutschen Mehrheitsgesellschaft, dass Frauen pauschal im Islam unterdrückt werden, ergibt sich ein Bild, bei dem Religion für viele Frauen empowernd wirken kann. Die genauere Betrachtung des Korans und der Hadithe belegt zudem, dass der Islam fälschlicherweise allgemein als frauenverachtend stigmatisiert wird. Aus den gesammelten Erkenntnissen wurden Handlungsfelder und –empfehlungen für den Interreligiösen Dialog sowie das Interreligiöse Lernen herausgearbeitet.
Kernanliegen des Artikels sind die Darstellung und die Diskussion des Forschungsstands zur Digitalisierung in Heimen und Internaten. Ausgangspunkt ist das BMBF-Projekt „DigiPäd 24/7“, in dem die Potenziale und Anforderungen der Digitalisierung für die pädagogische Praxis in Heimen und Internaten analysiert werden. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse werden Empfehlungen herausgearbeitet, wie eine nachhaltige Integration von digitalen Medien und Medienbildung in Heimen und Internaten möglich ist. Die Ergebnisse der Literaturrecherche wurden im Rahmen eines ganztägigen Workshops mit Vertreter*innen aus der Wissenschaft diskutiert und werden im vorliegenden Artikel vorgestellt.
Es liegt eine neue Version vom 05.01.2020 vor, s. Link unter "URL". Die alte Version wurde entfernt.
Im November 2020 wurde eine zweite bundesweite Online-Befragung von jungen Menschen zu ihren Erfahrungen während der Corona-Zeit durchgeführt. Das Papier präsentiert die ersten Ergebnisse der Erhebung, an der über 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren teilgenommen haben. Die Studie wurde vom Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ der Universitäten Hildesheim und Frankfurt durchgeführt. Die ersten Ergebnisse der Befragung JuCo 2 zeigen eindrücklich, wie sehr sich der Lebensalltag der jungen Menschen in den unterschiedlichen Lebensbereichen durch die Corona-Pandemie verändert hat und wie sehr sich dies auf ihr Empfinden und Erleben auswirkt.
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Themenkomplex Sexualität und Pädagogik und fokussiert diskursive Auseinandersetzungen und Kämpfe um Sexualerziehung und sexuelle Bildung in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei werden aktuelle diskursive und soziale Praktiken zu einer sogenannten „Frühsexualisierung“ in den Blick genommen und nach der Mobilisierung von Eltern im Rahmen dieses Diskurses gefragt. Auf mehreren Ebenen wird sich dem Gegenstand „Frühsexualisierung“ zunächst historisch-systematisch genähert und überblicksartig der Zusammenhang von Sexualität und Pädagogik, wissenschaftliche Perspektiven auf kindliche Sexualität und damit verbundene Kontroversen sowie aktuelle Entwicklungen dargestellt. Die daran anschließende exemplarische Analyse zweier Faltblätter, die unter dem Schlagwort „Frühsexualisierung“ Elternmobilisierung betreiben, zeigt auf, mit welchen Themen „Frühsexualisierung“ verknüpft wird, welche Ebenen zur strategischen Elternmobilisierung eingesetzt werden und mit welchen Formen eine scheinbare wissenschaftliche Legitimierung erzeugt wird. Die Auseinandersetzung verdeutlicht, welche Gefahren sich aus erstarkenden rechts-konservativen Positionen und Strategien für eine liberal-demokratische Gesellschaft ergeben und wie gezielt Themen aus dem Erziehungs- und Bildungsbereich für Politiken der Emotionalisierung vereinnahmt werden.
Fernsehserien sind längst ein unabdingbarer Bestandteil unseres Alltags geworden. Insbesondere die Internetdienste haben durch erschwingliche Subskriptionsmodelle die Rezeption serieller Formate drastisch erhöht. Die mittlerweile nahezu uneingeschränkte Verfügbarkeit von Fernseh- und Internetserien und die erhöhte zeitliche und räumliche Flexibilität bei deren Rezeption wirken als Katalysatoren für diese Entwicklung. Wohl aufgrund ihrer Aktualität und Ubiquität erfreut sich die Fernsehserie auch im gegenwärtigen akademischen Diskurs einer großen Beliebtheit sowohl als Gegenstand der praxisbezogenen Lehre als auch der Forschung.
Die Fernsehserienforschung befindet sich, aus wissenschaftstheoretischer Perspektive betrachtet, aktuell in einer spannenden Phase, in der ihr Stellenwert als eigenständiger Untersuchungsbereich ausgehandelt wird. Die Serie als akademischer Gegenstand kann keineswegs von einer Leitdisziplin für sich allein beansprucht werden, sondern sie liefert den unterschiedlichsten Disziplinen Anknüpfungspunkte für die Bestätigung, Justierung und Weiterentwicklung der eigenen Konzepte und Methoden. Gerade weil die Fernsehserienforschung derart hybrid ist, liegt es nahe, einen Sammelband zu verantworten, der diese heterogenen Herangehensweisen zusammenbringt. Ziel der vorliegenden Zusammenstellung ist es, über die Perspektiven einzelner Disziplinen zu Einblicken in die vielfältigen Möglichkeiten und Desiderata einer allgemeinen Fernsehserienforschung zu gelangen.
Wie kaum ein anderes Thema verbindet Schule generationen- und geschlechterübergreifend die Biografien der Menschen. Deshalb lassen sich auf Klassentreffen, Familienfeiern oder beim gemeinsamen Besuch eines Schulmuseums viele Anekdoten und Erinnerungen über die Schulzeit austauschen.
Strukturelle Neuerungen und Veränderungen in der Bildungspolitik haben dafür gesorgt, dass im 19. Jahrhundert ein flächendeckendes Netz von Dorfschulen in Deutschland entstand, das durch Zusammenlegungen und Schließungen im 20. und 21. Jahrhundert sehr viel großmaschiger geworden ist. Viele Schulen verschwanden in den letzten Jahrzehnten. Es blieben Erinnerungen zurück, aber auch die von Lehrerinnen und Lehrern geschriebenen Schulchroniken. Jedoch drohen die persönlichen Erinnerungen der Zeitzeugen und die Chroniken nach und nach in Vergessenheit zu geraten.
