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In zahlreichen Städten und Gemeinden in Niedersachsen wird Theater gespielt. Die Mitglieder dieser Amateurtheater wählen gemeinsam Stücke aus, proben regelmäßig nach Feierabend, bauen selbst das Bühnenbild, schneidern die Kostüme und führen schließlich mit vielen Helfern in Dorfgemeinschaftshäusern oder Gaststätten ihre überwiegend heiteren Stücke auf. Im Publikum sitzen vor allem Menschen aus dem gleichen Ort oder der näheren Umgebung. Nach dem Kulturmonitoring Niedersachsen praktizieren 9 % der Bevölkerung in Niedersachsen ‚Theater spielen‘ als künstlerisch-kreative Freizeitbeschäftigung. Obgleich die Theaterlandschaft in Niedersachsen – und vermutlich auch in den anderen Bundesländern – sehr stark von dieser Art des Theaters geprägt ist, existieren kaum wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, in welchen Strukturen Amateurtheater stattfindet und wie sich dieses weiterentwickeln kann. Auch sind Amateurtheater nur selten Gegenstand kulturpolitischer Diskussionen. Erstmalig wurden mit dieser Studie systematisch und landesweit empirisch repräsentative Daten zu Strukturen, Theaterarbeit, finanzieller Situation und zukünftigen Herausforderungen von Amateurtheatern erhoben.
Bereits die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ empfiehlt 2007 in ihrem Abschlussbericht, die Kulturpolitik des Bundes stärker konzeptorientiert als bisher zu gestalten und Reformprozesse auf Grundlage von Governance-Ansätzen anzustoßen. Am Beispiel der Musikförderung des Bundes erarbeitet das Gutachten (politik-)theoretischer Grundlagen für die »Entwicklung einer Konzeption zur Neugestaltung der Musikförderung des Bundes« unter Berücksichtigung von Governance-Aspekten. Die Grundlage dafür stellt im Kern die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage »Musikförderung durch den Bund« dar sowie der Forschungsstand zum Thema konzeptbasierter Kulturpolitik und Governance. Weiterhin wurden mit Hilfe von 20 Experteninterviews potenzielle Themenbereiche und Kriterien einer zukünftigen Musikförderkonzeption eruiert sowie Akteure benannt, die an einer Konzepterstellung beteiligt werden sollten. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen entwickelt ein weiteres Gutachten von Föhl und Götzky mit dem Titel „Verfahrenskonzeption für die Neugestaltung der Musikförderung des Bundes unter Berücksichtigung von Governance-Aspekten“ verschiedene Vorschläge für die Durchführung eines Verfahrens, an dessen Ende eine Musikförderkonzeption des Bundes stehen könnte.
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Studie „Theoretische und empirische Grundlagen für die Entwicklung einer Konzeption zur Neugestaltung der Musikförderung des Bundes unter Berücksichtigung von Governance-Aspekten“ entwickelt das vorliegende Gutachten eine Modell, wie ein partizipatives Verfahren für die Erstellung einer Musikförderkonzeption des Bundes durchgeführt werden könnte. Die Erarbeitung einer solchen Konzeption ist ein komplexes Projekt mit zahlreichen Herausforderungen. Diesem Umstand kann nur in einem mehrstufigen, hybriden Verfahren Rechnung getragen werden, bei dem der Grad der Beteiligung unterschiedlicher Akteure abhängig von der Verfahrensstufe variiert. Deshalb schlagen die Autoren ein 5-stufiges Verfahren vor. Das Gutachten identifiziert zum einen Themenfelder, die bei der Entwicklung einer Musikförderkonzeption von Bedeutung sein können. Zum anderen werden die einzelnen Verfahrensstufen erklärt und die in der jeweiligen Stufe zu erreichenden Ziele definiert. Außerdem werden die Akteursgruppen benannt, die beteiligt werden sollten.
