Erziehungswissenschaft
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Soziale Kompetenz wird in der Erziehungswissenschaft und Psychologie als bedeutsame Prozess- und Ergebnisvariable für Bildung und psychosoziales Wohlbefinden angenommen (Arnold & Lindner-Müller, 2012; Brohm, 2009; DuBois, Felner, Lockerd, Parra & Lopez, 2003; Jerusalem & Klein-Heßling, 2002; Kanning, 2002a; Reinders, 2008). Ihre Förderung ist in allen deutschen Schulgesetzen verankert (Frey, 2013) und die Europäische Union (2006) bestimmt sie als eine Schlüsselkompetenz für lebenslanges Lernen. Obwohl bis heute keine allgemein akzeptierte Definition des Konstrukts existiert (Arnold, Lindner-Müller & Riemann, 2012; Kanning, 2014; Nangle, Grover, Holleb, Cassano & Fales, 2010), kann effektives Verhalten in sozialen Situationen als seine Grundannahme identifiziert werden (Gambrill & Richey, 1986; McFall, 1982; Merrell & Gimpel, 1998; Nangle et al., 2010; Rose-Krasnor, 1997). Bedauerlicherweise liegen nur wenige Modelle vor, die zu einer Systematisierung des Konstrukts beitragen könnten. Insbesondere empirisch hergeleitete Kompetenzstrukturmodelle sind selten (Brohm, 2009; Kanning, 2002a; Schuler & Barthelme, 1995). In der vorliegenden Arbeit wird die dimensionale Struktur sozial kompetenten Verhaltens exemplarisch für Peerkonflikte von Fünftklässlern modelliert. Mit dem Ziel der Fragebogenkonstruktion nach einem verhaltensanalytischen Ansatz (Goldfried & D’Zurilla, 1969) wurden n = 147 Fünftklässler nach alterstypischen Konfliktsituationen befragt. Weitere n = 124 Schüler gaben für die anhand von Untersuchung I bestimmten, relevantesten Situationstypen mögliche Verhaltensreaktionen an. Deutliche Unterschiede in den von Mädchen und Jungen berichteten Situationstypen führten zur Konstruktion zweier geschlechtsspezifischer Fragebögen mit 62 Items in der Mädchen- und 53 Items in der Jungenversion, gruppiert unter 7 (Mädchen) beziehungswiese 6 (Jungen) Vignetten. Die den Instrumenten zugrunde liegende dimensionale Struktur wurde an einer Stichprobe von n = 551 Fünftklässlern faktorenanalytisch hergeleitet. Es resultierte ein dreifaktorielles Modell (prosozial, aggressiv und vermeidend) für die Mädchen und ein zweifaktorielles Modell (prosozial und aggressiv) für die Jungen. Die konfirmatorische Replikation dieser latenten Dimensionen erfolgte an einer neuen Stichprobe (n = 582). Bei beiden Geschlechtern zeigen sich akzeptable Kennwerte von RMSEA und SRMR, während die Höhe von CFI und TLI nicht ausreichend ist. Mit Hilfe konfirmatorischer Multitrait-Multimethod-Analysen wurde überprüft, ob ein Einfluss der Vignetten auf die Strategiewahl besteht (Situationsspezifität). Bei beiden Geschlechtern fallen Chi-Quadrat-Differenzen-Test und AIC zugunsten des situationsspezifischen Modells aus, während der Vergleich der BIC gegen diese Hypothese spricht. In nachfolgenden Untersuchungen muss die Gültigkeit dieser Dimensionen in anderen Kontexten und Altersklassen geprüft werden.
Was bislang vor allem in der Fachöffentlichkeit bekannt war, ist inzwischen in das gesellschaftliche Bewusstsein vorgedrungen: Viele Kinder sind von sexualisierter Gewalt betroffen und benötigen möglichst frühzeitig fachliche Hilfen, um nicht ihr Leben lang unter den Folgen ihrer belastenden oder gar traumatischen Erfahrungen zu leiden. Pädagogische Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung sind potentiell die ersten AnsprechpartnerInnen außerhalb der Familie und können – wenn sie über adäquate Handlungskompetenzen verfügen – hinsehen, handeln und helfen. Die vorliegende Arbeit nimmt diesen Personenkreis in den Blick und identifiziert durch eine sorgfältige Bedarfsanalyse die aktuelle Situation in der Kindertagesbetreuung sowie ihre Möglichkeiten, um Kinder mit sexualisierten Gewalterfahrungen im pädagogischen Alltag zu unterstützen. Im Rahmen eines zweistufigen Erhebungsverfahrens wurden qualitative und quantitative Methoden kombiniert. Zunächst wurden mündliche Befragungen von ExpertInnen im Bereich des Kinderschutzes (N = 18) durchgeführt. Durch die Auswertung der Interviews in Anlehnung an die qualitative, strukturierende Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) konnten zentrale Kategorien extrahiert werden, auf deren Grundlage ein Fragebogen für die schriftliche Erhebung entwickelt wurde. Befragt wurden pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten der Region Hildesheim (N = 558). Die Ergebnisse zeigen den großen Bedarf einer fachlichen Auseinandersetzung pädagogischer Fachkräfte mit der Thematik der sexualisierten Gewalt an Kindern, der sowohl von den ExpertInnen als auch von den pädagogischen Fachkräften selbst konstatiert wird.
