Biologie und Chemie
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Aus Anlass des Darwinjahres 2009, das den 200sten Geburtstag des Natur-forschers Charles Darwins feierte und gleichzeitig dessen Hauptwerk zur Evolutionstheorie nach 150 Jahren gezielt in den Mittelpunkt des öffentli-chen Interesses rückte, entstand die Idee zu der vorliegenden Arbeit.
Als Einstieg in das Thema wurde in zwei Kapiteln das Verständnis zum Thema Evolutionstheorie als solche aufgebaut und auf die historischen Bedingungen bei ihrer Veröffentlichung eingegangen. Es wurde im Hauptteil der Arbeit untersucht, wie die populäre deutschsprachige Presse das Thema Evolutionslehre rund um das Darwinjahr beschreibt und kommentiert. Als Quellen wurden überregionale Zeitschriften und Magazine mit relativ hoher Auflage ausgewählt. Die Recherche wurde begrenzt auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Rundschau, die Süddeutsche Zeitung, die Welt und die ZEIT, dazu die Magazine Spiegel und Focus. Alle sieben Printmedien verfügen über eine parallele elektronische Version im Internet, was die Quellenaufrufe wesentlich vereinfachte. Es wurden im Beobachtungszeitraum 2009 über alle sieben Periodika hinweg 300 Beiträge gefun-den, die das Thema Darwin/Darwinjahr behandelten.
Die Dissertation behandelt Aussagemöglichkeiten der mikroskopischen (Lichtmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopie) Untersuchung am Leichenbrand. Die Hauptziele der Untersuchung sind eine Präzisierung der Bestimmung des biologischen Lebensalters des Individuums sowie die Feststellung möglicher Veränderungen durch pathologische Prozesse und ihre Unterscheidung von verbrennungsbedingte Artefakte. Verglichen wurden unterschiedliche prähistorische Leichenbrände aus verschiedenen Regionen (Osttürkei, Deutschland, Tschechien, Slowakei), von der mesopotamischen Bronzezeit über die vorrömische Eisenzeit bis in die römische Kaiserzeit. Als Vergleichsmaterial diente eine rezente Population mit bekanntem Sterbealter.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die Skelete eines frühbronzezeitlichen Gräberfeldes aus dem Raum der heutigen Slowakischen Republik anthropologisch und paläopathologisch untersucht. Bei den Bestattungen handelt es sich um insgesamt 267 Erwachsenenskelete von zwei aufeinanderfolgenden Kulturstufen (Nitra-Kultur und Aunjetitzer Kultur). Die Belegzeit der untersuchten Skelete umfasst einen zeitlichen Rahmen von rund 500 Jahren (2200 v. Chr. bis 1730 v. Chr.). Die meisten nachgewiesenen Erkrankungen lassen sich auf die relativ schlechten Lebens- bzw. klimatischen Bedingungen beider Populationen zurückführen und weisen jeweils nahezu identische Häufigkeiten wie die Erkrankungen der Kinderpopulationen des gleichen Friedhofs auf. Einige Erkrankungen, wie z.B. Lepra, Treponematosen, Akromegalie sowie Pachymeningeosis hämorrhagica interna, lassen sich im Rahmen dieser Arbeit für die Bronzezeit das erste Mal nachweisen und stellen z.T. vermutlich sogar die ältesten bis dato bekannten, nachgewiesenen Erkrankungen ihrer Art in Europa dar. Rund ein Viertel der Individuen beider Kulturstufen litten vermutlich an einer Anämie. Einige der nachgewiesenen Erkankungen scheinen zudem ihre Ursache im damaligen Erzabbau bzw. in der Kupferproduktion zu haben.
