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Judith Lorber veranschaulicht in einem einzigen Satz den Mechanismus der sozialen Konstruktion von Geschlecht : "The social reproduction of gender in individuals reproduces the gendered societal structures; as individuals act out gender norms and expectations in face to face interaction, they are constructing gendered systems of dominance and powerʺ. Die Folgen davon beschreiben West und Zimmermann: "Doing gender means creating differences between boys and girls, women and men; differences that are not natural, essential or biological. Once the differences have been constructed, they are used to reinforce the essentialness of gender.ʺ Bilden sagt dazu: "Doing gender bedeutet also immer doing inequality". Diese Strukturen lassen sich mit Hilfe fokussierter narrativer Interviews mit Frauen, die Führungspositionen in Verein oder Verband im Deutschen Karate Verband inne haben, nachzeichnen. Bewusste und unbewusste Geschlechterkonstruktionen und deren Auswirkungen werden in der Auswertung ausführlich beschrieben. Im Ergebnis wird deutlich: je länger Frauen im Verband insbesondere in Führungspositionen involviert sind, umso mehr haben sie sich dem männlichen Referenzsystem angeglichen. Dies erzeugt zum Teil konflikthafte Konstruktionen eigener Weiblichkeit und von Weiblichkeit generell sowie im Karate im Speziellen. Im 'doing gender' werden so tradierte Geschlechterrollenbilder perpetuiert. Eine Chance sieht die Autorin in der Ausgestaltung des Karate mehr im Sinne von Do als Lebensweg, was eine Verflüssigung der Geschlechtergrenzen und Zuschreibungen - eine Hybridisierung und somit von tradierten Bildern unabhängige Interaktionen zur Folge hätte.