379 Bildungspolitik
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Im Jahr 2019 wurde die Beschäftigungssituation des Mittelbaus der Stiftung Universität Hildesheim zum dritten Mal erhoben und ausgewertet, erneut in Kooperation mit dem audit familiengerechte hochschule sowie mit Unterstützung des Präsidiums. Die Ergebnisse werden in den konstruktiven Dialog zwischen der Konferenz der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter*innen (KWM) und der Hochschulleitung einfließen und dabei helfen, Maßnahmen anzustoßen sowie die Wirksamkeit von in den Vorjahren vorgenommenen Schritten zu evaluieren.
Der Autor der Studie Per Holderberg, ordnet die lokalen Untersuchungsergebnisse zu der soziodemografischen Beschäftigungsstruktur, den Arbeits-, (Weiter-)Qualifikations und Lehrbedingungen, der Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance und Gesundheit am Arbeitsblatt sowie der Vereinbarkeit von Promotion/Beruf/Karriere und Familie in die theoretischen und empirischen Forschungsergebnisse zum akademischen Mittelbau in Deutschland ein.
Die zentralen Befunde sind dem ausführlichen Bericht vorangestellt. Mit über 41 Abbildungen und 29 Tabellen, mitunter nach soziodemografischen Gruppen aufgeschlüsselt, stellt die Untersuchung eine detaillierte Zusammenfassung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten unterhalb der Professur dar. Die Darstellung schließt mit einem kurz- und langfristigen Empfehlungskatalog der KWM zu Verbesserung der Beschäftigungssituation des akademischen Mittelbaus.
Die qualitativ angelegte Studie beschäftigt sich mit der Handlungskoordination zwischen Entscheidungsträgern, die zur Teilnahme an schulstrukturellen Pilotprojekten führt. In den Blick wird die Einführung der Gemeinschaftsschule in Thüringen genommen. Es wird der Frage nachgegangen, wie es dazu kommt, dass eine bestehende Schule in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt wird. Der Beschluss zur Teilnahme am Pilotprojekt basiert auf Freiwilligkeit und kommt durch die Koordination mehrerer (schulischer und kommunalpolitischer) Entscheidungsträger zustande, deren Beziehung durch Interdependenzen gekennzeichnet sind. Die Entscheidung muss demnach ausgehandelt werden und es sind u.a. verstärkt Spannungsfelder zu erwarten.
Um das spezifische handlungsleitende Erfahrungswissen der Entscheidungsträger zugänglich zu machen, bedarf es eines qualitativen und rekonstruktiven Forschungsverfahrens. Aus diesem Grund wird auf die Methode des Experteninterviews mit narrativen Anteil zurückgegriffen. Die Datenbasis der Arbeit beruht auf der Rekonstruktion zweier Fälle, die sich jeweils aus der Perspektive eines kommunalpolitischen Entscheidungsträgers und eines schulischen Entscheidungsträgers zusammensetzen. Die Auswertung erfolgte auf Basis der dokumentarischen Methode (vgl. Bohnsack 2010).
Ziel der Studie ist es, die Handlungskoordination zwischen Entscheidungsträgern, die zur Teilnahme an einem schulstrukturellen Pilotprojekt führt, zu untersuchen. Es wird somit Wissen über handlungsleitende Orientierungen, Interaktionen, Akteurskonstellationen und Gelingensbedingungen generiert. Die Studie schließt damit eine Lücke in der Schulentwicklungsforschung, insbesondere in der Organisationsforschung.
Ein wesentlicher Befund der Dissertation besteht darin, dass Passungen zwischen den kommunalpolitischen und schulischen Entscheidungsträgern sowie zwischen diesen Entscheidungsträgern und Gelegenheitsstrukturen ausschlaggebend sind für die Handlungskoordination, die zu einer Teilnahme an schulstrukturellen Pilotprojekten führt. So dokumentieren sich Passungen zwischen den kommunalpolitischen und schulischen Entscheidungsträgern im Vorhandensein von Formen von Vertrauen und einer gemeinsamen Vision. Ebenso werden Passungen zwischen den Protagonisten und der Rahmung des Pilotprojekts „Gemeinschaftsschule im Aufbau“ deutlich. Letztere sind durch Rekontextualisierungen geprägt.
Der Beschluss zur Umstrukturierung in eine Gemeinschaftsschule kommt durch eine ebenenüberschreitende Koordination mehrerer Entscheidungsräger zustande, deren Beziehung durch Interdependenzen gekennzeichnet sind. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Analysekategorien der Educational Governance und der Paradoxien in Schulreformprozessen diskutiert.
Die Stiftung Universität Hildesheim verfolgt mit Nachdruck das Ziel, gute und faire Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen für den akademischen Mittelbau herzustellen und nachhaltig zu sichern. In einer Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen verpflichtete sie sich, Leitlinien zum Aufgabenbereich „Wissenschaft als Beruf attraktiv machen“ zu entwickeln. Im März 2017 verabschiedeten die Gremien der Universität Hildesheim ihre Leitlinien und einen Maßnahmenkatalog. Um die Leitlinien und den Maßnahmenkatalog gezielt auf die Bedarfe des akademischen Mittelbaus zuschneiden zu können, führte eine Arbeitsgruppe der Konferenz der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter_innen (KWM) mit Unterstützung der Hochschulleitung im Sommersemester 2013 erstmalig eine Befragung der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter_innen durch. Eine umfassende Analyse der Ergebnisse zeigte sowohl die hohe Attraktivität einer Tätigkeit in der Wissenschaft als auch die Probleme einer verlässlichen Karriere- und Lebensplanung auf.
