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Wie entwickeln sich die kognitiven und die rezeptiven zweitsprachlichen Fähigkeiten in Immersionsschulen und Regelschulen? Und in welcher Beziehung stehen diese Faktoren in den verschiedenen Lernumgebungen zueinander? Diese Fragen galt es mit der hier vorgelegten Arbeit zu beantworten. Zu diesem Zweck wurden auf Basis eines quasiexperimentellen, longitudinalen Forschungsdesigns und der statistischen Auswertung des hieraus gewonnenen Datensatzes die Testergebnisse von 104 Proband*innen aus Regelschulen und Immersionsschulen untersucht.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich der Konzepte “Kontrollierte Sprache” und “Leichte Sprache”. Ihre künstliche Entstehung und ihr reduzierter Charakter weisen bereits auf mögliche Konformität hin, weshalb es hier gilt, genauer hinzuschauen und zu untersuchen, inwiefern die Ansätze zur Sprachoptimierung in ihren Leitlinien, Zielsetzungen und AdressatInnen übereinstimmen oder sich unterscheiden – nicht zuletzt weil sich die Konzepte vermehrt in ihren Zielgruppen überschneiden und die Forderung nach erhöhter Adressatenorientierung insbesondere in der Technischen Dokumentation lauter wird. Nach einer einführenden Darstellung der Sprachoptimierung und der Verständlichkeitstheorien soll es in einem zweiten Teil um die Charakterisierung der beiden Konzepte gehen. Hierbei werden Inhalte, Ziele sowie ihre Adressaten beleuchtet, um daraufhin mit der Maßgabe der herausgearbeiteten Verständlichkeitskriterien spezifische Eigenschaften, Gemeinsamkeiten und ggf. auch Widersprüche identifizieren zu können. Zum Schluss gilt es, die Schnittstelle der beiden Konzepte darzulegen, um einen Ausblick über einen kombinierten Ansatz von Kontrollierter und Leichter Sprache geben zu können.
Texte lesen und verstehen zu können ist eine wichtige Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Täglich werden wir mit Texten konfrontiert, die schwierig zu verstehen sind. Dazu gehören zum Beispiel die Installationsanleitung des neuen Kühlschranks, welche ohne Bilder nur schwer verständlich ist oder die aktuellen Nachrichtentexte, die durch viele Fachwörter geprägt sind (vgl. AICHELE 2014: 20). Leichte Sprache dient als Möglichkeit, schwierige Informationen in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Die Übersetzung von Informationen in Leichte Sprache stellt eine große Herausforderung dar (vgl. ZEHRER 2014). Daher sollte dieses durch professionelle Übersetzer1 erfolgen, die aus wissenschaftlicher Sicht als Textexperten gelten.
Die vorliegende Bachelorarbeit führt eine textlinguistische Evaluation von Übersetzungsentscheidungen durch. Anhand einer exemplarischen Analyse am Beispiel einer Nachrichtenübersetzung in Leichte Sprache wird den Fragen nachgegangen, ob die Übersetzungsentscheidungen den Regeln der Forschungsstelle Leichte Sprache entsprechen und an welchen Stellen die Übersetzung optimiert werden kann.
Von der üblichen Zweiteilung in Theorie und Praxis wird in der vorliegenden Bachelorarbeit Abstand genommen, um den Umfang der Arbeit zu komprimieren. In den ersten beiden Kapiteln wird der theoretische Rahmen der Leichten Sprache und des Übersetzens in Leichte Sprache vorgestellt. Dem folgt ein Kapitel, in dem das methodische Vorgehen der Analyse in die empirische Anwendung integriert wird. Mittels der Analysemethode von ADAMZIK (2010) werden die Schwierigkeiten eines Ausgangstextes2 herausgearbeitet und den Übersetzungsentscheidungen in Leichter Sprache gegenübergestellt.
Ergänzend dazu werden theoretische Grundlagen aus ADAMZIK (2008) BRINKER (2005) und NORD (2003) sowie theoretische Ansätze aus HORSCH, OHLER und SCHWIESAU (1996) herangezogen. Das abschließende Kapitel fasst die Ergebnisse, die sich aus der Kombination zweier Methoden für Leichte Sprache ergeben, kurz zusammen.
National und international setzen sowohl Rundfunkanstalten als auch Filmproduzenten vermehrt auf Audiodeskriptionen, um blinden bzw. sehbeeinträchtigten Personen zu ermöglichen, visuelles Geschehen besser zu erfassen. Seit der Jahrtausendwende haben sich dahingehend in mehreren europäischen Ländern Standardisierungen für akustische Bildbeschreibungen etabliert, die jedoch in ihrer Ausgestaltung sowohl inhaltlich als auch sprachlich verschiedene Schwerpunkte setzen.
Wurden ausgehend vom Deutschen in den vergangenen Jahren bereits kontrastive Sprachbetrachtungen zum Englischen, Spanischen und Finnischen im Rahmen ausgewählter Filme vollzogen, so schließt die vorliegende Arbeit eine Forschungslücke, da die sprachlich-stilistische Umsetzung und der sprachlich-stilistische Vergleich einer deutschen und einer französischen Audiodeskription im Rahmen zweier Historienfilme (Nebel im August/La Rafle) untersucht werden.
In der Analyse geht es darum, die Gegenstandsbereiche der Kinesik (Motorik, Taxis, Haptik, Lokomotorik) allumfassend und kriteriengeleitet zu behandeln. Ausgangspunkt ist stets die Frage, wie die Kategorien der Form (Welche grammatische Struktur/welche Lexik findet Anwendung?) und der Funktion (Was soll mit der grammatischen Struktur/der Lexik ausgesagt werden?) in Verbindung zu setzen sind. Auf dieser Basis werden der Satzbau nach dem grammatischen Prinzip und dem Grad der Mitteilungsperspektive (Informationsstrukturierung und -segmentierung) untersucht sowie die Spielarten der modalen Adverbialbestimmung insbesondere bei der Wiedergabe der Subjekthaltung im deutsch-französischen Vergleich näher betrachtet.
This doctoral thesis investigates how users from Higher Education Institutions, including both teachers and students, follow a process of Information Behaviour that encompasses both Information Seeking and Information Searching when consuming educational videos.
This project is a mixed methodology research. It follows an exploratory sequential design combined with convergent data. This means that during the final integration of the qualitative and quantitative data, we added YouTube metrics which did not follow any sequence in the research design. These combined data enabled a better understanding of the data from the focus groups, interviews, and questionnaire.
The project aims to answer three research questions (RQ). The first research question (RQ1) aimed to determine the reasons for the consumption of educational videos in the learning process, based on a qualitative methodology divided into two parts: focus groups and semi-structured interviews. The qualitative approach begins with focus groups with students in Barcelona (Spain), Sarajevo (Bosnia and Herzegovina) and Osijek (Croatia), where we looked for habits and motivations for the consumption of educational videos as an information need. We also looked for information needs patterns among students from different countries in relation to their studies. All students who participated in these focus groups were from the Information Sciences field.
Subsequently, we conducted semi-structured interviews. Different actors participated in these semi-structured interviews, including students from different countries such as Costa Rica, Uruguay, or Spain. Our objective was to obtain informative patterns surrounding video consumption, that is, their informative behaviour when searching for educational videos and their behaviour when consuming the selected videos. All the students interviewed were from the Information Sciences field.
Secondly, we interviewed teachers, also from the Information Sciences field. Our objective was to observe their motivations both in consuming educational videos, as well as when sharing videos with their respective students.
