330 Wirtschaft
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Werner Oschlies berichtet von der Geschichte des Kalibergwerks in Bad Salzdetfurth, von seinen Anfängen im späten 19. Jahrhundert bis zur Einstellung der Kalisalzförderung im Jahr 1992, und gibt anschließend einen Ausblick auf die Nachnutzung des Werks und die bergmännische Traditionspflege in Bad Salzdetfurth bis in die Gegenwart.
Kunstbasierte Interventionen (KBI) können guten Gewissens als einer der großen Hypes des 21. Jahrhunderts bezeichnet werden. Besonders dann, wenn sie im Zusammenhang mit Veränderungsprozessen in Organisationen genannt werden. Von künstlerischen oder kunstbasierten Interventionen spricht man dann, wenn Kunstschaffende in Organisationen tätig werden – sei es als Lehrende im Rahmen von Workshops für Mitarbeitende oder als Artists in Residence, die für einen bestimmten Zeitraum ihr Studio durch die Räumlichkeiten der Organisation ersetzt haben. Doch was macht das künstlerische Denken und Handeln überhaupt aus, dass es so in den Fokus unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen und das Innovationsmanagement geraten ist? Die vorliegende Arbeit destilliert einzelne Parameter dieses Denkens und Handelns und bietet schließlich eine Antwort auf die (zugegebenermaßen überspitzte) Frage, ob man unbedingt tanzen muss, um neue Arbeitsweisen in Organisationen zu etablieren.
Cartel theory, being the doctrine of the cooperation between entrepreneurs of the same industry, was founded in 1883 by the Austrian Friedrich Kleinwächter. This theory, with its specific concepts, was essentially confined to the German-speaking world until World War I. Other cultural or language areas such as the Anglosphere and the Romanic countries had different terminologies and different insights into the topic: There were theories about syndicates, combinations or trusts. The peculiarities of the respective economic cultures hindered a unification of the terms, their meanings and their underlying theories up to the early 1920s. From the mid-1890s, German cartel theory had undergone several conceptual reforms and outdid its foreign-language counterparts in terms of differentiation. Until about 1910, cartel theory (besides American trust theory) had become the most respected theory on economic unions. After World War I, international cartels became needed. Since 1929, the terminology of German cartel theory became fundamental for the corresponding debates, which had taken place first at the International Economic Conference of the League of Nations in 1927. With the entry into the 1930s, the German cartel doctrine had become a scientific standard worldwide. This recognition makes it clear that German economic science was by no means in every respect ‹backward› in the interwar period, which is the current state of research. Therefore, German economics was better prepared than any other national economic discipline for the development of an ever more organized economy as evoked by the extensive cartelization and state-initiated regulation of the 1930s. So, cartel-related expertise was increasingly used in the policy of the controlled economy of the Third Reich.
Die Kartelltheorie, die Lehre von der Kooperation zwischen Unternehmern der gleichen Branche, wurde 1883 vom Österreicher Friedrich Kleinwächter begründet. Diese Theorie mit ihren spezifischen Begrifflichkeiten war bis zum Ersten Weltkrieg im Wesentlichen auf den deutschsprachigen Raum begrenzt. Andere Kulturgebiete wie die Anglosphäre und die Romania hatten abweichende Terminologien und anders gelagerte Erkenntnisperspektiven: es gab dort Syndikats-, Kombinations- oder Trusttheorien. Differenzen in der Wirtschaftskultur verhinderten
bis nach dem Ersten Weltkrieg eine Verschmelzung der Begriffsfelder und Theorien. Ab Mitte der 1890er Jahre durchlief die deutschsprachige Kartelltheorie mehrere Begriffsreformen und gewann gegenüber ihren fremdsprachigen Pendants an Differenziertheit. Bis etwa 1910 war die Kartelltheorie (neben der amerikanischen Trustlehre) zur renommiertesten Zusammenschlusstheorie geworden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Bedürfnis nach internationalen
Kartellen vordringlich. Den von der Weltwirtschaftskonferenz des Völkerbunds 1927
angestoßenen Debatten darüber wurde ab 1929 die Terminologie der deutschen Kartelltheorie zugrundegelegt. Mit Eintritt in die 1930er Jahren war diese Lehre weltweit zum Standard geworden. Jene Anerkennung der deutschen Kartelltheorie macht deutlich, dass die deutsche Volkswirtschaftslehre der Zwischenkriegszeit keineswegs durchweg «rückständig» war. Für die Entwicklung hin zu immer mehr ‹Organisiertem Wirtschaften›, wie sie die 1930er Jahre mit ihrer umfassenden Kartellierung und staatlich initiierter Regulierung brachten, war sie besser vorbereitet als jede andere Nationalökonomie. Kartelltheoretisches Wissen ging später in die Lenkungswirtschaft des Dritten Reiches ein.
