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Die 17 Sätze in 17 Zeilen des Gedichts „Banalitäten aus dem Chinesischen“ von Kurt Schwitters aus dem Jahr 1922 sind einfache Beobachtungen und Behauptungen wie „Rote Himbeeren sind rot.“ und scheinbare Philosophien wie „Jeder Anfang hat sein Ende“. Die Sätze kreisen umeinander, beginnen neu und bilden Schleifen und sind natürlich die Textgrundlage der Adaption als Künstlerbuch.
Der Aufbau des Buches als Wickelfalz in einer Mischung aus Leporello mit ‚Abzweigungen‘ und damit verbundenem nicht-linearem Blättern folgt dieser inhaltlichen Linie des Gedichts. In Anlehnung an die konstruktivistische Buchgestaltung von Schwitters und seinen Zeitgenossen wurde nur in Schwarz und Rot gedruckt, die Merz-Hefte, herausgegeben, verfasst (u. a.) und gestaltet von Kurt Schwitters standen Pate für das Vorhaben, mit dem Seitenformat von 15x23 cm wird das Seitenformat der Merz-Hefte aufgegriffen.
Der Bleisatz ist Ausgangs- und Spielmaterial für die Gestaltung, die einzelnen Lettern lassen den Buchstaben und das einzelne Wort in neuer Bedeutung erscheinen. Der lesbare Text und die nichtdruckenden Füllelemente sind im Satz kleine Skulpturen, wiegen schwer in der Hand: jeder Satz und jeder Buchstabe, jedes Satz- und Leerzeichen erhält die gleiche Gewichtung.
Elf Studierende und ein Lehrender der kulturwissenschaftlichen und Lehramts-Studiengänge, der Erziehungswissenschaften und der Philosophie haben die Inhalte konzipiert, erarbeitet und gedruckt. Mit Bleisatz, Linolschnitt, Collage und Stempeln. Die Seiten liegen gebunden im Schuber, geschützt durch eine Kassette.
„Banalitäten aus dem Chinesischen“ unter der Herausgeberschaft von Jan Schönfelder ist in einer Auflagenhöhe von 30 Exemplaren hergestellt worden. Das Projekt wurde am Zentrum für grafische Medien am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim von 2022 bis 2023 durchgeführt.
Die kleine Gemeinde Sehlen mit knapp 900 Einwohnern in sieben Ortsteilen, mit einem Gewerbegebiet, zwei Kindergärten, einem Hort, einer Backsteinkirche mit Friedhof und Kriegerdenkmal, einer Freiwilligen Feuerwehr mit einem neuen roten Gerätehaus, einem Bahnhof mit altem Bahnhofsgebäude, einem mittelgroßen verlassenen und zwei kleinen umgebauten Schulgebäuden, einem großen Forst, einer nahezu rechtwinkligen Dorfstraße mit erstaunlich vielen Laternen, einem seit 27 Jahren amtierenden Bürgermeister, einigen rohrgedeckten Katen, einem Sportplatz, fünf Vereinen, einem Gasthaus und mehreren Ferienwohnungen liegt in Rügens Inselmitte. Wohl fast jeder auf Rügen kennt den Ort. Wer es bisher versäumt hat, Rügen zu besuchen, wird den Namen Sehlen noch nicht gehört haben und ihn etwas merkwürdig finden. Dabei passt die Bedeutung des Ortsnamens wie kaum eine andere zur grünen Insel Rügen – „Sehlen“ leitet sich vom slawischen Wort „grün“ her.
Im Bereich der Gesundheitskommunikation besteht ein großer Bedarf an funktionierender Kommunikation zwischen medizinischem Fachpersonal und Patient*innen. Dafür müssen Patient*innen zur Erhaltung ihrer Gesundheit selbstbestimmte Entscheidungen treffen, um den individuellen Gesundheitszustand zu verbessern. Im medizinischen Bereich sind Gesundheitsinformationen jedoch durch eine hohe Fachlichkeit geprägt, die sprachliche Barrieren für unterschiedliche Zielgruppen darstellt.