Third, we interviewed YouTube video creators, who identified themselves as teachers or students, including teachers from different countries such as Argentina, Colombia, Costa Rica or Spain. The creators of videos about Information Sciences are limited.
Therefore, the participants in these interviews were from different disciplines. Our goal with these interviews was to discover the motivations behind the publication of educational videos.
The second research question (RQ2) addresses the factors that contribute to video consumption by students from different countries. This research question attends to a quantitative approach based on a questionnaire and an analysis of YouTube metrics from different YouTube channels. Once the interviews were completed, we designed a questionnaire to understand consumption patterns based on what was found in the focus groups and semi-structured interviews. The questionnaire was conducted in a number of countries such as Argentina, Colombia, Costa Rica, Croatia, and Spain and in languages such as Catalan, English, and Spanish, with participants from different disciplines. As the responses in Catalan and English were limited, we only validated the questionnaire in Spanish with a factorial model.
Finally, we obtained YouTube metrics from different YouTube channels and compared the metrics with the results of the reporting behaviour from the focus groups, the semi-structured interviews, and the questionnaire.
The third research question (RQ3) is about how the results from the qualitative approach help explain the quantitative approach regarding video consumption. This research question addresses the integration of all data sets into a joint visualization based on a pillar integration process.
The integration of our results allows for a better understanding of the informational behaviour of users when they search and select videos as part of the learning process within an information landscape. It also provides insight about how an educational video should present the content. The results also enable further research, such as studying the influence of discipline in the consumption of educational videos.
Gegenstand der Arbeit ist ein empirischer Vergleich zwischen der professionellen inhaltlichen Erschließung von Webressourcen und ihrem nutzergenerierten Gegenpart, so genannten Social Bookmarks. Während die professionelle Erschließung von Webressourcen meist im Rahmen der redaktionellen Erstellung von Webkatalogen erfolgt, etablierten sich Social Tags etwa ab dem Jahr 2005 im Kontext von Social-Bookmarking- und Social-Cataloging-Diensten. Bei solchen Diensten annotieren Nutzer Bookmarks bzw. wissenschaftliche Ressourcen völlig frei nach ihren Bedürfnissen mittels Social Tags. Aus den Entitäten Nutzer, Ressource und Social Tag entsteht eine dreiseitige Datenstruktur, welche gemeinhin als Folksonomie bezeichnet wird.
Untersuchungsgegenstände sind der Deutsche Bildungsserver als Webkatalog sowie Bibsonomy, Delicious und Edutags als Social-Bookmarking-Dienste. Die Daten wurden mittels eines im Rahmen der Arbeit entwickelten Software-Tools zusammengeführt, homogenisiert und gefiltert.
In der vorliegenden Arbeit wurde zum einen untersucht, inwiefern sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der professionellen inhaltlichen Erschließung des Webkatalogs und den nutzergenerierten Social Tags der Bookmarking-Dienste charakterisieren lassen. Zum anderen wurde im Rahmen einer zweiten Fragestellung untersucht, inwiefern sich die Folksonomien von Social-Bookmarking-Diensten dazu eignen, an die Redakteure des Webkatalogs gerichtete Empfehlungen für neue Ressourcen und dazu passende Schlagwörter abzuleiten.
Die erste Fragestellung wurde mittels einer informetrischen Vergleichsstudie untersucht. Hierzu wurde ein breites Spektrum an Verhältnismaßen (etwa Terme pro Ressource oder Bookmarks pro URL) ermittelt, wie auch Zusammenhangsmaße und Rangkorrelationen. Die Untersuchung zeigte unter anderem, dass bei der professionellen Erschließung im Durchschnitt deutlich mehr Terme pro Ressource vergeben werden. Auch gibt es hier verglichen mit den Folksonomien nur wenige lediglich bei einer einzigen Ressource verwendete Terme. Eine exemplarische Kategorisierung der Terme ergab außerdem einen höheren Anteil inhaltsorientierter Terme beim Webkatalog. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass ein nennenswerter Teil der im themenspezifischen Webkatalog nachgewiesenen Ressourcen auch in den thematisch unspezifischen Bookmarking-Diensten Bibsonomy und Delicious auftritt.
Die Beantwortung der zweiten Forschungsfrage erfolgte in einem zweistufigen Verfahren mittels automatisierter Offline-Tests und einer Nutzerstudie. Anhand der Offline-Tests war es möglich, eine Reihe von Heuristiken zur Filterung der Folksonomien zu vergleichen. Basierend auf der Grundmenge der Daten sowie auf der gemäß den Offline-Tests besten Filter-Heuristik wurden den Redakteuren des Webkatalogs Empfehlungen für neue Katalogeinträge und zugehörige Terme zur Bewertung vorgelegt. Eine ergänzende Befragung ermöglichte die Erhebung komplementärer quantitativer und qualitativer Gesamtbewertungen.
This doctoral dissertation investigates the linguistic performance of German elementary school English teachers and how their second language (L2) English performance relates to their students' acquisition of English as a foreign language. The studies reflect the teachers' L2 language performance, give insights into the interrelationships of the complexity, accuracy, and fluency (CAF) dimensions of L2 language production, and finally address how linguistic performance relates to the students' L2 development.
Following a mixed-methods approach, the first study analyzed the language performance elicited in semi-structured qualitative interviews with eleven German elementary school English teachers based on CAF measures. The second study focuses on the students' language development of a sub-set of four of the interviewed teachers. The students (N = 132) were given picture pointing tasks of either receptive grammar, receptive vocabulary or both at two times during the fourth year of elementary school. The key finding was that the whole group’s mean grammar score significantly improved from time one to time two. The increase of the mean vocabulary score was not statistically significant. When the students were grouped with their respective teachers, comparisons exposed significant differences between some of the groups.
The third study synthesizes the teachers’ CAF performance and the students’ development in receptive English grammar and vocabulary. A principal components analysis (PCA) first calculated the variability of the range of the measures for complexity, accuracy, and fluency and their contributions to each CAF dimension. Correlation analyses between the dimensions revealed several robust significant correlations for complexity, accuracy, and fluency as captured in breakdown fluency and speed fluency. Repair fluency and lexical diversity correlated with breakdown and speed fluency, but not with accuracy and complexity. Based on the teachers’ composite CAF scores calculated in the PCA and the students’ test scores, the relationships between the teachers’ language performances and their students’ L2 development were analyzed. Multiple regression analyses retained breakdown fluency, measured in the number and length of pauses as part of the fluency dimension, as the only dimension significantly predicting the students’ receptive grammar development.
The results point to several conclusions: First, the significant correlations between complexity, accuracy, and fluency in terms of breakdown and speed fluency indicate that the dimensions did not come at the expense of one another in the L2 performance on the cross-sectional interview task used in this study. Second, the students’ significant improvement in receptive English grammar implies some positive development of elementary school L2 English as a whole. However, the high variability among the students’ scores indicates other factors being at play in the children’s L2 development in addition to the teachers’ performance investigated in this study. Third, breakdown fluency as a specific feature of the teachers’ spoken language performance may have a beneficial effect on the children’s receptive English grammar acquisition. This finding is in line with observations of pausing as an element of L2 teacher talk as well as a prosodic feature in child-directed speech in first language acquisition that potentially aids language learners in segmenting linguistic input. The findings propose that future research take into consideration specific features in the L2 input and examine them as possible factors in children’s L2 language acquisition.
