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In Programmevaluationen werden Programme mit ihren Konzepten, Interventionen und Resultaten für deren Zielgruppen systematisch untersucht und bewertet. Die Programmakteure werden daraufhin mit den bewertenden Aussagen konfrontiert. In der Regel sind darunter Aussagen, die für Teile der bisherigen Handlungen Verbesserungspotentiale aufzeigen – und damit Diskrepanzen zwischen Ist- und Soll-Zustand entwerfen. Die vorliegende Dissertation untersucht den Umgang der Programmakteure mit den Ist-Soll-Diskrepanzen. Dazu wird das Zwei-Prozess-Modell der Adaption aus der psychologischen Handlungsforschung auf den Kontext der Programmevaluation mit Verbesserungs-/Optimierungszweck übertragen. Die Ziele sind erstens Einflüsse von Evaluation in Form von individuellen Veränderungen im zielbezogenen Handeln und in handlungsrelevanten Einstellungen zu messen, zweitens die Rolle adaptiver – assimilativer und akkommodativer – Prozesse in Bezug auf diese Veränderungen zu klären, sowie drittens potentielle Parallelen der adaptiven Prozesse zum Paradigma des Evaluationsnutzens aufzudecken. Die empirische Felduntersuchung nähert sich diesen Zielen am Beispiel eines externen Schulevaluationsverfahrens. In einer Längsschnittuntersuchung werden Lehrpersonen und Schulleitungen (N=126) zu ihrem zielbezogenen Verhalten und ihren Einschätzungen relevanter Handlungsbedingungen schriftlich befragt. Drei Erhebungszeitpunkte werden dabei auf externe Schulevaluationen abgestimmt, welche im Untersuchungszeitraum 2010/2011 im Kanton Zürich stattfinden: der erste Fragebogen wird vor dem Schulbesuch der externen Evaluation ausgefüllt, der zweite im Anschluss an die Rückmeldeveranstaltung durch die Evaluierenden, der dritte ungefähr drei Monate später. Die Untersuchungsergebnisse zeigen erstens, dass drei Monate nach der Evaluation Veränderungen im zielbezogenen Verhalten und in handlungsrelevanten Einstellungen messbar sind, welche sich wenige Tage nach der Evaluation noch nicht andeuten. Zweitens beeinflussen die zielbezogenen Moderatoren der adaptiven Prozesse – namentlich Wichtigkeit, Zentralität, Kontrollwahrnehmung und Unterstützung im Team – das zielgerichtete Verhalten in die laut Zwei-Prozess-Modell erwartete Richtung, wenn sich die betrachtete Person nach der Evaluation weiter von ihrem Ziel entfernt sieht. Drittens hängt die Wahrnehmung eines instrumentellen oder konzeptuellen Evaluationsnutzens mit assimilativen Prozessen zusammen und wird teilweise über diese vermittelt.