Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation
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In der heutigen Zeit erlangen Begriffe wie „Inklusion“ und „Integration“ immer größere Bedeutung. Es werden mehr und mehr Möglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen geschaffen, damit sie genau wie nicht eingeschränkte Menschen so selbstständig wie möglich am gesellschaftlichen Alltag teilnehmen können. Diese Einschränkungen können vielerlei Art sein: kognitive Einschränkungen, Lernbehinderungen oder Sprachbarrieren. Letztere treten in multikulturellen Gesellschaften, in denen Menschen unterschiedlichster Herkunft freiwillig oder weniger freiwillig zusammenleben, zunehmend auf und können für erhebliche Probleme verantwortlich sein.
Als im Jahr 2015 die Flüchtlingskrise Deutschland ohne Vorwarnung traf, reagierte der Norddeutsche Rundfunk mit der Erstellung seiner Flüchtlingsplattform: einem Internetportal, auf dem die ankommenden Flüchtlinge alle wichtigen Informationen erhalten können. Da natürlich nicht alle Ankommenden schon fließend Deutsch sprechen, wenn sie nach Deutschland kommen, haben sich die Redakteure des NDR dafür entschieden, diese Seite nicht nur in Standarddeutsch, sondern auch in Leichter Sprache und auf Englisch anzubieten.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen die zwei Übersetzungen der NDR-Flüchtlingsplattform mit ihrem Ausgangstext in Beziehung gesetzt und miteinander verglichen werden. Dazu werden die Texte zunächst in ihren Kontext eingeordnet, unabhängig voneinander linguistisch untersucht und dann mithilfe der Äquivalenz in Relation gebracht. Ich möchte dadurch die Unterschiede zwischen der interlingualen und der intralingualen Übersetzung und die damit verbundenen Anforderungen, die sich für den Übersetzer ergeben, aufzeigen.
Als Grundlage für die Analyse werden im theoretischen Teil der Arbeit also zunächst die Begriffe „Leichte Sprache“ und „Übersetzung“ genauer betrachtet, inter- und intralinguale Übersetzungsstrategien vorgestellt und der Äquivalenzbegriff definiert. Außerdem stelle ich die Methode der linguistischen Textanalyse vor, nach der ich vorgehen werde.
Leichte Sprache ermöglicht Menschen mit einer verminderten Lesekompetenz Zugang zu Informationen und damit die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. So werden immer mehr Broschüren, Websites oder Nachrichten in Leichter Sprache angeboten. Doch nicht alle Informationen sind schriftlich zugänglich. Auch in der gesprochenen Sprache ist eine barrierefreie Kommunikation notwendig. Aus diesem Grund gibt es seit einigen Jahren vermehrt Versuche Leichte Sprache auch in der gesprochenen Sprache zu etablieren. Ein Gebiet in dem Leichte Sprache vermehrt in gesprochener Form zum Einsatz kommt, ist das Museum. Immer mehr Museen bemühen sich um ein breites Leichte-Sprache-Angebot. Neben schriftlichen Informationen gibt es hier Führungen, Audiodeskriptionen und Audioguides in Leichter Sprache.
In Rahmen dieser Arbeit soll zunächst festgestellt werden, welche inhaltlichen Besonderheiten Audioguides in Leichter Sprache aufweisen. Dazu werden Audioguides in Kapitel 2 allgemein betrachtet. Das Kapitel gibt einen generellen Überblick über die Herkunft und den Aufbau von Audioguides, grenzt Audioguides von Audiodeskriptionen und Führungen ab und betrachtet sie als Teil eines multimodalen Gesamttextes. In Kapitel 3 folgt eine ausführliche Darstellung möglicher Barrieren im Museum. Dazu zählen motorische, sensorische, sprachliche und kognitive Barrieren. Der Leichten Sprache ist das vierte Kapitel dieser Arbeit gewidmet. Hier werden die Regeln und Adressaten1 der Leichten Sprache näher beleuchtet. Außerdem wird dargestellt, wie Leichte Sprache im Museum Verwendung findet und welche Besonderheiten es dabei zu beachten gibt. Dabei liegt der Fokus auf dem Audioguide in Leichter Sprache.
Die in den ersten vier Kapiteln herausgearbeiteten Merkmale von Audioguides in Leichter Sprache sollen anschließend an einer exemplarischen Analyse eines Audioguides und seiner Übersetzung in Leichte Sprache überprüft werden. Ziel dieser Arbeit ist es mithilfe der Analyse zu untersuchen, inwiefern der Text den Kriterien eines Leichte-Sprache-Audioguides entspricht. Bei der Analyse werden sowohl inhaltliche als auch sprachliche Aspekte betrachtet.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins Apotheken Umschau (2016), „durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 1.969 Frauen und Männern ab 14 Jahren“, haben nur 24,9 % eine Vorsorgevollmacht errichtet, in der sie festlegen, wer sie in wichtigen Angelegenheiten vertreten soll, wenn sie dazu gesundheitlich nicht mehr in der Lage sein sollten. Diese niedrige Prozentzahl begründet sich laut Apotheken Umschau (2015) zum einen in dem Glauben an einen Rechtsirrtum, nach dem die nächsten Angehörigen beispielsweise infolge eines Unfalls automatisch stellvertretend für den Betroffenen entscheiden können. Zum anderen führt Wenig (2016: 10) die fehlende Sensibilisierung für diese Thematik als Grund an. Um die Bevölkerung entsprechend aufzuklären, werden u.a. von den Ministerien vermehrt Informationsangebote zur Verfügung gestellt, die allerdings einen Teil der Bevölkerung nicht erreichen: Menschen mit beeinträchtigter Lesefähigkeit können auf diese Texte nicht selbstständig ohne die Hilfe Dritter zugreifen. Fachsprachliche Texte stellen für sie eine schwer zu überwindende Verständnisbarriere dar.