Der Anhang dieser Veröffentlichung steht ebenfalls als elektronische Publikation im Internet kostenfrei (Open Access) zur Verfügung unter: http://dx.doi.org/10.18442/084
Der Hauptteil dieser Veröffentlichung steht ebenfalls als elektronische Publikation im Internet kostenfrei (Open Access) zur Verfügung unter: http://dx.doi.org/10.18442/083
Diese Arbeit untersucht kollaboratives Informationssuchverhalten (Collaborative Information Seeking, kurz: CIS) im Kontext der verteilten, aufgabenbasierten Zusammenarbeit unter Berücksichtigung von rollenspezifisch relevanten Aspekten der Diversität der Beteiligten. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Entwicklung von Gestaltungsrichtlinien zur Systemunterstützung kollaborativer Suche in verteilten Szenarien. Da das Forschungsgebiet CIS noch jung und in wesentlichen Grundlagen wenig erforscht ist, erfordert das Erreichen dieser Zielsetzung zunächst fundamentale wissenschaftliche Auseinandersetzungen.
Anhand von vier aufeinander aufbauenden Fragestellungen wird sich diesem Problemzusammenhang gewidmet. Aufsetzend auf die Erörterung von Organisation und Gestaltung des CISProzesses (RQ1) erfolgt in diesem Zusammenhang die Analyse des Verhaltens der Beteiligten, in Hinblick auf deren Diversität im Kontext eingenommener Rollen (RQ2). In einem nächsten Schritt wird die integrierte Modellierung von CIS-Prozess und Rollenmustern vorgenommen und in Zusammenhang mit kontextspezifischen Beobachtungen gesetzt (RQ3). Die theoretische Modellierung resultiert schließlich in der Ableitung von Gestaltungsrichtlinien zur systembasierten Unterstützung der kollaborativen Suche (RQ4).
Die Beantwortung der Forschungsfragen erfolgt mithilfe von zwei Feldstudien, welche das Informationssuchverhalten von Kleingruppen Studierender adressieren. In einem Bachelor-Kurs des Studiengangs Internationales Informationsmanagement (IIM) wird zunächst eine Vorstudie mit sechs Gruppen (n=19) im Umfang von drei bis vier Mitgliedern durchgeführt. In einem Zeitraum von zwei Wochen bearbeiten die Beteiligten eine geteilte, komplexe Aufgabenstellung und absolvieren in diesem Rahmen gemeinsame Suchen. Zur Erfassung des Suchverhaltens wird die Interaktion der Nutzenden in einem System für CIS-Unterstützung aufgezeichnet. Im Anschluss daran wird unter Verwendung eines Fragebogens u.a. das Rollenmuster der Beteiligten erfasst. Da im Zusammenhang mit CIS bisher keine Entwicklung von Rollen stattfand, welche spezifisch das Verhalten im Kontext der Zusammenarbeit adressieren, wird hierfür ein standardisiertes Instrument zur Erfassung von Teamrollen herangezogen. Das methodische Vorgehen umfasst weiterhin das Durchführen von leitfadengestützten Interviews, welche die absolvierte Suche und Zusammenarbeit der Gruppen fokussieren. Ferner ist eine Tagesbuchstudie, in Hinblick auf das Erheben von individuellen Eindrücken der Zusammenarbeit, eingebunden. Orientiert am Vorgehen in dieser Untersuchung erfolgt darauf aufsetzend die Hauptstudie im Master-Kurs Informationsethik des Studiengangs IIM. In sechs Gruppen mit zwei bis drei Mitgliedern (n=15) bearbeiten die Studierenden komplexe informationsethische Fragestellungen mit dem Ziel, deren Beantwortung im Plenum zu präsentieren.
Die Beobachtung der kollaborativen Suche zeigt in beiden Untersuchungen sowohl gruppenbasierte, als auch individuelle Schritte bei der Durchführung auf. Nach der Grundlagenrecherche erarbeiten die Gruppen einen gemeinsamen Wissensstand, nehmen daraufhin eine Teilung der Aufgabe vor und führen anschließend individuelle Suchen zum jeweiligen Unterthema durch. Im Anschluss wird die aufgefundene Information zusammengeführt, i.d.R. einer gemeinsamen Prüfung unterzogen und schließlich in Hinblick auf die Aufgabenstellung aufbereitet. Darüber hinaus können mögliche Rückschritte im Prozess stattfinden. Eine Gruppe weicht von diesem Verhalten insofern ab, als dass diese keine Aufgabenteilung vornimmt. Aus der Beobachtung der Interaktion der Teilnehmenden mit dem Suchsystem, den erhobenen Teamrollen und ergänzenden Interviewdaten resultiert die Entwicklung von Rollen für die kollaborative Suche. Die Suchrollen Pathnder, Compiler, Implementer, Facilitator und Observer-Editor nehmen unterschiedliche Aufgaben und Funktionen bei der kollaborativen Suche wahr und weisen spezifisch erhöhte oder verminderte Beteiligungen an Schritten oder Phasen des Prozesses auf. Das Modell bezieht neben diesen Befunden zu den Suchrollen auch den erhobenen Suchprozess ein und darüber hinaus Ein üsse ermittelter relevanter Kontext- und Wahrnehmungsfaktoren. Die Untersuchung zeigt, dass je nach durchzuführender Tätigkeit innerhalb der Prozessschritte, unterschiedlicher erhöhter Bedarf für Wahrnehmungsinformation (Increased Awareness Need, kurz: IAN) vorhanden ist. Dieser umfasst die Wahrnehmung der Gruppe (Group-Awareness) oder des geteilten Arbeitsraums (Workspace-Awareness), um die verteilte kollaborative Suche und Zusammenarbeit eektiv und ezient durchführen zu können. Die aus dem Modell abgeleiteten Gestaltungsrichtlinien berücksichtigen u.a. diese IAN für Unterstützungsmaßnahmen, die entwickelten Suchrollen und die Einbindung von Werkzeugen zur Durchführung von Suche und Zusammenarbeit.
Die Ergebnisse dieser Arbeit können somit dazu beitragen, Systeme für aufgabenbasiertes CIS zu gestalten, welche die Effektivität und Effizienz bei der Kollaboration befördern und die Zufriedenheit bei der Nutzung und somit auch die Akzeptanz, zu erhöhen. Darüber hinausgehend zeigen die Befunde Möglichkeiten für anschließende Forschungsarbeiten auf, etwa in Hinblick auf die konkrete Evaluation der Maßnahmen und deren Einbindung in Systeme oder für analoge Untersuchungen im Kontext anderer Domänen, Aufgabenstellungen oder Zielgruppen.
Lingüística Migratoria e Interpretación en los Servicios Públicos: La comunidad gallega en Alemania
(2018)
La Lingüística Migratoria y la Interpretación en los Servicios Públicos se combinan en este estudio para describir las prácticas comunicativas de la migración gallega en Alemania en la segunda mitad del siglo XX. El análisis se centra en la ciudad de Hannover, que se toma como ejemplo paradigmático de la situación de la comunidad en Alemania. Las entrevistas narrativas, basadas en Historia Oral, conforman un corpus que permite examinar las dinámicas lingüísticas de la 1.ª generación de migrantes gallegos/as que, a su llegada al país, se vio inmersa en un contexto trilingüe gallego-español-alemán. La investigación muestra las estrategias aculturativas seguidas por la comunidad y evidencia una necesidad de servicios de interpretación que efectivamente fue cubierta, si bien no por el Estado alemán.
