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Die sich wandelnden Rahmenbedingungen – mit den Begriffen Digitalisierung, Diversität und Fachkräftemangel schlagwortartig beleuchtet – stellen die Universität kontinuierlich vor neue Herausforderungen. Diese sind nur gemeinsam mit den Mitarbeiter_innen zu lösen. Der Personalentwicklung kommt bei der Begleitung dieser Prozesse eine zunehmend wichtigere Bedeutung zu.
Mit dem vorliegenden Konzept hat die Universität die Basis geschaffen, um Maßnahmen in den relevanten Handlungsfeldern festzulegen und diese im Sinne des reflexiv lernenden Handelns immer wieder neu zu hinterfragen und weiterzuentwickeln – ganz im Interesse der Universität und ihrer Mitarbeiter_innen.
Über 70 Jahre nach Auschwitz sieht sich das Erinnerungsgeleitete Lernen im Religionsunterricht vor besondere Herausforderungen gestellt. Die Möglichkeit Zeitzeug*innen persönlich zu begegnen, besteht für die kommenden Generationen nicht mehr. So bekommen u. a. indirekte biografische Zeugnisse mehr Gewicht, die wie zum Beispiel die Biografie von Sophie Scholl ungebrochene Faszination auch auf die jüngere Generation ausüben. Durch die zeitliche Distanz ist jedoch mehr pädagogische Vermittlungsarbeit notwendig. In Zeiten des erstarkenden Rechtspopulismus und Antisemitismus wird die Erinnerung zudem zu einer aktiven Zeugenschaft und fordert umso mehr ein konsequentes Eintreten für die Menschenwürde. Mehr denn je ist eine Vernetzung von religiöser, literarischer, geschichtlicher und politischer Bildung gefragt.
Entsteht in der Postmoderne eine neuartige Relation zwischen Privatheit und Öffentlichkeit? Wenn es eine Neurelationierung gibt, lässt sich diese als Vermischung von Privatheit und Öffentlichkeit verstehen? Wie lässt sich diese Relationierung als Phänomen beschreibbar machen? Es ist das Anliegen dieser Forschungsarbeit, diese Fragen zu klären. Sie hat sich hierfür drei Bereiche gesucht, in denen es Anzeichen für eine Vermischung von Privatheit und Öffentlichkeit gibt. Dieses sind drei öffentlich zugängliche (digitale) Verbreitungsmedien: Online-Kommentarbereiche am Beispiel eines Kommentarbereichs der ZEIT-Online, Social Network Sites am Beispiel von Instagram sowie Polit-Talkshows am Beispiel einer Folge der Sendung ‚Studio Fried-man‘. Diese drei Bereiche wurden anhand von Fallbeispielen empirisch analysiert. Die empirische Untersuchung wurde in wissenschaftlichen Papern dokumentiert und die Paper wurden in fachspezifischen peer-reviewed Journals bzw. Sammelbänden eingereicht bzw. veröffentlicht. Die vorliegende Arbeit soll nun die Ergebnisse der empirischen Forschung in das Gesamtkonzept der Forschungsarbeit integrieren. Dieses Konzept sieht vor, die Begriffe Privatheit und Öffentlichkeit in theoretischer Hinsicht zu definieren und zu systematisieren, sodass sie einen theoretischen Rahmen bilden, der durch die Empirie auf seine Be- bzw. Widerlegbarkeit geprüft werden kann.
Dementsprechend soll zunächst ein Einstieg in die theoretische Aufarbeitung der Begriffe Privatheit und Öffentlichkeit gegeben werden. Diese wird sich sehr stark an der von Hannah Arendt erarbeiteten Auffassung von Privatheit und Öffentlichkeit orientieren und es wird zu zeigen sein, inwiefern dieses Konzept fruchtbar für das weitere Vorgehen ist. Denn, so die weitere Argumentation, die Öffentlichkeit stellt einen Bereich dar, in dem sich Macht materialisieren kann. In der Postmoderne wird Öffentlichkeit vornehmlich über (digitale) Verbreitungsmedien hergestellt. Daher wird hieran anschließend dargelegt werden, wie sich Macht als Kommunikationsmacht in der Öffentlichkeit der Verbreitungsmedien manifestiert. Auf Basis dieser theoretischen Konzeptionalisierung der Begriffe Privatheit, Öffentlichkeit und Kommunikationsmacht wird dann ein analytisches Gerüst erarbeitet werden, das eine Kategorisierung der untersuchten Verbreitungsmedien anhand der Dimensionen Privatheit und Öffentlichkeit ermöglicht. Dies lässt eine Systematisierung der Erkenntnisse der empirischen Untersuchung zu und gestattet eine Integration der Paper in das Gesamtkonzept dieser Forschungsarbeit.