Mit dieser Chroniksammlung wird die Geschichte der Rügener Dorfschulen von Groß Kubbelkow, Mölln-Medow, Samtens und Sehlen bewahrt und wieder in Erinnerung gerufen durch die handschriftlichen Chroniken ihrer Lehrerinnen und Lehrer.
Wie haben Studierende das digitale Sommer-Semester 2020 bewältigt und wie haben sie den durch die Pandemie veränderten Studienalltag erlebt? Dies untersuchte ein Forschungsteam der Universität Hildesheim in einer bundesweiten qualitativen Online-Befragung, an der über 3.000 Studierende teilnahmen.
Stu.diCo setzt sich von Untersuchungen ab, die vor allem auf die Evaluation der digitalen Lehre und die technische Ausstattung sowie damit zusammenhängenden Problemlagen der Studierenden fokussieren. Dagegen sollen mit dieser Studie auch das Wohlbefinden, die Sorgen und Ängste, die Studienmotivation, die Home-Learning-Situation und die mentale Verfassung der Studierenden betrachtet werden. Der Bericht der Online-Befragung Stu.diCo präsentiert erste Ergebnisse und deskriptive Befunde der Untersuchung. Darüber hinaus wurden die zahlreichen offenen Antworten der Teilnehmenden, also die freien Statements zu dem, was die Teilnehmer*innen zusätzlich zu den in der Studie abgefragten Punkten noch sagen wollten, nach Themenschwerpunkten sortiert und für diese Publikation aufbereitet.
From Safety Net to Point of No Return—Are Small-Scale Inland Fisheries Reaching Their Limits?
(2020)
Small-scale inland fisheries (SSIF) are a livelihood opportunity for millions of people in developing countries. Understanding the economic, ecological, political and social impacts fishers are coping with can clarify weaknesses and challenges in the fishery management. Using the SSIF at Lake Alaotra, Madagascar, as an example, we analyzed the development and fishers’ perception of, and adaptation strategies to, change. We surveyed fish catches to assess the state of fish stocks and conducted interviews to understand fishers’ livelihood, problems, behavior and attitudes. Our results show that the fishery sector of Lake Alaotra has grown dramatically although fish catches have fallen sharply. Changes in species composition and low reproduction rates reflect the fishing pressure. A point of no return seems near, as decreasing agricultural yields force farmers to enter the fishery sector as a form of livelihood diversification. Lake Alaotra reflects an alarming trend which can already be seen in many regions of the world and may affect a growing number in the near future. The Alaotran fisheries demonstrate that SSIF’s ability to provide livelihood alternatives under conditions of insecurity will become increasingly important. It further highlights that the identification of ongoing livelihood dynamics in order to disclose possible poverty trap mechanisms and to understand fisheries’ current function is essential for sustainable management.
In this study, kinematic and kinetic measurements were combined to assess the effects of removing the stiff shaft from a ski boot. It was hypothesized that joint flexion at the ankle, knee and hip increase and reduce joint loading specifically at the knee. A previously developed force sensor was combined with a high-speed camera system for data collection of 6 degrees of freedom ground reaction forces and three-dimensional marker data in the field on a wave slope. The collected data were used as input to a musculoskeletal model for the estimation of joint kinematics and joint moments and contact forces in the ankle and knee. The force sensor, which was previously used for skiing, had experienced wear and tear and was thus prone to breakage. As a result, joint loading could only be analyzed for two skiers. These two skiers did not use the added range of ankle flexion to its full extent, but showed substantial reductions in joint moments and joint contact forces (e.g. knee compression force from 85 to 57 N/kg). Only one of the five experienced skiers tested was able to adopt the anticipated movement pattern by substantially increased maximum ankle joint flexion angle (from 10° to 37°) and knee joint flexion angle (from 93° to 105°) and the respective ranges of motion when skiing through a wave course. The study provides information on possible individual adaptations to ski boot modifications. The mechanical construction of the force sensor will need to be modified to withstand the high forces expected during freestyle skiing. The study also supports the future use of this measurement setup for comprehensive studies in snow sports, provided that a sufficient training period is given.
A systematic review was conducted to gain a more nuanced understanding of similarities and distinctions across countries in the development of executive functions (EF). The review includes 26 studies, with child and adolescent participants, that were published between 2006 and 2018. Both similarities and differences within developmental patterns of EF are identified across different countries. Across countries, bilingual children are shown to outperform their monolingual peers. Task improvement with age is not consistently reported in all studies, with no linear effects apparent in children from developing countries or regions. Gender differences on EF measures also vary between countries. Girls perform better than boys on EF tasks and parent and teacher ratings of EF in both Western and East Asian samples. Yet, in Iran and Tanzania, boys receive higher EF scores. From preschool age through adolescence, East Asians outperform Western counterparts on direct assessment measures of EF. However, strong discrepancies can be found between measures of direct EF assessment and parent and teacher ratings of children's EF. Chinese parents rate their children's EF as lower compared with parents from other countries. The role of contextual factors explaining differences in EF development is discussed.
Die vorliegende Broschüre schafft eine Wissensgrundlage zum Thema Schutz vor Gewalt und Grenzverletzungen in organisationaler Perspektive und führt darüber hinaus an die Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten in der stationären Altenpflege heran. Sie richtet sich an alle interessierten stationären Pflegeeinrichtungen und gibt als praktische Handreichung erste Anstöße für die Entwicklung eines Schutzkonzeptes in der jeweils eigenen Organisation.