Im Fokus stehen hierbei Menschen mit kognitiver Behinderung, die spezielle Anforderungen für eine sprachliche Gestaltung von Texten haben. Durch Hilfsmittel der Barrierefreien Kommunikation, wie z.B. Leichte- und Einfache Sprache, können im Rahmen einer Verständlichkeitsoptimierung sprachliche Barrieren abgebaut werden. Die Hilfsmittel entfernen sich teils jedoch sehr weit vom Standardhochdeutschen, was durch viele Menschen kritisch gesehen wird. Häufig werden daher Rückschlüsse gezogen, dass die Zielgruppen Leichter- und Einfacher Sprache stigmatisiert würden und sie die vereinfachten Sprachangebote nicht akzeptabel finden können. Forschungsdaten von primären Zielgruppen Leichter- und Einfacher Sprache liegen bisweilen jedoch nur in unzureichender Menge vor.
Folglich wird eine qualitative Studie entwickelt, welche die Zielgruppe der Menschen mit kognitiver Behinderung adressiert. Mithilfe von Texten der Gesundheitskommunikation in Leichter- und Einfacher Sprache wird die Frage nach Akzeptabilität und Stigma dieser Kommunikate bei der Zielgruppe untersucht. Durch geeignete Kommunikationsmittel werden die Menschen mit kognitiver Behinderung zur eigenständigen und selbstbestimmten Studienteilnahme befähigt.
Internationale Erfahrungen sind aus dem Aufwachsen heute nicht mehr wegzudenken und prägen die Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Grenzüberschreitende Mobilität und internationale Lernerfahrungen werden zudem zunehmend mit erfolgreichen Bildungsbiografien in Verbindung gebracht. Wie ist es jedoch um die Internationalität und Internationalisierung in der Kin-der- und Jugendhilfe bestellt?
Das vorliegende Datenhandbuch präsentiert die Ergebnisse einer bundesweiten Online-Befragung, deren Ziel es war, die Sichtweisen und Einstellungen von Fachkräften aus unterschiedlichen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe zu Themen der Internationalisierung abzubilden. Im Fokus der Befragung stand es unter Anderem zu ermitteln, welche organisationalen Rahmenbedingungen der Internatio-nalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe zugrunde liegen, was internationale Fachlichkeit und Inter-nationalität für die Fachkräfte in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern bedeuten und welche Potenziale, Bedarfe, Barrieren und Hemmnisse derzeit erkennbar sind, die es zukünftig zu bearbeiten gilt.
Die deutschlandweite Online-Befragung wurde im Rahmen der Fachkräfteinitiative.International (FKI) durchgeführt. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) koordiniert die Fachkräfteinitiative und hat die Projektleitung inne. Das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Stiftung Universität Hildesheim (ISOP) begleitet das Projekt wissen-schaftlich und ist für die Umsetzung, Durchführung und Auswertung dieser Studie verantwortlich.
MLOps have become an increasingly important topic in the deployment of machine learning in production. While Machine Learning Operations was predominantly used as a buzzword for methods in Machine Learning (ML) for the time being, since 2019, they are increasingly used in the context of deploying ML algorithms. This report is a protocol for a systematic literature review (SLR) that aims to determine the MLOps terminology and identify related activities. A further goal of the SLR is to identify where MLOps can be linked to classical software engineering. In addition, related automation techniques are considered.
The projected literature review aims to draw conclusions from papers that explicitly use the term MLOps or Machine Learning Operations with the objective to provide the necessary common baseline for future MLOps research and practice. This report thoroughly documents the SLR method, processes, and data material. We also gathered all relevant data to comprehend MLOps fully. Through our comprehensive analysis, we hope to provide valuable insights and recommendations for optimizing MLOps practices.
Die Dissertation befasst sich mit der situativ bedingten Auswechselbarkeit von Interpunktionszeichen. Dabei stehen Punkt, Semikolon und Komma im Fokus.
