790 Freizeitgestaltung, Darstellende Kunst
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Die Bedeutung des Kulturtourismus in ländlichen Regionen nimmt seit mehreren Jahren erfreulicher Weise zu und trägt zur Belebung vieler kleiner Orte bei. Katja Drews stellt mit ihrer hier vorgelegten Studie drei kulturelle Angebote aus diesem Bereich vor und fragt danach, wie stark und in welcher Form diese Angebote sowohl von Bewohnern als auch von Touristen wahr- und angenommen werden. Sie legt dar, wie Tourismus und Kultur sich in ländlichen Regionen ergänzen und befruchten können. Zudem zeigt sie auf, wie Nachhaltigkeit im Kulturtourismus durch eine engere Zusammenarbeit von touristischem Destinationsmanagement und kultureller Entwicklungsplanung in ländlichen Gebieten gewährleistet werden könnte. Mithilfe des Konzepts der „Dritten Orte“ ermittelt sie, welche raumsoziologisch bedeutsamen Potenziale entstehen, wenn Touristen und Einheimische beim Kulturgeschehen auf dem Land zusammentreffen.
In zahlreichen Städten und Gemeinden in Niedersachsen wird Theater gespielt. Die Mitglieder dieser Amateurtheater wählen gemeinsam Stücke aus, proben regelmäßig nach Feierabend, bauen selbst das Bühnenbild, schneidern die Kostüme und führen schließlich mit vielen Helfern in Dorfgemeinschaftshäusern oder Gaststätten ihre überwiegend heiteren Stücke auf. Im Publikum sitzen vor allem Menschen aus dem gleichen Ort oder der näheren Umgebung. Nach dem Kulturmonitoring Niedersachsen praktizieren 9 % der Bevölkerung in Niedersachsen ‚Theater spielen‘ als künstlerisch-kreative Freizeitbeschäftigung. Obgleich die Theaterlandschaft in Niedersachsen – und vermutlich auch in den anderen Bundesländern – sehr stark von dieser Art des Theaters geprägt ist, existieren kaum wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, in welchen Strukturen Amateurtheater stattfindet und wie sich dieses weiterentwickeln kann. Auch sind Amateurtheater nur selten Gegenstand kulturpolitischer Diskussionen. Erstmalig wurden mit dieser Studie systematisch und landesweit empirisch repräsentative Daten zu Strukturen, Theaterarbeit, finanzieller Situation und zukünftigen Herausforderungen von Amateurtheatern erhoben.