Die Broschüre legt ein besonderes Augenmerk auf einen engen Praxisbezug. Sie geht über die Vermittlung von reinem Faktenwissen hinaus und trägt primär die praxisrelevanten Erfahrungen, Vorgehensweisen und Wünsche von Bewohner*innen, Pflegekräften, Leitungskräften und Angehörigen zusammen, um die erfassten „Stimmen“ als Ausgangspunkt für die praktische Anleitung zugänglich zu machen.
Misconduct in prison is a phenomenon, which by its nature is hard to observe. Little is known about its origins and its modifiability. This study presents data on the level of misconduct in prison perceived by staff members and examines its impact on occupational factors. Data from officers, which also included i.e. team climate, job satisfaction, self-efficacy, and sick days, was collected at three different correctional units in Berlin, Germany (N = 60). The study reveals higher rates of perceived misconduct in prison on regular units as compared to treatment units within the observed facilities. In addition, regression analysis provides evidence for an association of rates of misconduct in prison, sick days, and low self-efficacy. Results are discussed in terms of providing a model that supports the idea of a network entailing occupational factors and misconduct in prison and which can be utilized to target misconduct in prison with suitable interventions.
Incorporating measures of prison behavior into risk assessment and management procedures may assist in treatment planning, risk monitoring, and decision-making. A behavior rating scale was used to assess prison officers’ observations on externalizing, internalizing, and adaptive behavior in a sample of 277 sexual and violent offenders in correctional treatment in Berlin, Germany. The present study employed latent profile analysis to identify inmate subtypes with similar behavioral patterns. Results indicated a solution with five latent profiles that showed similarities with previous inmate typologies. The subtypes were termed “Aggressive-Psychopathic,” “Asocial,” “Situational,” “Inconspicuous, and “Inadequate-Dependent.” Analyses attested to the construct and predictive validity of the subtypes and involved the examination of differences on criminological characteristics, risk assessment instruments, various types of prison misconduct, and postrelease recidivism. This person-centered study illustrates the importance of attending to broader patterns of inmate behavior. The structured assessment of behavioral observations by prison officers can be a valuable and easy-to-implement approach to benefit from this largely neglected resource.
Sammlungen von Textdaten können oft als semi-strukturierte Daten beschrieben werden, die sich in strukturelle Einheiten segmentieren lassen, in denen Elemente eines impliziten Schemas erkannt und in ein strukturiertes Format überführt werden können. Für diese Erschließung wird eine Software vorgestellt, die Funktionen für indikatorbasierte Regeln sowie zur Konsistenzprüfung und Bereinigung (z. B. von Textdubletten) der entstehenden Korpusdaten anbietet. Die Ergebnisse können in acht Formate exportiert werden, womit die Software als Bindeglied zwischen verfügbaren Textdaten und dem Einsatz aktueller Verfahren der Digital Humanities fungiert.
Für die Erschließung schwächer strukturierter Daten, die über keine eindeutigen und einheitlichen Indikatoren für die Felder des impliziten Schemas verfügen, wird eine Methode auf Grundlage von Conditional Random Fields (CRF) in Verbindung mit einem Active Learning-Ansatz vorgeschlagen. Die Elemente der verarbeiteten Daten werden anhand der vom CRF erkannten Wahrscheinlichkeiten für die zugeordneten Bezeichner in acht Cluster eingeteilt, woraus den Anwendern Instanzen für eine iterative Erweiterung der Trainingsdaten dargeboten werden. Gleichzeitig können Elemente, deren Bezeichner mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vergeben werden, als "richtig" markiert werden, womit sie in den darauffolgenden Iterationen übersprungen werden. Eine Fallstudie zeigt, dass sich die Ergebnisse mit den ersten Iterationen verbessern, während sich die Werte der als »richtig« markierten Elemente nach einigen Iterationen verschlechtern, woraus sich Empfehlungen für die Anwendung von CRFs mit wenigen Trainingsdaten ergeben.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, kulturelle Diversität spiegelt sich in vielen Lebensbereichen wider. Im Bereich der Gesundheitsversorgung können kulturell geprägte Erwartungen, Kommunikationsstile und Überzeugungen Behandelnde und Behandelte vor Herausforderungen stellen. Dieses Buch wirft aus Sicht der Gesundheitspsychologie einen Blick auf das Thema Kultur und Gesundheit. In eigenständigen Beiträgen wird dabei thematisiert, welchen Einfluss Kultur auf die Wahrnehmung und Kommunikation von Symptomen, auf Überzeugungen über Krankheitsursachen und auf Risiko- und Schutzfaktoren für Gesundheit haben kann. Es wird dargelegt, wie Migration und Gesundheit im Zusammenhang stehen und welche Aspekte in der Intervention und Prävention in einem Einwanderungsland besondere Aufmerksamkeit erfahren sollten.
This volume presents new approaches in Easy Language research from three different perspectives: text perspective, user perspective and translation perspective. It explores the field of comprehensibility-enhanced varieties at different levels (Easy Language, Plain Language, Easy Language Plus). While all are possible solutions to foster communicative inclusion of people with disabilities, they have varying impacts with regard to their comprehensibility and acceptability. The papers in this volume provide insights into the current scientific activities and results of two research teams at the Universities of Hildesheim and Mainz and present innovative theoretical and empirical perspectives on Easy Language research. The approaches comprise studies on the cognitive processing of Easy Language, on Easy Language in multimodal and multicodal texts and different situational settings as well as translatological considerations on Easy Language translation and interpreting.
Easy Language - Plain Language - Easy Language Plus. Balancing Comprehensibility and Acceptability
(2020)
This book shows how accessible communication, and especially
easy-to-understand languages, should be designed in order to become instruments of inclusion. It examines two well-established easy-to-understand varieties: Easy Language and Plain Language, and shows that they have complementary profiles with respect to four central qualities: comprehensibility, perceptibility, acceptability and stigmatisation potential. The book introduces Easy and Plain Language and provides an outline of their linguistic, sociological and legal profiles: What is the current legal framework of Easy and Plain Language? What do the texts look like? Who are the users? Which other groups are involved in the production and use of Easy and Plain Language offers? Which qualities are a hazard to acceptability and, thus, enhance their stigmatisation potential? The book also proposes another easy-to-understand variety: Easy Language Plus. This variety balances the four qualities and is modelled in the present book.