Die Pronomenauflösung stellt eine zentrale Aufgabe beim Lesen auf Textebene dar (Bredel u.a. 2011). Die Übereinstimmung von Substantiv und Pronomen im Genus hilft dabei, den passenden Referenten zu finden, z. B. Das Glas fiel in die Schüssel. Es/Sie zerbrach. Nur durch die Genusmarkierung am Pronomen wird deutlich, was zerbrochen ist. Für das Leseverstehen bedeutet dies, dass Schwierigkeiten mit dem Genus dazu führen können, dass die Pronomenauflösung nicht gelingt. Folglich kann der kurze Text nicht verstanden werden.
Da das Genus in Deutsch als Zweitsprache einen Problembereich darstellt (Grell 2003, Rothweiler 2007), wurde in der vorliegenden Studie untersucht, inwiefern Kinder mit Deutsch als Zweitsprache das Genus bei der Auflösung von Pronomen nutzen können und ob und inwiefern sie sich von Kindern mit Deutsch als Erstsprache unterscheiden.
Die Frage nach der Ausgestaltung künftiger Daseinsvorsorge und der zugehörigen Informationskompetenz der Bürger/innen im ländlichen Raum spielt im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung der Lebensräume eine tragende Rolle.
In dem Projekt DILRA soll eine holistische Sicht zur daseinsbezogenen Informationskompetenz und Informationsnutzung erschlossen werden. Aus den Ergebnissen heraus werden für Kommunen und kommunale Bildungsanbieter Handlungsempfehlungen in Bezug auf die Beförderung von Informationskompetenz und die Bereitstellung daseinsbezogener Informationsdienste argumentiert.
Das Projekt untersucht mittels empirischer Studien, welche Kompetenzen aus der Nutzerperspektive für den digitalen Wandel in ländlicher Region von Nöten sind. Hierbei soll insbesondere die Informationskompetenz näher betrachtet werden, die als Voraussetzung dafür gilt, dass Bürger*innen souverän im Sinne eines lebenslangen Lernens digitale Angebote bewerten und mit diesen umgehen können. Die Studien innerhalb des Projektes sollen genau diese Herausforderungen näher analysierbar machen und so einen Erkenntnistransfer in die Praxis ermöglichen und damit neue Handlungsoptionen aufzeigen.
In dem Artikel wird die Translatologie als Fach neu konzeptualisiert: Traditionell wird die interlinguale, intrasemiotische Übersetzung als Standard der Übersetzungshandlung angesehen. Das geht einher mit einer Wahrnehmung von Krise des herkömmlichen translatorischen Handlungsfelds. Dieser enge Translationsbegriff ist nicht geeignet, die dynamische Entwicklung des akademischen Fachs Translatologie sowie der Märkte abzubilden. In der jüngeren Vergangenheit findet im Rahmen der Translatologie bereits eine Fokussierung auf weitere Formen der Translation - intersemiotische und auch intralinguale - statt. Die traditionellen Formen der interlingualen Übersetzung stehen aber nach wie vor im Fokus der Aufmerksamkeit.
Im vorliegenden Aufsatz schlagen die Autorinnen eine innovative Begriffsbildung vor: Translation wird als Überwindung von Kommunikationsbarrieren konzeptualisiert und entlang neuer Entwicklungslinien ausbuchstabiert. Damit werden alle aktuell am Markt praktizierten, aber auch in der Forschung thematisierten Formen der Translation abgebildet und ins Verhältnis gesetzt. Die Überwindung von Kommunikationsbarrieren ist Translation proper.
Durch den Prozess der nutzerzentrierten Softwareentwicklung sammeln Organisationen wichtige Erkenntnisse über die Nutzer ihre Produkte, deren Arbeitsaufgaben und über die Nutzungskontexte, in dem diese sie anwenden. Diese Arbeit untersucht, wie derartige Usability-Ergebnisse in einer Organisation langfristig als Durch den Prozess der nutzerzentrierten Softwareentwicklung sammeln Organisationen wichtige Erkenntnisse über die Nutzer ihrer Produkte, deren Arbeitsaufgaben und über die Nutzungskontexte, in denen sie angewendet werden. Diese Arbeit untersucht, wie derartige Usability-Ergebnisse in einer Organisation langfristig als Wissensressource eingesetzt werden können, um die Usability zukünftiger Produkte zu verbessern und die Effizienz des nutzerzentrierten Entwicklungsprozesses zu optimieren. Im Fokus stehen dabei interne Usability-Beauftragte als Anwender dieser Wissensressource: Da diese innerhalb ihrer Organisation für die dort entwickelten Produkte verantwortlich sind, haben sie ein besonders hohes Interesse an der nachhaltigen Nutzung der erhobenen Usability-Ergebnisse.
Zu einer organisationsinternen Nutzung von Usability-Ergebnissen existieren bereits Ansätze aus der Forschung zu nutzerzentrierten Entwicklungsprozessen im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion, die unterschiedliche Ziele verfolgen. (Hughes, 2006; Douglas, 2007; Vilbergsdottir et al., 2014). Einen frühen Ansatz stellt Andre et al. (2001) mit dem User Action Framework vor, dessen Anwendung jedoch aufwendig sein kann (Hornbæk et al., 2008). Vorschläge für die Klassifizierung von empirischen Usability-Ergebnissen werden bislang vor allem im Kontext der Forschung zu Usability-Methoden eingesetzt (etwa Lavery et al., 1997; Hornbæk et al., 2008). In anderen Bereichen finden sie jedoch keine breite Anwendung, da sie nicht auf die Anwendungsfälle für Usability-Information in Organisationen abgestimmt sind.
Als eine zentrale Fragestellung dieser Arbeit wird daher untersucht, für welche Anwendungsfälle eine Sammlung von Usability-Ergebnissen eingesetzt werden kann (Forschungsfrage RQ1). Dafür werden qualitativ ausgerichtete Interviews (n=8) mit internen Usability-Beauftragten sowie Fokusgruppen in zwei Organisationen durchgeführt. Im Rahmen dieser Studien können außerdem die Anforderungen an die Wissensorganisation und an die Informationsinteraktion für die Nutzung von Usability-Ergebnissen als Wissensressource analysiert werden (RQ2). Die Anforderungen werden als ein prototypisches Usability-Informationssystem umgesetzt, welches den Zugang zu einer Sammlung von Usability-Ergebnissen bereitstellt. In einer Studie mit Usability-Beauftragten (n=11) wird dieses System evaluiert, um Rückschlüsse auf die zugrunde liegenden Anforderungen zu ermöglichen. Im Rahmen der Studie werden zudem die Entscheidungsprozesse diskutiert, die angewendet werden, wenn Usability-Ergebnisse auf andere Kontexte übertragen oder verallgemeinert werden sollen (RQ3). Weiterhin werden die Faktoren und Barrieren untersucht, welche die Akzeptanz von Usability-Ergebnissen als Wissensressource in einer Organisation beeinflussen (RQ4).
Die Untersuchungen zeigen, dass Usability-Ergebnisse bereits in vielen Organisationen gesammelt und gezielt eingesetzt werden. Die erhobenen Anwendungsfälle (RQ1) umfassen die Übertragung von vorhandenen Ergebnissen auf aktuelle Gestaltungsentscheidungen, Lernprozesse, analytische Fragestellungen und die Verallgemeinerung zu internen Richtlinien. Zu den identifizierten Anforderungen für die Organisation von Usability-Wissen (RQ2) gehört die Kombination von produktübergreifenden und produktbezogenen Metadaten. Die empirischen Evaluierungsergebnisse aus Nutzertests sollten mit den zugrunde liegenden Daten, vor allem aber mit den resultierenden Lösungsvorschlägen verknüpft werden. Bei der Gestaltung der Informationsinteraktion sollten die gezielte Suche, der Umgang mit potenziell unbekannter oder wechselnder Terminologie, aber auch explorative Such- und Lernprozesse unterstützen werden. Wenn Usability-Ergebnisse in einer Organisation mit dem Ziel der Vollständigkeit erhoben werden, können darauf auch Funktionen für die quantitative Analyse und für die Prozessbewertung aufbauen.
