070 Nachrichtenmedien, Journalismus, Verlagswesen
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Entsteht in der Postmoderne eine neuartige Relation zwischen Privatheit und Öffentlichkeit? Wenn es eine Neurelationierung gibt, lässt sich diese als Vermischung von Privatheit und Öffentlichkeit verstehen? Wie lässt sich diese Relationierung als Phänomen beschreibbar machen? Es ist das Anliegen dieser Forschungsarbeit, diese Fragen zu klären. Sie hat sich hierfür drei Bereiche gesucht, in denen es Anzeichen für eine Vermischung von Privatheit und Öffentlichkeit gibt. Dieses sind drei öffentlich zugängliche (digitale) Verbreitungsmedien: Online-Kommentarbereiche am Beispiel eines Kommentarbereichs der ZEIT-Online, Social Network Sites am Beispiel von Instagram sowie Polit-Talkshows am Beispiel einer Folge der Sendung ‚Studio Fried-man‘. Diese drei Bereiche wurden anhand von Fallbeispielen empirisch analysiert. Die empirische Untersuchung wurde in wissenschaftlichen Papern dokumentiert und die Paper wurden in fachspezifischen peer-reviewed Journals bzw. Sammelbänden eingereicht bzw. veröffentlicht. Die vorliegende Arbeit soll nun die Ergebnisse der empirischen Forschung in das Gesamtkonzept der Forschungsarbeit integrieren. Dieses Konzept sieht vor, die Begriffe Privatheit und Öffentlichkeit in theoretischer Hinsicht zu definieren und zu systematisieren, sodass sie einen theoretischen Rahmen bilden, der durch die Empirie auf seine Be- bzw. Widerlegbarkeit geprüft werden kann.
Dementsprechend soll zunächst ein Einstieg in die theoretische Aufarbeitung der Begriffe Privatheit und Öffentlichkeit gegeben werden. Diese wird sich sehr stark an der von Hannah Arendt erarbeiteten Auffassung von Privatheit und Öffentlichkeit orientieren und es wird zu zeigen sein, inwiefern dieses Konzept fruchtbar für das weitere Vorgehen ist. Denn, so die weitere Argumentation, die Öffentlichkeit stellt einen Bereich dar, in dem sich Macht materialisieren kann. In der Postmoderne wird Öffentlichkeit vornehmlich über (digitale) Verbreitungsmedien hergestellt. Daher wird hieran anschließend dargelegt werden, wie sich Macht als Kommunikationsmacht in der Öffentlichkeit der Verbreitungsmedien manifestiert. Auf Basis dieser theoretischen Konzeptionalisierung der Begriffe Privatheit, Öffentlichkeit und Kommunikationsmacht wird dann ein analytisches Gerüst erarbeitet werden, das eine Kategorisierung der untersuchten Verbreitungsmedien anhand der Dimensionen Privatheit und Öffentlichkeit ermöglicht. Dies lässt eine Systematisierung der Erkenntnisse der empirischen Untersuchung zu und gestattet eine Integration der Paper in das Gesamtkonzept dieser Forschungsarbeit.
