Hildesheimer Beiträge zu Theologie und Geschichte
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Die krisenerschütterte Frühneuzeit an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert bestimmten Faktoren kirchlicher „Erneuerung“ in der Hildesheimer Stiftswelt. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 erlebte die katholische Minorität durch die jesuitische Reformpolitik einen mit Rom kulturell-vernetzten, zwingenden Auftrieb.
Untersucht werden komplexe kulturelle Verbindungen zwischen den Hildesheimer Konfessionen, deren Stiftsordnung mit ungelösten Territorialfragen den Lebensalltag und das zwischenmenschlich-differenzierte Verhalten regulierte. Auffallend sind anspruchsvolle Bildungsperspektiven in den Maßstäben vielgestaltender Umwälzungen. Das 17. Jahrhundert vergegenwärtigt mit seinem innovativen Bildungsprogramm eine synergetisch-progressive, hermeneutische Variabilität. Was die Frühneuzeit zur größeren Ehre Gottes metaphysisch aussagen wollte, ist heutzutage die vermessene Welt mit ihrer methodologisch-funktionalen Konvergenz, die den natürlich-technologischen und vernetzt-anthropologischen, pädagogischen Fächerkanon bestimmt.
Der gegenwärtige Forschungsstand variiert das Thema großzügig mit einer teils ahistorisch-theoretischen, teils postfaktisch-hypothetischen Gestaltung. Kompensatorische Perspektivenwechsel und Erklärungsmuster der Wirklichkeit definieren faktitiv-materiale, autonome Natur-Kultur-Hybride, die Menschen mithilfe der Wissenstechnik „Algorithmus“ zielgerichtet bestimmen.
Ihre Kategorie „Modalität“ navigiert einerseits Urteile durch zugeschriebene „Transformationen“ der Weltbewältigung. Die digitale Orientierung „beglaubigt“ andererseits rationale Beziehungsmuster, deren „reduktionistische Ganzheitlichkeit“ sowohl das interdisziplinäre Zusammenspiel als auch das permissiv-antidisziplinäre Denken durch Sprache, Theorie, Methode, Ethik, Religion und Recht „modelliert“.
Der humanmedizinisch „radikale Konstruktivismus“ ist ein Kalkül des „experimentellen Kreationismus“. Seine intentionale „Jokerologie“ , die Freiheit einer wortfähig-ausgewählten, ungezügelten „Umwandlung“, bestätigt Menschen in ihrer volitionalen Haltung als zweigeschlechtliche Transgender.
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Mittels qualitativer Interviews mit Ausbilderinnen und Ausbildern in der zweiten Phase der Lehrkräftebildung widmet sich die Autorin dem pädagogisch wie religionspädagogisch interessanten und aktuellen Thema des professionellen Beratungshandelns. Sie versucht mit der vorliegenden Studie die Frage zu beantworten, inwieweit sich der professionelle Habitus im Hinblick auf Gesprächsführungskompetenzen, Feedbackkultur und Haltungsausprägungen von Ausbilderinnen und Ausbildern im Kernseminar, die auch als Fachleiterin und Fachleiter für die Fächer Evangelische bzw. Katholische Religionslehre tätig sind, durch eine erfolgreich absolvierte Coachingausbildung im Hinblick auf die Umsetzung in alltäglichen Beratungssituationen im beruflichen Kontext verändert. Die Interviewauswertungen zeigen, dass sich in der subjektiven Wahrnehmung und im subjektiven Erleben der interviewten Personen das professionelle Handeln im Bereich der Beratung durch diese Coachingausbildung verbessert und sie maßgeblich zur beruflichen Professionalisierung beiträgt. Dies kann durch die Auffächerung in die Themenfelder ,Beratungskompetenz‘, ,Unterrichtsnachbesprechung‘, ,persönliche Menschenbildannahmen‘ und ,Ambivalenz von Benotung und Beratung‘ differenziert und konkret gezeigt werden.