Für die Bewertung der Übertragbarkeit von Usability-Ergebnissen (RQ3) sind eine Reihe von Entscheidungskriterien und Hinweisen relevant, anhand derer ihre Zuverlässigkeit überprüft und der Erhebungskontext hinsichtlich der Relevanz für eine aktuelle Fragestellung bewertet werden kann. Die Akzeptanz der Anwendung von Usability-Wissen (RQ4) erscheint primär von dem Aufwand abhängig, der für die Erschließung der Ergebnisse erforderlich ist. Die meisten der Teilnehmer bewerten den Aufwand im Verhältnis zu den erwarteten Vorteilen jedoch als angemessen. Mögliche Barrieren für die Wissensteilung können aus der Befürchtung entstehen, die Kontrolle über die Interpretation der Ergebnisse zu verlieren, sowie aus der Wahrnehmung als öffentliche Kritik an den jeweiligen Produktverantwortlichen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit können dabei helfen, die Unterstützung für die Nutzung von Usability-Ergebnissen als Wissensressource auf die erhobenen Anwendungsfälle auszurichten. Dafür werden Empfehlungen zu möglichen Ausrichtungen eines Usability-Informationssystems in Organisationen gegeben. Die Ergebnisse verweisen außerdem auf das große Potenzial für weitere Forschungsvorhaben in diesem Bereich, sowohl in Hinblick auf eine bessere Unterstützung des Wissensmanagements von Usability-Ergebnissen als auch in Bezug auf die Übertragung der grundlegenden Erkenntnisse dieser Arbeit auf andere Anwendungsdomänen, etwa im Bereich des Managements von Forschungsdaten.
Kategoriensysteme sind zentrale Bestandteile der qualitativen Forschung wie der Grounded Theory und Qualitativen Inhaltsanalyse. Deshalb sind Kategoriensysteme ein wichtiger Schlüssel, um die Forschung mit diesen Methoden im Sinne von Open Science transparenter zu machen. Diese Dissertation stellt die Ontologie QualiCO, eine formale Beschreibung von Kategoriensystemen, vor. Im Rahmen der Entwicklung wurde zuerst eine Anforderungsanalyse mit einer Stakeholder*innenanalyse Teilnehmenden Beobachtung, Expert*inneninterviews (n=10) und der Analyse von bereits publizierten Kategoriensystemen und Lehrbüchern der Grounded Theory und der Qualitativen Inhaltsanalyse durchgeführt. Darauf aufbauend folgte eine Entwicklungsphase im Sinne eines partizipativen Designs mit Qualitativen Feedbackinterviews mit Papierprototypen (n=5), einer beispielhaft implementierten Version der Ontologie (n=4) und der Vorstellung der Ontologie auf verschiedenen Workshops.
Am Ende der Forschungsarbeit stand die Evaluation der Ontologie mithilfe eines qualitativen Usability-Tests (n=20) sowie einer metrikorientierten qualitativen Evaluation (n=10). Als Interviewpartner*innen wurden Forscher*innen aus der deutschsprachigen qualitativen Bildungsforschung, die bereits Erfahrung mit den genannten Methoden vorweisen konnten, rekrutiert. Für die Usability-Tests wurden Forscher*innen aus dem Human-Centered-Design an der University of Washington in Seattle ausgewählt. Zwar wurde QualiCO auf die deutschsprachigen Bildungsforscher*innen hin zugeschnitten entwickelt, sie konnte jedoch auch die Anforderungen der Evaluation mit den Forscher*innen aus dem Human-Centered-Design erfüllen. Sie kann wahrscheinlich auch von weiteren Forschungsgemeinschaften, die mit der Grounded Theory oder der Qualitativen Inhaltsanalyse arbeiten, genutzt werden.
Die Arbeit beschreibt außerdem die Arbeitsweisen von Forscher*innen auf dem Gebiet der Grounded Theory und der Qualitativen Inhaltsanalyse und zeigt folgende Potentiale für die Ontologie auf: Publikation von Kategoriensystemen, Validierung von Kategoriensystemen, Ermitteln von Inspiration für die Forscher*innen, Sichtbarmachung der Beziehungen zwischen Kodes, Nutzen der Ontologie in der Teamarbeit, Beschreibung der Kategoriensysteme mithilfe des Kodierparadigmas der Grounded Theory und Einsatz der Ontologie in der Methodenausbildung. Es gibt jedoch auch Barrieren, welche die Forscher*innen davon abhalten könnten, Kategoriensysteme auszutauschen: der Aufwand bei der Erstellung, ein erhöhter Aufwand bei der Digitalisierung, Probleme bei der Nachnutzung und die Angst vor einem Streamlining der Forschung und einer Überwachung der Forscher*innen. Die Arbeit wirbt darum, den Austausch von Kategoriensystemen bereits frühzeitig im Forschungsprozess mit zu bedenken, um das Kategoriensystem so zu erstellen, dass es anderen Forscher*innen am Ende der Forschungsarbeit bereitgestellt werden kann.
This empirical study in Cognitive Translation Studies investigates whether and how translation into a foreign language (L2) differs from translation into the native language (L1) in terms of the translation process, the effort and the product. The rationale behind the study was to investigate prejudices towards translation into the L2 that persist in Translation Studies, translation training and practice despite the fact that it is widely practiced and even is the main translation direction in many language communities. The study focuses on the German-English language pair, also in view of the continually high demand for translations into English in German-speaking countries.
As participants, qualified non-literary translators who are used to translating professionally both from their L1 German into their L2 English and vice versa performed two translation tasks under controlled conditions. The control groups consisted of professional translators who translate exclusively into their L1, i.e. either into German or into English.
Following a mixed methods approach, the main study investigated the translation processes using methods of translation process research: keystroke logging, screen recording, retrospective verbal protocol, eye tracking and interview. From the principal process activities writing, revising, information searching and pausing, process descriptors were derived, analysed and compared. By triangulating results with data from the target text analysis, indicators of translation effort were measured. For the vast majority of the process descriptors and effort indicators, the results showed no statistically significant differences with regard to translation direction. In the substudy, intended addressees of the English target texts assessed the texts’ acceptability based on their own criteria and without resorting to the source text. The results showed no statistically significant difference in target text quality with regard to translation direction. In summary, this study showed that translation direction clearly plays no significant role in the translation process, the product quality and the translation effort. It thus invalidates preconceptions about translation into L2.