Die seit 20 Jahren öffentlich geführte Diskussion um Erfolgsfaktoren von IT-Projekten wirft drei Fragen auf:
A: Sind die 'wahren' Faktoren noch nicht gefunden?
Wären bei andauernder Forschung bereits die wahren Faktoren ermittelt worden, dann müsste bei konsequenter Anwendung die Zahl der scheiternden IT-Projekte sukzessive abnehmen und das Interesse an der Untersuchung des Scheiterns von IT-Projekten nachlassen. Beides ist nicht der Fall.
B: Sollten Faktoren nicht überflüssig sein?
Müssten Erfolgsfaktoren bei konsequenter Anwendung etablierter Projekt-Managementmethoden nicht überflüssig sein? Projektmanagement-Disziplinen – deren Ziel es ist, Projekte zum Erfolg zu führen - haben sich über die Jahre stetig weiter entwickelt. Dennoch wird parallel eine öffentliche Diskussion um Faktoren geführt. Werden bestimmte Projekte in bestimmten Situationen so herausfordernd, dass Best-Practices nicht (mehr) funktionieren und es dieser Faktoren bedarf?
C: Kann die Entfaltung von Faktoren behindert werden?
Angenommen, man habe die 'wahren' Faktoren doch gefunden – gelingt die Anwendung und Umsetzung nicht? Scheitern genau die Projekte, in denen eine Anwendung von Erfolgsfaktoren bzw. Vermeidung von Misserfolgsfaktoren nicht funktioniert? Man kennt die Faktoren, weiss aber nicht immer, wie man sie entfaltet?
Hier vermutet die Arbeit eine Forschungslücke und wählt folgenden Arbeitsgang. Sie aggregiert ausgewählte Studien zu Erfolgsfaktoren, um übergreifend Wirk-Beziehungen aufzuzeigen. Anschließend schärft sie mit einer historisch geprägten Deskription und einer aktuellen Perspektive den Projektbegriff, nimmt eine Projekt-Typisierung vor und liefert eine Definition von Erfolg und Scheitern. Diese Typisierung wird um Besonderheiten von IT-Projekten ergänzt und in ein Modell herausfordernder IT-Projekte überführt, das sich im Grad der Komplexität von Inhalt und Umwelt begründet.
Um die hier vermuteten Grenzen tradierter (Projekt-)Managementmethoden und Erfolgsfaktoren zu belegen, spannt die Arbeit einen systemisch geprägten Theorierahmen auf. Sie begründet plausibel Herausforderungen des Managements komplexer Systeme und liefert ein Verständnis der Grenzen von Faktoren. Sie zeigt auf, wo Best-Practices die Chance auf Lernen der Individuen und Lernen der Organisation be-/verhindern.
Vor diesem Hintergrund lassen sich (Miss-)Erfolgsfaktoren als Symptome einer komplexitäts-(in)adäquaten Kommunikationsstruktur neu interpretieren und verstehen.
Die Dissertation illustriert diese Erkenntnisse an diversen Ansätzen der Projektarbeit und überführt sie in Forderungen, wie sie an künftige Formen der Projektbearbeitung gestellt werden müssten, wenn hochkomplexe Projekte gehandhabt werden sollen.
Abschließend mündet sie in eine 'K-Practice', deren Ziel es ist, das situative Bilden, Halten und Lösen komplexitätsadäquater Kommunikationsstrukturen zu begünstigen, um mittels adäquater Eigenkomplexität den Herausforderungen komplexer Projekte gerecht zu werden.
Vor 51 Jahren warnte der Philosoph Georg Picht: Deutschland tue zu wenig für Bildung! Damals strengte das Land sich an. Heute fürchten WirtschaftsvertreterInnen, mangelnde digitale Intelligenz und MINT-Begeisterung in der Ausbildung könnten den High-Tech-Standort Deutschland gefährden.
VertreterInnen von IBM, BOSCH, Rolls-Royce, der Stiftung Universität Hildesheim und andere reflektieren in diesem Band über Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung sowie über Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschlands.
Ihre Beiträge gehen zurück auf die am 12. Mai 2015 an der Universität Hildesheim stattgefundene Veranstaltung «Wirtschaft 4.0 braucht Ausbildung 2.0» im Rahmen der Reihe «Chancen für Morgen» des Rotary Clubs Hildesheim und der Stiftung Universität Hildesheim.