410 Linguistik
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Der französische Sprachtheoretiker, Übersetzungswissenschaftler, Dichter und Bibelübersetzer Henri Meschonnic hat den Rhythmusbegriff in seinem monumentalen Oeuvre immer aufs Neue reflektiert. Die pensée meschonnicienne hat jedoch trotz einiger wichtiger Lektüren kein breites Echo in der (deutschsprachigen) Translationswissenschaft gefunden. Dies mag an der bissigen Polemik oder auch am schieren Umfang von Meschonnics Werken liegen. Zudem hat wohl die stilistische Eigenwilligkeit des Autors, die sich den tradierten Vorstellungen der französischen clarté offenkundig verweigert, einer breiten Rezeption eher im Wege gestanden. In den hier versammelten Beiträgen wird diskutiert, ob die Rhythmuskonzeption von Meschonnic – rund zehn Jahre nach seinem Tod – einen Baustein für ein theoretisches Fundament der Translationswissenschaft liefern kann und ob sich seine Theoreme weiterdenken und für eine zeitgenössische Translationswissenschaft fruchtbar machen lassen.
This empirical study in Cognitive Translation Studies investigates whether and how translation into a foreign language (L2) differs from translation into the native language (L1) in terms of the translation process, the effort and the product. The rationale behind the study was to investigate prejudices towards translation into the L2 that persist in Translation Studies, translation training and practice despite the fact that it is widely practiced and even is the main translation direction in many language communities. The study focuses on the German-English language pair, also in view of the continually high demand for translations into English in German-speaking countries.
As participants, qualified non-literary translators who are used to translating professionally both from their L1 German into their L2 English and vice versa performed two translation tasks under controlled conditions. The control groups consisted of professional translators who translate exclusively into their L1, i.e. either into German or into English.
Following a mixed methods approach, the main study investigated the translation processes using methods of translation process research: keystroke logging, screen recording, retrospective verbal protocol, eye tracking and interview. From the principal process activities writing, revising, information searching and pausing, process descriptors were derived, analysed and compared. By triangulating results with data from the target text analysis, indicators of translation effort were measured. For the vast majority of the process descriptors and effort indicators, the results showed no statistically significant differences with regard to translation direction. In the substudy, intended addressees of the English target texts assessed the texts’ acceptability based on their own criteria and without resorting to the source text. The results showed no statistically significant difference in target text quality with regard to translation direction. In summary, this study showed that translation direction clearly plays no significant role in the translation process, the product quality and the translation effort. It thus invalidates preconceptions about translation into L2.
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https://doi.org/10.18442/136
In dem Artikel wird die Translatologie als Fach neu konzeptualisiert: Traditionell wird die interlinguale, intrasemiotische Übersetzung als Standard der Übersetzungshandlung angesehen. Das geht einher mit einer Wahrnehmung von Krise des herkömmlichen translatorischen Handlungsfelds. Dieser enge Translationsbegriff ist nicht geeignet, die dynamische Entwicklung des akademischen Fachs Translatologie sowie der Märkte abzubilden. In der jüngeren Vergangenheit findet im Rahmen der Translatologie bereits eine Fokussierung auf weitere Formen der Translation - intersemiotische und auch intralinguale - statt. Die traditionellen Formen der interlingualen Übersetzung stehen aber nach wie vor im Fokus der Aufmerksamkeit.
Im vorliegenden Aufsatz schlagen die Autorinnen eine innovative Begriffsbildung vor: Translation wird als Überwindung von Kommunikationsbarrieren konzeptualisiert und entlang neuer Entwicklungslinien ausbuchstabiert. Damit werden alle aktuell am Markt praktizierten, aber auch in der Forschung thematisierten Formen der Translation abgebildet und ins Verhältnis gesetzt. Die Überwindung von Kommunikationsbarrieren ist Translation proper.
In distributional semantics, the unsupervised learning approach has been widely used for a large number of tasks. On the other hand, supervised learning has less coverage.
In this dissertation, we investigate the supervised learning approach for semantic relatedness tasks in distributional semantics. The investigation considers mainly semantic similarity and semantic classification tasks. Existing and newly-constructed datasets are used as an input for the experiments. The new datasets are constructed from thesauruses like Eurovoc. The Eurovoc thesaurus is a multilingual thesaurus maintained by the Publications Office of the European Union. The meaning of the words in the dataset is represented by using a distributional semantic approach.
The distributional semantic approach collects co-occurrence information from large texts and represents the words in high-dimensional vectors. The English words are represented by using UkWaK corpus while German words are represented by using DeWaC corpus. After representing each word by the high dimensional vector, different supervised machine learning methods are used on the selected tasks. The outputs from the supervised machine learning methods are evaluated by comparing the tasks performance and accuracy with the state of the art unsupervised machine learning methods’ results. In addition, multi-relational matrix factorization is introduced as one supervised learning method in distributional semantics. This dissertation shows the multi-relational matrix factorization method as a good alternative method to integrate different sources of information of words in distributional semantics.
In the dissertation, some new applications are also introduced. One of the applications is an application which analyzes a German company’s website text, and provides information about the company with a concept cloud visualization. The other applications are automatic recognition/disambiguation of the library of congress subject headings and automatic identification of synonym relations in the Dutch Parliament thesaurus applications.