Der Fokus der in dieser Dissertation enthaltenen Beiträge liegt auf der organisationalen Ebene transnationaler Care-Arbeit. Im Mittelpunkt der Einzelbeiträge stehen organisatonale Prozesse, die die von Migrant*innen geleistete Care-Arbeit und deren rechtliche und gesellschaftliche Anerkennung beeinflussen.
Dabei bildet die empirische Untersuchung der Formalisierung und Regulierung von Care-Arbeit den Schwerpunkt. Die Arbeit betrachtet zwei Forschungsfelder: Das erste Forschungsfeld behandelt die Frage, ob und wie sich Abschlüsse in Pflegeberufen von einem nationalen Arbeitsmarkt in einen anderen übertragen lassen. Die Analyse der Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Pflegeabschlüsse konzentriert sich auf die Situation in Deutschland. Allerdings sind sowohl die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in der Pflege als auch die konkreten Verfahren und die Herstellung von Anerkennung auf organisationaler Ebene nicht losgelöst von transnationalen Verflechtungen zu begreifen. Auch die Organisierungsprozesse von Hausangestellten als zweites Forschungsfeld verweisen auf die transnationalen Zusammenhänge von Care-Arbeit. Am Beispiel der Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation „Menschenwürdige Arbeit für
Hausangestellte“ und den Organisierungsprozessen von Hausangestellten weltweit kann gezeigt werden, wie versucht wird, globalen Asymmetrien auf rechtlicher und partizipativer Ebene zu begegnen. Als Exkurs wird schließlich eine weitere Perspektive auf Care-Arbeit eingeführt: Migrant*innen, die als Selbstständige Pflegedienste gründen anbieten und mit dieser Spezialisierung auf die zunehmende Transnationalisierung der Lebensphase Alter reagieren. Die sechs Einzelbeiträge dieser kumulativen Dissertation beleuchten, wie transnationale Care-Arbeit auf organisationaler Ebene anerkannt und verhandelt wird.
Vor dem Hintergrund, dass die Umsetzung von Inklusion und Partizipation in der pädagogischen sowie wissenschaftlichen Praxis bis heute keine Selbstverständlichkeit darstellt, wurde in dieser Veröffentlichung der Versuch unternommen, sich dem ‚inklusiven Wandel‘ in pädagogischen Einrichtungen auch aus der Kinderperspektive zu nähern. Basierend auf den Analysen im Rahmen eines partizipativen Forschungsprojektes, in dem gemeinsam mit Kindern pädagogische Settings erforscht wurden, wird sich in dieser Veröffentlichung der Zugehörigkeitsarbeit von Kindern im Kontext von Freundschaft genähert. Neben den Forschungsergebnissen zu den Ein- und Ausschlusspraktiken von Kindern in einer Kindertagesstätte, wird weiterhin der Blick auf die Anforderung gelenkt, wie Kinder als soziale Akteur_innen in der pädagogischen und wissenschaftlichen Praxis mehr Anerkennung erhalten können.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erlebten und erleben erhebliche Einschränkungen durch die Pandemie und darauf bezogene Maßnahmen. In einer akuten Krise stehen Erwachsene in der Verantwortung, Entscheidungen zu treffen, die die Handlungsfähigkeit auch im institutionellen Gefüge des Aufwachsens sichern. Diese Verantwortungsübernahme wird von der jungen Generation i. d. R. akzeptiert, wenn nicht sogar erwartet.
Gleichzeitig sind und bleiben junge Menschen Grundrechtsträger*innen. Sie haben ein Recht auf Schutz, Beteiligung und Förderung. Wenn diese Rechte zeitweise begrenzt, neu gerahmt oder gar ausgesetzt werden, muss dieses auch gegenüber den jungen Menschen legitimiert werden. Darüber hinaus haben sie ein Anrecht auf Informationen und Transparenz darüber, wie ihre Rechte möglichst schnell wieder verwirklicht und gestärkt werden.
Der Faktor Zeit spielt in diesen jungen Lebensphasen eine zentrale Rolle. Ein Jahr im Alltag von jungen Menschen hat eine andere soziale, qualifikatorische, körperliche und persönliche Entwicklungsdynamik als im Erwachsenenalter. Die Folgen der Einschränkungen in der Kindheit und Jugend schreiben sich in den biographischen Verlauf nachhaltig ein. Deswegen gilt es die Folgen abzufedern und auszugeichen. Dazu ist es notwendig, ihre Erfahrungen der letzten Monate in die weiteren Planungen einzubeziehen und ihre altersspezifischen Bedarfe zu berücksichtigen (siehe dazu Andresen/Wilmes 2020). Ein wichtiger Schritt dabei ist es, junge Menschen selbst zu Wort kommen zu lassen, um mit ihnen gemeinsam einen geeigneten Ausgleich zu entwerfen. In diese Richtung zielen die Überlegungen, die der Forschungsverbund Kindheit-Jugend-Familie in der Corona-Zeit im Folgenden insbesondere in Anlehnung an die beiden Onlinebefragungen JuCo und KiCo vorstellt.