Nach einer Überarbeitung des Erhebungsinstruments führte die Arbeitsgruppe der KWM in Kooperation mit dem audit familiengerechte hochschule und mit erneuter Unterstützung der Hochschulleitung im Frühjahr 2016 eine zweite Befragung der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter_innen durch, deren Ergebnisse in diesem Heft vorgestellt werden.
Dem wissenschaftlichen Nachwuchs, seinem Engagement, seinen Ideen und seiner Kreativität kommt eine Schlüsselrolle in der Wissenschaft zu. Seine Förderung sowohl im Graduierten- als auch im Postgraduierten-Bereich gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben einer Universität. Gleichzeitig gilt es, die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen für Beschäftigte mit Dauerstellen im Bereich der wissenschaftlichen Dienstleistungen gut und fair zu gestalten. Daneben zählt es zu den Aufgaben einer verantwortlichen akademischen Personalentwicklung, Karrieren außerhalb der Wissenschaft zu ermöglichen und besser planbar zu machen. Wir wollen gemeinsam gute und faire Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen für den gesamten akademischen Mittelbau gestalten.
Die Aufmerksamkeit und Verantwortlichkeit für problematische Rand- und Übergangsphänomene in pädagogischen Handlungsfeldern ist intensiviert worden. Ganze Bereiche der Sonderpädagogik werden nachhaltig in Frage gestellt. Auch in den Aus- und Weiterbildungssystemen Russlands, der Ukraine und Weißrusslands gelangte das Thema einer menschenrechtsbasierten inklusiven Pädagogik in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus. Es werden Fragen aufgeworfen, die insbesondere auch angesichts aktueller neuer politischer Trennlinien zwischen Ost und West neugierig machen auf die Verhältnisse und Gestaltungen, in und unter denen sich Menschen begegnen, helfen, miteinander kooperieren, sich verstehen, Teilhabe ermöglichen und Probleme lösen. Die Beiträge sind daher in der komparativen pädagogischen Diskussion für Lehrende in Schule und Hochschule, für Studierende und für Leser, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen, von Interesse.
Diesem Beitrag liegt ein interaktionstheoretischer bzw. sozialkonstruktivistischer Geschlechterbegriff zugrunde, der Geschlecht (gender) als Ergebnis sozialer Prozesse versteht (doing gender) und die Naturhaftigkeit von Geschlecht anzweifelt. Nach einer geschlechtertheoretischen Einführung wird der Frage nachgegangen, welches Geschlechtsverständnis sich in bildungspolitischen Vorgaben und Referenzdokumenten zum Sachunterricht manifestiert. Abschließend wird ein Ausblick gegeben, wie Geschlecht aus sozialkonstruktivistischer Perspektive Gegenstand des Sachunterrichts werden kann und welche professionsbezogenen Herausforderungen damit verbunden sind.
Über Analphabetismus
(2012)
Der Beitrag gibt einen Einblick in bildungspolitische und in lerntheoretische Fragen des Schriftspracherwerbs. Den Ausgangspunkt bilden Befunde, die zeigen, dass weit weniger Menschen in Deutschland angemessen lesen und schreiben lernen, als es in einem Land mit neunjähriger Schulpflicht erwartbar ist. Eine der Ursachen wird in fehlgehenden Lehr-Lern-Verfahren lokalisiert, die zusammen mit der Auffassung, jedes Kind nehme seinen eigenen Weg, dazu führen, dass Probleme weder rechtzeitig erkannt noch angemessen gelöst werden. Die Individualisierung wird zudem als Deutungsmuster profiliert, das die Bildungspolitik und mithin die Gesellschaft in Bezug auf problematische Lese- und Schreiberwerbsbiographien unterhält. Zu zeigen wird sein, dass dieses Deutungsmuster eine erfolgreiche Problemlösung verhindert. Wie ein Lösungsweg aussehen könnte, wird abschließend zur Diskussion gestellt.
Datenhandbuch
(2015)
Das Datenhandbuch des Forschungsvorhabens „Chancengleichheit in der Postdoc-Phase in Deutschland – Gender und Diversity“ bietet einen Einblick in Zahlen und Fakten der bislang noch kaum erforschten Thematik von Beschäftigungsbedingungen, beruflichen Perspektiven und Arbeitsbedingungen in der Zeit nach der Promotion, auch Postdoc-Phase genannt. Das Datenhandbuch beruht auf Daten einer deutschlandweiten und fächerübergreifenden Online-Befragung von Promovierten in Wissenschaftsorganisationen und bildet eine Ergänzung zum „Plädoyer für einen nachhaltigen Umgang mit wissenschaftlichen Personal“.
Diese Broschüre bietet einen Einblick in die Beschäftigungssituation, die beruflichen Perspektiven und die Arbeitsbedingungen von Promovierten in deutschen Wissenschaftsorganisationen. Es handelt sich dabei um eine für die Promovierten brisante sowie bislang noch zu wenig erforschte Thematik. Mit dem Projekt „Chancengleichheit in der Postdoc-Phase in Deutschland – Gender und Diversity“ konnte diese „Phase“ in der wissenschaftlichen Karriere erstmals bundesweit und fächerübergreifend in den Blick genommen werden. Diese Broschüre richtet sich an Personalverantwortliche, Stabsstellen für Forschung und Nachwuchsförderung sowie Gleichstellungsbeauftragte in Wissenschaftsorganisationen.
Zukunft(s)gestalten
(2009)