According to the cognitive action architecture approach (CAA-A; Schack, 2002, 2004), mental representations play a central role in movement control, as they are hierarchically structured in long-term memory and differentiate due to expertise. By means of structural dimensional analysis - motoric (SDA-M; Schack, 2012), movements are subdivided into basic action concepts (BACs) that are related to each other, to make mental representation structures visible. The method seeks to psychometrically depict the structural dimensions of conceptually ordered motor knowledge, both case-by-case and group-specific, and has been applied to a variety of sports contexts (Land, Volchenkov, Bläsing, & Schack, 2013). Although the examination of mental representations seems promising regarding the gain of insights into the structure of movements, motor learning processes and the relation of cognitive and movement structures, research in the field of educational research has not been conducted so far. Therefore, the aim of this dissertation project is to address the main research question: What influence can the knowledge about mental representation structures of movements have in the context of physical education and the optimization processes of learning and teaching?
The research issue, research program and research questions are presented in the general introduction of this thesis (chapter 1). To answer the main research question, three different perspectives are introduced in the main part.
The first perspective focuses on the structure of motor skills and the methodological approach to acquiring the mental representation structures. The practical implementation of the SDA-M is discussed in a text-image comparison of questionnaire items (chapter 2). The study aimed at determining an appropriate item format for the use of the SDA-M in the context of physical education. In light of the findings, the use of text or combined items is recommended when applying the SDA-M to children or adolescents.
The second perspective focuses on knowledge about the mental representation structure of learners and their execution of the skill. Based on pupils’ mental representation structure, specific instructions are developed that might contribute to the optimization of movement execution (chapter 3). Results revealed that specific instructions based on pupils’ mental representation of a gymnastics skill have a positive impact on their mental representation structure and on their motor performance.
The third perspective focuses on knowledge about the mental representation structure of teachers, here represented by sports students, examining its relation with their evaluation of pupils’ movements (chapter 4). Results indicate that more structured mental representations are linked with a more precise performance evaluation. Therefore, a relation between physical education students’ mental representation structure and their evaluation of gymnastics skills can be assumed.
Conclusively, in the general discussion, the key findings are highlighted, limitations are discussed and an outlook concerning practical implications and further research is provided (chapter 5). In sum, according to the findings of this dissertation, the acquisition and analysis of the structure of mental representations might constitute an effective means of optimizing the quality of physical education and can be seen as important for improving physical education teacher training as well as motor learning processes in general.
Infolge des gesellschaftlichen Wandels haben sich die Aufgaben und auch ihre Prioritätensetzung in der Pflegekinderhilfe verändert. Bspw. stellen sich die Ansprüche an erzieherische Fähigkeiten über die Pflegepersonen verfügen sollen, umfangreicher dar als noch vor Jahrzehnten. Zudem war eine Zusammenarbeit mit den Geburtseltern bis weit in das 20. Jahrhundert nicht vorgesehen. Gleichzeitig sind die bestehenden Beschreibungen der Pflegefamilie bis heute unscharf und in ständiger Veränderung darüber, wie eine (Pflege-) Familie aussehen soll, was sie charakterisiert, welche Aufgaben, welche Rollen vergeben werden. Die Forschung hat bisher zu wenig zur Weiterentwicklung beigetragen.
Angesichts dessen bestehen Widersprüche für derartige Ausprägungen, wenn die sich wandelnden und als Norm festgelegten Lebensweisen nicht mit den sie umgebenden Umwelten harmonieren. Ihre Auswirkungen treten verstärkt auf der operativen Ebene hervor.
Das vorliegende Forschungsprojekt hat Erstgespräche zwischen Fachkräften für Pflegekinder und Bewerbenden um ein Pflegekind evaluiert. Die in der Untersuchung freigelegten Ambivalenzen zeigen auf, dass sich einerseits die Anforderungen an den Pflegeauftrag gewandelt haben und andererseits diese veränderten Ansprüche offenbar in der Praxis noch nicht zufriedenstellend gelöst wurden. Deren Auftreten hat aber Auswirkungen u.a. auf die Herstellung eines gemeinsamen Arbeitsbündnisses in einem ersten Gespräch zur Aufnahme eines Pflegekindes sowie anschließend auf das Alltagsgeschehen während eines Pflegearrangements.
