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Fachkommunikation – das ist zielgerichtete, gelenkte, mit optimierten Mitteln ausgeführte Kommunikation. Ihr liegt eine methodisch bewusste, kriteriengeleitete Vorgehensweise zugrunde und sie wird häufig durch lenkenden Eingriff geregelt. Hierdurch sollen sowohl die Produktion als auch die Rezeption fachkommunikativer Erzeugnisse erleichtert und damit verbessert werden.
Das interdisziplinäre, mehrdimensionale Feld der Fachkommunikationswissenschaft entwickelt sich stetig weiter. Neben der klassischen Erforschung von Fachwortschätzen ist der Diskurs heute sehr breit aufgestellt. So vereint auch dieser Sammelband Ansätze zur gesamten Breite der modernen Fachkommunikationswissenschaft: von der fachbezogenen Kommunikation in Fachgemeinschaften für Laien und interfachlichen Kommunikation in interdisziplinären Projekten über Zugriffswege auf Datenbestände und Textproduktionsstrategien für Schreibende aller fachkommunikativ ausgerichteten Berufe bis hin zur linguistischen Expertise bei Gericht und dem Einbezug besonderer Zielgruppen in den Diskurs der Verständlichkeit und Brauchbarkeit fachkommunikativer Erzeugnisse.
Der Artikel stellt Leichte Sprache als verständlichkeitsoptimierte Reduktionsvarietät des Deutschen dar, in die aus dem Standarddeutschen intralingual übersetzt wird. Im Verlauf des Artikels werden äquivalenzzentrierte und zielsituationsorientierte Übersetzungsansätze auf ihre Übertragbarkeit für die intralinguale Übersetzung in Leichte Sprache geprüft und evaluiert. In Anlehnung an Rink (2020) wird Übersetzen als Überwinden kommunikativer Barrieren konzeptualisiert und es werden fortbestehende Forschungsdesiderate benannt.
Kommunikationsbarrieren
(2019)
Der Artikel modelliert ein System der Klassifikation von Kommunikationsbarrieren, die von Texten ausgehen können. Die Barrieretypen werden mit Anforderungsprofilen von Adressat/innen mit und ohne Kommunikationsbehinderungen verschränkt. Das beschriebene Modell eröffnet die Möglichkeit, die Barrierefreiheit von Kommunikationsangeboten anhand eines Barriereindex zu evaluieren.
Das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit bestand in der Entwicklung und Erprobung zweier für das Kindergartenalter vorgesehenen Fördermaßnahmen zur Prävention von späteren Lese-Rechtschreib- bzw. Rechenschwierigkeiten. Zu diesem Zweck wurde eine Spielesammlung zur Förderung der phonologischen Bewusstheit (ZIK – Zuhören im Kindergarten) sowie eine weitere zur Förderung numerischer Kompetenzen (ZAK – Zahlen im Kindergarten) konzipiert, die jeweils die Vorteile klassischer Förderprogramme sowie moderner alltagsintegrierter Förderkonzepte vereinen sollen. Dabei wurde angenommen, dass sich unter den praxisnahen Feldbedingungen eines Kindergartens bedeutsame Fördereffekte auf die anvisierten Kompetenzbereiche erzielen lassen und insbesondere Kinder mit einem Risiko für spätere Lernschwierigkeiten von der regelspielbasierten Förderung profitieren.
In einer ersten Wirksamkeitsprüfung der ZAK-Förderspiele mit einer Interventions- und einer Wartekontrollgruppe ließ sich sowohl ein kurz- als auch ein langfristig stabiler Fördereffekt auf die numerischen Kompetenzen nachweisen. In der anschließenden Hauptstudie sollte dieser Befund zum einen repliziert und zum anderen erstmalig die Wirksamkeit der ZIK-Förderspielesammlung geprüft werden. Erste Analysen anhand von Pre- und Posttestdaten ergaben einen Hinweis auf einen kompensatorischen Fördereffekt durch die ZAK-Förderung. Anhand der finalen Daten der Hauptstudie konnte letztendlich auch für die ZIK-Spielesammlung ein kurzfristiger Fördereffekt auf die phonologische Bewusstheit verzeichnet werden. Jedoch erwies sich dieser, ebenso wie der durch die ZAK-Förderung kurzfristig erzielte Vorteil auf die Entwicklung numerischer Kompetenzen, nicht als stabil. Bezüglich des angenommenen differentiellen Fördereffekts zeigten sich Tendenzen dahingehend, dass Kinder mit einem geringen sozioökonomischen Status sowie einem Migrationshintergrund kurzfristig stärker von einer Förderung mittels der ZIK-Spiele bzgl. der Entwicklung ihrer phonologischen Bewusstheit profitieren. Neben diesen marginal signifikanten Effekten zeigten die Moderatoranalysen keine weiteren Hinweise auf differentielle Fördereffekte, auch nicht für die ZAK-Förderspiele.