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Eine ca. 5000 Jahre zurückreichende problemorientierte Religionsgeschichte ist notwendigerweise eine ausgewählte transkulturelle Geschichte: Jürgen Stillig nimmt Leser/innen mit auf eine empirische Weltreise zu «Heiligen Bergen». Der Jerusalemer Tempelberg veranschaulicht seine historische Beziehung zum «Exodus» der Israeliten aus Ägypten um 1200 v. Chr. Diesem normativ geordneten Raum von Vergangenheit und Erinnerung, den dann Expansionen jüdisch-christlicher Orientierungen in Europa, Amerika und Asien porträtieren, widerfährt ein Wechsel vom biblischen Zauber des Anfangs in die selbstgewisse Fiktion eines begriffenen Konstruktionssystems. Modernisierungstheoretiker präformieren menschliches Denken, das mit der wissenschaftlichen Rückschau zugleich emphatische Möglichkeiten eines kognitiven Richtungssinns der Zukunft modelliert: Die kaum beweisbare «Gleichsetzung» neuronaler Prozesse bei bewussten und unbewussten Entscheidungen würde nicht nur in welthaltiger Theorie den metaphorischen Sprachgebrauch steuern, sondern auch in Wirklichkeit das Denken und Handeln sowie die Sprache, Fiktion und Imagination determinieren. Ist Interdisziplinarität ein exzellenter Königsweg? Bisher haben Menschen auf das kultursprachlich Erschaffene mit Aneignung und Anerkennung oder Abweichung und Ablehnung reagiert - Menschen sind weder szientifische Produkte noch programmierbare Funktionsträger.
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Eine ca. 5000 Jahre zurückreichende problemorientierte Religionsgeschichte ist notwendigerweise eine ausgewählte transkulturelle Geschichte: Jürgen Stillig nimmt Leser/innen mit auf eine empirische Weltreise zu «Heiligen Bergen». Der Jerusalemer Tempelberg veranschaulicht seine historische Beziehung zum «Exodus» der Israeliten aus Ägypten um 1200 v. Chr. Diesem normativ geordneten Raum von Vergangenheit und Erinnerung, den dann Expansionen jüdisch-christlicher Orientierungen in Europa, Amerika und Asien porträtieren, widerfährt ein Wechsel vom biblischen Zauber des Anfangs in die selbstgewisse Fiktion eines begriffenen Konstruktionssystems. Modernisierungstheoretiker präformieren menschliches Denken, das mit der wissenschaftlichen Rückschau zugleich emphatische Möglichkeiten eines kognitiven Richtungssinns der Zukunft modelliert: Die kaum beweisbare «Gleichsetzung» neuronaler Prozesse bei bewussten und unbewussten Entscheidungen würde nicht nur in welthaltiger Theorie den metaphorischen Sprachgebrauch steuern, sondern auch in Wirklichkeit das Denken und Handeln sowie die Sprache, Fiktion und Imagination determinieren. Ist Interdisziplinarität ein exzellenter Königsweg? Bisher haben Menschen auf das kultursprachlich Erschaffene mit Aneignung und Anerkennung oder Abweichung und Ablehnung reagiert - Menschen sind weder szientifische Produkte noch programmierbare Funktionsträger.
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Eine ca. 5000 Jahre zurückreichende problemorientierte Religionsgeschichte ist notwendigerweise eine ausgewählte transkulturelle Geschichte: Jürgen Stillig nimmt Leser/innen mit auf eine empirische Weltreise zu «Heiligen Bergen». Der Jerusalemer Tempelberg veranschaulicht seine historische Beziehung zum «Exodus» der Israeliten aus Ägypten um 1200 v. Chr. Diesem normativ geordneten Raum von Vergangenheit und Erinnerung, den dann Expansionen jüdisch-christlicher Orientierungen in Europa, Amerika und Asien porträtieren, widerfährt ein Wechsel vom biblischen Zauber des Anfangs in die selbstgewisse Fiktion eines begriffenen Konstruktionssystems. Modernisierungstheoretiker präformieren menschliches Denken, das mit der wissenschaftlichen Rückschau zugleich emphatische Möglichkeiten eines kognitiven Richtungssinns der Zukunft modelliert: Die kaum beweisbare «Gleichsetzung» neuronaler Prozesse bei bewussten und unbewussten Entscheidungen würde nicht nur in welthaltiger Theorie den metaphorischen Sprachgebrauch steuern, sondern auch in Wirklichkeit das Denken und Handeln sowie die Sprache, Fiktion und Imagination determinieren. Ist Interdisziplinarität ein exzellenter Königsweg? Bisher haben Menschen auf das kultursprachlich Erschaffene mit Aneignung und Anerkennung oder Abweichung und Ablehnung reagiert - Menschen sind weder szientifische Produkte noch programmierbare Funktionsträger.
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The Oromo people are one of the ancient Kushitic speaking indigenous peoples of Africa. According to linguistic studies, archaeological findings and their Oral history, the original home of the Oromo is believed to be the Nubian Valley of the ancient Kushitic empire. They might have organized themselves as a nation, developed their holistic culture, the gadaa, about 4000 B.C. in their original home, then moved southwards and settled in their current regions as a single independent nation. However, the Abyssinian Emperor Minilik II, who got firearms from some European Christian Kingdoms, colonized the Oromo and built the current Ethiopian empire towards the end of 19th century.