Über die Sprache hinaus
(2018)
Alltägliche und ästhetische Kommunikationsprozesse, insbesondere die heutigen, zeichnen sich durch den Einsatz unterschiedlicher Ausdrucksmittel aus: In Filmen, Opern, Comics, Werbekommunikaten u. v. m. interagieren die sprachlichen Anteile mit Bildern, Bewegtbildern, Musik und anderen akustischen Elementen, eventuell auch mit olfaktorischen und taktilen Mitteln. Welche Auswirkungen diese Interaktion der Ausdrucksformen auf das interlinguale und intersemiotische Übersetzen haben können, ist Gegenstand des vorliegenden Bandes. In zwei größeren Sektionen – Die Übersetzung zwischen Verbalität und Piktorialität sowie Die Übersetzung zwischen Verbalität und Musikalität – widmen sich die Autoren dem translatorischen Handeln, das über die Sprache hinaus geht und den Übersetzer als wahrhaft kreativen Brückenbauer zwischen den Kulturen, aber auch den Kommunikationssystemen in Erscheinung treten lässt.
Obschon fachliche Texte als eine allseits verwendete Quelle für Wissenserwerb und Wissensvermittlung genutzt werden, bleibt die Frage nach dem tatsächlich erreichten Verständnis und Lerneffekt offen. In der vom Centrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (CeLeB, Universität Hildesheim) unterstützten Studie (2015/16) wurde untersucht, welche Ergebnisse durch ausgewählte Strategien einer kombinierten textlinguistischen Methode von Themen- und Wissensanalyse erreicht werden können. Die standardisierte Darstellung textabhängiger thematischer Strukturen (Makrostrukturen) und deren Überführung in generalisierte, textunabhängige Wissensschemata ermöglicht es den Studierenden, dass sie ihren Wissensfortschritt anhand ihrer Eigenproduktionen selbst kontrollieren können («selbst gesteuertes Lernen»). Insofern die für die begrifflichen Analysen verwendeten und teilweise ebenfalls selbst ausgewählten Texte aus Themenfeldern im Bereich der Nachhaltigkeit stammen (zum Beispiel Klimawandel, nachhaltiges Wirtschaften, Nachhaltigkeitskommunikation als Unternehmensstrategie), stellt die Ausarbeitung der hier erprobten Methode auch einen Beitrag zum Bereich «Bildung für nachhaltige Entwicklung» (BNE) dar. Deutlich erkennbar wurden Korrelationen zwischen den verwendeten Analysestrategien (bottom-up bzw. top-down), der Nutzung des Textpotenzials und dem Eigenanteil aus bereits vorhandenen Wissensressourcen. Sie zusammen bestimmen schließlich das mehr oder weniger komplexe Nachhaltigkeitsmodell, das sich aus Anteilen fachlicher und nicht-fachlicher Wortschätze zusammensetzt. Prinzipiell ist die texttheoretisch begründete Methode anwendbar auf verschiedenen Niveaus des Lehrens und Lernens. Für die präzise Festlegung weiterer Parameter wäre zusätzliche Forschung hilfreich.
Texte lesen und verstehen zu können ist eine wichtige Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Täglich werden wir mit Texten konfrontiert, die schwierig zu verstehen sind. Dazu gehören zum Beispiel die Installationsanleitung des neuen Kühlschranks, welche ohne Bilder nur schwer verständlich ist oder die aktuellen Nachrichtentexte, die durch viele Fachwörter geprägt sind (vgl. AICHELE 2014: 20). Leichte Sprache dient als Möglichkeit, schwierige Informationen in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Die Übersetzung von Informationen in Leichte Sprache stellt eine große Herausforderung dar (vgl. ZEHRER 2014). Daher sollte dieses durch professionelle Übersetzer1 erfolgen, die aus wissenschaftlicher Sicht als Textexperten gelten.
Die vorliegende Bachelorarbeit führt eine textlinguistische Evaluation von Übersetzungsentscheidungen durch. Anhand einer exemplarischen Analyse am Beispiel einer Nachrichtenübersetzung in Leichte Sprache wird den Fragen nachgegangen, ob die Übersetzungsentscheidungen den Regeln der Forschungsstelle Leichte Sprache entsprechen und an welchen Stellen die Übersetzung optimiert werden kann.
Von der üblichen Zweiteilung in Theorie und Praxis wird in der vorliegenden Bachelorarbeit Abstand genommen, um den Umfang der Arbeit zu komprimieren. In den ersten beiden Kapiteln wird der theoretische Rahmen der Leichten Sprache und des Übersetzens in Leichte Sprache vorgestellt. Dem folgt ein Kapitel, in dem das methodische Vorgehen der Analyse in die empirische Anwendung integriert wird. Mittels der Analysemethode von ADAMZIK (2010) werden die Schwierigkeiten eines Ausgangstextes2 herausgearbeitet und den Übersetzungsentscheidungen in Leichter Sprache gegenübergestellt.
Ergänzend dazu werden theoretische Grundlagen aus ADAMZIK (2008) BRINKER (2005) und NORD (2003) sowie theoretische Ansätze aus HORSCH, OHLER und SCHWIESAU (1996) herangezogen. Das abschließende Kapitel fasst die Ergebnisse, die sich aus der Kombination zweier Methoden für Leichte Sprache ergeben, kurz zusammen.
Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden anhand von Lautleseprotokollen linguistisch basierte Leseprofile von 38 Schülerinnen und Schülern aus der zweiten und vierten Klasse erstellt. Anhand dieser Leseprofile werden basale Lesestrategien herausgearbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit Grundschülerinnen und Grundschüler schriftsprachliche Strukturen beim Lesen nutzen, die nicht Teil der Vermittlungspraxis des gängigen Leseunterrichts sind.
Die linguistische Leseprofilanalyse wird analog zur linguistischen Profilanalyse (z.B. Crystal 1992; Clahsen 1986) konzipiert. Anhand der Analyse der linguistischen Leseprofile können Typenbildungen beim basalen Rekodieren beobachtet werden, die insbesondere für den Leseförderunterricht von Interesse sind.
Abschließend werden Hinweise zur Nutzbarkeit von linguistischen Leseprofilen im Unterricht gegeben.