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Das Heft zum Nachlass des Schulleiters Karl Merker aus der Stiftung Schulmuseum möchte Schülerinnen und Schüler motivieren, sich mit historischen Quellen zu beschäftigen. Sie lernen ausgewählte historische Quellen kennen, erfahren, auf welche Stolpersteine bei ihrer Interpretation zu achten sind und sie erproben mit Hilfe einer Buchstabentabelle die Transkription eines handschriftlichen Textes aus dem Jahr 1928.
Das Heft richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 4. bis 6. Klassenstufe und behandelt die Themen „Schule früher“ und „Was ist eine historische Quelle?“. Es bietet sich als Material sowohl für den schulischen Unterricht als auch für die pädagogische Arbeit im Museum an.
Die Frage, wie Mehrheitseinfluss perzeptuelles Entscheiden verändern kann, beschäftigt die soziale Einflussforschung seit ihren Ursprüngen. Auch heute erscheint dabei die Annahme eines Zwei-Prozess Modells basierend auf normativem und informationalem Einfluss (Deutsch & Gerard, 1955) als dominierend. Dieses Zwei-Prozess Modell steht im Widerspruch zu den Annahmen bezüglich Referent Informational Influence (RII; Turner, 1982), da RII die Entstehung sozialen Einflusses durch nur einen Prozess - die Unsicherheit durch Nichtübereinstimmung mit Personen einer Eigengruppe - erklärt.
Die vorliegende Arbeit testete die Annahmen zu RII, indem mit Hilfe des Diffusion Decision Model (DDM; Ratcliff, 1978) untersucht wurde, welche kognitiven Prozesse bei visuellem Entscheiden durch Eigen- oder Fremdgruppeneinfluss verändert werden. Studien 1 und 2 konnten in Unterstützung der Annahmen zu RII zeigen, dass Eigengruppen stärkeren sozialen Einfluss als Fremdgruppen ausübten und dieser Effekt hauptsächlich durch eine stärkere Wahrnehmungsverzerrung in den Eigengruppenbedingungen im Vergleich zu den Fremdgruppenbedingungen verursacht wurde. In Studie 3 wurde getestet, ob nicht-menschliche Agenten (Computeralgorithmen) ähnlich wie Menschen in der Lage sind durch sozialen Einfluss eine persistierende soziale Norm zu implementieren. Im verwendeten Onlineparadigma übten nicht-menschliche Agenten ähnlich starken sozialen Einfluss wie menschliche Einflussquellen aus und dieser Einfluss stützte sich bei beiden Quellen hauptsächlich auf eine stärkere Wahrnehmungsverzerrung im Vergleich zu einer Phase ohne Beeinflussung. Der Effekt zeigte sich auch nach der Phase der eigentlichen Einflussnahme, was auf das Erlernen einer sozialen Norm hinweist. Die Befunde legen nahe, dass nicht-menschliche Agenten unter gewissen Rahmenbedingungen als ähnlich starke soziale Einflussquellen wie menschliche Agenten angesehen werden können.
Hilfe gehört untrennbar als zentrale Prämisse des professionellen Handelns zur Sozialen Arbeit und stellt aus systemtheoretischer Sicht wohl die grundlegende Funktionslogik dieses gesellschaftlichen Teilsystems dar. Während das Konzept Hilfe neben der praktischen sozialarbeiterischen Auseinandersetzung in der Sozialen Arbeit auch eine wissenschaftliche und konzeptionelle Auseinandersetzung erfährt, wird das Konstrukt in anderen gesellschaftlichen Bereichen oftmals als eine Art leerer Signifikant genutzt, um damit eine komplexe und kaum näher zu definierende Praxis zu beschreiben, die mehr oder weniger explizite Formen der sozialen Unterstützung umfassen – so auch in Bezug auf die Katastrophenhilfe.
Es ist festzustellen, dass es in Deutschland kaum wissenschaftliche Untersuchungen zur Katastrophenhilfe in der Sozialen Arbeit gibt. Es liegen nur vereinzelte Aufsätze und grundlegende Betrachtungen vor, an die bis jetzt kaum systematisch angeknüpft wurde. International ist der Forschungs- und Entwicklungsstand schon wesentlich differenzierter entfaltet, zu dem aber auch die sog. internationale und vergleichende Soziale Arbeit in Deutschland bisher kaum Bezüge aufgebaut hat.
Daher widmet sich diese Dissertation diesem kaum beachteten Feld und eröffnet einen weiten Blick, u.a. bis in die Ausbildungsstrukturen im Bereich der Katastrophenhilfe hinein, um zu verdeutlichen, dass es nicht nur um eine Analyse einer Interventionsstrategie geht, sondern um ein eigenes Feld innerhalb der Sozialen Arbeit, welches eine eigenständige Theoretisierung herausfordert und auch für sich professionalisierungsbedürftig ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage danach, welche Konstruktion von Hilfe sich in diesem Handlungsfeld zeigt. Dies wird entlang einer ethnographischen Studie nachgezeichnet. Als zentrales Ergebnis könnte die Katastrophenhilfe als eine Herausforderung angesehen werden, in der sich die Soziale Arbeit selbst in neuen Zeit-, Orts- und Hilfestrukturen begreifen muss.