Since then the Oromo lost their independence, were economically marginalized and culturally segregated. Using this situation as an opportunity, the missionaries of Christianity and Islam expanded their religions and established their own religious institutions in Oromia. On one hand, these two new religions brought new cultural elements that could enrich the Oromo culture. On other hand, they destroyed some valuable Oromo cultural heritages preserved by the Oromo Indigenous Religion (OIR). Their mission agents did not carefully consider cultural elements that could have continued. Instead, they destroyed them indiscriminately. The OIR galmaas (worship houses) were destroyed together with Oromo cultural and symbolic objects, and were replaced by Church buildings and mosques.
The Christian missionaries and their local agents assumed the OIR to be idolatry; its feasts, rites, and ritual practices contradictory to the Bible and the Christian faith. Therefore, at the baptismal rite they changed Oromo names to foreign names and discontinued Moggaasaa (OIR child naming rite). Among the Protestant groups of Oromo Christianity (OC), the Oromo’s cultural songs and dances were regarded to be sinful and were therefore abandoned. Oromo cultural foods and drinks were also forbidden.
Against such generalized judgment on the OIR this dissertation raises a question: Are OIR elements contradictory or compatible with the OC? To answer this question, I conducted scientific research, compared OIR and OC elements, and produced this dissertation. This work identifies some identical, similar, partially similar and some differing elements in the two Oromo religions (OIR & OC). It is my hope that these findings might contribute to a religious dialogue that aims to create a peaceful religious coexistence in Oromia and beyond.
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Cartel theory, being the doctrine of the cooperation between entrepreneurs of the same industry, was founded in 1883 by the Austrian Friedrich Kleinwächter. This theory, with its specific concepts, was essentially confined to the German-speaking world until World War I. Other cultural or language areas such as the Anglosphere and the Romanic countries had different terminologies and different insights into the topic: There were theories about syndicates, combinations or trusts. The peculiarities of the respective economic cultures hindered a unification of the terms, their meanings and their underlying theories up to the early 1920s. From the mid-1890s, German cartel theory had undergone several conceptual reforms and outdid its foreign-language counterparts in terms of differentiation. Until about 1910, cartel theory (besides American trust theory) had become the most respected theory on economic unions. After World War I, international cartels became needed. Since 1929, the terminology of German cartel theory became fundamental for the corresponding debates, which had taken place first at the International Economic Conference of the League of Nations in 1927. With the entry into the 1930s, the German cartel doctrine had become a scientific standard worldwide. This recognition makes it clear that German economic science was by no means in every respect ‹backward› in the interwar period, which is the current state of research. Therefore, German economics was better prepared than any other national economic discipline for the development of an ever more organized economy as evoked by the extensive cartelization and state-initiated regulation of the 1930s. So, cartel-related expertise was increasingly used in the policy of the controlled economy of the Third Reich.
Bd. 9
Die Rittersturz-Konferenz ist Ausdruck des Kalten Krieges und unmittelbare Folgeerscheinung westalliierter Maßnahmen. Bereits auf der Konferenz der Ministerpräsidenten aller vier Zonen in München wurde die Diskrepanz zwischen den Westzonen und der Ostzone deutlich. Die ostzonalen Ministerpräsidenten wollten vornehmlich über die Einheit Deutschlands verhandeln. Als sich dieser Wunsch nicht realisieren ließ, reisten sie ohne Ergebnis ab. Damit zeichnete sich schon am 6./7. Juni 1947 das Ende der Existenz Deutschlands als Einheit ab.
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In diesem Beitrag wird das aktive Reiseverhalten zwei fürstlicher Frauen im 15. und 16. Jahrhundert nachgezeichnet. Ein Vergleich der Ergebnisse mit den Reisen der Fürsten wäre dringend nötig, gerade um die Frage beantworten zu können, ob Fürstinnen nicht ähnlich oft unterwegs waren wie ihre Männer oder Söhne. Dieses Problem wurde durch einen Vergleich der Itinerare des Kurfürstenpaares Anna und Albrecht von Brandenburg umrissen. Letztlich stellt sich aber die grundsätzliche Frage, ob das Reiseverhalten von Fürstinnen vor dem 15. Jahrhundert zu greifen ist. Ist es möglich, Itinerare oder wenigsten mehrere Reisestationen für Fürstinnen vor diesem Jahrhundert zu rekonstruieren? Man muss wohl eher davon ausgehen, dass die Überlieferung für den zeitlich größten Teil des Mittelalters keine zufriedenstellenden Ergebnisse zulassen wird. Beschränkt man künftige Untersuchungen aber auf relativ gut dokumentierte Einzelreisen wie Brautfahrten, dann läuft man Gefahr, in der Reiseforschung allgemeine Schlüsse aus dem Besonderen zu ziehen.