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Die aktuelle Version des Dokuments finden Sie unter
https://doi.org/10.18442/136
In der Informationswissenschaft nimmt der Benutzer eine entscheidende Position bei der Erforschung neuer Ansätze ein. Aus diesem Grund stehen in dieser Dissertation Patent Information Professionals, die Nutzer von Patent-Retrieval-Systemen, im Mittelpunkt. In einem nutzerzentrierten Gestaltungsprozess wird der Fragestellung nachgegangen, inwiefern Aufgaben im Rahmen des Patent-Retrievals durch Visualisierungen unterstützt werden können und ob sich Mehrwerte im Vergleich zu textuellen Benutzeroberflächen identifizieren lassen. Um dies zu erforschen, wird der Patent-Retrieval-Prozess in einem ersten Schritt analysiert und ein Information Seeking-Modell entwickelt, das die Kernphasen abbildet. Daraufhin liefern bereits durchgeführte Studien und eigene Befragungen Erkenntnisse in Bezug auf besonders aufwendige Prozessschritte. In Kombination mit den Anforderungen und Bedürfnissen der Information Professionals an Recherchesysteme und dem Wissen über bereits für das Patent-Retrieval entwickelte visuelle Werkzeuge ergibt sich eine angemessene Grundlage für die Erstellung eigener Visualisierungskonzepte. Mithilfe von Prototypen werden diese iterativ mit Patentrechercheuren und Fachexperten evaluiert und weiterentwickelt. Anhand des finalen Produkts, einem interaktiven Webprototyp, werden durch quantitative und qualitative Forschungsmethoden Mehrwerte ermittelt. Schlussendlich dienen die gewonnenen Erkenntnisse dazu, Empfehlungen für die Integration von Visualisierungen in Patent-Retrieval-Systeme zu formulieren.
Die Arbeit beschreibt und definiert in einem ersten Schritt barrierefreies Content-Marketing. Anschließend wird dargelegt, wie und inwieweit multimodale Content-Marketing-Kommunikate, vornehmlich DIY-Videos, barrierefrei aufbereitet werden können, welche Möglichkeiten und Instrumente dafür vorliegen und welche Probleme und Grenzen dabei auftreten können. Dies wird anhand der Analyse eines DIY-Videos, welches im Rahmen der Content-Marketing-Strategie von toom Baumarkt produziert und auf der Plattform YouTube veröffentlicht wurde, veranschaulicht. Es wird gezeigt, wie das Video für eine mögliche Zielgruppe (Gehörlose) mittels einer audiovisuellen Übersetzung, Untertitelung für Hörgeschädigte sowie einer Übersetzung in Leichte Sprache aufbereitet werden kann und welche Herausforderungen dabei emergieren können.
Die Arbeit geht anhand einer qualitativen Studie der Frage nach, welche sprachlichen Phänomene in einem fach(sprach)lichen Text der Unternehmenskommunikation Adressat(inn)en mit Beeinträchtigung Probleme bei der Wahrnehmung und beim Verstehen bereiten. Es werden Aspekte verschiedener Disziplinen wie der Experten-Laien-Kommunikation, der Fachkommunikation, der Kognitionswissenschaft sowie der Sprachrezeptionsforschung hinsichtlich der Frage nach der Zugänglichkeit von Kommunikaten für Adressat(inn)en mit besonderem Anforderungsprofil dargestellt. In der Analyse wird eine Gruppe von Rezipient(inn)en mit geistiger Behinderung und unterschiedlichen weiteren Einschränkungen bei der Textbesprechung des Fahrgastrechteformulars der Deutschen Bahn AG in Bezug auf die Perzeptions- und Verstehensprobleme bei der Rezeption untersucht, um noch ausstehende Lösungswege und Forschungsdesiderate bezüglich der Textoptimierung für Adressat(inn)en mit besonderen Kommunikationsanforderungen aufzuzeigen.
Semantic Web-Technologien und -Anwendungen erfahren gegenwärtig eine hohe Aufmerksamkeit im Forschungsfeld der Wissensrepräsentation. Daten über Personen bilden oft zentrale Knotenpunkte einer Wissensbasis, um verteilte Informationen miteinander zu verknüpfen und zu kontextualisieren. Mit der Fachontologie „LexDo“ wird im Umfeld der europäischen Forschungsinfrastruktur ELEXIS eine neue Linked Open Data-Ressource für die Disziplin der Lexikographie und Wörterbuchforschung entwickelt, die das Wissen der Domäne bündeln und vernetzen soll. Die Integration kuratierter Personendaten in die Fachontologie dient zunächst der Erschließung fachspezifischer Publikationen im Suchportal „ElexiFinder“. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie ein solches Personenregister aus den Metadaten einer bestehenden Fachbibliographie mit semi-automatischen Methoden aufgebaut, bereinigt und als Linked Open Data aufbereitet werden kann. Vor diesem Hintergrund wird ein modularer Workflow zur Transformation von Namensliteralen in Entitäten des Semantic Web konzipiert, der Skalierbarkeit und eine hohe Datenqualität gleichermaßen berücksichtigt. Basierend auf Überlegungen zur RDF-Modellierung in LexDo für ein semantisch konsistentes Linking mit Referenzdatensets werden Algorithmen und Funktionen zur Datenbereinigung und zum Interlinking im Open-Source-Tool „OpenRefine“ anhand eines Testauszugs der Fachbibliographie umfassend evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluierung münden in praxisorientierte Empfehlungen für den weiteren Ausbau und den Routinebetrieb der Fachontologie.
Barrierefreiheit gewinnt immer mehr an Bedeutung – insbesondere in der Linguistik. Leichte Sprache, eine vereinfachte Varietät des Deutschen, ermöglicht einem breiten Spektrum an Adressaten den Zugang zu Informationen. Die Zielgruppen können Informationen in alltagssprachlichen Texten sowohl in Bezug auf das Weltwissen, das vorausgesetzt wird, als auch auf die grammatischen Eigenheiten deutschsprachiger Texte, unter Umständen nicht aufnehmen. Da in vielen Leichte-Sprache-Texten schwierige Wörter und Konzepte zentral sind, aber nicht vorausgesetzt werden können, muss eine Lösung gefunden werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erstellung eines Online-Glossars mit dem Titel HinT (Hintergrundinformationen zu nachrichtenrelevanten Themen) für bestimmte, als schwierig erachtete Begriffe, die in Leichte-Sprache-Nachrichtentexten vorkommen. Bei diesen Nachrichten handelt es sich um die wöchentlich erscheinenden Texte auf der Homepage des NDR.
Das Glossar wird in der Arbeit exemplarisch anhand des Fachbereichs Kriminalität beschrieben. Durch die Erstellung werden die Adressaten einerseits bei der Rezeption eines Leichte-Sprache-Textes unterstützt, andererseits haben sie die Möglichkeit sich selbstbestimmt weiterhin mit dem Thema auseinanderzusetzen und das Glossar als weiteren Informationspool zu nutzen. Dennoch stellt sich die Frage, inwiefern multimediale Angebote wie Bilder, Audioformate etc. den Rezeptionsprozess erleichtern und nicht noch weitere Fragen aufwerfen. Dem soll in der Arbeit nachgegangen werden.
Sammlungen von Textdaten können oft als semi-strukturierte Daten beschrieben werden, die sich in strukturelle Einheiten segmentieren lassen, in denen Elemente eines impliziten Schemas erkannt und in ein strukturiertes Format überführt werden können. Für diese Erschließung wird eine Software vorgestellt, die Funktionen für indikatorbasierte Regeln sowie zur Konsistenzprüfung und Bereinigung (z. B. von Textdubletten) der entstehenden Korpusdaten anbietet. Die Ergebnisse können in acht Formate exportiert werden, womit die Software als Bindeglied zwischen verfügbaren Textdaten und dem Einsatz aktueller Verfahren der Digital Humanities fungiert.