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts können als Grundlage dienen, ein transparentes und an den Bedarfen von Pflegefamilien orientiertes Vorgehen zu generieren.
Es handelt sich um einen Kurzbericht zu einer Online-Befragung der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Giesen zur geplanten Wiederinbetriebnahme der Kalimine in der Region zwischen Sarstedt, Giesen und Nordstemmen. Insgesamt wurden 4000 Haushalte angeschrieben. 800 Haushalte haben an der Befragung teilgenommen. Im Bericht steht die Untersuchungsfrage der gesellschaftlichen Akzeptanz des geplanten Vorhabens im Mittelpunkt. Hierzu werden zentrale empirische Ergebnisse aufbereitet.
Aufgrund des regen Interesses der Bürger_innen an der Umfrage und der lokalpolitischen Relevanz der politischen Streitfrage, sollen zentrale deskriptive Ergebnisse aus der Befragung in die Öffentlichkeit getragen werden. Daher werden in den einzelnen Kapiteln des Ergebnisberichts zunächst Angaben zur Untersuchungszeit, Befragungsdauer, Rücklaufquoten usw. im Feldbericht genannt. Darauf folgt eine Zusammenfassung von zentralen deskriptiven Analysen, die bereits durchgeführt worden sind.
Im Anhang des Kurzberichts befindet sich neben Dokumentationsmaterial aus der Erhebung (Anschreiben, Fragebogen) zudem eine Häufigkeitsauszählung des vollständigen Fragebogenkatalogs mit Ausnahme der offenen Angaben, welche wir aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen.
Arthropod herbivores act as mediators for effects that cascade up and down the trophic chain. Therefore, herbivory plays an important role for driving ecosystem processes and influencing ecosystem structures and functions. Generally, ecosystem processes are mediated by interactions between organisms. The plant community composition is influenced by competitive interactions among plants, which is affected by herbivore species. Leaf area loss to insects can reduce tree growth, but alters material flows from canopies to forest soils. Therefore, the chemical quality of litter is changed (increases in nitrogen content) through enhanced nutrient cycling rates caused by herbivory.
Climate and microclimate can affect insect physiology and behaviour directly or indirectly through climate-induced changes of host plants. Temperature determines the geographical range, site and timing of activities, success of oviposition and hatching, and the duration of developmental stages of arthropod herbivores. The activity of poikilothermic insects increases with temperature, and therefore growth and consumption rates are enhanced. However, morphological and functional leaf traits that determine host plant palatability often mediate indirect environmental effects on herbivory. Leaf palatability is determined by leaf toughness, nutrients, and defence compounds. In warm environments, expected high rates of arthropod herbivory can then be suppressed by negative changes of leaf traits.
Microclimate gradients are found across the different strata of forest ecosystems. Abiotic factors change vertically between forest layers due to a micro-environmental gradient. Along the vertical gradient, microclimate is affected by the light regime, with increasing temperatures and decreasing humidity from understorey to upper canopies. Various organisms are distributed along the vertical forest gradient based on changes in environmental conditions and in the quality and quantity of available resources. Temperate deciduous forests reveal highly stratified arthropod communities with vertical and horizontal distribution patterns. Microclimatic requirements and the availability of food resources along the vertical forest gradient can reflect spatial distributions and preferences of arthropods.
This research study investigated arthropod herbivory on leaves of deciduous tree species along the vertical gradient of temperate forests. A field study with ten forests sites in Central Germany and an experimental study in greenhouses were conducted, addressing effects of microclimate and leaf traits on arthropod herbivory. Juvenile and adult individuals of Fagus sylvatica L. (European beech), the dominant deciduous tree species in Central Europe, were chosen as main research subjects. Furthermore, Acer pseudoplatanus L. (Sycamore maple) and Carpinus betulus L. (hornbeam), two frequent tree species in the forest understorey, were also surveyed.
Alles auf Null?
(2017)
Schwerpunktthema: Alles auf Null?
Alles auf Null? In der ersten Ausgabe des neuen Universitätsjournals geht es im Schwerpunkt um Umbrüche und Anfänge. Wir haben mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachdisziplinen gesprochen:
- Leitartikel: Alles auf Null? Eine Annäherung an die Null. Gedanken über Anfänge und Umbrüche in der Umwelt und in Biografien
- Sportwissenschaft: Wie der Körper wieder zu Kraft findet
- Informatik: Wie eine Maschine anfängt zu lernen
- Musikethnologie: Eine musikalische Fremdsprache erlernen [AUDIO-DATEI ZUM ARTIKEL]
- Theaterwissenschaft: Anfänge in den Künsten
- Philosophie: Leben im Exil
- Mathematik: Was ist eigentlich die Null?