Nach einer initialen linguistischen Exploration der Thematik, nimmt die Arbeit nimmt v.a. eine rezeptive Betrachtungsperspektive (lesen und refelektieren) ein und untersucht empirisch aus dieser heraus die didaktische Nutzbarkeit des linguistischen Phänomens.
Spar- und Anlagewissen. Messung und empirische Evidenz zum Einfluss auf finanzielle Verhaltensweisen
(2023)
Das Spar- und Anlageverhalten der breiten Bevölkerung hat sich insbesondere in Deutschland in den letzten Jahren zum gesellschaftlichen Brennpunktthema entwickelt. Insbesondere in Zeiten von hoher Inflation, welche die Kaufkraft ceteris paribus negativ beeinflusst, sind Menschen darauf angewiesen, ihr Geld renditeorientiert anzulegen, um Vermögensverluste zu vermeiden.
In diesem Buch wird dargestellt, welche Faktoren das Spar- und Anlageverhalten beeinflussen können. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Faktor finanzielle Grundbildung (financial literacy) gelegt. Das hat mehrere Gründe. Zum einen steht financial literacy immer mehr im Fokus der wissenschaftlichen Literatur und von Organisationen wie zum Beispiel der OECD (Organization for Economic Co-operation and Development). Zum anderen können gezielte Maßnahmen im Bildungsbereich die Ausprägung positiv beeinflussen.
Neben der Darstellung der Einflussfaktoren stellt der Autor dar, wie ein Testinstrument, welches einen Teilbereich der finanziellen Grundbildung, das Spar- und Anlagewissen misst, methodisch geleitet entworfen und weiterentwickelt werden kann. Bei der Auswertung und Weiterentwicklung kommen sowohl Methoden der Klassischen Testtheorie als auch der Probabilistischen Testtheorie zum Einsatz, sodass am Ende ein messtheoretisch fundiertes Testinstrument zur Messung von Spar- und Anlagewissen entsteht.
Dieses Testinstrument könnte in nachfolgenden Forschungsarbeiten verwendet werden, um in ganz unterschiedlichen Kontexten weitergehende Erkenntnisse zu generieren. Das finale Testinstrument steht auch als App zum kostenlosen Download im Apple-Store zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie innerhalb des Buches.
Effective communication is an essential part of good organisational culture. Tools like instant messaging offer new opportunities for improved communication – in our case, among library staff. The question we aim to answer is: Does instant messaging improve staff engagement concerning user-related issues?
Dieser Reflexionsbogen wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes gemeinsam mit Fachkräften der Einrichtungsaufsicht und -beratung und jungen Menschen erarbeitet. Er dient Fachkräften der betriebs-erlaubniserteilenden Behörden in ihrer Beratungstätigkeit, soll Einrichtungen bei der Erstellung und Überarbeitung von Beteiligungs- und Beschwerdekonzepten gemäß § 45 SGB VIII unterstützen und Einrichtungen einladen, ihre Beteiligungs- und Beschwerdekonzepte regelmäßig und reflexiv mit allen Beteiligten - insbesondere junge Menschen - weiterzuentwickeln.
Die Reflexionsfragen sollen zum Denken anregen und können je nach Bedarf, Zielgruppen junger Menschen und Rahmenbedingungen der Einrichtung angepasst werden. Fachkräfte der betriebserlaubniserteilenden Behörden können den Bogen in Gesprächen mit Trägern nutzen oder ihn zur internen Nutzung - zum Beispiel für Teamsitzungen, Fachkonferenzen ö. ä. - zur Verfügung stellen. Es lohnt sich auch, einzelne Fragen mit jungen Menschen zu besprechen, zum Beispiel in Gruppensitzungen oder Sitzungen von Kinder- und Jugendvertretungen.
