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Als stärkster Prädiktor von Schriftsprachkompetenzen im Grundschulalter gilt bislang die vorschulische phonologische Bewusstheit. Diese stellt jedoch nur eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Schriftspracherwerb dar. Einleitend werden Theorien und Befunde zur Bedeutung breiterer sprachlicher Kompetenzen (Wortschatz, Grammatik) für den erfolgreichen Erwerb des Lesens und Schreibens erläutert. Studie 1 identifiziert im Rahmen der „Göttinger Entwicklungsstudie zu Sprache, Arbeitsgedächtnis und Theory of Mind (GESAgT)“ die vorschulische Satzgedächtnisleistung als stärksten Prädiktor der frühen Lese- und Rechtschreibkompetenz. Da die nicht-deutsche Muttersprache eines Kindes einen Risikofaktor für den Schriftspracherwerb im Deutschen darstellt, prüft Studie 2 im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts „Schulreifes Kind“ (Baden-Württemberg) die diagnostische Validität einer Satzgedächtnisaufgabe bei deutsch- und mehrsprachigen Vorschulkindern. Da sich die Leistungsvarianz in beiden Gruppen gleichermaßen durch die Größe des Wortschatzes und die Kapazität des phonologischen Arbeitsgedächtnisses erklären lässt, hat sich die untersuchte Satzgedächtnisaufgabe als für deutsch- und mehrsprachige Kinder gleichermaßen diagnostisch valide und „culture fair“ erwiesen. Sie stellt ein hybrides Maß dar, in dem sprachliche und phonologische Kompetenzen konfundiert sind. Aufgrund der multifaktoriellen Bedingtheit von Lese- und Rechtschreibleistungen im Grundschulalter sollten Screening-Verfahren zur Identifikation von Risikokindern sowie Förderprogramme gleichermaßen phonologische und sprachliche Kompetenzen berücksichtigen.