Wissenschaft unter Beschuss
(2020)
„Unsere Universität hat keinen Tag geschlossen! Wir haben trotz Boko Haram immer weitergemacht.“
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität zu Maiduguri im Nordosten Nigerias berichten hier, unter welchen Bedingungen sie seit Ausbruch des gewalttätigen Terrors 2009 leben und arbeiten. Da Boko Haram so viel wie „Westliche Bildung ist Sünde“ bedeutet, war die Universität eines der Hauptziele der islamistischen Gruppe. Die Augenzeugenberichte geben sehr persönliche Einblicke in ihre Lebensumstände und Überlebensstrategien. Es zeigt sich die herausragende Bedeutung, die eine Universität in einer politischen Krise einnehmen kann.
Möglichkeiten und Grenzen der Staatlichen Anerkennung als Sozialpädagog:in/ Sozialarbeiter:in
(2023)
Die Staatliche Anerkennung als Sozialpädagog:in/Sozialarbeiter:in stellt ein Zertifikat dar, das Studierende und Absolvent:innen sozialpädagogischer Studiengänge in Deutschland entweder studienintegriert oder nach dem Abschluss des Bachelorstudiums an dafür berechtigten Hochschulen erwerben können. Dieses Zertifikat ermöglicht in einigen Bundesländern erst den Zugang zu reglementierten Berufsfeldern, insbesondere im Bereich „Kinderschutz“ (z. B. Tätigkeiten im Jugendamt).
Die Staatliche Anerkennung kann am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim seit 2013 erworben werden. Im Rahmen einer quantitativen Onlinestudie mit ehemaligen und aktuellen Sozialpädagog:innen im Berufsanerkennungs(halb)jahr wurde erstmals eine Befragung zum Anerkennungsverfahren am Institut durchgeführt. Es wurde u. a. evaluiert, wie die Begleitung in der Praxis und an der Universität wahrgenommen wurde. Das vorliegende Datenhandbuch präsentiert die Ergebnisse der Befragung und geht der Frage nach: „Was kann das Konzept ‚Berufsanerkennungs(halb)jahr‘ leisten?“
Die Frage nach der Ausgestaltung künftiger Daseinsvorsorge und der zugehörigen Informationskompetenz der Bürger/innen im ländlichen Raum spielt im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung der Lebensräume eine tragende Rolle.
In dem Projekt DILRA soll eine holistische Sicht zur daseinsbezogenen Informationskompetenz und Informationsnutzung erschlossen werden. Aus den Ergebnissen heraus werden für Kommunen und kommunale Bildungsanbieter Handlungsempfehlungen in Bezug auf die Beförderung von Informationskompetenz und die Bereitstellung daseinsbezogener Informationsdienste argumentiert.
Das Projekt untersucht mittels empirischer Studien, welche Kompetenzen aus der Nutzerperspektive für den digitalen Wandel in ländlicher Region von Nöten sind. Hierbei soll insbesondere die Informationskompetenz näher betrachtet werden, die als Voraussetzung dafür gilt, dass Bürger*innen souverän im Sinne eines lebenslangen Lernens digitale Angebote bewerten und mit diesen umgehen können. Die Studien innerhalb des Projektes sollen genau diese Herausforderungen näher analysierbar machen und so einen Erkenntnistransfer in die Praxis ermöglichen und damit neue Handlungsoptionen aufzeigen.
This doctoral thesis investigates how users from Higher Education Institutions, including both teachers and students, follow a process of Information Behaviour that encompasses both Information Seeking and Information Searching when consuming educational videos.
This project is a mixed methodology research. It follows an exploratory sequential design combined with convergent data. This means that during the final integration of the qualitative and quantitative data, we added YouTube metrics which did not follow any sequence in the research design. These combined data enabled a better understanding of the data from the focus groups, interviews, and questionnaire.
The project aims to answer three research questions (RQ). The first research question (RQ1) aimed to determine the reasons for the consumption of educational videos in the learning process, based on a qualitative methodology divided into two parts: focus groups and semi-structured interviews. The qualitative approach begins with focus groups with students in Barcelona (Spain), Sarajevo (Bosnia and Herzegovina) and Osijek (Croatia), where we looked for habits and motivations for the consumption of educational videos as an information need. We also looked for information needs patterns among students from different countries in relation to their studies. All students who participated in these focus groups were from the Information Sciences field.
Subsequently, we conducted semi-structured interviews. Different actors participated in these semi-structured interviews, including students from different countries such as Costa Rica, Uruguay, or Spain. Our objective was to obtain informative patterns surrounding video consumption, that is, their informative behaviour when searching for educational videos and their behaviour when consuming the selected videos. All the students interviewed were from the Information Sciences field.
Secondly, we interviewed teachers, also from the Information Sciences field. Our objective was to observe their motivations both in consuming educational videos, as well as when sharing videos with their respective students.