Kommunikation, Arbeiten und Lernen, Kontakt halten sowie die Organisation von Freizeit mittels digitaler Medien gewinnt aktuell erneut an Bedeutung und ist durch die im Zuge der COVID-19-Pandemie festgelegten Maßnahmen und Regelungen fester Bestandteil von Lebens- und Alltagswelten geworden. Aber bestehen diese digitalen Möglichkeiten für alle? Wie sieht es hier zum Beispiel bei jungen Menschen, die in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe aufwachsen, aus? Formale Bildungssettings wie Kitas und Schulen stellen viel diskutierte Orte hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Medien dar. Auch Familien, als Ort an dem Kinder und Jugendliche aufwachsen, werden im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs aufgegriffen. Informelle Bildungssettings, wie Einrichtungen der stationären Erziehungshilfe (§ 34 SGB VIII) – Wohngruppen – hingegen finden diesbezüglich kaum Berücksichtigung. Daher soll in diesem Beitrag der Blick auf junge Menschen, die in der stationären Kinder- und Jugendhilfe leben und betreut werden, gerichtet werden. Grundlage ist die Masterarbeit „Digitalisierung und stationäre Einrichtungen. Alles eine Frage der Haltung?“ (Kochskämper 2020) die am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim verfasst wurde. Ziel ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, digitale Medien zu einem selbstverständlichen Teil des alltäglichen pädagogischen Handelns mit jungen Menschen werden zu lassen. Dahinter steht eine Vorstellung von pädagogischem Handeln, das lebensweltorientiert agiert und sich somit im Sinne der jungen Menschen und unter Einbezug von Schutz und Hilfe an deren Lebenswelt orientiert (vgl. Thiersch 2017). Es geht dabei nicht darum, Digitalisierung in allen Lebensbereichen und Facetten gut zu heißen und zu unterstützen, sondern um die Förderung eines bewussten und reflektierten Medienumgangs, mit dem Ziel, die gesellschaftlichen Teilhabechancen der jungen Menschen zu verbessern und zu sichern.
Based on the indeterminate character of the sustainability concept, a procedural and discursive understanding of sustainability decision making and corresponding approaches for education for sustainability (EFS) is proposed. A set of criteria for teaching strategies to promote sustainability decision making, taking into account the demands of deliberative democracy theory, are presented. These criteria (such as reason, complexity management, critical thinking, etc.) are used to argue for an educational approach that involves the development, justification, and weighting of arguments in combination with an instructional tool called Target-Mat. According to a consequent process orientation, structures for arguing or defining sustainability are not given as authorized standards. Suggestions from previous social discourse are only introduced as controversial pairings—for example, different definitions of sustainability. Examples of student decision-making processes are given to demonstrate the potential of the approach to encourage student reflection and cooperative negotiation that engenders a successive deepening of their argumentation.
Over the past two decades, the Asante Akyem North District of Ghana has had limited peace and stability, which are preconditions for sustainable development due to protracted farmer-herder conflicts. This study provides an alternative perspective to the underlying causes of this resource conflict by arguing that mental constructions based on the formation of frames are the precursor, as contended by the framing theory. The study further investigated the psychosocial implications of the conflict on the well-being of the herders and farmers. The study also explored the resources that the actors employed to deal with the stressful event. Using a mixed-method but a qualitatively driven approach, the study used observation guide, interview guide, interview schedule, and focus group discussion guide for the data gathering. The findings highlighted that the conflict actors formed frames such as identity-relational, affective-intellectual, and compromise-win frames as the drivers of the conflict. The findings revealed that these frames and their attended hostile reactions between the actors, usually led to psychosocial problems. The study revealed that the actors adopted different coping strategies such as religion, voluntary migration, working harder, avoidance, and socio-cultural support to deal with the conflict. There is the need for a community-level education that emphasises constructive framing relationships between the transmigrant pastoralists and the host farming populace to ensure their peaceful coexistence and minimise conflict eruptions.
Die Digitalisierung der Kinder- und Jugendhilfe wird bereits seit Jahren gefordert. Fachkräfte, Träger und Politik werden dazu angehalten, sich mit den Potenzialen und Herausforderungen dieser Entwicklung auseinanderzusetzen (vgl. Bundesjugendkuratorium 2016). Dies geschieht langsam und ist wissenschaftlich wenig fundiert: So liegen auch in der hier im Beitrag fokussierten Heimerziehung bislang kaum Studien und Forschungsarbeiten zur Thematik vor. Während der COVID-19-Pandemie und insbesondere während des Lockdowns zeigte sich, dass nicht nur die technische Ausstattung für viele junge Menschen nicht gegeben ist, sondern auch Organisationen nicht so schnell umstellen und aufholen konnten, was im Vorfeld verpasst wurde. Wie durch ein „Brennglas“ wurde deutlich, wie wenig Digitalisierung und Konzepte hierzu in den Organisationen verankert sind. Das BMBF-geförderte Projekt „DigiPäd 24/7 – Digitalisierung und Organisationsentwicklung in Heimen und Internaten“ der Universität Hildesheim und der TH Köln untersucht die Digitalisierung in 24/7-Einrichtungen sowohl vor als auch während und nach der COVID-19-Pandemie, um daran anknüpfend Handlungsempfehlungen für Medienbildung im stationären Bereich der Kinder- und Jugendhilfe abzuleiten.
Prognosen über das Rückfallrisiko eines Straftäters basieren auf diversen Informationen über den Täter und die von ihm begangenen Straftaten. Darüber hinaus sind sein Haftverhalten und etwaige Behandlungsfortschritte in Haft von besonderer Relevanz für die prognostische Beurteilung. Bislang sind jedoch nur wenige Versuche unternommen worden, um das Haftverhalten strukturiert in die Prognose einzubeziehen.