Vortrag vom 15.10.2011 im Symposium „Rabindranath Tagore im Zentrum von östlicher und westlicher Schulreform – Universalität im Blick auf das Kind.“, Schulmuseum Dresden. Drei Beispiele von Perspektiven der deutschen Reformpädagogik / Jugendbewegung auf "Indien" und deren kritische Analyse sowie Kontextualisierung.
Diese Untersuchung soll die Annahme unterstützen, dass die Durchdringung des Themas Geld im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zur ökonomischen Grundbildung in der Primarstufe beitragen kann. Die vorliegende Arbeit untersucht die Vorstellungen von Kindern beim Umgang mit Geld und hier insbesondere mit Kredit. Dieser spielt insofern eine wesentliche Rolle, da sich in seinen Bausteinen möglicherweise ein grundlegendes Verständnis von Geld widerspiegelt. Im Rahmen des Forschungsmodells der didaktischen Rekonstruktion werden fachwissenschaftliche Konzepte strukturiert und die Schülervorstellungen mittels problemzentrierter Interviewtechnik erhoben. Die computergestützte Auswertung der Interviews erfolgt auf längs- und querschnittlicher Basis, wobei diese auch zur Darstellung eines Vorstellungsraumes führen. Auf der Ebene der didaktischen Strukturierung werden fünf Leitlinien entwickelt, die zur Vermittlung des Themas Geld in der Primarstufe beitragen können. Unter günstigen Bedingungen wird damit in der 3. und 4. Klasse im Sachunterricht der Primarstufe ein Sozialisationsprozess angestoßen, der Kinder in ihrer Partizipationsfähigkeit stärkt und sie durch ihr erworbenes Wissen handlungskompetent machen kann. Eine grundsätzliche Entscheidung kann daher lauten, das Thema Geld mit seinen Kreditbausteinen im Sachunterricht der Grundschule zu behandeln.
Leistungsangst in der Schule
(2002)
Wie nutzen Jugendliche Schulräume? Die empirische Arbeit untersucht mit Hilfe narrativer Landkarten und Fotographien Orte jugendlicher Raumsouveränität in Schulen. Die baulichen, ökologischen und sozialen Gemeinsamkeiten dieser Orte werden beschrieben und mit soziologische Raumtheorien, insbesondere von Giddens, Goffman und Foucault analysiert. Es konnten verschiedenen Ortstypen mit spezifischen Nutzungsformen herausgearbeitet werden. Dabei müssen die Raumqualitätskriterien von Rittelmeyer relativiert werden, bzw. die ästethisch-sensomotorischen Wahrnehmungskomponenten um die Funktionsbedeutung erweitert werden. Demnach sind Nutzungsmöglichkeiten und institutioneller Umgang mit Räumen weitaus entscheidendere Faktoren für jugendliche Raumsouveränität in Schulen, als die Sensomotorik der Bauwahrnehmung. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis: Jugendliche brauchen nicht nur Freiräume. Jugendliche schaffen sich Freiräume! Sie schaffen sich Freiräume in einer Vielfalt von Ortstypen und zwar auch in Schulen und relativ unabhängig von den jeweiligen pädagogischen und baulichen Rahmenbedingungen. Sie schaffen sich Freiräume, die ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden und in denen sie eigene Kulturen entwickeln.
Populäre Musik hat im Kontext Jugendkultur eine kaum zu überschätzende Bedeutung: Sie stellt ein Leit- und Orientierungsmedium in der alltagskulturellen Praxis Jugendlicher dar und ihre Rezeption bietet Gebrauchswert in vielerlei Hinsicht. Mobile Musikarbeit nimmt Populäre Musik als jugendkulturelle Ausdrucksform ernst, macht sie zum Bezugspunkt und will Jugendlichen durch aktives Musikmachen Erfahrungsräume und Erfolgserlebnisse bieten. Mobile Musikarbeit versucht in diesem Sinne Gebrauchswertorientierung konzeptionell zu verankern - doch welchen Gebrauchswert haben Musikmobiletatsächlich? Dem Konzept Mobiler Musikarbeit wird mittels der hier vorgestellten empirischen Studie die subjektive Einschätzung Jugendlicher gegenübergestellt, die das Angebot eines Musikmobils regelmäßig nutzen. Die Studie beleuchtet die allgemeine Bedeutung des Musikmachens für Jugendliche sowie die Besonderheiten des Musikmachens in einem Musikmobil. Weiterhin wird untersucht, ob und inwiefern musikalische Ergebnisse für diese Jugendlichen eine Rolle spielen, also einen Gebrauchswert darstellen. Im Sommer 2000 wurden im Rockmobil Siegen 33 Jugendliche anhand eines Fragebogens befragt, der sich aus standardisierten und offenen Fragen zusammensetzt. Die Auswertung umfasst qualitative Inhaltsanalyse und statistische Verfahren. Die Ergebnisse der Studie dokumentieren aus der Perspektive der Jugendlichen, dass das Musikmachen in einem Musikmobil ein gebrauchswertorientiertes Angebot in sehr vielfältiger Hinsicht darstellt - und zeigen auf diese Weise auf, welche Chancen Populäre Musik für die Jugend(kultur)arbeit bietet.