Die vorliegende Studie zur vergleichenden Analyse Fluorid-induzierter Veränderungen des Dentins permanenter Backenzähne von Paarhufern erweitert die Möglichkeiten des Biomonitorings von Fluoridimmissionen in den Habitaten der untersuchten Arten. Dazu wurden die strukturellen Veränderungen des Dentins unter dem Einfluss von Fluorid mit histologischen, mikroskopischen, radiologischen und analytischen Methoden systematisch erfasst und bewertet. Das Spektrum der strukturellen Veränderungen umfasst Akzentuierte Langperiodische Inkrementelle Linien (ALPI, oder auch Andresen Linien) und in stark gestörten Bereichen wurde Interglobulardentin festgestellt. Für die Bewertung dieser Veränderungen wurde ein Bewertungsschema entwickelt, welches intraindividuelle und interindividuelle Vergleiche der Veränderungen des Dentins ermöglicht. Die makroskopische Analyse des Zahnschmelzes in Kombination mit der Analyse des Dentins (histologisch, radiologisch und analytisch) bestätigt die Hypothese, dass die Dentinbildung während der intrauterinen Phase und während der Säugung gegen den Einfluss von Fluorid abgeschirmt ist. Die Untersuchung des Dentins mit den vorgestellten Methoden ermöglicht eine erweiterte Betrachtung der Chronologie einer individuellen Fluoridbelastung über den Zeitraum der Amelogenese hinaus. Schwankungen der Belastung können anhand der Fluoridprofile der Elementanalyse beobachtet werden. Individuen, welche erst nach Abschluss der Amelogenese mit Fluorid belastet wurden, kann durch die Kombination der Fluoridmessung im Profil und der Analyse der Mineralisationsstörungen im Dentin die individuelle Belastung nachgewiesen werden. Die Analyse des Dentins von Paarhufern aus Gebieten mit erhöhter Fluoridbelastung erweitert somit die Möglichkeiten der Erfassung von lokalen Fluorid-Immissionen.
Analysen physischer Belastungsmuster an archäologischen Skeleten dienen der Rekonstruktion von Lebensstilen vergangener Populationen. Die mechanische Beanspruchung wirkt direkt auf die Form- und Strukturentwicklung der Knochen. Anhand dieser Merkmale sind im Umkehrschluss Aussagen über die physische Belastung eines Individuums auch lange nach dessen Tod möglich. Ziel dieser Arbeit war eine vergleichende Betrachtung sowie eine humanökologische Interpretation des physischen Belastungsmusters zweier Stichproben der klassischen Maya von Xcambo (Yukatan, Mexiko, 350-700 n.Chr.) und der frühmittelalterlichen Population von Barbing-Kreuzhof (Bayern, 400-500 n. Chr.). An Humeri und Femora ausgewählter Individuen wurden histologische, biomechanische und makromorphologische Merkmale der funktionellen Anpassung untersucht. Die signifikanten Unterschiede in den Belastungsmustern der beiden Populationen können auf Unterschiede in der Wirtschaftsweise, der Kultur, der Geographie des Siedlungsgebiets als auch technologische Errungenschaften zurückgeführt werden. Bei den Maya von Xcambo lassen sich zudem klare Differenzen im physischen Belastungsmuster zwischen der Stichprobe des frühen und des späten Klassikums nachweisen, welche die Annahme eines sozioökonomischen Wandels in Richtung einer administrativeren Funktion der Siedlung untermauern. Neben der bioarchäologischen Interpretation wurden methodische Aspekte sowie die Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit unterschiedlicher Methoden zur Rekonstruktion von physischen Belastungsmustern angesprochen und diskutiert. Diskrepanzen, welche zwischen der Evaluation unterschiedlicher Belastungsmerkmale auftraten, legen die Wichtigkeit paralleler Anwendungen unterschiedlicher Methoden dar, und können in zukünftigen Studien möglicherweise einer Methodenoptimierung dienen.
Die durchgeführten histologischen Untersuchungen von Zähnen mit Schmelzhypoplasien haben gezeigt, dass es möglich ist, Aussagen über die Intensität und die Dauer von Episoden von systemischem Stress zu treffen, die Auswirkungen auf die Amelogenese hatten. Basierend auf den aktuellen Vorstellungen über den Ablauf der Amelogenese und die Zusammenhänge zwischen Morphologie und Funktion sekretorischer Ameloblasten kann, durch die Analyse von Veränderungen der normalen Schmelzstruktur, das Reaktionsmuster der sekretorischen Ameloblasten rekonstruiert werden. Die erhobenen Befunde lassen sich mit einem Schwellenwertmodell beschreiben, das drei Stufen der Einschränkung der sekretorischen Ameloblastentätigkeit umfasst.