Die vorliegende Arbeit entwickelte und validierte in drei Studien ein Instrument zur Erfassung des Haftverhaltens auf Basis alltäglicher Beobachtungen des allgemeinen Vollzugsdiensts (AVD). In Studie 1 erfolgte eine testtheoretische Pilotierung von zwei Ratingskalen zur Verhaltens- und Persönlichkeitseinschätzung in einer Stichprobe junger Gewalttäter (N = 62). Die Berliner Haftverhaltensskalen erfassten veränderungssensitiv das Sozialverhalten gegenüber Bediensteten und Mitinhaftierten, lebenspraktische Fertigkeiten und subkulturelle Aktivitäten. Die SWAP-Rating Scale (SWAP-RS) erfasste eher stabile Persönlichkeitsmerkmale und erwies sich als valide in der Vorhersage eines Therapieabbruchs. Studie 2 bestätigte diese vielversprechenden Ergebnisse in einer repräsentativen Stichprobe des Berliner Behandlungsvollzuges (N = 272). Eine Faktorenanalyse identifizierte drei psychologisch sinnvolle Faktoren, die externalisierendes, internalisierendes und adaptives Haftverhalten erfassen. Die Studie zeigte, dass externalisierendes Problemverhalten prädiktiv valide in der Vorhersage zukünftiger Rückfälligkeit war und die Vorhersagegüte standardisierter Prognoseinstrumente verbesserte. Schließlich zeigte Studie 3 (N = 277) mit einem personen-zentrierten Ansatz, dass zwei der fünf identifizierten Haftverhaltenstypen (Aggressive-Psychopathics und Asocials) deutlich häufiger rückfällig wurden. Dies unterstreicht die prognostische Relevanz einer personen-zentrierten Betrachtung des Haftverhaltens.
Die Arbeit zeigt, dass strukturierte Verhaltensbeurteilungen durch den AVD eine wertvolle Erkenntnisquelle in der Behandlung und Prognose von Straftätern sind. Das entwickelte Instrument erlaubt eine reliable und valide Erfassung des Haftverhaltens und ist mit geringem Aufwand in die Vollzugspraxis integrierbar. Zudem berichtete der AVD von einer vertieften inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Inhaftierten und einer größeren Wertschätzung für die eigene Arbeit. Weitere Implikationen der Arbeit für Forschung und Praxis werden diskutiert.
Make Believe
(2019)
„Make Believe“ verdankt sich dem Programm des Kunstvereins Hildesheim von 2019. Bilderreich dokumentiert das Jahrbuch die von artist-as-curator Lotte Reimann co-kuratierte Gruppenausstellung „spread:!“ mit Arbeiten von Ruth van Beek, Thomas Mailaender, Anika Schwarzlose, Erik van der Weijde und Mariken Wessels, die Einzelausstellung „Observatorium“ von Noèmie Goudal, sowie die studentischen Präsentationen „Copycats“ und „beLichtungen“. Die Textbeiträge reflektieren rückblickend auf Prozesse der Vermittlung und des Kuratierens.
This study investigates Community Perception of the Roles of Civilian Joint Task Force, (CJTF) in Resisting Boko Haram ’s Culture of violence in Borno state. It explores the views of society on the activities and conduct of the members of the CJTF. The objectives of the study were to: examine the reasons of joining and the emergence of CJTF; assess the views of the people of Borno State on the role of CJTF in resisting Boko Haram‘s culture of violent change through combat support activities; explore the opinions of community members and stakeholders on the non-combat support operations of the CJTF; identify the effects of CJTF on restoring affected cultural heritage; and, evaluate the opinion of community members and stakeholders on the behaviour of members of the CJTF concerning cultural expectations in Borno State. The study is qualitative and adopts rapid ethnographic research design and qualitative data collection methods. Multistage sampling was used to ensure that the right persons with the required knowledge and experience were included in the study. Data for the study were thus generated through In-Depth Interviewing (IDI), Key Informant Interviewing (KII), and Focus Group Discussion (FGD), and all the data were logically connected in the analysis section to discern broad patterns. The findings of this study revealed that the rise of CJTF is multifactorial. The study revealed that the factors that precipitated the rise of CJTF vary with time, place, and situation. The key motivating factor were the widespread killings and destruction of property by the Boko Haram, and the counter-attacks and destruction by the military which also adversely affected several communities. The study revealed that within the CJTF, there are both persons with good and bad behaviour, though findings weighed in more on those with good behaviour. There is nevertheless fear amongst the people that the CJTF may become a nuisance when the insurgency is over if proper steps are not taken to sustain their livelihoods. The key recommendations for this study are: the institution of the CJTF is advised to have stricter entry modalities including consultation with community leaders, to ensure that the kind of people joining its ranks is reliable. It was also recommended that the government should consider putting more members of CJTF on remuneration as this will aid them in their daily needs and reduce the tendencies of them getting involved in inappropriate acts. Finally, the community can contribute to supporting families of fallen members of the CJTF to boost the confidence of those still active.
An der deutschlandweiten Online-Befragung JuCo zu den Sichtweisen junger Menschen während der Corona-Zeit nahmen im Zeitraum 15.04. bis 03.05.2020 mehr als 5.500 junge Menschen teil. Im vorliegenden Datenhandbuch werden deskriptiv und merkmalsbezogen die Ergebnisse der Studie dargestellt und die verwendete Methodik erläutert. Beleuchtet werden die Bereiche Wohnumfeld, Kontakte junger Menschen zu Freund*innen und Peers, die Situation junger Menschen in Schule, Studium, Ausbildung und Beruf, die technische Ausstattung junger Menschen sowie ihre Sorgen während des sogenannten Lockdowns. Die Studie wurde erstellt vom Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“, der sich aus dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik an der Stiftung Universität Hildesheim und dem Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung an der Universität Frankfurt in Kooperation mit der Universität Bielefeld zusammensetzt. Entstanden sind darin bisher die bundesweite Studie JuCo zu den Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen sowie die bundesweite Studie KiCo zu den Erfahrungen und Perspektiven von Eltern und ihren Kindern während der Corona-Maßnahmen.