Die vorliegende Bachelorarbeit folgt der Hypothese, dass die Anwendung der Regelvorschläge der Leichten Sprache die Verständlichkeit von Texten erhöht. Im Zuge dessen soll im Nachfolgenden die Überprüfung eines im Rahmen des Pilotprojekts übersetzten juristischen Ratgebers hinsichtlich der Konformität mit eben diesem Regelwerk erfolgen. Zu diesem Zweck wird sich auf die „Qualitative Inhaltsanalyse“ nach Mayring gestützt.
Grundsätzlich gliedert sich die Arbeit in zwei Teile. Der erste Teil soll die theoretische Grundlage für die anschließend folgende Analyse bilden. Dazu werden in einem ersten Schritt die Herausforderungen fachexterner Kommunikation im Rechtskontext beleuchtet, woraufhin ein Blick auf die Verständlichkeitsforschung Aufschluss darüber gibt, welche Faktoren bei der Gestaltung verständlicher Texte Beachtung finden müssen. Im Anschluss wird das Konzept Leichte Sprache und seine Adressatenschaft1 vorgestellt. In diesem Zuge wird kritisch betrachtet, wie auf das Stigmatisierungspotenzial der Leser von Leichte-Sprache-Texten eingegangen werden kann. Der Durchführung der Analyse im fünften Kapitel wird eine kurze Vorstellung des Untersuchungsgegenstandes vorangestellt. Anschließend werden die gefundenen Schwachstellen auf den einzelnen Ebenen des Sprachsystems aufgezeigt und in einem letzten Schritt quantitativ ausgewertet. Aus diesen Ergebnissen wird abgeleitet, welche Schritte unternommen werden können, um den Ratgeber gemäß der Leichten Sprache noch zugänglicher zu machen.
Das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen sieht u. a. vor, dass hör- und sprachbehinderte Menschen das Recht haben, die Deutsche Gebärdensprache oder andere geeignete Kommunikationshilfen zu verwenden. Leichte Sprache kann als solch eine geeignete Kommunikationshilfe angesehen werden. In dieser Ausarbeitung liegt der Fokus auf der Kommunikation zwischen Behörden/Ämtern und Bürgern und auf den Herausforderungen, die diese mit sich bringt. „Beamtendeutsch“ ist bereits für die meisten Laien schwer verständlich. Folglich stellt es für Menschen, die über eine geringere Sprachkompetenz verfügen eine noch größere Schwierigkeit dar mit einer Behörde/einem Amt erfolgreich zu kommunizieren. Leichte Sprache kann hier als Kommunikationshilfe eingesetzt werden. Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: Wie gut und auf welche Art lassen sich Texte, die durch die Fachsprache der Verwaltung gekennzeichnet sind, in Leichte Sprache übertragen? Des Weiteren wird hinterfragt, ob es sich bei Texten in Leichter Sprache immer um eine Übersetzung handelt oder ob sie vielmehr als Neufassungen zu betrachten sind. Das untersuchte Korpus besteht aus einem Formular des Niedersächsischen Justizministeriums und der dazugehörigen Ausfüllhilfe in Leichter Sprache.
The paper by Beatrix Kreß provides a contrastive study of face work in German and Russian online communication. She analyses users' comments in online newspaper and comes to the conclusion that Russian debates tend to have a more direct style, whereas German users more frequently apply humour to mitigate FTAs.
The difference between experts and laypeople is also the subject of the paper by Gesa Linnemann, Benjamin Brummernhenrich and Regina Jucks. In an experiment in pedagogical psychology, they examine efficient knowledge acquisition in e-learning contexts. In the experiment, tutors applied various strategies to criticise the learners' results, with different intensity levels of face threat. If mitigating strategies were used, the learners considered the tutors to be more credible.
Martina Schrader-Kniffki analyses how such status attributions are developed in the French forum 'Francais notre belle langue'. Users of this community discuss language-related topics, usually on the level of laypeople in linguistics. However, the self-presentation of the participants plays an important role in the discussion, which is often the result of intentional subjectified speech acts. In this way, the users develop evidentially and constructed knowledge.
The construction of a shared enemy is also the subject of the paper by Bettina Kluge. She examines the phenomenon of the troll, a user who joins a constructive debate with the intention of systematically destroying it by making hurtful or meaningless contributions or ones that detract from the subject. The paper looks at how a community cooperatively construes a user as a troll and how it deals wirh this disruptive behaviour.