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For more than 50 years now, the Emotional Oddball Paradigm (EOP) has been employed to investigate how the human brain reacts to sudden changes in the emotionality of environmental stimuli. In the EOP, a sequence of one class of stimuli (standards) is sometimes interrupted by less frequent stimuli of a different class (deviants). Some or all of these stimuli are emotional. Many different processes, behaviors, and populations have been the subjects of EOP research.
In part one, this doctoral thesis aims to both provide an overview of existing literature in order to classify variants of the EOP, and to integrate EEG, fMRI, and behavioral results, including results from memory experiments (with a special emphasis on emotion-induced anterograde and retrograde memory effects). In the second part, results of four memory experiments with words as stimuli are reported as well as one replication attempt with pictorial stimulus material. While the results with regard to written verbal material were rather inconclusive, significant amnesic retrograde effects were found with pictorial stimuli, if negative deviants were presented. Throughout all experiments, however, memory performances for standards neighboring positive deviants were unaffected. Results are discussed in the light of existing literature and advice for future directions is given.
Die Frage, wie Mehrheitseinfluss perzeptuelles Entscheiden verändern kann, beschäftigt die soziale Einflussforschung seit ihren Ursprüngen. Auch heute erscheint dabei die Annahme eines Zwei-Prozess Modells basierend auf normativem und informationalem Einfluss (Deutsch & Gerard, 1955) als dominierend. Dieses Zwei-Prozess Modell steht im Widerspruch zu den Annahmen bezüglich Referent Informational Influence (RII; Turner, 1982), da RII die Entstehung sozialen Einflusses durch nur einen Prozess - die Unsicherheit durch Nichtübereinstimmung mit Personen einer Eigengruppe - erklärt.
Die vorliegende Arbeit testete die Annahmen zu RII, indem mit Hilfe des Diffusion Decision Model (DDM; Ratcliff, 1978) untersucht wurde, welche kognitiven Prozesse bei visuellem Entscheiden durch Eigen- oder Fremdgruppeneinfluss verändert werden. Studien 1 und 2 konnten in Unterstützung der Annahmen zu RII zeigen, dass Eigengruppen stärkeren sozialen Einfluss als Fremdgruppen ausübten und dieser Effekt hauptsächlich durch eine stärkere Wahrnehmungsverzerrung in den Eigengruppenbedingungen im Vergleich zu den Fremdgruppenbedingungen verursacht wurde. In Studie 3 wurde getestet, ob nicht-menschliche Agenten (Computeralgorithmen) ähnlich wie Menschen in der Lage sind durch sozialen Einfluss eine persistierende soziale Norm zu implementieren. Im verwendeten Onlineparadigma übten nicht-menschliche Agenten ähnlich starken sozialen Einfluss wie menschliche Einflussquellen aus und dieser Einfluss stützte sich bei beiden Quellen hauptsächlich auf eine stärkere Wahrnehmungsverzerrung im Vergleich zu einer Phase ohne Beeinflussung. Der Effekt zeigte sich auch nach der Phase der eigentlichen Einflussnahme, was auf das Erlernen einer sozialen Norm hinweist. Die Befunde legen nahe, dass nicht-menschliche Agenten unter gewissen Rahmenbedingungen als ähnlich starke soziale Einflussquellen wie menschliche Agenten angesehen werden können.