Intramuscular density of monocarboxylate-transporter (MCT) could affect the ability to perform high amounts of fast and explosive actions during a soccer game. MCTs have been proven to be essential for lactate shuttling and pH regulation during exercise and can undergo notable adaptational changes depending on training. The aim of this study was to evaluate the occurrence and direction of potential effects of a 7-weeks training period of jumps with superimposed whole-body electromyostimulation on soccer relevant performance surrogates and MCT density in soccer players. For this purpose, 30 amateur soccer players were randomly assigned to three groups. One group performed dynamic whole-body strength training including 3 x 10 squat jumps with WB-EMS (EG, n = 10) twice a week in addition to their daily soccer training routine. A jump training group (TG, n = 10) performed the same training routine without EMS, whereas a control group (CG, n = 8) merely performed their daily soccer routine. 2 (Time: pre vs. post) x 3 (group: EG, TG, CG) repeated measures analyses of variance (rANOVA) revealed neither a significant time, group nor interaction effect for VO2peak, Total Time to Exhaustion and Lamax as well as MCT-1 density. Due to a lack of task-specificity of the underlying training stimuli, we conclude that seven weeks of WB-EMS superimposed to jump exercise twice a week does not relevantly influence aerobic performance or MCT density.
Einleitung. Die Wirksamkeit von internetbasierten Interventionen zur Behandlung psychischer Störungen kann als belegt angesehen werden. Jedoch ist noch weitgehend unklar, welche Faktoren ihre Effektivität beeinflussen. In dieser Arbeit wurde die zugehörige Wissensbasis daher dargestellt und erweitert. Dabei wurde der Einfluss der Programmdauer und des Einsatzes von Chat-Beratung auf die Wirksamkeit untersucht. Zudem wurde geprüft, welchen Effektivitätsvorteil Beratungsprogramme gegenüber einfacher E Mail-Beratung haben. Daneben wurden verschiedene potenzielle Wirkprädiktoren ausgewertet.
Methoden. Es wurden drei Online-Studien an zwei internetbasierten Beratungsprogrammen durchgeführt. Studie 1 ist eine zweifaktorielle Experimentalstudie, in der das Vorhandensein chatbasierter Beratung und die Dauer der Intervention systematisch variiert wurden. Studie 2 ist eine randomisiert-kontrollierte Untersuchung, in der Teilnehmende entweder einem Beratungsprogramm, E-Mail-Beratung oder einer Wartegruppe zugewiesen wurden. Studie 3 ist eine Sekundäranalyse der Daten aus Studie 1. In ihr wurde untersucht, welche Merkmale eine erfolgreiche Programmnutzung vorhersagen. Die Ergebnisse der drei Studien wurden in den aktuellen Forschungsstand integriert. Zuvor wurde eine theoriegeleitete Systematik zur Darstellung der Evidenz entwickelt.
Ergebnisse. Wirkfaktoren internetgestützter Interventionen können den folgenden Ebenen zugeordnet werden: den Nutzenden, der Umwelt, der Intervention und interaktionsspezifischen Merkmalen. Die Studien der Dissertation beziehen sich primär auf die Ebene der Intervention und auf die der Nutzenden. An Studie 1 und ihrer Sekundäranalyse Studie 3 nahmen n=534 Personen teil. Studie 2 verzeichnete n=167 Teilnehmende. In Studie 1 zeigten sich weder im Faktor „chatbasierte Beratung“ (p ≥ .63) noch im Faktor „Programmdauer“ (p ≥ .20) signifikante Effektunterschiede. In Studie 2 erreichte das Beratungsprogramm im Vergleich zur Wartegruppe in allen Indikatoren mittlere bis starke Effekte (d ≥ 0,55; p ≤ .023). E-Mail-Beratung erzielte dagegen nur in einem Merkmal signifikante Effekte (d = 0,74; p = .022). Zwischen dem Programm und der E-Mail-Beratung zeigten sich jedoch keine signifikanten Differenzen (p ≥ .25). In Studie 3 wurde das Programmziel „Konsumabstinenz“ (p < .001) als der wichtigste Erfolgsprädiktor identifiziert.
Diskussion. Die Wirksamkeit mehrwöchiger Beratungsinterventionen lässt sich womöglich nur begrenzt durch eine höhere Betreuungsintensität steigern. Die tendenzielle Überlegenheit von Beratungsprogrammen gegenüber einfacher E-Mail-Beratung ist vermutlich darin begründet, dass mithilfe ihrer multimodularen Struktur Interventionstechniken besser umgesetzt werden können. Aufseiten der Nutzenden verweisen die Ergebnisse auf die Wichtigkeit individueller Verhaltensziele. Wirkfaktoren internetgestützter Interventionen sollten verstärkt und systematischer erforscht werden.
Der Fokus dieses Datenreports liegt darauf, Gewalt und Grenzverletzungen in stationären Altenpflegeeinrichtungen aus einer organisationalen Perspektive zu betrachten. Die Daten geben einen Einblick, wie stationäre Altenpflegeeinrichtungen Schutz derzeit organisieren. Durchgeführt wurde dafür eine bundesweite, standardisierte Online-Befragung zwischen Mai und Juni 2019, die 176 Einrichtungen erreichte. Der Datenreport beruht auf den Daten, die auf Basis der Online-Befragung gewonnen wurden und bietet als Bestandsaufnahme einen Einblick in Zahlen und Fakten zur Organisation von Schutz in stationären Altenpflegeeinrichtungen aus Sicht der Einrichtungsleitungen. Der Datenreport gliedert sich in drei Abschnitte: nach der Beschreibung des Forschungsstandes und einer Ausführung zur Datengrundlage, Stichprobe und zur Methode folgt der Ergebnisteil, in dem die zentralen Schutzmerkmale der befragten Einrichtungen dargestellt werden. Im abschließenden Fazit werden die Ergebnisse eingeordnet. Die Befragung fand im Rahmen des Forschungsprojektes „Sichere Orte? Schutzkonzepte in Pflegeheimen für dementiell Erkrankte“ des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim statt, gefördert durch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz.
In der heutigen Zeit erlangen Begriffe wie „Inklusion“ und „Integration“ immer größere Bedeutung. Es werden mehr und mehr Möglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen geschaffen, damit sie genau wie nicht eingeschränkte Menschen so selbstständig wie möglich am gesellschaftlichen Alltag teilnehmen können. Diese Einschränkungen können vielerlei Art sein: kognitive Einschränkungen, Lernbehinderungen oder Sprachbarrieren. Letztere treten in multikulturellen Gesellschaften, in denen Menschen unterschiedlichster Herkunft freiwillig oder weniger freiwillig zusammenleben, zunehmend auf und können für erhebliche Probleme verantwortlich sein.