Die erzielten Ergebnisse weisen in der Gesamtschau darauf hin, dass die im Rahmen der vorliegenden Arbeit entwickelten Fördermaßnahmen im Einklang mit der bisherigen Forschungsliteratur auf ein gewisses Potenzial dieser Art der Förderung von bereichsspezifischen Vorläuferfertigkeiten hinweisen. Allerdings kann ein Einsatz beider Förderspielesammlungen zur Prävention von Lernschwierigkeiten in der hier praktizierten Form aufgrund fehlender überzeugender langfristiger Wirksamkeitsnachweise nicht empfohlen werden. Im Gegensatz dazu bedarf es weiterer Forschungsbemühungen, innerhalb derer u. a. eine Erhöhung der Förderintensität bzw. -dauer realisiert werden sollte, um das mutmaßlich höhere Potenzial der Förderspielesammlungen stärker ausschöpfen zu können.
Über die Sprache hinaus
(2018)
Alltägliche und ästhetische Kommunikationsprozesse, insbesondere die heutigen, zeichnen sich durch den Einsatz unterschiedlicher Ausdrucksmittel aus: In Filmen, Opern, Comics, Werbekommunikaten u. v. m. interagieren die sprachlichen Anteile mit Bildern, Bewegtbildern, Musik und anderen akustischen Elementen, eventuell auch mit olfaktorischen und taktilen Mitteln. Welche Auswirkungen diese Interaktion der Ausdrucksformen auf das interlinguale und intersemiotische Übersetzen haben können, ist Gegenstand des vorliegenden Bandes. In zwei größeren Sektionen – Die Übersetzung zwischen Verbalität und Piktorialität sowie Die Übersetzung zwischen Verbalität und Musikalität – widmen sich die Autoren dem translatorischen Handeln, das über die Sprache hinaus geht und den Übersetzer als wahrhaft kreativen Brückenbauer zwischen den Kulturen, aber auch den Kommunikationssystemen in Erscheinung treten lässt.
Die ansteigende Migration in den deutschsprachigen Raum erfordert neue Wege der Integration und Organisation. Eine Lösung könnte die Leichte Sprache darstellen, denn diese hat das Potential, den Migrantinnen und Migranten zu einem selbstbestimmten und barrierefreien Leben sowie zu Integration in Deutschland zu verhelfen. In der Praxis ist Leichte Sprache mit geistig behinderten Personen entwickelt worden, wodurch die Regeln sowie die (sprach)wissenschaftliche Untersuchung dieses Phänomens hauptsächlich an dieser Zielgruppe orientiert sind. Auch wenn beide Adressatengruppen, also Personen mit einer geistigen Behinderung und Flüchtlinge, hinsichtlich des Deutschen zunächst ein eingeschränktes Leseverständnis haben und sie so beide auf Hilfe in Bezug auf die Verständnissicherung bei der Informationsverschaffung angewiesen sind, liegt es nahe, dass die Zielgruppe „Flüchtlinge“ ganz andere Bedürfnisse und Anforderungen an die Leichte Sprache haben könnte als Personen mit einer geistigen Behinderung. Die Kernaufgabe dieser Arbeit stellt die Untersuchung dar, inwiefern sich Leichte Sprache im Allgemeinen und die vorhandenen Regeln im Besonderen für die Bedürfnisse der Zielgruppe der Flüchtlinge eignen. Hierbei spielen die Verständlichkeit und Perzipierbarkeit von Leichte-Sprache-Texten sowie die Ziele der Flüchtlinge beim Rezipieren von Texten in Leichter Sprache bzw. die Funktionen dieser Texte eine Rolle. Mögliche Anpassungen der Regeln an den Adressaten „Flüchtlinge“ in Bezug auf die Situation werden herausgearbeitet. Anhand des praktischen Beispiels der Flüchtlingsplattform des Norddeutschen Rundfunks wird untersucht, inwiefern die Regeln und die herausgearbeiteten Anpassungen in der Realität umgesetzt werden.
Die Arbeit fokussiert sich auf die Kommunikation zwischen Experte und Nicht-Experte, genauer gesagt zwischen Arzt und Patient. Sie ist unterteilt in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Im theoretischen Teil wird erläutert, welche Faktoren Fachsprachen so schwer verständlich machen und wie die externe Vermittlung von Expertenwissen vereinfacht werden kann. Wie sieht der Kommunikationsprozess von Experten und Nicht-Experten aus? Inwiefern stellt Fachkommunikation eine Barriere dar? Im empirischen Teil wurde ein Text zum Thema Geburtsvorgang in Leichte Sprache übersetzt, der sich an von Geburt an Hörgeschädigte richtet. Die Übersetzung wurde zum einen in Form eines Ratgebers gestaltet, mit dem sich die Schwangere vor der Geburt auseinandersetzen kann. Zum anderen liegt sie in Form eines Kartensystems vor, das direkt beim Geburtsvorgang zur Verständigung eingesetzt werden kann.