Für die Erschließung schwächer strukturierter Daten, die über keine eindeutigen und einheitlichen Indikatoren für die Felder des impliziten Schemas verfügen, wird eine Methode auf Grundlage von Conditional Random Fields (CRF) in Verbindung mit einem Active Learning-Ansatz vorgeschlagen. Die Elemente der verarbeiteten Daten werden anhand der vom CRF erkannten Wahrscheinlichkeiten für die zugeordneten Bezeichner in acht Cluster eingeteilt, woraus den Anwendern Instanzen für eine iterative Erweiterung der Trainingsdaten dargeboten werden. Gleichzeitig können Elemente, deren Bezeichner mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vergeben werden, als "richtig" markiert werden, womit sie in den darauffolgenden Iterationen übersprungen werden. Eine Fallstudie zeigt, dass sich die Ergebnisse mit den ersten Iterationen verbessern, während sich die Werte der als »richtig« markierten Elemente nach einigen Iterationen verschlechtern, woraus sich Empfehlungen für die Anwendung von CRFs mit wenigen Trainingsdaten ergeben.
Die fiktionalen Sprachen sind ein wenig erforschter Teil der Sprachwissenschaft. In dieser Arbeit werden Peter Jacksons Adaptionen von J.R.R. Tolkiens Der Herr der Ringe und Der Hobbit bezüglich ihres Gebrauchs fiktionaler Sprachen, mithilfe der Fragen: Wer wann mit wem warum welche fiktionale Sprache spricht, ob diese untertitelt wird oder nicht und warum, untersucht. Die fiktionalen Sprachen dienen hier, wie in der Literatur auch, der Schaffung glaubhafter fiktionaler Welten und Figuren, die durch die Sprachen charakterisiert werden. Die mehrsprachigen Figuren benutzen fiktionale Sprachen vor allem für normale Unterhaltungen, Zauber, Befehle und zur Geheimhaltung. Die Sprachen werden dabei besonders mit Magie und übernatürlichen Kräften in Verbindung gebracht. Der Gebrauch fiktionaler Sprache ist bei allen Sprechern fehlerfrei und Code-Switching wird immer wieder angewendet. Dennoch bleibt der Großteil des Filmdialogs in den Sprachen Englisch bzw. Deutsch, um das Verständnis beim Publikum zu sichern.
In Leichte Sprache zu übersetzen bedeutet, Texte barrierefrei zu gestalten und so für Menschen mit Leseschwierigkeiten zugänglich zu machen. Übersetzer und Übersetzerinnen, Studierende und Interessierte erhalten mit dem vorliegenden Regelbuch erstmals eine sprachwissenschaftlich fundierte Handreichung zu Leichter Sprache. Wortwahl, Satzbau, Textualität sowie Typographie und Illustrationen werden mit dem Ziel behandelt, Texte in Leichter Sprache bedarfsgerecht und zielgerichtet zu erstellen.
Der Artikel stellt Leichte Sprache als verständlichkeitsoptimierte Reduktionsvarietät des Deutschen dar, in die aus dem Standarddeutschen intralingual übersetzt wird. Im Verlauf des Artikels werden äquivalenzzentrierte und zielsituationsorientierte Übersetzungsansätze auf ihre Übertragbarkeit für die intralinguale Übersetzung in Leichte Sprache geprüft und evaluiert. In Anlehnung an Rink (2020) wird Übersetzen als Überwinden kommunikativer Barrieren konzeptualisiert und es werden fortbestehende Forschungsdesiderate benannt.
Accessible communication is easy to find, easy to perceive, easy to understand and is related to the previous knowledge of the recipients. Target groups may have special communication needs necessitated by sensory, cognitive or psychological impairment, low education or critical life events such as illness, loss of reference persons or forced migration. When texts fail to address the needs of these target groups, they become barriers to successful interaction: sensory and cognitive barriers, media and culture barriers, language or specialized language barriers or even motoric barriers.
Accessible communication comprises all measures to prevent texts (oral or written) from becoming a barrier for the intended target groups. This is a broad field of action that comprises, but goes way beyond Easy and Plain Language: A text could be written in Easy Language but the intended users have no access to it; a text may not be well perceived and therefore not understood; a text may be accessible online, but directed to users with different media preferences; a text may be easy to perceive and understand but not acceptable with respect to the politeness requirements of the users. What good are such texts to the target audience?
This paper, that was held as Plenary Speech on the 2019 Klaara Network conference, focuses on Easy Language and Accessible Communication in Germany and discusses communication barriers and the conditions of communicative accessibility for people with diverse needs in the light of the following questions: What road have we travelled thus far? Where are we right now? Have we really covered all necessary aspects of accessibility? Where do we go from here?
Easy Language - Plain Language - Easy Language Plus. Balancing Comprehensibility and Acceptability
(2020)
This book shows how accessible communication, and especially
easy-to-understand languages, should be designed in order to become instruments of inclusion. It examines two well-established easy-to-understand varieties: Easy Language and Plain Language, and shows that they have complementary profiles with respect to four central qualities: comprehensibility, perceptibility, acceptability and stigmatisation potential. The book introduces Easy and Plain Language and provides an outline of their linguistic, sociological and legal profiles: What is the current legal framework of Easy and Plain Language? What do the texts look like? Who are the users? Which other groups are involved in the production and use of Easy and Plain Language offers? Which qualities are a hazard to acceptability and, thus, enhance their stigmatisation potential? The book also proposes another easy-to-understand variety: Easy Language Plus. This variety balances the four qualities and is modelled in the present book.
Genus ist eine der langwierigsten Aneigungsherausforderungen für das Deutsche im Zweitspracherwerb. Bisher wurde Genus vor allem an isolierten Äußerungsteilen analysiert. Jedoch ist Genus vor allem ein kongruenzbasiertes Mittel der Herstellung von Kohärenz und kann daher nur im diskursiven Zusammenhang verstanden werden. Aus einem 75-stündigen Korpus wurden 107 kindliche Erzählungen ausgewählt, um an ihnen zu untersuchen, wie sich mehrsprachige Kinder Determination und Genus des Deutschen aneignen. Das Korpus ist bei IDS online open access verfügbar (http://dgd.ids-mannheim.de/dgd/pragdb.dgd_extern.welcome). Die Kinder, von denen die Daten stammen, wachsen in Deutschland auf. Zu Beobachtungsbeginn besuchen sie bereits seit mindestens zwei Jahren regelmäßig eine deutschsprachige Kindertagesstätte. Es zeigt sich in der diskursiven Analyse, dass entgegen vielfältiger bisheriger Ansätze des Trainings, zunächst der Genus zugrunde liegende Kongruenzmechanismus angeeignet sein muss, um anschließend die Aneignungsaufgabe der Genuszuweisung in den Blick zu nehmen.
Bei einer Befragung von Teilnehmenden und Lehrenden in Integrationskursen zeigte sich, dass sich die KursteilnehmerInnen die alltäglichen sprachlichen Mittel in weiten Teilen eigeninitiativ aneignen können. Besondere Handlungsbedarfe bestehen im Umgang mit Kindern, gerade mit der Perspektive auf Bildungseinrichtungen, im Kontakt mit Behörden und öffentlicher Verwaltung und im Beruf. Der Umgang mit Mehrsprachigkeit als möglicher Ressource ist den Lernenden und Kursleitenden als Handlungsziel wenig bewusst.
Das Deutsche Sprachdiplom für neu zugewanderte Jugendliche im Handlungsmuster des Prüfungsgesprächs
(2016)
Am Beispiel des Deutschen Sprachdiploms wird die mündliche Prüfung als Handlungsmuster konzipiert. Die funktionalpragmatische Analyse ergibt, wie Kandidat und Prüfende die kommunikativen Ziele zwischen Prüfung und Gespräch orientieren müssen und zeigt die spezifische Komplexität von mündlichen Prüfungssituationen zwischen Erfolg und Gespräch auf.