- Studium – was dann? Der Berufseinstieg. Umgehört bei Absolventinnen und Absolventen
- Universität: Entwicklungsplanung MINERVA 2025 der Universität Hildesheim
Außerdem im Heft
- Forschungsnews // Fremdsprache erlernen // Untertitel im Kinderfernsehen // Softwareentwicklung: Wie Fehler verhindert werden können // Warum lesen Jugendliche? // Organisationspädagogik: Dinge in der Pflege //Informationswissenschaft: Wie wir mit Informationen im Web umgehen // Informatik an Schulen
- Interview: Wie Gemeinschaften entstehen
- Computerlinguistik: Frag die Maschine nach Wörtern
- Zitate/Daten/Fakten // Neue Professuren // Drittmittelerträge // aktueller Energieverbrauch an der Universität // Bildung stiften // 100 Jahre Musikgeschichte digitalisieren // Szenische Künste
- Archiv: Wie Bilder entstehen
- Campus und Stadt: 3 Fragen – 3 Antworten
- Wie du deine wissenschaftliche Arbeit auf die Reihe bekommst
- Von A nach B: Von Wohnzimmer zu Wohnzimmer
- Hintergrundprozesse: 1.900 Veranstaltungen – 175 Räume: Wie das Team der Uni-Raumplanung arbeitet
Wir wissen nicht alles über uns: manches wissen wir nicht mehr, manches haben wir nie wissen können. Es ist die Aufgabe der psychologischen Perspektive auf das Selbst, hinter die Kulissen der Bühne des Bewusstseins zu blicken, aber dabei auch das Stück, das auf der Bühne gegeben wird, angemessen ernst zu nehmen. Die „personale“ Perspektive – das, was wir wissen und erleben – ist nicht nur der Ausgangspunkt der psychologischen Untersuchung des Selbst, sondern auch ein wesentlicher Inhalt und wichtiger Zugang. Welche Bedeutung haben die Inhalte des Selbst und die Strukturen, in denen sie repräsentiert sind, für unser Verhalten, unser Erleben? Diese Perspektive wird ergänzt durch die Einsicht in die permanente Dynamik der Inhalte und Strukturen des Selbst: Wir verändern uns ein Leben lang. Darüber hinaus gehend nimmt die „subpersonale“ Perspektive ernst, dass das, was wir erleben und wissen, von Prozessen und Strukturen abhängt, die wir nicht selbst erkennen können, die also auf andere Weise untersucht werden müssen als durch direkte (Selbst-)Auskunft von Personen. Welche Bedeutung haben diese Prozesse und Strukturen für die Verarbeitung von Informationen, die uns selbst betreffen? Jenseits der Selbstauskunft schließlich lohnt es sich einerseits danach zu fragen, was wir daraus lernen können, dass manche von uns, oder wir manchmal, nicht (mehr) so funktionieren wie die Allermeisten. Und schließlich: So vielfältig diese psychologischen Perspektiven auf das Selbst sind – es ist wichtig, auch ihre Grenzen zu beachten.
In dieser ethnografischen Studie wird differenziert Einblick in das junge Erwachsenenalter gegeben. Im Mittelpunkt stehen dafür Praktiken von jungen Erwachsenen, die Teil der internationalen Couchsurfing-Community sind. Schauplatz der Studiesind Couchsurfer-Treffen in Deutschland und andere Aufeinandertreffen von Hosts und Couchsurfern in verschiedenen Ländern Südamerikas.
Es wird gezeigt, dass es die Jugendforschung hier mit einer Gruppe junger Erwachsener zu tun hat, die sie bisher wenig im Blick hatte: Diese Gruppe repräsentieren privilegierte junge Erwachsene, die sich innerhalb der Couchsurfing-Community überall auf der Welt, unabhängig von Zeit und Raum, zusammenfinden und gemeinsam bestimmte communityspezifische Praktiken durchleben. Dieses von der Autorin in hochspannenden Analysen herausgearbeitete Phänomen wird als Kosmohomogenität betitelt. Die Arbeit verortet sich somit in der Jugendforschung, beleuchtet aber auch die Themen Raumtheorie, Mobilität, Kosmopolitismus und Transnationalität.