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Entsteht in der Postmoderne eine neuartige Relation zwischen Privatheit und Öffentlichkeit? Wenn es eine Neurelationierung gibt, lässt sich diese als Vermischung von Privatheit und Öffentlichkeit verstehen? Wie lässt sich diese Relationierung als Phänomen beschreibbar machen? Es ist das Anliegen dieser Forschungsarbeit, diese Fragen zu klären. Sie hat sich hierfür drei Bereiche gesucht, in denen es Anzeichen für eine Vermischung von Privatheit und Öffentlichkeit gibt. Dieses sind drei öffentlich zugängliche (digitale) Verbreitungsmedien: Online-Kommentarbereiche am Beispiel eines Kommentarbereichs der ZEIT-Online, Social Network Sites am Beispiel von Instagram sowie Polit-Talkshows am Beispiel einer Folge der Sendung ‚Studio Fried-man‘. Diese drei Bereiche wurden anhand von Fallbeispielen empirisch analysiert. Die empirische Untersuchung wurde in wissenschaftlichen Papern dokumentiert und die Paper wurden in fachspezifischen peer-reviewed Journals bzw. Sammelbänden eingereicht bzw. veröffentlicht. Die vorliegende Arbeit soll nun die Ergebnisse der empirischen Forschung in das Gesamtkonzept der Forschungsarbeit integrieren. Dieses Konzept sieht vor, die Begriffe Privatheit und Öffentlichkeit in theoretischer Hinsicht zu definieren und zu systematisieren, sodass sie einen theoretischen Rahmen bilden, der durch die Empirie auf seine Be- bzw. Widerlegbarkeit geprüft werden kann.
Dementsprechend soll zunächst ein Einstieg in die theoretische Aufarbeitung der Begriffe Privatheit und Öffentlichkeit gegeben werden. Diese wird sich sehr stark an der von Hannah Arendt erarbeiteten Auffassung von Privatheit und Öffentlichkeit orientieren und es wird zu zeigen sein, inwiefern dieses Konzept fruchtbar für das weitere Vorgehen ist. Denn, so die weitere Argumentation, die Öffentlichkeit stellt einen Bereich dar, in dem sich Macht materialisieren kann. In der Postmoderne wird Öffentlichkeit vornehmlich über (digitale) Verbreitungsmedien hergestellt. Daher wird hieran anschließend dargelegt werden, wie sich Macht als Kommunikationsmacht in der Öffentlichkeit der Verbreitungsmedien manifestiert. Auf Basis dieser theoretischen Konzeptionalisierung der Begriffe Privatheit, Öffentlichkeit und Kommunikationsmacht wird dann ein analytisches Gerüst erarbeitet werden, das eine Kategorisierung der untersuchten Verbreitungsmedien anhand der Dimensionen Privatheit und Öffentlichkeit ermöglicht. Dies lässt eine Systematisierung der Erkenntnisse der empirischen Untersuchung zu und gestattet eine Integration der Paper in das Gesamtkonzept dieser Forschungsarbeit.
Die politische Beteiligung der Bundesrepublik unterliegt einem stetigen Veränderungsprozess. Unverfasste Formen der Beteiligung ergänzen zunehmend die auf Parteien und Wahlen abzielenden Möglichkeiten der demokratischen Mitbestimmung. Etablierte Beteiligungsnormen der Bürger:innen verschieben sich von einem pflichtbewussten zu einem stärker anlassbezogenen, engagierten Staatsbürgerschaftsverständnis. Generationen sind Träger dieses politischen Wertewandels.
Die kumulative Dissertationsschrift gibt in diesem Themenkomplex Antworten auf zwei Fragen: Wie verändert sich im Zeitverlauf die politische Partizipation in Abhängigkeit von der Generationszugehörigkeit? Zudem wird als Reaktion auf die Erosion der Wahlnorm gefragt, ob die Reformoption der Einführung einer gesetzlichen Wahlpflicht ein effektives und von der Bevölkerung akzeptiertes Mittel darstellt, um dem Beteiligungsrückgang und der damit verbundenen politischen Ungleichheit entgegenzuwirken?
Auf Basis von Sekundärdatenanalysen (ALLBUS 1980–2018) wird die Generationszugehörigkeit als Prädiktor verschiedener Formen der politischen Beteiligung unter Einsatz von Alters-, Perioden- und Kohortenanalysen untersucht. Ergänzend werden unter Rückgriff auf ein Experimental-Design mit zwei repräsentativen Primärerhebungen zur Bundestagswahl 2013 empirische Analysen vorgelegt, die der kontrafaktischen Frage nach den Auswirkungen der Einführung einer Wahlpflicht in Deutschland nachgehen.
In der vorliegenden Dissertation wird der Frage nachgegangen, inwiefern Vermeidungsstrategien und Entlastungsmechanismen wie beispielsweise die Selbsttäuschung dazu beitragen können, dass Individuen nicht gegen den omnipräsenten Weltbeziehungsmodus der Entfremdung aufbegehren. Exemplarisch werden hierbei das moderne Arbeitsleben und speziell das innerhalb dieses sozialen Kontexts inzwischen allgemein bekannte Burnout-Syndrom betrachtet.
Letzteres gilt als Entfremdungserfahrung par excellence, da die zuvor hochgeschätzte Arbeit, für die man sich in hohem Ausmaß interessiert und engagiert hat, den betreffenden Individuen zunehmend sinnloser erscheint. Das Erkranken an Burnout kann als eine Rückzugsentscheidung des Individuums und damit als Entlastungsversuch gedeutet werden. Wenn hierbei allerdings keine der eigenen Zufriedenheit und Gesundheit dienliche Selbstfürsorge etabliert werden kann, sondern Schuld und Verantwortung ausschließlich im eigenen Verhalten gesucht werden, kann es sich bei dem Rückzug um eine Strategie der Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem tatsächlichen arbeitsplatzbezogenen Leiden handeln, wodurch das Individuum nach der Rehabilitation in alte Muster der Selbstoptimierung zurückfallen kann und so soziale Anforderungsstrukturen reproduziert.