Third, we interviewed YouTube video creators, who identified themselves as teachers or students, including teachers from different countries such as Argentina, Colombia, Costa Rica or Spain. The creators of videos about Information Sciences are limited.
Therefore, the participants in these interviews were from different disciplines. Our goal with these interviews was to discover the motivations behind the publication of educational videos.
The second research question (RQ2) addresses the factors that contribute to video consumption by students from different countries. This research question attends to a quantitative approach based on a questionnaire and an analysis of YouTube metrics from different YouTube channels. Once the interviews were completed, we designed a questionnaire to understand consumption patterns based on what was found in the focus groups and semi-structured interviews. The questionnaire was conducted in a number of countries such as Argentina, Colombia, Costa Rica, Croatia, and Spain and in languages such as Catalan, English, and Spanish, with participants from different disciplines. As the responses in Catalan and English were limited, we only validated the questionnaire in Spanish with a factorial model.
Finally, we obtained YouTube metrics from different YouTube channels and compared the metrics with the results of the reporting behaviour from the focus groups, the semi-structured interviews, and the questionnaire.
The third research question (RQ3) is about how the results from the qualitative approach help explain the quantitative approach regarding video consumption. This research question addresses the integration of all data sets into a joint visualization based on a pillar integration process.
The integration of our results allows for a better understanding of the informational behaviour of users when they search and select videos as part of the learning process within an information landscape. It also provides insight about how an educational video should present the content. The results also enable further research, such as studying the influence of discipline in the consumption of educational videos.
In retrospect, historiography of philosophy and thought in the Korean language extends back to the 8th century. This bibliography offers a comprehensive guide to this relatively long time span with complex developments. Using thematic and regional categories, it attempts to demonstrate the whole landscape of Korean scholarship on histories of philosophy and thought.
The introductory text offers a chronological reconstruction of the history of philosophical historiography in Korea, filling the gap between the premodern and modern discourses. It focuses mainly on two aspects: 1) The modern transformation of the traditional Korean historiographical knowledge and method, developed and cultivated by Confucian and Buddhist scholars. 2) The diversification of philosophical historiography after this process of globalization and methodical transformation, resulting in an own representation of the world history of philosophy.
The case of Korea is especially interesting because it produced ist own versions of history despite drastically changing hegemonic constellations. It provides an excellent example of alternative histories of philosophy, written at the periphery of Eurocentric and Sinocentric order.
Dafen Handbuch
(2023)
Dieses Handbuch richtet sich an Besucher*innen der Ausstellungen „Gao − Politics of Painting“ des Kunstvereins Hildesheim im Kehrwiederturm und der flankierenden Themenausstellung „Das Dafen Projekt“. Es sei allen Menschen an die Hand gegeben, die sich ein zumindest vages, erstes Bild machen möchten vom Dafen-Kosmos, jenem Geflecht aus Kunst, Politik und Ökonomie, dem sich beide Ausstellungen auf unterschiedlichen Ebenen verdanken.
Mit der Etablierung der Massenbildungsinstitution Schule hat sich in modernen Gesellschaften neben der Familie eine weitere Sozialisationsinstanz herausgebildet, die den Prozess des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen begleitet. Beide Instanzen – Familie und Schule – sind bei der Gestaltung von Erziehungs- und Bildungsprozessen zwar strukturell voneinander getrennt, gleichwohl aber aufeinander bezogen. Im Zuge sozialer und kultureller Wandlungsprozesse, mit denen veränderte Erwartungen an Elternschaft, veränderte Vorstellungen von Erziehung und neue Konzepte der Elternarbeit einhergehen, wird das Verhältnis von Schule und Familie immer wieder neu justiert. Dies ist zuletzt insbesondere in der auf den Ausbau von Ganztagsschulen bezogenen Forschung herausgestellt worden. Auffällig ist, dass die wenig empirisch geerdeten Erklärungsmodelle den Diskurs bestimmen. In dieser Einzelfallstudie, die im Schnittfeld von erziehungswissenschaftlicher Schul- und Familienforschung angesiedelt ist, wird ein anderer, ein praxistheoretischer Weg beschritten: Das Verhältnis von Familie und Schule wird im konkreten Prozess der "Herstellung" ethnografisch beschrieben und als "Grenzarbeit" untersucht. Die Praktiken der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern werden auf der Basis von ethnographischen Episoden, mit Analysen von Textartefakten und mit einer kategorienbasierten Analyse des ethnographischen Materials herausgearbeitet. Die grenzanalytische Forschungsperspektive des Autors reicht damit über vorliegende Versuche, Veränderungen im Verhältnis zwischen Familie und Schule in einseitigen, schematischen Relationierungen (Scholarisierung der Familie) fassen zu wollen, hinaus und erweist sich als angemessener, um das komplexe und dynamische Gefüge wechselseitiger Bezugnahmen und Verflechtungen zwischen Familie und Schule zu erfassen. Ein weiterer Verdienst der Studie liegt darin, einen Zugang zu ‚intermediären‘ Orten, an denen sich Schule und Familie durchdringen, zu erschließen.