Web-TV hat einen mehrdeutigen Charakter, es besitzt Eigenschaften von Web-Videos und zugleich von traditionellen Fernsehsendungen. Die vorliegende Dissertation klärt, wie dieser Doppelcharakter des neuen Mediums Web-TV entsteht, was er beinhaltet und was dies für die Ästhetik des Web-TV bedeutet. In einem ersten Schritt wird bestimmt, welches die wesentlichen Eigenschaften des traditionellen Fernsehens sind. In einem zweiten Schritt werden diese Eigenschaften als notwendige Kriterien auf Bewegtbildinhalte im World Wide Web angewendet, um festzustellen, ob diese fernsehartig sind. Der Schlüsselgedanke dabei ist, dass sich das Konzept Fernsehen erweitern lässt, dass das traditionelle Fernsehen nur noch eine Realisierungsmöglichkeit von Fernsehen ist und es daneben weitere Formen geben kann, wie eben das Web-TV. Herausgearbeitet als notwendige Kriterien für Fernsehartigkeit werden Serialität, Massenmedialität und Welthaltigkeit. Gemeinsam zeichnen sie ein Bewegtbild als fernsehartig aus. Serialität im Fernsehen entsteht aufgrund des andauernden Programmflusses und der Überfülle an Inhalten. Ein serielles Strukturprinzip gibt dem Zuschauer überhaupt erst die Möglichkeit, sich zu orientieren. Bei der Massenmedialität geht es um eine Abgrenzung zu individuell und interaktiv genutzten Artefakten. Fernsehartige Bewegtbilder sind öffentlich zugänglich, werden räumlich und/oder zeitlich distanziert übermittelt und richten sich an ein disperses Publikum. Das dritte Kriterium ist die Welthaltigkeit. Ein Artefakt gilt als welthaltig, wenn es einen Gehalt von Welt erkennen lässt, der dem einzelnen Zuschauer einen Anschluss an die Gesellschaft ermöglicht. Dieser Anschluss ist gegeben, wenn eine intersubjektive Interpretation möglich ist, im Bewegtbild angelegt ist. Wenn diese drei Fernsehkriterien von Web-Videos erfüllt werden, handelt es sich jedoch noch nicht um Web-TV. Denn Web-TV verlangt nach etwas Neuem, soll es ein eigenständiger, abgrenzbarer Bereich sein, also mehr als nur der Import von traditionellen Fernsehinhalten. Dieses Neue lässt sich als Webartigkeit bezeichnen, die in Kapitel 3 durch das zeitliche und inhaltliche Nachzeichnen des audiovisuellen Webs herausgearbeitet wird. Das Ergebnis ist eine Typologie der Web-Videos mit drei Hauptkategorien: Nutzergenerierte Videos, Web-Sendungen und Importe von traditionellen Fernsehsendern. Beispeilhaft erfolgt die Bestimmung des Web-TV in Kapitel 4, in dem drei deutschsprachige Web-TV-Sendungen umfassend analysiert und interpretiert werden: EHRENSENF (D), REBELL.TV (CH) und BUSCHKA ENTDECKT DEUTSCHLAND (D). Die Schlussbetrachtung der Arbeit orientiert sich dann an den vier anfangs aufgestellten Thesen. Es zeigt sich schließlich, dass das Web-TV eine neue Fernsehform ist, die das Konzept des Fernsehens verändert. Web-TV besitzt das Potenzial, eine neue Fernsehform oder eine neue Entwicklungsstufe des traditionellen Fernsehens zu sein und unsere Vorstellung von Fernsehen zu verändern. Dabei ist die Relevanz von Web-TV aber dennoch nicht zu überschätzen. Web-TV ist vielmehr als ein Indikator und wissenschaftlicher Impulsgeber zu deuten als eine bedrohende Konkurrenz für das traditionelle Fernsehen.
Die systematische und historische Untersuchung der Imagekonstruktion von Prinzessin Diana in drei Publikumszeitschriften erfolgt unter dem Ziel, die journalistischen Berichte, in denen die Medienfigur den Rezipienten vermittelt wird als Schnittstellen kultureller Bedeutungsproduktion zu erfassen und die Analysen in literarische, dramatische, historische und soziale Kontexte einzubetten. Die Arbeit zeigt, wie die von den Medien vermittelte Figur sowohl in das Image der Zeitschriften als auch in den Alltag des Publikums eingebunden wird. Die Dissertation geht kommunikationswissenschaftlich neue Wege, als sie auf Rezipientenseite ästhetische Erfahrung und auf Seiten des Medientextes dessen Einbettung in historisch-publizistische Traditionen berücksichtigt. Die Basis der Promotion bildet die Auseinandersetzung mit Theorien kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Medienforschung.