Kulturpolitik in Deutschland ist in erster Linie städtische Kulturpolitik, die auf städtische Infrastruktur und Nutzergruppen ausgerichtet ist. Die Spaltung kultureller Teilhabe ist deshalb neben soziodemografischen Faktoren auch regional strukturiert. Auch wenn der ländliche Raum in aktuellen kulturpolitischen Diskursen implizit eine Rolle spielt, u. a. bei den Themenfeldern Demografischer Wandel, Regionalentwicklung oder Zivilgesellschaft, werden die strukturellen und sozialen Besonderheiten dieses Raums und deren Relevanz für Kulturpolitik aber nicht explizit thematisiert. Ein starkes Gefälle zwischen den Diskursen, die Themen städtischer Kulturpolitik betreffen, und denen der Kulturpolitik für ländliche Räume kennzeichnet daher das kulturpolitische und das kulturpolitikwissenschaftliche Feld. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Akteuren, die kulturpolitisch im ländlichen Raum aktiv sind, über deren kulturpolitisches Wirken bisher wenig bekannt ist. Diese Forschungslücke will das Forschungsvorhaben schließen. Im Rahmen einer Politikfeldanalyse wird mit Hilfe von 28 Experteninterviews das (kultur-)politische Handeln von Akteuren ländlicher Kulturpolitik im Bundesland Niedersachsen untersucht, um herauszufinden, welche Akteure mit welchen Zielen Kulturpolitik für den ländlichen Raum betreiben und ob dabei strukturelle und soziokulturelle Besonderheiten des ländlichen Raums berücksichtigt werden. Ziel der Arbeit ist es damit zum einen, eine empirisch gestützte Ortsbestimmung von Kulturpolitik in ländlichen Räumen und für ländliche Räume in Niedersachsen vorzunehmen, und zum anderen Aspekte zu identifizieren, die eine gegenstandsangemessene Kulturpolitik für den ländlichen Raum leiten können. Darüber hinaus möchte die Arbeit einen Beitrag zur Theoriebildung im Rahmen der Kulturpolitikwissenschaft leisten. Insbesondere politikwissenschaftliche Ansätze haben bisher nur vereinzelt Eingang in die Kulturpolitikforschung gefunden. Deshalb soll überprüft werden, inwiefern politikwissenschaftliche Theorien wie der akteurszentrierte Institutionalismus sowie Governance-Theorien für die Kulturpolitikforschung nutzbar gemacht werden können. Zentrales Ergebnis der Forschungsarbeit ist, dass es DEN ländlichen Raum nicht gibt und damit auch nicht DIE ländliche Kulturpolitik. Dennoch konnten spezifische kulturpolitische Handlungsfelder identifiziert werden. Zunächst muss der ländliche Raum wieder in die Lage versetzt werden, politisch handlungsfähig zu sein. Das bedeutet v. a. eine Reform der kommunalen Finanzausstattung sowie die Verbesserung der Fachlichkeit der kulturpolitisch Verantwortlichen in den Kommunen. Darüber hinaus bedarf eine zeitgemäße Kulturpolitik auf lokaler Ebene einer stärkeren Koordination sowohl zwischen Politik, Verwaltung, Institutionen und Zivilgesellschaft als auch zwischen unterschiedlichen Kommunen. Letzteres wird aber durch ein starkes Beharren der politischen Akteure auf kulturpolitischer Souveränität erschwert. Auch wenn lokal orientierte Kulturpolitik in erster Linie Aufgabe der Kommunen ist, trägt die Landespolitik, v. a. in einem Flächenland, besondere Verantwortung für die kulturelle Weiterentwicklung des ländlichen Raums, jenseits von Leuchtturmförderung. Neben der besseren finanziellen Ausstattung vorhandener kulturpolitischer Steuerungsinstrumente für den ländlichen Raum ist v. a. ein Förderinstrument notwendig, dass breitenkulturelle Akteure finanziell unterstützt und diese dabei nicht an den Maßstäben künstlerische Qualität oder Innovationspotential misst. Dafür ist es allerdings erforderlich, dass die Kulturpolitik aller Ebenen darauf verzichtet, Bildungsideale und Qualitätsstandards der Hochkultur auf die Breitenkultur zu übertragen. Eine wichtige Erkenntnis ist darüber hinaus, dass Kulturpolitik, will sie ihrem selbstgestellten Anspruch, Gesellschaftspolitik zu sein, gerecht werden, sich stärker mit anderen Politikfeldern vernetzen muss. Denn das wichtigste Kriterium für den politischen und wissenschaftlichen Diskurs über ländliche Räume ist, dass er interdisziplinär geführt werden muss.
Empirische Kulturnutzerforschung ist ein Instrument des Kulturmanagements mit dem das Erreichen von strategischen und operativen Marketingzielen überprüft werden kann. Das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim erhielt vom Kulturbüro der Stadt Hannover den Auftrag, eine Besucherbefragung anlässlich der „Nacht der Museen 2012“ durchzuführen. Ziel der Untersuchung war zum einen eine Evaluation der im Vorfeld durchgeführten Marketing-Maßnahmen.