Zielanpassungsprozesse sind zentraler Bestandteil erfolgreicher Entwicklungsregulation. Sich von blockierten Zielen zu lösen und sich neuen Zielen zuzuwenden, kann insbesondere dann eine funktionale Reaktion darstellen, wenn schwer überwindbare Blockaden in der Verfolgung persönlicher Ziele auftreten (etwa durch abnehmende körperliche und mentale Fähigkeiten mit zunehmendem Lebensalter) und eine Zielerreichung trotz Anstrengungssteigerungen wenig aussichtsreich ist. So kann unter anderem eine Erschöpfung individueller Ressourcen verhindert werden. In den letzten drei Jahrzehnten sammelten sich umfangreiche theoretische Arbeiten zur Bedeutsamkeit von Zielanpassungsprozessen und empirische Evidenz, dass individuelle Zielanpassungskapazitäten mit einer Reihe positiv bewerteter Outcomes assoziiert sind (z. B. allgemeine Lebenszufriedenheit, reduzierte Depressivität). Dennoch ist bisher wenig darüber bekannt, wie Zielanpassungsprozesse in konkreten Situationen auf verschiedenen Beobachtungsebenen ablaufen und dabei ihre funktionale Wirkung entfalten – unter anderem, weil ein Großteil der bisherigen Forschung auf korrelativen Studien mit recht breiten dispositionalen Maßen der Zielanpassung basiert.
Die vorliegende Dissertation kombiniert deshalb verschiedene Ansätze, um einem kausalen Verständnis von Zielanpassungsprozessen auf Mikro-Ebene näher zu kommen. Es erfolgte eine systematische Konzeptualisierung potentieller Facetten situativer Zielanpassung in Bezug auf verschiedene Beobachtungsebenen (behavioral und kognitiv-affektiv) und Erklärungsansätze (personal und sub-personal). Weitergehend wurde ein sozialpsychologisches Ostrazismus-Paradigma für die experimentelle Zielanpassungsforschung adaptiert. In diesem wird bei Studienteilnehmenden das Ziel ausgelöst, zu einer neu gebildeten Gruppe zu gehören (unter anderem über das virtuelle Ballspiel Cyberball). Anschließend wird dessen Blockade experimentell manipuliert (durch Ein- oder Ausschluss in einer weiteren Runde des Ballspiels). Um die Blockade herum werden mögliche Indikatoren der Zielanpassung und der Belastung/Bewältigung im Zeitverlauf erfasst.
Für die ersten Anwendungen des Paradigmas im Rahmen der vorliegenden Dissertation lag der Fokus auf Zielablösungsprozessen (als eine wichtige Untergruppe von Zielanpassungsprozessen) sowie deren Erfassung, aufgelöst auf die verschiedenen Beobachtungsebenen und Erklärungsansätze. Eine Vorstudie und zwei Studien mit dem vollständigen Paradigma legen nahe, dass die Induktion des Zugehörigkeitsziels mit dem Paradigma gelingt und dass ein Gruppenausschluss neben Einschränkungen im Wohlbefinden zu einer Blockade dieses Ziels führt. Diese Blockade löste zudem Reaktionen aus, die als kognitiv-affektive und behaviorale Zielablösung angesehen werden können: Nach dem Ausschluss erlebten Studienteilnehmende eine Abnahme der Zielwichtigkeit und eine Abwertung der ausschließenden Gruppe im Selbstbericht. Zudem zeigten sie eine behaviorale Depriorisierung der ausschließenden Gruppenmitglieder in einem erneuten virtuellen Ballspiel, bei dem zusätzlich zuvor unbekannte Personen dabei waren. In Bezug auf die Funktionalität der Zielablösung für die Bewältigung der Ausschlusserfahrung waren die Befunde gemischt. Obwohl sich die Teilnehmenden in der Ausschlussbedingung im Mittel nahezu vollständig von dieser Erfahrung erholten, war die Wiederherstellung des Wohlbefindens in beiden Studien bivariat nur mit Umbewertungsprozessen der Gruppe assoziiert, nicht jedoch mit der Abnahme der Zielwichtigkeit oder der Verhaltensdepriorisierung der eigenen Gruppenmitglieder. Viele Fragen zur genauen Konzeptualisierung von Zielanpassung und der Erklärung ihrer funktionalen Wirkung bleiben weiterhin offen, das adaptierte Paradigma stellt jedoch einen guten Ausgangspunkt dar, um diese in zukünftigen Studien zu adressieren.