Damit neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler (SuS) an Bildung teilhaben können, werden sie in Niedersachsen parallel, teil-integrativ und integrativ beschult. Wie kann eine Beschulung konfiguriert sein, die Integration befördert, Teilhabe am Unterricht umsetzt und bei der das Unterrichtsmedium effektiv angeeignet wird? Dafür wurden in einer querschnittlichen Pilotstudie 28 SuS und 30 Lehrkräfte und Schulleitungen von sieben Best-Practice-Schulen an unterschiedlichen Standorten in Niedersachsen befragt. Die SuS wurden im Hinblick auf ihren Wortschatz mit einer Schreibaufgabe und einem standardisierten Bildbenennungstest untersucht. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer intensiven Sprachlerneingangsphase. Sie sprechen dafür, dass eine gute Bildungspolitik sich durch flexible Möglichkeiten der Umsetzung kennzeichnet und den Schulen Freiräume schafft.
Der Anhang zu diesem Bericht findet sich unter https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:hil2-opus4-7666
The acquisition of grammatical gender by multilingual pre-school children (aged six) was investigated by observing their narration and discourse. It emerged that only three of the 17 children actually used gender to classify nouns. Grammatical agreement is acknowledged as a key feature of gender acquisition, and it reflects developmental steps. Children growing up with mostly bilingual German input at a low proficiency level had the greatest difficulties in acquiring gender and agreement in the group investigated.
In vielen Fällen ist es nur möglich, Gewalterfahrungen von Kindern zu entdecken, wenn sie selbst darüber sprechen. Bei sehr jungen Kindern oder Kindern, die im Erzählerwerb noch nicht weit vorangeschritten sind, kann eine verständliche Erzählung aber nur entstehen, wenn Erwachsene kokonstruktiv an dieser Erzählung beteiligt sind. Anhand der Analyse von mehreren Erzählungen von Vorschulkindern aus dem MEKI-Korpus (open access bei IDS verfügbar) wird die Schwierigkeit diskutiert, einerseits aus den Äußerungen des Kindes eine Erzählung zu generieren, die die Stummheit überwindet, andererseits notwendigerweise eigene Deutungen einzubringen, die das Verständnis verfälschen könnten.
Wie verteilt sich das Wortwissen mehrsprachiger Schülerinnen und Schüler auf ihre Sprachen? Anhand einer Stichprobe von über 100 russisch-deutschen Grundschülerinnen und –schülern bestätigen sich Befunde für jüngere Kinder. Das Wortwissen über beide Sprachen ist genauso groß wie bei einsprachigen Altersgenossen. Der einzelsprachliche Wortschatz in der Umgebungssprache entwickelt sich gut. Der statistische mittlere Abstand zu monolingualen peers beträgt ca. 2 Jahre und wird über die Grundschulzeit stabil beibehalten.
Beobachtung
(2012)
Audioaufnahme
(2012)
Videoaufnahme
(2012)
Fragetechnik
(2012)
Befragung
(2012)
Die wissenschaftliche Arbeit thematisiert die Sprachbarriere Deutsch im Kontext aktueller Zuwanderungsprozesse in Deutschland und untersucht die zentrale These, ob Leichte Sprache unterstützen kann, jene Barrieren für Sprachlernende zu beseitigen. Dabei wird Aufschluss über etablierte bildungspolitische Integrationsmaßnahmen in Deutschland gegeben und insbesondere der Kurstyp ‚Orientierungskurs' fokussiert, welcher politische, historische sowie gesellschaftliche Themen vermittelt und aufgrund seiner fachspezifischen Komplexität erhöhte sprachliche Hindernisse für NichtmuttersprachlerInnen hervorruft, wodurch das Verstehen und Behalten dieser Inhalte erschwert wird.
Im Rahmen der Empirie wurden ausgewählten Kursteilnehmenden die Unterrichtsinhalte in Form von intralingualen Übersetzungen in Leichter Sprache dargeboten und anschließend das Verstehen und Behalten dieser Inhalte anhand von Fragebögen überprüft. Die Ergebnisse sollen darlegen, ob der Einsatz von Leichter Sprache die Inhalte in Orientierungskursen für die deklarierte Zielgruppe zugänglicher macht und sie somit befähigt, besser am Diskurs innerhalb des Unterrichtskontexts zu partizipieren.
Die Abschlussarbeit untersucht die Auffindbarkeit von Leichter Sprache für die Zielgruppen Menschen mit sog. geistiger Behinderung und Menschen mit Deutsch als Zweitsprache.
Die Auffindbarkeit von Leichter Sprache ist zentral, wenn über die formale Erfüllung der rechtlichen Vorgaben hinaus gelebte Teilhabe angestrebt wird. Kernidee der Arbeit ist, dass Angebote in Leichter Sprache dann auffindbar sind, wenn Leichte Sprache bekannt ist und gezielt nach Angeboten gesucht werden kann oder aber, wenn Leichte Sprache in den Medien vorkommt, die von den Zielgruppen genutzt werden. Um erste Daten über die Auffindbarkeit von Texten in Leichter Sprache zu sammeln, wurde ein umfangreicher Fragebogen erstellt. Der Fragebogen wurde mündlich von insgesamt 63 Personen aus den beschriebenen Zielgruppen beantwortet. Der Fragebogen ist grundsätzlich quantitativ ausgelegt, durch die Aufnahme zusätzlicher Aussagen der Befragten wird jedoch von der rein quantitativen Form abgewichen, sodass letztlich eine Mixed-Method vorliegt.
Anhand der gewonnenen Daten konnten erste Schlüsse über die Auffindbarkeit von Leichter Sprache für beide Zielgruppen gewonnen werden. Unter anderem auf Grund der zu geringen Anzahl der Befragten, sind die gewonnenen Ergebnisse nicht repräsentativ. Die Ergebnisse, aber auch die Abbrecherquote von 0 % und die gute praktische Durchführbarkeit der Befragung zeigen indes, dass die angewandte Methode und insbesondere der erstellte Fragebogen geeignet sind, die Frage nach der Auffindbarkeit von Leichter Sprache zu beurteilen. Eine Wiederholung der Befragung mit einer größeren Stichprobe bietet sich deshalb an. Der erstellte Fragebogen wird gerne für weitere Befragungen durch andere Forscher:innen zur Verfügung gestellt.
Kommunikationsbarrieren
(2019)
Der Artikel modelliert ein System der Klassifikation von Kommunikationsbarrieren, die von Texten ausgehen können. Die Barrieretypen werden mit Anforderungsprofilen von Adressat/innen mit und ohne Kommunikationsbehinderungen verschränkt. Das beschriebene Modell eröffnet die Möglichkeit, die Barrierefreiheit von Kommunikationsangeboten anhand eines Barriereindex zu evaluieren.
In dieser Arbeit wird die Barrierefreiheit der Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter und Instagram der Aktion Mensch und der Bundesregierung für blinde, prälingual taube und prälingual taubblinde Menschen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen untersucht. Untersucht werden insgesamt 120 Social-Media-Beiträge der beiden Akteure im Zeitraum vom 01.12.2020 bis zum 07.12.2020. Aktion Mensch und Bundesregierung haben in der Öffentlichkeit eine enorme Vorbildwirkung und/oder die öffentliche Verpflichtung zur Barrierefreiheit in den Sozialen Netzwerken. Die Analyse zeigt eindeutig, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Kanälen der Aktion Mensch und denen der Bundesregierung gibt und dabei großes Verbesserungspotential bei den Kanälen der Bundesregierung besteht.