Als im Jahr 2015 die Flüchtlingskrise Deutschland ohne Vorwarnung traf, reagierte der Norddeutsche Rundfunk mit der Erstellung seiner Flüchtlingsplattform: einem Internetportal, auf dem die ankommenden Flüchtlinge alle wichtigen Informationen erhalten können. Da natürlich nicht alle Ankommenden schon fließend Deutsch sprechen, wenn sie nach Deutschland kommen, haben sich die Redakteure des NDR dafür entschieden, diese Seite nicht nur in Standarddeutsch, sondern auch in Leichter Sprache und auf Englisch anzubieten.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen die zwei Übersetzungen der NDR-Flüchtlingsplattform mit ihrem Ausgangstext in Beziehung gesetzt und miteinander verglichen werden. Dazu werden die Texte zunächst in ihren Kontext eingeordnet, unabhängig voneinander linguistisch untersucht und dann mithilfe der Äquivalenz in Relation gebracht. Ich möchte dadurch die Unterschiede zwischen der interlingualen und der intralingualen Übersetzung und die damit verbundenen Anforderungen, die sich für den Übersetzer ergeben, aufzeigen.
Als Grundlage für die Analyse werden im theoretischen Teil der Arbeit also zunächst die Begriffe „Leichte Sprache“ und „Übersetzung“ genauer betrachtet, inter- und intralinguale Übersetzungsstrategien vorgestellt und der Äquivalenzbegriff definiert. Außerdem stelle ich die Methode der linguistischen Textanalyse vor, nach der ich vorgehen werde.
Vielfalt von Anfang an!
(2020)
Häufig stehen der interkulturellen Begegnung von Menschen Vorurteile gegenüber, die einen echten Austausch zwischen Menschen verhindern. Neben sprachlichen Barrieren können auch bewusste oder unbewusste Gedankenmuster über Personen oder Personengruppen davon abhalten, in einen intensiven Kontakt und langfristige freundschaftliche Beziehungen einzutreten. Wenn der Kontakt zwischen Menschen institutionell hergestellt wird, weil dies sozial, zum Beispiel vom Bildungsträger oder innerhalb des pädagogisch ausgerichteten Settings, so erwünscht ist, wissen wir nichts über die Tiefgründigkeit und Nachhaltigkeit der Begegnungen, die dort zustande kommen.
Vorurteile gegenüber anderen Menschen oder Menschengruppen bilden häufig eine unsichtbare Barriere gegenüber verschiedenen Akteur*innen. Dies basiert oft auf Gegenseitigkeit, denn meist hegt nicht nur eine Gruppe bestimmte Meinungen und Ansichten über die andere, sondern die jeweils andere Gruppe tut dies in umgekehrter Weise auch. Menschen scheinen generell aus einem gewissen Sicherheitsbedürfnis heraus Vorurteile zu generieren. Dies zeigt die langjährige internationale Forschung zu diesem Phänomen. In diesem Beitrag soll es darum gehen, theoriebasiert zu untersuchen, warum Vorurteile überhaupt entstehen, welche Mechanismen sie beinhalten und zu hinterfragen, ob und warum sie sich allgemein (angeblich) hartnäckig halten und damit schwer zu revidieren sind. Des Weiteren sollen Möglichkeiten untersucht werden, Stereotypen – als sogenannten Vorläufern von Vorurteilen – zu begegnen und in Erziehung und Bildung Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Abbau von sozialen Vorurteilen begünstigen beziehungsweise bereits im (Vor-)Schulalter Weichen zu stellen, die den Aufbau sich festigender sozialer Vorurteile verhindern.
Der Artikel forciert dabei unter anderem auch die aktuell entbrannte Debatte um black lives matter, die in der öffentlichen Wahrnehmung, Diskussion und den Medien die Dringlichkeit der weltweiten gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Diskriminierung von Menschen unterschiedlicher Herkünfte offenbart. Die Schule als ein gesellschaftlicher Interakteur, sowie auch die frühkindlichen Bildungseinrichtungen, sind gefordert, sich diesen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.
8,95 m – das ist der Weltrekord der Männer im Weitsprung. Bei den Frauen liegt er bei 7,52 m. Das sind Leistungen, die schon fast unmöglich erscheinen. Aber wie schafft es eine Person so weit zu springen?
Viele sehen nur den Sprung, aber vergessen dabei die ganzen Faktoren, die diesen Sprung zu dem machen, was er ist – einen Weltrekord. Sei es die richtige Geschwindigkeit beim Anlauf, den perfekten Absprungzeitpunkt oder die Bewegung der Arme. Sportlerinnen und Sportler müssen in der Lage sein, Reize in der Umgebung schnell zu entdecken und verarbeiten zu können. Sie müssen ihre Aufmerksamkeit auf den Punkt fokussieren und mehrere Dinge gleichzeitig wahrnehmen können. Was sich hinter diesen all diesen Aspekten versteckt, sind Facetten von kognitiven Fähigkeiten, in denen sich Sportlerinnen und Sportler neben den sportlichen Leistungen auszeichnen.
Dieses Buch beschäftigt sich mit den kognitiven Fähigkeiten von Sportlerinnen und Sportlern mit Hilfe von etablierten kognitiven Paradigmen, die genau diese Fähigkeiten untersuchen. Beispielsweise, warum Objekte oft nicht bemerkt werden, auch wenn die sich im direkten Blickfeld befinden oder weshalb es so wichtig ist, Dinge auch mental rotieren zu können.
In 17 Kapiteln wird zunächst ein kurzer Überblick zu den einzelnen Paradigmen gegeben und anschließend beschrieben, wie diese kognitiven Paradigmen bisher in sportpsychologischen Fragestellungen angewandt wurden.